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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rei
kommt! (Zum 200jähr. Geburtstag
Friedrichs d. G.), 1912.

*Reininghaus, Hugo von,

pseud.
Hugo von der Palten und neuer-
dings Manfred Astura, wurde
1864 als der Sohn des aus Westfalen
stammenden Großindustriellen Peter
von R. geboren und hatte als Jüng-
ling die Absicht, sich im 3. Dragoner-
regiment König Albert von Sachsen
aktivieren zu lassen, mußte aber krank-
heitshalber auf die militärische Lauf-
bahn verzichten. Er lebte dann längere
Zeit als Gutsbesitzer in Obersteier-
mark, dessen an Schottland gemah-
nende traumhafte Stimmung und
melancholisch sanfte Schönheit einen
starken Einfluß auf seine Richtung
gewann. Aus Gesundheitsrücksichten
für seinen Sohn mußte er später nach
Meran (Tirol) übersiedeln. Er ver-
kaufte nun sein Gut und nahm in den
Mußestunden seine kunsthistorischen
Studien, die er schon früher betrieben,
mit größerem Eifer wieder auf, wozu
namentlich die Nähe von Jtalien und
München, an welchem Ort er oft und
lange weilt, praktisch viel beiträgt.
Außer den kunsthistorischen Werken
"Die Malerei der Alten im Gesichts-
winkel der Modernen" - "Kunst und
Proletariat" und "Entwicklungs-
erscheinungen der modernen Kunst"
veröffentlichte er

S:

Gedichte, 1899.
- Die Perle Antiums (D.), 1900. 2.
A. 1905. - St. Hubertus (R.), 1903.
- Frühlingsecho und Herbstschauer
(Ge.), 1905.

*Reinke, Anna,

geborene Funke,
wurde am 22. Novbr. 1855 in Osna-
brück als die Tochter eines Ritter-
gutsbesitzers geboren, der frühe ver-
starb, vermählte sich im August 1875
mit dem Professor der Botanik an der
Universität Göttingen, Johannes
Reinke, der 1885 in gleicher Eigen-
schaft an die Universität Kiel versetzt
wurde.

S:

Schön Ellen (N. f. junge
Mädchen), 1898.

Reinkens, Joseph Hubert,

geb.
[Spaltenumbruch]

Rei
am 1. März 1821 zu Burtscheid bei
Aachen als der Sohn eines Gärtners,
war erst Fabrikarbeiter und begann
dann mit 19 Jahren seine Gymnasial-
studien. Von 1844-47 studierte er in
Bonn Philosophie, Philologie und
Theologie, trat dann in das Priester-
seminar zu Köln ein, erhielt 1848 die
Weihe, kehrte 1849 als Geistlicher
nach Bonn zurück, erwarb sich hier
die Würde eines Dr. theol. und ha-
bilitierte sich 1850 in Breslau als
Privatdozent für Kirchengeschichte.
1851 wurde er Domfestprediger, Be-
nefiziat an der fürstbischöflichen Ka-
pelle und Pönitentiar an der Dom-
kirche, 1853 interimistisch erster Dom-
prediger und außerordentlicher Pro-
fessor u. 1857 ordentlicher Professor,
worauf er 1858 seine Predigerstelle
aufgab. Jn den Jahren 1867-68
weilte er in Rom. Nach der Dekre-
tierung des Jnfallibilitätsdogmas
gehörte er zu den ersten und bedeu-
tendsten Opponenten; er nahm im
Herbst 1871 am Altkatholikenkongreß
in München u. 1872 an dem in Köln
in hervorragender Weise teil u. gab
1871 sechs Broschüren über die päpst-
lichen Dekrete heraus. Er wurde dar-
auf mit der großen Exkommunikation
belegt, aber im Juni 1873 von dem
Kongreß der Altkatholiken zum Bi-
schof derselben erwählt, am 11. Aug.
in Rotterdam geweiht u. am 7. Ok-
tober vom preußischen Kultusminister
vereidigt; gleichzeitig setzte ihm der
Landtag eine Dotation aus. Seit-
dem lebte er, seine ganze Tätigkeit
der altkatholischen Bewegung wid-
mend, erst in München, dann in Bres-
lau und zuletzt in Bonn, wo er am
4. Januar 1896 starb.

S:

Clemens
von Rom, nebst drei kleinen Legenden
(G.), 1855. - Das Sommerkind, oder:
Der Grund der Völkerwanderung
(Ep. G.), 1858. - Luise Hensel und ihre
Lieder, 1878.

*Reinmann, Ernst,

geboren am
17. März 1890 in Buschmühle bei

*


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Rei
kommt! (Zum 200jähr. Geburtstag
Friedrichs d. G.), 1912.

*Reininghaus, Hugo von,

pſeud.
Hugo von der Palten und neuer-
dings Manfred Aſtura, wurde
1864 als der Sohn des aus Weſtfalen
ſtammenden Großinduſtriellen Peter
von R. geboren und hatte als Jüng-
ling die Abſicht, ſich im 3. Dragoner-
regiment König Albert von Sachſen
aktivieren zu laſſen, mußte aber krank-
heitshalber auf die militäriſche Lauf-
bahn verzichten. Er lebte dann längere
Zeit als Gutsbeſitzer in Oberſteier-
mark, deſſen an Schottland gemah-
nende traumhafte Stimmung und
melancholiſch ſanfte Schönheit einen
ſtarken Einfluß auf ſeine Richtung
gewann. Aus Geſundheitsrückſichten
für ſeinen Sohn mußte er ſpäter nach
Meran (Tirol) überſiedeln. Er ver-
kaufte nun ſein Gut und nahm in den
Mußeſtunden ſeine kunſthiſtoriſchen
Studien, die er ſchon früher betrieben,
mit größerem Eifer wieder auf, wozu
namentlich die Nähe von Jtalien und
München, an welchem Ort er oft und
lange weilt, praktiſch viel beiträgt.
Außer den kunſthiſtoriſchen Werken
„Die Malerei der Alten im Geſichts-
winkel der Modernen“ ‒ „Kunſt und
Proletariat“ und „Entwicklungs-
erſcheinungen der modernen Kunſt“
veröffentlichte er

S:

Gedichte, 1899.
‒ Die Perle Antiums (D.), 1900. 2.
A. 1905. ‒ St. Hubertus (R.), 1903.
‒ Frühlingsecho und Herbſtſchauer
(Ge.), 1905.

*Reinke, Anna,

geborene Funke,
wurde am 22. Novbr. 1855 in Osna-
brück als die Tochter eines Ritter-
gutsbeſitzers geboren, der frühe ver-
ſtarb, vermählte ſich im Auguſt 1875
mit dem Profeſſor der Botanik an der
Univerſität Göttingen, Johannes
Reinke, der 1885 in gleicher Eigen-
ſchaft an die Univerſität Kiel verſetzt
wurde.

S:

Schön Ellen (N. f. junge
Mädchen), 1898.

Reinkens, Joſeph Hubert,

geb.
[Spaltenumbruch]

Rei
am 1. März 1821 zu Burtſcheid bei
Aachen als der Sohn eines Gärtners,
war erſt Fabrikarbeiter und begann
dann mit 19 Jahren ſeine Gymnaſial-
ſtudien. Von 1844‒47 ſtudierte er in
Bonn Philoſophie, Philologie und
Theologie, trat dann in das Prieſter-
ſeminar zu Köln ein, erhielt 1848 die
Weihe, kehrte 1849 als Geiſtlicher
nach Bonn zurück, erwarb ſich hier
die Würde eines Dr. theol. und ha-
bilitierte ſich 1850 in Breslau als
Privatdozent für Kirchengeſchichte.
1851 wurde er Domfeſtprediger, Be-
nefiziat an der fürſtbiſchöflichen Ka-
pelle und Pönitentiar an der Dom-
kirche, 1853 interimiſtiſch erſter Dom-
prediger und außerordentlicher Pro-
feſſor u. 1857 ordentlicher Profeſſor,
worauf er 1858 ſeine Predigerſtelle
aufgab. Jn den Jahren 1867‒68
weilte er in Rom. Nach der Dekre-
tierung des Jnfallibilitätsdogmas
gehörte er zu den erſten und bedeu-
tendſten Opponenten; er nahm im
Herbſt 1871 am Altkatholikenkongreß
in München u. 1872 an dem in Köln
in hervorragender Weiſe teil u. gab
1871 ſechs Broſchüren über die päpſt-
lichen Dekrete heraus. Er wurde dar-
auf mit der großen Exkommunikation
belegt, aber im Juni 1873 von dem
Kongreß der Altkatholiken zum Bi-
ſchof derſelben erwählt, am 11. Aug.
in Rotterdam geweiht u. am 7. Ok-
tober vom preußiſchen Kultusminiſter
vereidigt; gleichzeitig ſetzte ihm der
Landtag eine Dotation aus. Seit-
dem lebte er, ſeine ganze Tätigkeit
der altkatholiſchen Bewegung wid-
mend, erſt in München, dann in Bres-
lau und zuletzt in Bonn, wo er am
4. Januar 1896 ſtarb.

S:

Clemens
von Rom, nebſt drei kleinen Legenden
(G.), 1855. ‒ Das Sommerkind, oder:
Der Grund der Völkerwanderung
(Ep. G.), 1858. ‒ Luiſe Henſel und ihre
Lieder, 1878.

*Reinmann, Ernſt,

geboren am
17. März 1890 in Buſchmühle bei

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[425/0429] Rei Rei kommt! (Zum 200jähr. Geburtstag Friedrichs d. G.), 1912. *Reininghaus, Hugo von, pſeud. Hugo von der Palten und neuer- dings Manfred Aſtura, wurde 1864 als der Sohn des aus Weſtfalen ſtammenden Großinduſtriellen Peter von R. geboren und hatte als Jüng- ling die Abſicht, ſich im 3. Dragoner- regiment König Albert von Sachſen aktivieren zu laſſen, mußte aber krank- heitshalber auf die militäriſche Lauf- bahn verzichten. Er lebte dann längere Zeit als Gutsbeſitzer in Oberſteier- mark, deſſen an Schottland gemah- nende traumhafte Stimmung und melancholiſch ſanfte Schönheit einen ſtarken Einfluß auf ſeine Richtung gewann. Aus Geſundheitsrückſichten für ſeinen Sohn mußte er ſpäter nach Meran (Tirol) überſiedeln. Er ver- kaufte nun ſein Gut und nahm in den Mußeſtunden ſeine kunſthiſtoriſchen Studien, die er ſchon früher betrieben, mit größerem Eifer wieder auf, wozu namentlich die Nähe von Jtalien und München, an welchem Ort er oft und lange weilt, praktiſch viel beiträgt. Außer den kunſthiſtoriſchen Werken „Die Malerei der Alten im Geſichts- winkel der Modernen“ ‒ „Kunſt und Proletariat“ und „Entwicklungs- erſcheinungen der modernen Kunſt“ veröffentlichte er S: Gedichte, 1899. ‒ Die Perle Antiums (D.), 1900. 2. A. 1905. ‒ St. Hubertus (R.), 1903. ‒ Frühlingsecho und Herbſtſchauer (Ge.), 1905. *Reinke, Anna, geborene Funke, wurde am 22. Novbr. 1855 in Osna- brück als die Tochter eines Ritter- gutsbeſitzers geboren, der frühe ver- ſtarb, vermählte ſich im Auguſt 1875 mit dem Profeſſor der Botanik an der Univerſität Göttingen, Johannes Reinke, der 1885 in gleicher Eigen- ſchaft an die Univerſität Kiel verſetzt wurde. S: Schön Ellen (N. f. junge Mädchen), 1898. Reinkens, Joſeph Hubert, geb. am 1. März 1821 zu Burtſcheid bei Aachen als der Sohn eines Gärtners, war erſt Fabrikarbeiter und begann dann mit 19 Jahren ſeine Gymnaſial- ſtudien. Von 1844‒47 ſtudierte er in Bonn Philoſophie, Philologie und Theologie, trat dann in das Prieſter- ſeminar zu Köln ein, erhielt 1848 die Weihe, kehrte 1849 als Geiſtlicher nach Bonn zurück, erwarb ſich hier die Würde eines Dr. theol. und ha- bilitierte ſich 1850 in Breslau als Privatdozent für Kirchengeſchichte. 1851 wurde er Domfeſtprediger, Be- nefiziat an der fürſtbiſchöflichen Ka- pelle und Pönitentiar an der Dom- kirche, 1853 interimiſtiſch erſter Dom- prediger und außerordentlicher Pro- feſſor u. 1857 ordentlicher Profeſſor, worauf er 1858 ſeine Predigerſtelle aufgab. Jn den Jahren 1867‒68 weilte er in Rom. Nach der Dekre- tierung des Jnfallibilitätsdogmas gehörte er zu den erſten und bedeu- tendſten Opponenten; er nahm im Herbſt 1871 am Altkatholikenkongreß in München u. 1872 an dem in Köln in hervorragender Weiſe teil u. gab 1871 ſechs Broſchüren über die päpſt- lichen Dekrete heraus. Er wurde dar- auf mit der großen Exkommunikation belegt, aber im Juni 1873 von dem Kongreß der Altkatholiken zum Bi- ſchof derſelben erwählt, am 11. Aug. in Rotterdam geweiht u. am 7. Ok- tober vom preußiſchen Kultusminiſter vereidigt; gleichzeitig ſetzte ihm der Landtag eine Dotation aus. Seit- dem lebte er, ſeine ganze Tätigkeit der altkatholiſchen Bewegung wid- mend, erſt in München, dann in Bres- lau und zuletzt in Bonn, wo er am 4. Januar 1896 ſtarb. S: Clemens von Rom, nebſt drei kleinen Legenden (G.), 1855. ‒ Das Sommerkind, oder: Der Grund der Völkerwanderung (Ep. G.), 1858. ‒ Luiſe Henſel und ihre Lieder, 1878. *Reinmann, Ernſt, geboren am 17. März 1890 in Buſchmühle bei *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/429>, abgerufen am 24.11.2024.