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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Reu
Reuling, Carlot Gottfried,

geb.
am 20. März 1861 in Michelstadt
(Hessen), Dr. phil., lebt (1888) als
Schriftsteller in Leipzig, (1890) in
Berlin, jetzt in Frankfurt am Main.

S:

Geopfert (Dr., Manuskript),
1885. - Cecilie (Schsp.), o. J. - Glück-
lich? (R.), 1890. - Die komische Figur
in den wichtigsten deutschen Dramen
bis zum 17. Jahrhundert, 1890. -
Aus Hag und Tann (Odenwald-
märchen und Phantasien), 1892. -
Knecht Hagebuchen (Eine Holzschni-
tzerei aus Dämmerland), 1893. -
Zwischen Licht und Dunkel (Neue M.),
1894. - Der Mann im Schatten (Ko-
mödie), 1895. - Fragwürdige Ge-
stalten (Sk.), 1895. - Die gerechte
Welt (Tragikom.), 1897. - Das Stär-
kere (Schsp.), 1897. - Anno dazumal
(Deutscher Schw.), 1898. - Der bunte
Schleier (Dramat. M.), 1899. - Der
gute Bruder (Komödie), 1900. - Der
Retter (Dr.), 1901. - Der Schatz-
gräber (Bauernkomödie), 1902. -
Mahner (Schsp.), 1906. - Die Straße
der Erkenntnis (R.), 1911.

Reuling, Wilhelm,

geb. am 27.
Mai 1837 in Darmstadt als der Sohn
des damaligen Freipredigers, späte-
ren Verwalters und Vorstandes der
Kassen des Oberkonsistoriums und der
Oberstudiendirektion Ludwig R., be-
suchte das Gymnasium daselbst und
studierte seit 1855 in Gießen, Leipzig
und wieder in Gießen die Rechte, be-
stand Ostern 1858 das Fakultäts-
examen und wurde Akzesist. Jm Jahre
1860 legte er das hessische Staats-
examen ab und wurde 1867 in Darm-
stadt zur Advokatur zugelassen. Die
Kriege von 1866 und 1870 machte er
als Adjutant des Johanniter-Ritters
Grafen Görtz zu Schlitz mit. Ende
1870 wandte er sich nach Leipzig, wo
er Dozent an der Universität für See-
recht und Versicherungswesen wurde;
zugleich war er Rechtsanwalt beim
Reichsoberhandelsgericht, später am
Reichsgericht. Von vortrefflicher klas-
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Reu
sischer Bildung, galt sein besonderes
Jnteresse naturwissenschaftlichen und
geschichtlichen Studien, später haupt-
sächlich den Fragen der Sozialpolitik,
doch konnte er an die wissenschaftliche
Behandlung aller dieser Fragen erst
gehen, nachdem er 1891 aus seiner
Stellung in Leipzig ausgeschieden u.
nach Berlin übergesiedelt war, und so
entstanden in der Folge eine ganze
Reihe von äußerst wertvollen Werken
auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf
einer Reise begriffen, erlag er in
Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem
Schlaganfall.

S:

Distichen. Deutsche
Juristen des 19. Jahrh. Politisches
und Unpolitisches, 1887. Neue Ausg.
1896. - Distichen. Neue Folge, 1888.

Reumont, Alfred von,

wurde am
15. August 1808 zu Aachen geboren,
wo sein Vater königl. Medizinalrat
und Badeinspektor war. Auf dem
Gymnasium in Aachen vorgebildet,
besuchte er seit 1826 die Universitäten
Bonn und Heidelberg und ging Ende
1829 mit Empfehlungen eines Freun-
des seines inzwischen verstorbenen
Vaters, des William Crauford, nach
Florenz, wo er bei dem preußischen
Gesandten Freiherrn von Martens
als Sekretär eintrat. Jn diesem Ver-
hältnis begleitete er den Freiherrn
im Herbst 1832 über Malta und
Griechenland nach Konstantinopel,
verließ im folgenden Sommer diese
Stadt und kehrte nach manchen Kreuz-
und Querzügen durch Griechenland
über Korfu nach Florenz zurück, wo
er bei dem neuen preußisch. Gesandten
Grafen Schaffgotsch als Sekretär
blieb, bis er 1835 in das königl. Mini-
sterium der auswärtigen Angelegen-
heiten als Geh. expedierender Sekre-
tär berufen ward. Jnzwischen war
er 1833 in Erlangen zum Dr. phil.
promoviert worden. Jm Jahre 1836
wurde er nach Jtalien zurückgesandt,
wo er bis zum Frühling 1843, teils
in Florenz, teils in Rom, bei den kgl.
Gesandtschaften beschäftigt war, seit

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Reu
Reuling, Carlot Gottfried,

geb.
am 20. März 1861 in Michelſtadt
(Heſſen), Dr. phil., lebt (1888) als
Schriftſteller in Leipzig, (1890) in
Berlin, jetzt in Frankfurt am Main.

S:

Geopfert (Dr., Manuſkript),
1885. ‒ Cecilie (Schſp.), o. J. ‒ Glück-
lich? (R.), 1890. ‒ Die komiſche Figur
in den wichtigſten deutſchen Dramen
bis zum 17. Jahrhundert, 1890. ‒
Aus Hag und Tann (Odenwald-
märchen und Phantaſien), 1892. ‒
Knecht Hagebuchen (Eine Holzſchni-
tzerei aus Dämmerland), 1893. ‒
Zwiſchen Licht und Dunkel (Neue M.),
1894. ‒ Der Mann im Schatten (Ko-
mödie), 1895. ‒ Fragwürdige Ge-
ſtalten (Sk.), 1895. ‒ Die gerechte
Welt (Tragikom.), 1897. ‒ Das Stär-
kere (Schſp.), 1897. ‒ Anno dazumal
(Deutſcher Schw.), 1898. ‒ Der bunte
Schleier (Dramat. M.), 1899. ‒ Der
gute Bruder (Komödie), 1900. ‒ Der
Retter (Dr.), 1901. ‒ Der Schatz-
gräber (Bauernkomödie), 1902. ‒
Mahner (Schſp.), 1906. ‒ Die Straße
der Erkenntnis (R.), 1911.

Reuling, Wilhelm,

geb. am 27.
Mai 1837 in Darmſtadt als der Sohn
des damaligen Freipredigers, ſpäte-
ren Verwalters und Vorſtandes der
Kaſſen des Oberkonſiſtoriums und der
Oberſtudiendirektion Ludwig R., be-
ſuchte das Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte ſeit 1855 in Gießen, Leipzig
und wieder in Gießen die Rechte, be-
ſtand Oſtern 1858 das Fakultäts-
examen und wurde Akzeſiſt. Jm Jahre
1860 legte er das heſſiſche Staats-
examen ab und wurde 1867 in Darm-
ſtadt zur Advokatur zugelaſſen. Die
Kriege von 1866 und 1870 machte er
als Adjutant des Johanniter-Ritters
Grafen Görtz zu Schlitz mit. Ende
1870 wandte er ſich nach Leipzig, wo
er Dozent an der Univerſität für See-
recht und Verſicherungsweſen wurde;
zugleich war er Rechtsanwalt beim
Reichsoberhandelsgericht, ſpäter am
Reichsgericht. Von vortrefflicher klaſ-
[Spaltenumbruch]

Reu
ſiſcher Bildung, galt ſein beſonderes
Jntereſſe naturwiſſenſchaftlichen und
geſchichtlichen Studien, ſpäter haupt-
ſächlich den Fragen der Sozialpolitik,
doch konnte er an die wiſſenſchaftliche
Behandlung aller dieſer Fragen erſt
gehen, nachdem er 1891 aus ſeiner
Stellung in Leipzig ausgeſchieden u.
nach Berlin übergeſiedelt war, und ſo
entſtanden in der Folge eine ganze
Reihe von äußerſt wertvollen Werken
auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf
einer Reiſe begriffen, erlag er in
Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem
Schlaganfall.

S:

Diſtichen. Deutſche
Juriſten des 19. Jahrh. Politiſches
und Unpolitiſches, 1887. Neue Ausg.
1896. ‒ Diſtichen. Neue Folge, 1888.

Reumont, Alfred von,

wurde am
15. Auguſt 1808 zu Aachen geboren,
wo ſein Vater königl. Medizinalrat
und Badeinſpektor war. Auf dem
Gymnaſium in Aachen vorgebildet,
beſuchte er ſeit 1826 die Univerſitäten
Bonn und Heidelberg und ging Ende
1829 mit Empfehlungen eines Freun-
des ſeines inzwiſchen verſtorbenen
Vaters, des William Crauford, nach
Florenz, wo er bei dem preußiſchen
Geſandten Freiherrn von Martens
als Sekretär eintrat. Jn dieſem Ver-
hältnis begleitete er den Freiherrn
im Herbſt 1832 über Malta und
Griechenland nach Konſtantinopel,
verließ im folgenden Sommer dieſe
Stadt und kehrte nach manchen Kreuz-
und Querzügen durch Griechenland
über Korfu nach Florenz zurück, wo
er bei dem neuen preußiſch. Geſandten
Grafen Schaffgotſch als Sekretär
blieb, bis er 1835 in das königl. Mini-
ſterium der auswärtigen Angelegen-
heiten als Geh. expedierender Sekre-
tär berufen ward. Jnzwiſchen war
er 1833 in Erlangen zum Dr. phil.
promoviert worden. Jm Jahre 1836
wurde er nach Jtalien zurückgeſandt,
wo er bis zum Frühling 1843, teils
in Florenz, teils in Rom, bei den kgl.
Geſandtſchaften beſchäftigt war, ſeit

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[445/0449] Reu Reu Reuling, Carlot Gottfried, geb. am 20. März 1861 in Michelſtadt (Heſſen), Dr. phil., lebt (1888) als Schriftſteller in Leipzig, (1890) in Berlin, jetzt in Frankfurt am Main. S: Geopfert (Dr., Manuſkript), 1885. ‒ Cecilie (Schſp.), o. J. ‒ Glück- lich? (R.), 1890. ‒ Die komiſche Figur in den wichtigſten deutſchen Dramen bis zum 17. Jahrhundert, 1890. ‒ Aus Hag und Tann (Odenwald- märchen und Phantaſien), 1892. ‒ Knecht Hagebuchen (Eine Holzſchni- tzerei aus Dämmerland), 1893. ‒ Zwiſchen Licht und Dunkel (Neue M.), 1894. ‒ Der Mann im Schatten (Ko- mödie), 1895. ‒ Fragwürdige Ge- ſtalten (Sk.), 1895. ‒ Die gerechte Welt (Tragikom.), 1897. ‒ Das Stär- kere (Schſp.), 1897. ‒ Anno dazumal (Deutſcher Schw.), 1898. ‒ Der bunte Schleier (Dramat. M.), 1899. ‒ Der gute Bruder (Komödie), 1900. ‒ Der Retter (Dr.), 1901. ‒ Der Schatz- gräber (Bauernkomödie), 1902. ‒ Mahner (Schſp.), 1906. ‒ Die Straße der Erkenntnis (R.), 1911. Reuling, Wilhelm, geb. am 27. Mai 1837 in Darmſtadt als der Sohn des damaligen Freipredigers, ſpäte- ren Verwalters und Vorſtandes der Kaſſen des Oberkonſiſtoriums und der Oberſtudiendirektion Ludwig R., be- ſuchte das Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte ſeit 1855 in Gießen, Leipzig und wieder in Gießen die Rechte, be- ſtand Oſtern 1858 das Fakultäts- examen und wurde Akzeſiſt. Jm Jahre 1860 legte er das heſſiſche Staats- examen ab und wurde 1867 in Darm- ſtadt zur Advokatur zugelaſſen. Die Kriege von 1866 und 1870 machte er als Adjutant des Johanniter-Ritters Grafen Görtz zu Schlitz mit. Ende 1870 wandte er ſich nach Leipzig, wo er Dozent an der Univerſität für See- recht und Verſicherungsweſen wurde; zugleich war er Rechtsanwalt beim Reichsoberhandelsgericht, ſpäter am Reichsgericht. Von vortrefflicher klaſ- ſiſcher Bildung, galt ſein beſonderes Jntereſſe naturwiſſenſchaftlichen und geſchichtlichen Studien, ſpäter haupt- ſächlich den Fragen der Sozialpolitik, doch konnte er an die wiſſenſchaftliche Behandlung aller dieſer Fragen erſt gehen, nachdem er 1891 aus ſeiner Stellung in Leipzig ausgeſchieden u. nach Berlin übergeſiedelt war, und ſo entſtanden in der Folge eine ganze Reihe von äußerſt wertvollen Werken auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf einer Reiſe begriffen, erlag er in Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem Schlaganfall. S: Diſtichen. Deutſche Juriſten des 19. Jahrh. Politiſches und Unpolitiſches, 1887. Neue Ausg. 1896. ‒ Diſtichen. Neue Folge, 1888. Reumont, Alfred von, wurde am 15. Auguſt 1808 zu Aachen geboren, wo ſein Vater königl. Medizinalrat und Badeinſpektor war. Auf dem Gymnaſium in Aachen vorgebildet, beſuchte er ſeit 1826 die Univerſitäten Bonn und Heidelberg und ging Ende 1829 mit Empfehlungen eines Freun- des ſeines inzwiſchen verſtorbenen Vaters, des William Crauford, nach Florenz, wo er bei dem preußiſchen Geſandten Freiherrn von Martens als Sekretär eintrat. Jn dieſem Ver- hältnis begleitete er den Freiherrn im Herbſt 1832 über Malta und Griechenland nach Konſtantinopel, verließ im folgenden Sommer dieſe Stadt und kehrte nach manchen Kreuz- und Querzügen durch Griechenland über Korfu nach Florenz zurück, wo er bei dem neuen preußiſch. Geſandten Grafen Schaffgotſch als Sekretär blieb, bis er 1835 in das königl. Mini- ſterium der auswärtigen Angelegen- heiten als Geh. expedierender Sekre- tär berufen ward. Jnzwiſchen war er 1833 in Erlangen zum Dr. phil. promoviert worden. Jm Jahre 1836 wurde er nach Jtalien zurückgeſandt, wo er bis zum Frühling 1843, teils in Florenz, teils in Rom, bei den kgl. Geſandtſchaften beſchäftigt war, ſeit *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/449>, abgerufen am 24.11.2024.