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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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juridischen Fakultät der Wiener Hoch-
schule fort, wo er auch durch mehrere
Jahre Präsident des akademischen
Gesangvereins war. Nachdem er die
Doktorwürde erlangt, begab er sich
auf Reisen, weilte längere Zeit in
Paris und Berlin und war nach seiner
Rückkehr zunächst in einem "Frauen-
Erwerbverein" tätig. Seine Bemü-
hungen um diese Zeit, einen Lehrstuhl
an der Wiener Universität zu erlan-
gen, blieben erfolglos, dagegen wurde
er 1868 außerordentlicher Professor
der Finanzwissenschaft u. National-
ökonomie an der Universität zu Prag,
wirkte auch als ordentlicher Professor
an dem dortigen polytechnischen Jn-
stitut. Er starb am 15. Oktbr. 1878.

S:

Samson (Tr.), 1875. - Schiller
und seine Räuber in der französischen
Revolution, 1865.

*Richter, Marie,

wurde am 12.
November 1855 in Seehof, Kreis
Schlawe (Pommern) als die Tochter
eines Gntsbesitzers geboren. Jm
Jahre 1857 zogen die Eltern in die
Gegend von Lauenburg, zwei Jahre
später in die Nähe von Belgard und
1863 nach Grünhof bei Stettin, und
bis zu dieser Zeit hat Marie jeden
Umgang mit gleichaltrigen Genossen
entbehrt. Sie besuchte in Stettin die
Elisabeth-Schule und seit 1867, als
die Eltern ihren dauernden Wohnsitz
in Köslin nahmen, die hiesige Kanitzsche
höhere Privattöchterschule. Sie lebt
noch jetzt daselbst im Hause ihrer
Eltern teils ihrer wirtschaftlichen
Tätigkeit, teils der Pflege der Musik
und Poesie.

S:

Gedichte, 1897. 2. A.
1903. - Prosa und Verse (Ge.), 1898.

*Richter, J. W. Otto,

pseudon.
Otto von Golmen, wurde am 19.
Juni 1839 zu Schloß Pretzsch a. d.
Elbe als der Sohn eines Lehrers am
dortigen königl. Militär-Mädchen-
waisenhause geboren, absolvierte das
Gymnasium zu Wittenberg und stu-
dierte darauf in Berlin Theologie,
deutsche Literatur, Geschichte und
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Rich
Erdkunde. Jm Mai 1865 wurde er
in Halle zum Dr. phil. promoviert,
und im November 1866 legte er da-
selbst die Prüfung als Oberlehrer
ab. Nachdem er schon vorher kürzere
Zeit an den höheren Schulen zu
Stolp, Fürstenwalde und Wriezen
gewirkt hatte, wurde er Michaelis
1867 ordentlicher Lehrer am Real-
gymnasium in Görlitz, 1869 erster
ordentlicher Lehrer am Realgymna-
sium in Magdeburg, ein Jahr später
Direktor der neu errichteten Real-
schule in Eisleben, die unter seiner
Leitung 1876 die staatliche Anerken-
nung erhielt, und wurde hier 1888
zum Professor ernannt. Seit Ostern
1893 wirkte er als solcher am Prinz-
Heinrich-Gymnasium in Berlin-
Schöneberg. Acht Jahre später trat
er in den Ruhestand und siedelte dann
nach Godesberg bei Bonn über.

S:

Astern und Veilchen (Lr.), 1868. -
Geschichten aus der preußischen Refor-
mationsgeschichte; IV, 1893 (Ehr-
hardt von Queiß. - Anna Sabinus
- Der Müller von Kaymen. - Dr.
Paul Speratus. - Michael Meurer)
- Geschichten aus der Zeit des preuß
Ordensstaates (Hermann von Salza
u. Hermann Balke. - Heinrich Monte,
der Held der Natanger. - Winrich v.
Kniprode und sein Marschall Hen-
ning Schindekopf. - Der Retter der
Marienburg. - Wie Westpreußen an
Polen kam); V, 1893. - Heinrich
Monte (Vaterl. Tr., n. d. gleichnam
E.), 1893. - Der Siebzauber (Kultur-
bild a. d. 17. Jahrh.), 1893. - Al-
brecht der Bär; 3 Bücher, 1894. -
Otto IV. mit dem Pfeile, Markgraf
von Brandenburg (Zeitbild), 1895. -
Waldemar der Große, Markgraf von
Brandenburg (Fürstenbild), 1895. -
Unter dem Wittelsbacher und Walde-
mars Wiederkunft (Eine Berliner
Gesch.), 1895. - Albrecht Dürer (3 En.
a. d. Kunstleben Alt-Nürnbergs).
1894. - Thilo von Wardenberg (Ber-
liner Zeit- und Charaktergemälde a.

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Rich
juridiſchen Fakultät der Wiener Hoch-
ſchule fort, wo er auch durch mehrere
Jahre Präſident des akademiſchen
Geſangvereins war. Nachdem er die
Doktorwürde erlangt, begab er ſich
auf Reiſen, weilte längere Zeit in
Paris und Berlin und war nach ſeiner
Rückkehr zunächſt in einem „Frauen-
Erwerbverein“ tätig. Seine Bemü-
hungen um dieſe Zeit, einen Lehrſtuhl
an der Wiener Univerſität zu erlan-
gen, blieben erfolglos, dagegen wurde
er 1868 außerordentlicher Profeſſor
der Finanzwiſſenſchaft u. National-
ökonomie an der Univerſität zu Prag,
wirkte auch als ordentlicher Profeſſor
an dem dortigen polytechniſchen Jn-
ſtitut. Er ſtarb am 15. Oktbr. 1878.

S:

Samſon (Tr.), 1875. ‒ Schiller
und ſeine Räuber in der franzöſiſchen
Revolution, 1865.

*Richter, Marie,

wurde am 12.
November 1855 in Seehof, Kreis
Schlawe (Pommern) als die Tochter
eines Gntsbeſitzers geboren. Jm
Jahre 1857 zogen die Eltern in die
Gegend von Lauenburg, zwei Jahre
ſpäter in die Nähe von Belgard und
1863 nach Grünhof bei Stettin, und
bis zu dieſer Zeit hat Marie jeden
Umgang mit gleichaltrigen Genoſſen
entbehrt. Sie beſuchte in Stettin die
Eliſabeth-Schule und ſeit 1867, als
die Eltern ihren dauernden Wohnſitz
in Köslin nahmen, die hieſige Kanitzſche
höhere Privattöchterſchule. Sie lebt
noch jetzt daſelbſt im Hauſe ihrer
Eltern teils ihrer wirtſchaftlichen
Tätigkeit, teils der Pflege der Muſik
und Poeſie.

S:

Gedichte, 1897. 2. A.
1903. ‒ Proſa und Verſe (Ge.), 1898.

*Richter, J. W. Otto,

pſeudon.
Otto von Golmen, wurde am 19.
Juni 1839 zu Schloß Pretzſch a. d.
Elbe als der Sohn eines Lehrers am
dortigen königl. Militär-Mädchen-
waiſenhauſe geboren, abſolvierte das
Gymnaſium zu Wittenberg und ſtu-
dierte darauf in Berlin Theologie,
deutſche Literatur, Geſchichte und
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Rich
Erdkunde. Jm Mai 1865 wurde er
in Halle zum Dr. phil. promoviert,
und im November 1866 legte er da-
ſelbſt die Prüfung als Oberlehrer
ab. Nachdem er ſchon vorher kürzere
Zeit an den höheren Schulen zu
Stolp, Fürſtenwalde und Wriezen
gewirkt hatte, wurde er Michaelis
1867 ordentlicher Lehrer am Real-
gymnaſium in Görlitz, 1869 erſter
ordentlicher Lehrer am Realgymna-
ſium in Magdeburg, ein Jahr ſpäter
Direktor der neu errichteten Real-
ſchule in Eisleben, die unter ſeiner
Leitung 1876 die ſtaatliche Anerken-
nung erhielt, und wurde hier 1888
zum Profeſſor ernannt. Seit Oſtern
1893 wirkte er als ſolcher am Prinz-
Heinrich-Gymnaſium in Berlin-
Schöneberg. Acht Jahre ſpäter trat
er in den Ruheſtand und ſiedelte dann
nach Godesberg bei Bonn über.

S:

Aſtern und Veilchen (Lr.), 1868. ‒
Geſchichten aus der preußiſchen Refor-
mationsgeſchichte; IV, 1893 (Ehr-
hardt von Queiß. ‒ Anna Sabinus
‒ Der Müller von Kaymen. ‒ Dr.
Paul Speratus. ‒ Michael Meurer)
‒ Geſchichten aus der Zeit des preuß
Ordensſtaates (Hermann von Salza
u. Hermann Balke. ‒ Heinrich Monte,
der Held der Natanger. ‒ Winrich v.
Kniprode und ſein Marſchall Hen-
ning Schindekopf. ‒ Der Retter der
Marienburg. ‒ Wie Weſtpreußen an
Polen kam); V, 1893. ‒ Heinrich
Monte (Vaterl. Tr., n. d. gleichnam
E.), 1893. ‒ Der Siebzauber (Kultur-
bild a. d. 17. Jahrh.), 1893. ‒ Al-
brecht der Bär; 3 Bücher, 1894. ‒
Otto IV. mit dem Pfeile, Markgraf
von Brandenburg (Zeitbild), 1895. ‒
Waldemar der Große, Markgraf von
Brandenburg (Fürſtenbild), 1895. ‒
Unter dem Wittelsbacher und Walde-
mars Wiederkunft (Eine Berliner
Geſch.), 1895. ‒ Albrecht Dürer (3 En.
a. d. Kunſtleben Alt-Nürnbergs).
1894. ‒ Thilo von Wardenberg (Ber-
liner Zeit- und Charaktergemälde a.

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[460/0464] Rich Rich juridiſchen Fakultät der Wiener Hoch- ſchule fort, wo er auch durch mehrere Jahre Präſident des akademiſchen Geſangvereins war. Nachdem er die Doktorwürde erlangt, begab er ſich auf Reiſen, weilte längere Zeit in Paris und Berlin und war nach ſeiner Rückkehr zunächſt in einem „Frauen- Erwerbverein“ tätig. Seine Bemü- hungen um dieſe Zeit, einen Lehrſtuhl an der Wiener Univerſität zu erlan- gen, blieben erfolglos, dagegen wurde er 1868 außerordentlicher Profeſſor der Finanzwiſſenſchaft u. National- ökonomie an der Univerſität zu Prag, wirkte auch als ordentlicher Profeſſor an dem dortigen polytechniſchen Jn- ſtitut. Er ſtarb am 15. Oktbr. 1878. S: Samſon (Tr.), 1875. ‒ Schiller und ſeine Räuber in der franzöſiſchen Revolution, 1865. *Richter, Marie, wurde am 12. November 1855 in Seehof, Kreis Schlawe (Pommern) als die Tochter eines Gntsbeſitzers geboren. Jm Jahre 1857 zogen die Eltern in die Gegend von Lauenburg, zwei Jahre ſpäter in die Nähe von Belgard und 1863 nach Grünhof bei Stettin, und bis zu dieſer Zeit hat Marie jeden Umgang mit gleichaltrigen Genoſſen entbehrt. Sie beſuchte in Stettin die Eliſabeth-Schule und ſeit 1867, als die Eltern ihren dauernden Wohnſitz in Köslin nahmen, die hieſige Kanitzſche höhere Privattöchterſchule. Sie lebt noch jetzt daſelbſt im Hauſe ihrer Eltern teils ihrer wirtſchaftlichen Tätigkeit, teils der Pflege der Muſik und Poeſie. S: Gedichte, 1897. 2. A. 1903. ‒ Proſa und Verſe (Ge.), 1898. *Richter, J. W. Otto, pſeudon. Otto von Golmen, wurde am 19. Juni 1839 zu Schloß Pretzſch a. d. Elbe als der Sohn eines Lehrers am dortigen königl. Militär-Mädchen- waiſenhauſe geboren, abſolvierte das Gymnaſium zu Wittenberg und ſtu- dierte darauf in Berlin Theologie, deutſche Literatur, Geſchichte und Erdkunde. Jm Mai 1865 wurde er in Halle zum Dr. phil. promoviert, und im November 1866 legte er da- ſelbſt die Prüfung als Oberlehrer ab. Nachdem er ſchon vorher kürzere Zeit an den höheren Schulen zu Stolp, Fürſtenwalde und Wriezen gewirkt hatte, wurde er Michaelis 1867 ordentlicher Lehrer am Real- gymnaſium in Görlitz, 1869 erſter ordentlicher Lehrer am Realgymna- ſium in Magdeburg, ein Jahr ſpäter Direktor der neu errichteten Real- ſchule in Eisleben, die unter ſeiner Leitung 1876 die ſtaatliche Anerken- nung erhielt, und wurde hier 1888 zum Profeſſor ernannt. Seit Oſtern 1893 wirkte er als ſolcher am Prinz- Heinrich-Gymnaſium in Berlin- Schöneberg. Acht Jahre ſpäter trat er in den Ruheſtand und ſiedelte dann nach Godesberg bei Bonn über. S: Aſtern und Veilchen (Lr.), 1868. ‒ Geſchichten aus der preußiſchen Refor- mationsgeſchichte; IV, 1893 (Ehr- hardt von Queiß. ‒ Anna Sabinus ‒ Der Müller von Kaymen. ‒ Dr. Paul Speratus. ‒ Michael Meurer) ‒ Geſchichten aus der Zeit des preuß Ordensſtaates (Hermann von Salza u. Hermann Balke. ‒ Heinrich Monte, der Held der Natanger. ‒ Winrich v. Kniprode und ſein Marſchall Hen- ning Schindekopf. ‒ Der Retter der Marienburg. ‒ Wie Weſtpreußen an Polen kam); V, 1893. ‒ Heinrich Monte (Vaterl. Tr., n. d. gleichnam E.), 1893. ‒ Der Siebzauber (Kultur- bild a. d. 17. Jahrh.), 1893. ‒ Al- brecht der Bär; 3 Bücher, 1894. ‒ Otto IV. mit dem Pfeile, Markgraf von Brandenburg (Zeitbild), 1895. ‒ Waldemar der Große, Markgraf von Brandenburg (Fürſtenbild), 1895. ‒ Unter dem Wittelsbacher und Walde- mars Wiederkunft (Eine Berliner Geſch.), 1895. ‒ Albrecht Dürer (3 En. a. d. Kunſtleben Alt-Nürnbergs). 1894. ‒ Thilo von Wardenberg (Ber- liner Zeit- und Charaktergemälde a. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/464>, abgerufen am 25.11.2024.