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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zeitig für ihn eine Abteilung für ex-
perimentelle Therapie schuf, die sein
Weiterarbeiten in der angefangenen
Richtung ermöglichten.

S:

Gedichte,
[1]904. - Treue Stunden (Ge.), 1905.

*Muckenschnabel, Karl,

pseud.
Hans Mückenschnabel, wurde
am 17. Nov. 1865 zu Wien geboren
[u.] verlebte seine Kindheit im Wiener
Flachlande zu Möllersdorf. Während
er von seinem Vater, einem Jäger,
die Liebe zur Natur ererbt hatte,
pflegte die sinnige Mutter seine Ver-
anlagung für Poesie und Kunst. Er
besuchte die Volksschule und danach
eine Ackerbauschule und widmete sich
darauf der Landwirtschaft; aber,
kaum erwachsen, brach das elterliche
Besitztum zusammen, und als er mit
16 Jahren vaterlos geworden, sah
er sich und die Seinen dem größten
Elende preisgegeben. Für seine Mut-
ter und Geschwister sorgend, nahm er
bald diese, bald jene Arbeit auf, bis
er endlich als Schreiber beständige
Beschäftigung fand. Während er den
Tag über auf Erwerb bedacht war,
lernte er des Nachts, zeichnete und
dichtete seine mundartlichen Lieder.
Endlich hatten ihn seine technischen
Studien so weit gefördert, daß er
nach Ablegung mehrerer Fachprü-
fungen zum k. k. Geometer ernannt
wurde, und als solcher stand er seit
dem August 1895 in St. Pölten in
Verwendung. 1903 erfolgte seine Be-
förderung zum k. k. Ober-Geometer,
und als solcher ward er 1908 nach
Brunn a. G. (Niederösterr.) versetzt.

S:

Lerchengetriller (Ge.), 1892. - A
lustiges Spatzl (Ge. in niederöster-
reichischer Mundart), 1894. - Der
Prinzessin Brautfahrt (Ep. G.), 1895.
- Roafpotz-Gsangln (Ge. in Mdt.),
1898. - Wildrosen (Ge.), 1898.

*Müffelmann, Hedwig,

geboren
am 9. März 1855 in dem Heidedorfe
Otersen bei Verden a. d. Aller (Prov.
Hannover) als die Tochter eines Leh-
rers, besuchte die Dorfschule bis zu
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ihrer Konfirmation und hat bis da-
hin gleich allen Geschwistern tüchtig
in Haus, Garten und Feld zugreifen
müssen. Nachdem sie dann noch ein
Jahr lang Privatunterricht bei dem
Geistlichen des Orts genossen hatte,
kam sie nach Hannover, wo sie erst
die höhere Töchterschule, dann das
Seminar besuchte und mit 18 Jahren
das Examen für mittlere und höhere
Töchterschulen ablegte. Dann über-
nahm sie nacheinander einige Privat-
stellungen, wirkte 21/2 Jahre als Leh-
rerin in Bremen, legte in einem
müßigen Sommer (1878) das Vor-
steherinnen-Examen ab u. ging dar-
auf (1879) nach Ungarn, mit großen
Plänen für die Zukunft beschäftigt,
die aber nie ausgeführt sind. Am
1. April 1883 gründete sie dort den
"Verein christlicher Lehrerinnen", der
den besseren Schutz und Zusammen-
schluß der Kolleginnen im Auslande
bezweckte und sich gut entwickelt hat,
obschon sie selbst später Gründe fand,
auszuscheiden. Von Ungarn aus
folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe
nach Herford (Westfalen), wo man ihr
die Leitung einer neu gegründeten
höheren Mädchenschule übertrug. Als
diese dann 1890 von der Stadt als Ge-
meinde-Anstalt übernommen wurde,
ward Hedwig M. an derselben als
erste Lehrerin angestellt und später
zur Oberlehrerin ernannt.

S:

Tau-
perlen (Ge.), 1885. - Sonnenwende
(Preisgekr. Festsp. zur Enthüllung
des Wittekind-Denkmals), 1899. -
Der Kirchbau zu Enger (Festsp. zur
Enthüllung des Wittekind-Denkmals
iu Enger), 1899. - Erlenfei (D.,
Musik v. A. Päts), 1900. - Der Jah-
reslauf (Schulfestsp.), 1899. - Die
Gräfin von Enger (Festsp.), 1902. -
Äbtissin Gertrud (Schulfestsp.), 1903.
- Das heilige Herford (Festsp.), 1904.
- Jrdische Gefäße (Nach den Papie-
ren einer alten Freundin), 1905. -
Aus eigener Kraft (Dramat. Szene
für die Jugend), 1909. - Sneewitt-

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Muck
zeitig für ihn eine Abteilung für ex-
perimentelle Therapie ſchuf, die ſein
Weiterarbeiten in der angefangenen
Richtung ermöglichten.

S:

Gedichte,
[1]904. ‒ Treue Stunden (Ge.), 1905.

*Muckenſchnabel, Karl,

pſeud.
Hans Mückenſchnabel, wurde
am 17. Nov. 1865 zu Wien geboren
[u.] verlebte ſeine Kindheit im Wiener
Flachlande zu Möllersdorf. Während
er von ſeinem Vater, einem Jäger,
die Liebe zur Natur ererbt hatte,
pflegte die ſinnige Mutter ſeine Ver-
anlagung für Poeſie und Kunſt. Er
beſuchte die Volksſchule und danach
eine Ackerbauſchule und widmete ſich
darauf der Landwirtſchaft; aber,
kaum erwachſen, brach das elterliche
Beſitztum zuſammen, und als er mit
16 Jahren vaterlos geworden, ſah
er ſich und die Seinen dem größten
Elende preisgegeben. Für ſeine Mut-
ter und Geſchwiſter ſorgend, nahm er
bald dieſe, bald jene Arbeit auf, bis
er endlich als Schreiber beſtändige
Beſchäftigung fand. Während er den
Tag über auf Erwerb bedacht war,
lernte er des Nachts, zeichnete und
dichtete ſeine mundartlichen Lieder.
Endlich hatten ihn ſeine techniſchen
Studien ſo weit gefördert, daß er
nach Ablegung mehrerer Fachprü-
fungen zum k. k. Geometer ernannt
wurde, und als ſolcher ſtand er ſeit
dem Auguſt 1895 in St. Pölten in
Verwendung. 1903 erfolgte ſeine Be-
förderung zum k. k. Ober-Geometer,
und als ſolcher ward er 1908 nach
Brunn a. G. (Niederöſterr.) verſetzt.

S:

Lerchengetriller (Ge.), 1892. ‒ A
luſtiges Spatzl (Ge. in niederöſter-
reichiſcher Mundart), 1894. ‒ Der
Prinzeſſin Brautfahrt (Ep. G.), 1895.
‒ Roafpotz-Gſangln (Ge. in Mdt.),
1898. ‒ Wildroſen (Ge.), 1898.

*Müffelmann, Hedwig,

geboren
am 9. März 1855 in dem Heidedorfe
Oterſen bei Verden a. d. Aller (Prov.
Hannover) als die Tochter eines Leh-
rers, beſuchte die Dorfſchule bis zu
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Müf
ihrer Konfirmation und hat bis da-
hin gleich allen Geſchwiſtern tüchtig
in Haus, Garten und Feld zugreifen
müſſen. Nachdem ſie dann noch ein
Jahr lang Privatunterricht bei dem
Geiſtlichen des Orts genoſſen hatte,
kam ſie nach Hannover, wo ſie erſt
die höhere Töchterſchule, dann das
Seminar beſuchte und mit 18 Jahren
das Examen für mittlere und höhere
Töchterſchulen ablegte. Dann über-
nahm ſie nacheinander einige Privat-
ſtellungen, wirkte 2½ Jahre als Leh-
rerin in Bremen, legte in einem
müßigen Sommer (1878) das Vor-
ſteherinnen-Examen ab u. ging dar-
auf (1879) nach Ungarn, mit großen
Plänen für die Zukunft beſchäftigt,
die aber nie ausgeführt ſind. Am
1. April 1883 gründete ſie dort den
„Verein chriſtlicher Lehrerinnen“, der
den beſſeren Schutz und Zuſammen-
ſchluß der Kolleginnen im Auslande
bezweckte und ſich gut entwickelt hat,
obſchon ſie ſelbſt ſpäter Gründe fand,
auszuſcheiden. Von Ungarn aus
folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe
nach Herford (Weſtfalen), wo man ihr
die Leitung einer neu gegründeten
höheren Mädchenſchule übertrug. Als
dieſe dann 1890 von der Stadt als Ge-
meinde-Anſtalt übernommen wurde,
ward Hedwig M. an derſelben als
erſte Lehrerin angeſtellt und ſpäter
zur Oberlehrerin ernannt.

S:

Tau-
perlen (Ge.), 1885. ‒ Sonnenwende
(Preisgekr. Feſtſp. zur Enthüllung
des Wittekind-Denkmals), 1899. ‒
Der Kirchbau zu Enger (Feſtſp. zur
Enthüllung des Wittekind-Denkmals
iu Enger), 1899. ‒ Erlenfei (D.,
Muſik v. A. Päts), 1900. ‒ Der Jah-
reslauf (Schulfeſtſp.), 1899. ‒ Die
Gräfin von Enger (Feſtſp.), 1902. ‒
Äbtiſſin Gertrud (Schulfeſtſp.), 1903.
‒ Das heilige Herford (Feſtſp.), 1904.
‒ Jrdiſche Gefäße (Nach den Papie-
ren einer alten Freundin), 1905. ‒
Aus eigener Kraft (Dramat. Szene
für die Jugend), 1909. ‒ Sneewitt-

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[47/0051] Muck Müf zeitig für ihn eine Abteilung für ex- perimentelle Therapie ſchuf, die ſein Weiterarbeiten in der angefangenen Richtung ermöglichten. S: Gedichte, 1904. ‒ Treue Stunden (Ge.), 1905. *Muckenſchnabel, Karl, pſeud. Hans Mückenſchnabel, wurde am 17. Nov. 1865 zu Wien geboren u. verlebte ſeine Kindheit im Wiener Flachlande zu Möllersdorf. Während er von ſeinem Vater, einem Jäger, die Liebe zur Natur ererbt hatte, pflegte die ſinnige Mutter ſeine Ver- anlagung für Poeſie und Kunſt. Er beſuchte die Volksſchule und danach eine Ackerbauſchule und widmete ſich darauf der Landwirtſchaft; aber, kaum erwachſen, brach das elterliche Beſitztum zuſammen, und als er mit 16 Jahren vaterlos geworden, ſah er ſich und die Seinen dem größten Elende preisgegeben. Für ſeine Mut- ter und Geſchwiſter ſorgend, nahm er bald dieſe, bald jene Arbeit auf, bis er endlich als Schreiber beſtändige Beſchäftigung fand. Während er den Tag über auf Erwerb bedacht war, lernte er des Nachts, zeichnete und dichtete ſeine mundartlichen Lieder. Endlich hatten ihn ſeine techniſchen Studien ſo weit gefördert, daß er nach Ablegung mehrerer Fachprü- fungen zum k. k. Geometer ernannt wurde, und als ſolcher ſtand er ſeit dem Auguſt 1895 in St. Pölten in Verwendung. 1903 erfolgte ſeine Be- förderung zum k. k. Ober-Geometer, und als ſolcher ward er 1908 nach Brunn a. G. (Niederöſterr.) verſetzt. S: Lerchengetriller (Ge.), 1892. ‒ A luſtiges Spatzl (Ge. in niederöſter- reichiſcher Mundart), 1894. ‒ Der Prinzeſſin Brautfahrt (Ep. G.), 1895. ‒ Roafpotz-Gſangln (Ge. in Mdt.), 1898. ‒ Wildroſen (Ge.), 1898. *Müffelmann, Hedwig, geboren am 9. März 1855 in dem Heidedorfe Oterſen bei Verden a. d. Aller (Prov. Hannover) als die Tochter eines Leh- rers, beſuchte die Dorfſchule bis zu ihrer Konfirmation und hat bis da- hin gleich allen Geſchwiſtern tüchtig in Haus, Garten und Feld zugreifen müſſen. Nachdem ſie dann noch ein Jahr lang Privatunterricht bei dem Geiſtlichen des Orts genoſſen hatte, kam ſie nach Hannover, wo ſie erſt die höhere Töchterſchule, dann das Seminar beſuchte und mit 18 Jahren das Examen für mittlere und höhere Töchterſchulen ablegte. Dann über- nahm ſie nacheinander einige Privat- ſtellungen, wirkte 2½ Jahre als Leh- rerin in Bremen, legte in einem müßigen Sommer (1878) das Vor- ſteherinnen-Examen ab u. ging dar- auf (1879) nach Ungarn, mit großen Plänen für die Zukunft beſchäftigt, die aber nie ausgeführt ſind. Am 1. April 1883 gründete ſie dort den „Verein chriſtlicher Lehrerinnen“, der den beſſeren Schutz und Zuſammen- ſchluß der Kolleginnen im Auslande bezweckte und ſich gut entwickelt hat, obſchon ſie ſelbſt ſpäter Gründe fand, auszuſcheiden. Von Ungarn aus folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe nach Herford (Weſtfalen), wo man ihr die Leitung einer neu gegründeten höheren Mädchenſchule übertrug. Als dieſe dann 1890 von der Stadt als Ge- meinde-Anſtalt übernommen wurde, ward Hedwig M. an derſelben als erſte Lehrerin angeſtellt und ſpäter zur Oberlehrerin ernannt. S: Tau- perlen (Ge.), 1885. ‒ Sonnenwende (Preisgekr. Feſtſp. zur Enthüllung des Wittekind-Denkmals), 1899. ‒ Der Kirchbau zu Enger (Feſtſp. zur Enthüllung des Wittekind-Denkmals iu Enger), 1899. ‒ Erlenfei (D., Muſik v. A. Päts), 1900. ‒ Der Jah- reslauf (Schulfeſtſp.), 1899. ‒ Die Gräfin von Enger (Feſtſp.), 1902. ‒ Äbtiſſin Gertrud (Schulfeſtſp.), 1903. ‒ Das heilige Herford (Feſtſp.), 1904. ‒ Jrdiſche Gefäße (Nach den Papie- ren einer alten Freundin), 1905. ‒ Aus eigener Kraft (Dramat. Szene für die Jugend), 1909. ‒ Sneewitt- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/51>, abgerufen am 28.11.2024.