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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mül
Hamburg-Roterbaum als Kunst-
maler und unabhängiger Schriftstel-
nieder. Die ersten Gedichte des
zwölfjährigen Knaben wurden im
"General-Anzeiger für Hamburg-
Altona" veröffentlicht.

S:

Gedichte,
1898. - Guntram (D.), 1898. - Er-
zählungen, 1899. - Giovanni (Dram.
D.), 1900. 2. A. 1901. - Die Sühne
Sittendrama), 1900. 14. A. 1902
konfisziert und zur Aufführung ver-
ten). - Guido (Tr., abgedruckt in
den Neuen deutschen Dichterstimmen,
1903.) - Adel der Liebe (R.), 1904. -
Der Feind im Dunkeln (R. a. Peru),
1905. - Auf abschüssiger Bahn (Krim.
R.), 2. A. 1906. - Moderner Musen-
tempel (Anthologie, hrsg.), 1907. -
Faust (G.), 1907.

Müller, Mathilde,

psd. Peter
[R]ümly,
wurde am 7. Juni 1835 zu
[M]agdeburg als die Tochter des Le-
[de]rfabrikanten Leopold Jaenecke
[ge]boren und erhielt unter den Augen
[ar]beitsamer, streng rechtlicher Eltern
[ei]ne einfache, mehr auf das praktische
[Le]ben gerichtete Erziehung. Der leb-
[ha]fte Wunsch, sich weiterzubilden
[u]nd Menschen und Verhältnisse ein-
[ge]hend zu studieren, führte hin und
[w]ieder zur Niederschrift kleiner Er-
[zä]hlungen, die aber nur für den
[F]reundeskreis bestimmt blieben. Jm
[J]ahre 1855 verheiratete sie sich mit
[d]em Lederfabrikanten Müller in
[W]olmirstedt, und nun lebte sie nur
[ih]ren Pflichten als Gattin und Mut-
ter. Erst in Magdeburg, wohin sie
[1]870 als Witwe zurückkehrte, griff sie
[w]ieder zur Feder, und ihre Arbeiten
[fa]nden bei kundigen Gelehrten ehr-
[li]che Aufmunterung. Wiederholte
[R]eisen nach Jtalien haben ihr schrift-
[st]ellerisches Talent wesentlich geför-
[d]ert. Seit 1890 lebt Mathilde M. in
Berlin.

S:

Die Schüssel u. der Topf
Novelle), 1889. - Die Töchter des
Justizrats (Familien-Geschichte),
1892. - Die Waisenknaben (E.), 1896.
2. A. 1897. - Die Freunde (E. a. Ost-
[Spaltenumbruch]

Mül
afrika), 1897. - Bellina (E. a. San
Marino), 1898. - Die Nonnenmühle
(R.), 1902. - Die schweren Jahre
Preußens (E.), 1903.

*Müller, Moritz Wilhelm Gott-
hard,

Pseud. W. G. Gotthardt,
wurde als zweiter Zwillingssohn des
großherzogl. sächsischen Hofmusikus
Joh. Chrn. M. am 30. Novbr. 1806
in Weimar geboren, verlebte seine
Kindheit bis zum siebenten Jahre auf
dem Lande im Hause seiner Groß-
eltern und genoß dann, ins Eltern-
haus zurückgekehrt, in Gemeinschaft
mit seinem Zwillingsbruder den Pri-
vatunterricht seines Vaters, der sich
durch Selbststudium eine gründliche
Kenntnis der klassischen Sprachen,
sowie überhaupt eine nicht gewöhn-
liche humanistische Bildung angeeig-
net hatte, so daß er seine beiden Söhne
vor ihrem noch nicht vollendeten 12.
Jahre in die Sekunda des Gymna-
siums zu Weimar aufgenommen sah.
Jm Jahre 1824 bezogen beide Brü-
der die Universität Jena, an welcher
sich Moritz dem Studium der Theo-
logie widmete. Einige Monate nach
seinem Abgange von der Universität
wurde er Hilfsprediger in Weimar,
erwarb sich 1828 die philosophische
Doktorwürde, bekleidete von 1830-35
als Substitut das Pfarramt Bucha
bei Jena, u. amtierte dann 13 Jahre
lang als Pfarrer in dem freundlichen
Badestädtchen Berka an der Jlm bei
Weimar. Jm Jahre 1848 erhielt er
die Pfarrstelle Niederroßla bei Apol-
da, wo er bis 1867 wirksam war.
Andauernde Kränklichkeit bewog ihn,
in den Ruhestand zu treten, den er
teils in Jena, teils in Berka, teils in
Weimar zubrachte. Nach dem Tode
seines trefflichen Weibes nahm er sein
Domizil bei seinem ältesten Sohne
in Merseburg, wo er am 22. Dezbr.
1886 starb.

S:

Pfarrspiegel, oder:
Musterbild eines evangelischen Geist-
lichen (mit Dr. Wohlfahrt), 1836. -
Pastor Oberlin (N., a. d. Französ.

* 5*


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Mül
Hamburg-Roterbaum als Kunſt-
maler und unabhängiger Schriftſtel-
nieder. Die erſten Gedichte des
zwölfjährigen Knaben wurden im
"General-Anzeiger für Hamburg-
Altona“ veröffentlicht.

S:

Gedichte,
1898. ‒ Guntram (D.), 1898. ‒ Er-
zählungen, 1899. ‒ Giovanni (Dram.
D.), 1900. 2. A. 1901. ‒ Die Sühne
Sittendrama), 1900. 14. A. 1902
konfisziert und zur Aufführung ver-
ten). ‒ Guido (Tr., abgedruckt in
den Neuen deutſchen Dichterſtimmen,
1903.) ‒ Adel der Liebe (R.), 1904. ‒
Der Feind im Dunkeln (R. a. Peru),
1905. ‒ Auf abſchüſſiger Bahn (Krim.
R.), 2. A. 1906. ‒ Moderner Muſen-
tempel (Anthologie, hrsg.), 1907. ‒
Fauſt (G.), 1907.

Müller, Mathilde,

pſd. Peter
[R]ümly,
wurde am 7. Juni 1835 zu
[M]agdeburg als die Tochter des Le-
[de]rfabrikanten Leopold Jaenecke
[ge]boren und erhielt unter den Augen
[ar]beitſamer, ſtreng rechtlicher Eltern
[ei]ne einfache, mehr auf das praktiſche
[Le]ben gerichtete Erziehung. Der leb-
[ha]fte Wunſch, ſich weiterzubilden
[u]nd Menſchen und Verhältniſſe ein-
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[zä]hlungen, die aber nur für den
[F]reundeskreis beſtimmt blieben. Jm
[J]ahre 1855 verheiratete ſie ſich mit
[d]em Lederfabrikanten Müller in
[W]olmirſtedt, und nun lebte ſie nur
[ih]ren Pflichten als Gattin und Mut-
ter. Erſt in Magdeburg, wohin ſie
[1]870 als Witwe zurückkehrte, griff ſie
[w]ieder zur Feder, und ihre Arbeiten
[fa]nden bei kundigen Gelehrten ehr-
[li]che Aufmunterung. Wiederholte
[R]eiſen nach Jtalien haben ihr ſchrift-
[ſt]elleriſches Talent weſentlich geför-
[d]ert. Seit 1890 lebt Mathilde M. in
Berlin.

S:

Die Schüſſel u. der Topf
Novelle), 1889. ‒ Die Töchter des
Juſtizrats (Familien-Geſchichte),
1892. ‒ Die Waiſenknaben (E.), 1896.
2. A. 1897. ‒ Die Freunde (E. a. Oſt-
[Spaltenumbruch]

Mül
afrika), 1897. ‒ Bellina (E. a. San
Marino), 1898. ‒ Die Nonnenmühle
(R.), 1902. ‒ Die ſchweren Jahre
Preußens (E.), 1903.

*Müller, Moritz Wilhelm Gott-
hard,

Pſeud. W. G. Gotthardt,
wurde als zweiter Zwillingsſohn des
großherzogl. ſächſiſchen Hofmuſikus
Joh. Chrn. M. am 30. Novbr. 1806
in Weimar geboren, verlebte ſeine
Kindheit bis zum ſiebenten Jahre auf
dem Lande im Hauſe ſeiner Groß-
eltern und genoß dann, ins Eltern-
haus zurückgekehrt, in Gemeinſchaft
mit ſeinem Zwillingsbruder den Pri-
vatunterricht ſeines Vaters, der ſich
durch Selbſtſtudium eine gründliche
Kenntnis der klaſſiſchen Sprachen,
ſowie überhaupt eine nicht gewöhn-
liche humaniſtiſche Bildung angeeig-
net hatte, ſo daß er ſeine beiden Söhne
vor ihrem noch nicht vollendeten 12.
Jahre in die Sekunda des Gymna-
ſiums zu Weimar aufgenommen ſah.
Jm Jahre 1824 bezogen beide Brü-
der die Univerſität Jena, an welcher
ſich Moritz dem Studium der Theo-
logie widmete. Einige Monate nach
ſeinem Abgange von der Univerſität
wurde er Hilfsprediger in Weimar,
erwarb ſich 1828 die philoſophiſche
Doktorwürde, bekleidete von 1830‒35
als Subſtitut das Pfarramt Bucha
bei Jena, u. amtierte dann 13 Jahre
lang als Pfarrer in dem freundlichen
Badeſtädtchen Berka an der Jlm bei
Weimar. Jm Jahre 1848 erhielt er
die Pfarrſtelle Niederroßla bei Apol-
da, wo er bis 1867 wirkſam war.
Andauernde Kränklichkeit bewog ihn,
in den Ruheſtand zu treten, den er
teils in Jena, teils in Berka, teils in
Weimar zubrachte. Nach dem Tode
ſeines trefflichen Weibes nahm er ſein
Domizil bei ſeinem älteſten Sohne
in Merſeburg, wo er am 22. Dezbr.
1886 ſtarb.

S:

Pfarrſpiegel, oder:
Muſterbild eines evangeliſchen Geiſt-
lichen (mit Dr. Wohlfahrt), 1836. ‒
Paſtor Oberlin (N., a. d. Franzöſ.

* 5*
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[67/0071] Mül Mül Hamburg-Roterbaum als Kunſt- maler und unabhängiger Schriftſtel- nieder. Die erſten Gedichte des zwölfjährigen Knaben wurden im "General-Anzeiger für Hamburg- Altona“ veröffentlicht. S: Gedichte, 1898. ‒ Guntram (D.), 1898. ‒ Er- zählungen, 1899. ‒ Giovanni (Dram. D.), 1900. 2. A. 1901. ‒ Die Sühne Sittendrama), 1900. 14. A. 1902 konfisziert und zur Aufführung ver- ten). ‒ Guido (Tr., abgedruckt in den Neuen deutſchen Dichterſtimmen, 1903.) ‒ Adel der Liebe (R.), 1904. ‒ Der Feind im Dunkeln (R. a. Peru), 1905. ‒ Auf abſchüſſiger Bahn (Krim. R.), 2. A. 1906. ‒ Moderner Muſen- tempel (Anthologie, hrsg.), 1907. ‒ Fauſt (G.), 1907. Müller, Mathilde, pſd. Peter Rümly, wurde am 7. Juni 1835 zu Magdeburg als die Tochter des Le- derfabrikanten Leopold Jaenecke geboren und erhielt unter den Augen arbeitſamer, ſtreng rechtlicher Eltern eine einfache, mehr auf das praktiſche Leben gerichtete Erziehung. Der leb- hafte Wunſch, ſich weiterzubilden und Menſchen und Verhältniſſe ein- gehend zu ſtudieren, führte hin und wieder zur Niederſchrift kleiner Er- zählungen, die aber nur für den Freundeskreis beſtimmt blieben. Jm Jahre 1855 verheiratete ſie ſich mit dem Lederfabrikanten Müller in Wolmirſtedt, und nun lebte ſie nur ihren Pflichten als Gattin und Mut- ter. Erſt in Magdeburg, wohin ſie 1870 als Witwe zurückkehrte, griff ſie wieder zur Feder, und ihre Arbeiten fanden bei kundigen Gelehrten ehr- liche Aufmunterung. Wiederholte Reiſen nach Jtalien haben ihr ſchrift- ſtelleriſches Talent weſentlich geför- dert. Seit 1890 lebt Mathilde M. in Berlin. S: Die Schüſſel u. der Topf Novelle), 1889. ‒ Die Töchter des Juſtizrats (Familien-Geſchichte), 1892. ‒ Die Waiſenknaben (E.), 1896. 2. A. 1897. ‒ Die Freunde (E. a. Oſt- afrika), 1897. ‒ Bellina (E. a. San Marino), 1898. ‒ Die Nonnenmühle (R.), 1902. ‒ Die ſchweren Jahre Preußens (E.), 1903. *Müller, Moritz Wilhelm Gott- hard, Pſeud. W. G. Gotthardt, wurde als zweiter Zwillingsſohn des großherzogl. ſächſiſchen Hofmuſikus Joh. Chrn. M. am 30. Novbr. 1806 in Weimar geboren, verlebte ſeine Kindheit bis zum ſiebenten Jahre auf dem Lande im Hauſe ſeiner Groß- eltern und genoß dann, ins Eltern- haus zurückgekehrt, in Gemeinſchaft mit ſeinem Zwillingsbruder den Pri- vatunterricht ſeines Vaters, der ſich durch Selbſtſtudium eine gründliche Kenntnis der klaſſiſchen Sprachen, ſowie überhaupt eine nicht gewöhn- liche humaniſtiſche Bildung angeeig- net hatte, ſo daß er ſeine beiden Söhne vor ihrem noch nicht vollendeten 12. Jahre in die Sekunda des Gymna- ſiums zu Weimar aufgenommen ſah. Jm Jahre 1824 bezogen beide Brü- der die Univerſität Jena, an welcher ſich Moritz dem Studium der Theo- logie widmete. Einige Monate nach ſeinem Abgange von der Univerſität wurde er Hilfsprediger in Weimar, erwarb ſich 1828 die philoſophiſche Doktorwürde, bekleidete von 1830‒35 als Subſtitut das Pfarramt Bucha bei Jena, u. amtierte dann 13 Jahre lang als Pfarrer in dem freundlichen Badeſtädtchen Berka an der Jlm bei Weimar. Jm Jahre 1848 erhielt er die Pfarrſtelle Niederroßla bei Apol- da, wo er bis 1867 wirkſam war. Andauernde Kränklichkeit bewog ihn, in den Ruheſtand zu treten, den er teils in Jena, teils in Berka, teils in Weimar zubrachte. Nach dem Tode ſeines trefflichen Weibes nahm er ſein Domizil bei ſeinem älteſten Sohne in Merſeburg, wo er am 22. Dezbr. 1886 ſtarb. S: Pfarrſpiegel, oder: Muſterbild eines evangeliſchen Geiſt- lichen (mit Dr. Wohlfahrt), 1836. ‒ Paſtor Oberlin (N., a. d. Franzöſ. * 5*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/71>, abgerufen am 26.11.2024.