Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sal entwickelte schriftstellerische Tätigkeitführte ihn zur Journalistik; mehrere Jahre bekleidete er die Stelle eines Redakteurs an der "Elberfelder Zei- tung", dann führte er einige Zeit die Redaktion des "Täglichen Anzeigers für Berg und Mark" in Elberfeld, war seit 1875 Redakteur der "Allge- meinen Familienzeitung" in Stutt- gart, erwarb 1878 den "Hessischen Beobachter" in Fulda, den er bis Ende 1879 herausgab, lebte seit An- fang 1880 in Dornburg bei Jena, wo er sich ein schmuckes Landhäuschen erworben hatte, ganz seinen literari- schen Arbeiten und siedelte 1882 wie- der nach Elberfeld über, wo er aber- mals die Redaktion des "Täglichen Anzeigers" übernahm, die er dann bis zum Herbst 1906 beibehielt. Seit- dem lebte er als Privatmann im Win- ter in Jena, im Sommer in Dorn- burg. Jn Jena ist er infolge eines Schlaganfalls in der Nacht vom 19. auf den 20. Novbr. 1911 gestor- ben. S: Unter dem Halbmond (Nn.), *Salomon, Simon, psd. Sieg- Sal sium in Trier, worauf er eine zwei-jährige Lehrzeit als Kaufmann in einem Kölner Engrosgeschäft "erlitt". Er bildete sich jedoch privatim weiter und studierte sechs Semester Philo- sophie, Sprachen und Literatur in Bonn, Heidelberg und Berlin. Wäh- rend der nächsten vier Jahre weilte er in Paris, London und Mailand, wo er die betreffenden Sprachen gründ- lich zu erlernen suchte, um später als Sprach- und Handelslehrer an dem von ihm in Berlin ins Leben gerufenen Lehrinstitut tätig zu sein. S: Aus trüben Tagen (Ge.), 1898. - Saltarino, Signor, Pseud. für Salten (eigentlich: Salzmann), Felix, geb. am 6. September 1869 in *
Sal entwickelte ſchriftſtelleriſche Tätigkeitführte ihn zur Journaliſtik; mehrere Jahre bekleidete er die Stelle eines Redakteurs an der „Elberfelder Zei- tung“, dann führte er einige Zeit die Redaktion des „Täglichen Anzeigers für Berg und Mark“ in Elberfeld, war ſeit 1875 Redakteur der „Allge- meinen Familienzeitung“ in Stutt- gart, erwarb 1878 den „Heſſiſchen Beobachter“ in Fulda, den er bis Ende 1879 herausgab, lebte ſeit An- fang 1880 in Dornburg bei Jena, wo er ſich ein ſchmuckes Landhäuschen erworben hatte, ganz ſeinen literari- ſchen Arbeiten und ſiedelte 1882 wie- der nach Elberfeld über, wo er aber- mals die Redaktion des „Täglichen Anzeigers“ übernahm, die er dann bis zum Herbſt 1906 beibehielt. Seit- dem lebte er als Privatmann im Win- ter in Jena, im Sommer in Dorn- burg. Jn Jena iſt er infolge eines Schlaganfalls in der Nacht vom 19. auf den 20. Novbr. 1911 geſtor- ben. S: Unter dem Halbmond (Nn.), *Salomon, Simon, pſd. Sieg- Sal ſium in Trier, worauf er eine zwei-jährige Lehrzeit als Kaufmann in einem Kölner Engrosgeſchäft „erlitt“. Er bildete ſich jedoch privatim weiter und ſtudierte ſechs Semeſter Philo- ſophie, Sprachen und Literatur in Bonn, Heidelberg und Berlin. Wäh- rend der nächſten vier Jahre weilte er in Paris, London und Mailand, wo er die betreffenden Sprachen gründ- lich zu erlernen ſuchte, um ſpäter als Sprach- und Handelslehrer an dem von ihm in Berlin ins Leben gerufenen Lehrinſtitut tätig zu ſein. S: Aus trüben Tagen (Ge.), 1898. – Saltarino, Signor, Pſeud. für Salten (eigentlich: Salzmann), Felix, geb. am 6. September 1869 in *
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Sal
Sal
entwickelte ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
führte ihn zur Journaliſtik; mehrere
Jahre bekleidete er die Stelle eines
Redakteurs an der „Elberfelder Zei-
tung“, dann führte er einige Zeit die
Redaktion des „Täglichen Anzeigers
für Berg und Mark“ in Elberfeld,
war ſeit 1875 Redakteur der „Allge-
meinen Familienzeitung“ in Stutt-
gart, erwarb 1878 den „Heſſiſchen
Beobachter“ in Fulda, den er bis
Ende 1879 herausgab, lebte ſeit An-
fang 1880 in Dornburg bei Jena,
wo er ſich ein ſchmuckes Landhäuschen
erworben hatte, ganz ſeinen literari-
ſchen Arbeiten und ſiedelte 1882 wie-
der nach Elberfeld über, wo er aber-
mals die Redaktion des „Täglichen
Anzeigers“ übernahm, die er dann
bis zum Herbſt 1906 beibehielt. Seit-
dem lebte er als Privatmann im Win-
ter in Jena, im Sommer in Dorn-
burg. Jn Jena iſt er infolge eines
Schlaganfalls in der Nacht vom
19. auf den 20. Novbr. 1911 geſtor-
ben.
S: Unter dem Halbmond (Nn.),
1870. – Verwehte Spuren (Neue Nn.),
1873. – Helldunkel (Neue Nn.), 1876.
– Die Geſchichte einer Geige (N.),
1877. – Geſchichte der deutſchen Natio-
nalliteratur des 19. Jahrhunderts,
1881. – Deutſchlands Leben und Stre-
ben im 19. Jahrhundert, 1893. – Sig-
nora Francesca (Geſch. aus Paul
Flemings Leben), 1896. – Spazier-
gänge in Süditalien, 1896. – Ge-
ſchichte des deutſchen Zeitungsweſens
von den erſten Anfängen bis zur
Wiederaufrichtung des Deutſchen
Reiches; III, 1900–06. – Die Blücher-
trompete (E. a. d. Lüneburger Heide),
1909. – Unter italieniſchem Himmel
(6 Nn.), 1911.
*Salomon, Simon, pſd. Sieg-
bert Salter, wurde am 21. März
1873 zu Speicher in der Eifel als der
Sohn eines Kaufmanns geboren, be-
ſuchte erſt die dortige Dorfſchule, dann
die Bürgerſchule in Wittlich an der
Moſel und endlich das Realgymna-
ſium in Trier, worauf er eine zwei-
jährige Lehrzeit als Kaufmann in
einem Kölner Engrosgeſchäft „erlitt“.
Er bildete ſich jedoch privatim weiter
und ſtudierte ſechs Semeſter Philo-
ſophie, Sprachen und Literatur in
Bonn, Heidelberg und Berlin. Wäh-
rend der nächſten vier Jahre weilte er
in Paris, London und Mailand, wo
er die betreffenden Sprachen gründ-
lich zu erlernen ſuchte, um ſpäter
als Sprach- und Handelslehrer an
dem von ihm in Berlin ins Leben
gerufenen Lehrinſtitut tätig zu ſein.
S: Aus trüben Tagen (Ge.), 1898. –
Jm Lande der Quellen. Sage und
Dichtung (Eifelſagen), 1899. – Anek-
doten aus dem Leben berühmter
Männer, 5 Hefte, 1906–12 (Jnhalt:
1. Heinrich Heine. – 2. Die Rotſchilds.
– 3. Ferdinand Laſſalle. – 4. Napo-
leon. – 5. M. G. Saphir.)
Saltarino, Signor, Pſeud. für
Hermann Waldemar Otto; ſ. d.!
Salten (eigentlich: Salzmann),
Felix, geb. am 6. September 1869 in
Budapeſt, kam bald nach ſeiner Ge-
burt mit ſeinen Eltern nach Wien
und beſuchte hier das Gymnaſium,
um ſich ſpäter dem Studium der
Philologie zu widmen. Der Rückgang
in den Vermögensverhältniſſen ſeiner
Eltern zwang ihn jedoch, 1885 ſein
Schulſtudium abzubrechen und ſich
einen Erwerb zu ſuchen. Zuerſt Schrei-
ber in mehreren Geſchäftsbureaus,
wurde er infolge ſeiner Publikationen
bald zur „Kunſtchronik“ Wilhelm
Lauſers (ſ. d.!) und dann als Burg-
theaterkritiker und Kunſtreferent zur
„Wiener Allgemeinen Zeitung“ heran-
gezogen. Nebenher war er auch artiſti-
ſcher Direktor des „Jung-Wiener
Theaters Zum lieben Auguſtin“. Bei
Begründung der Zeitſchrift „Die
Zeit“ (1902) wurde er als erſter
Feuilletoniſt zu dieſem Blatte be-
rufen. Durch eigene unausgeſetzte
Studien und durch zahlreiche Reiſen
ins Ausland vertiefte er ſein Wiſſen
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