Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Scha kau u. kam dann in das Konservato-rium zu Paris, um sich dem Studium des Gesanges zu widmen. Nach Ver- lust ihrer Stimme wandte sie sich der darstellenden Kunst zu, nahm Unter- richt in der Deklamation bei dem be- rühmten Professor Bressart, spielte dann auf verschiedenen Bühnen in Frankreich und Rußland und ging danach auf das Konservatorium in Wien, um die deutsche Sprache zu er- lernen. Sie wirkte dann als Schau- spielerin bis 1882 in Basel, Graz, Wien und Ems, kam darauf an das Residenztheater in Berlin, 1884 in ein Engagement nach Augsburg und war später wieder in Berlin tätig. Hier geriet sie mit Paul Lindau in scharfe Differenzen, die ihr jedes En- gagement unmöglich machten, und so verließ sie 1891 die Bühne, um hin- fort mehr als dramatische Schrift- stellerin zu wirken. Einige Jahre später ging sie nach Petersburg, wo sie das "Nemetti-Theater" pachtete, bis über dieses 1902 der Konkurs verhängt wurde. S: Der berühmte Schaching, Otto von, Pseud. für *Schachne, Klara, pseud. Klara Scha (1881) zog die Familie nach Leipzig,und da hier für die Tochter sich leicht literarische Verbindungen anknüpfen ließen, so befand sie sich bald im schriftstellerischen Fahrwasser. Jhre ersten Schriften waren sozial-politi- scher Natur (Der Verfall des Staates durch den Staat, 1885. - Die Heimat der Frau, 1886). S: Frühlingsreif Schacht, August J. C., pseudon. S: Geächtet (E. n. d. Engl.), Schacht, Maximilian, geb. am S: Der Herr Direktor (Schsp.), *
Scha kau u. kam dann in das Konſervato-rium zu Paris, um ſich dem Studium des Geſanges zu widmen. Nach Ver- luſt ihrer Stimme wandte ſie ſich der darſtellenden Kunſt zu, nahm Unter- richt in der Deklamation bei dem be- rühmten Profeſſor Breſſart, ſpielte dann auf verſchiedenen Bühnen in Frankreich und Rußland und ging danach auf das Konſervatorium in Wien, um die deutſche Sprache zu er- lernen. Sie wirkte dann als Schau- ſpielerin bis 1882 in Baſel, Graz, Wien und Ems, kam darauf an das Reſidenztheater in Berlin, 1884 in ein Engagement nach Augsburg und war ſpäter wieder in Berlin tätig. Hier geriet ſie mit Paul Lindau in ſcharfe Differenzen, die ihr jedes En- gagement unmöglich machten, und ſo verließ ſie 1891 die Bühne, um hin- fort mehr als dramatiſche Schrift- ſtellerin zu wirken. Einige Jahre ſpäter ging ſie nach Petersburg, wo ſie das „Nemetti-Theater“ pachtete, bis über dieſes 1902 der Konkurs verhängt wurde. S: Der berühmte Schaching, Otto von, Pſeud. für *Schachne, Klara, pſeud. Klara Scha (1881) zog die Familie nach Leipzig,und da hier für die Tochter ſich leicht literariſche Verbindungen anknüpfen ließen, ſo befand ſie ſich bald im ſchriftſtelleriſchen Fahrwaſſer. Jhre erſten Schriften waren ſozial-politi- ſcher Natur (Der Verfall des Staates durch den Staat, 1885. – Die Heimat der Frau, 1886). S: Frühlingsreif Schacht, Auguſt J. C., pſeudon. S: Geächtet (E. n. d. Engl.), Schacht, Maximilian, geb. am S: Der Herr Direktor (Schſp.), *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0129" n="125"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Scha</hi></fw><lb/> kau u. kam dann in das Konſervato-<lb/> rium zu Paris, um ſich dem Studium<lb/> des Geſanges zu widmen. Nach Ver-<lb/> luſt ihrer Stimme wandte ſie ſich der<lb/> darſtellenden Kunſt zu, nahm Unter-<lb/> richt in der Deklamation bei dem be-<lb/> rühmten Profeſſor Breſſart, ſpielte<lb/> dann auf verſchiedenen Bühnen in<lb/> Frankreich und Rußland und ging<lb/> danach auf das Konſervatorium in<lb/> Wien, um die deutſche Sprache zu er-<lb/> lernen. Sie wirkte dann als Schau-<lb/> ſpielerin bis 1882 in Baſel, Graz,<lb/> Wien und Ems, kam darauf an das<lb/> Reſidenztheater in Berlin, 1884 in<lb/> ein Engagement nach Augsburg und<lb/> war ſpäter wieder in Berlin tätig.<lb/> Hier geriet ſie mit Paul Lindau in<lb/> ſcharfe Differenzen, die ihr jedes En-<lb/> gagement unmöglich machten, und ſo<lb/> verließ ſie 1891 die Bühne, um hin-<lb/> fort mehr als dramatiſche Schrift-<lb/> ſtellerin zu wirken. Einige Jahre<lb/> ſpäter ging ſie nach Petersburg, wo<lb/> ſie das „Nemetti-Theater“ pachtete,<lb/> bis über dieſes 1902 der Konkurs<lb/> verhängt wurde. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Der berühmte<lb/> Mann (Lſp.), 1890. – Agrippina<lb/> (Lſp.), 1892. – Jrrlichter (Schſp.),<lb/> 1893. – Giſela (Schſp.), 1893. – Das<lb/> liebe Geld (Schſp.), 1893. – Notwehr<lb/> (Volksſt.), 1894. – Bobi (Lſp.), 1896.<lb/> – Modern (Schſp., frei nach Sardou),<lb/> 1895. – Harem und Moſchee (Reiſe-<lb/> briefe aus Morokko), 1896. – Wahr-<lb/> heit (Märchendrama), 1899.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Schaching,</hi> Otto von,</persName> </head> <p> Pſeud. für<lb/> Otto Martin <hi rendition="#g">Denk;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schachne,</hi> Klara,</persName> </head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Klara<lb/> Schott,</hi> wurde am 9. Juni 1861<lb/> (n. a. 1864) zu Meſeritz in der Pro-<lb/> vinz Poſen geboren, woſelbſt ſie auch<lb/> ihre Kinderjahre verlebte, u. ſiedelte<lb/> dann mit ihren Eltern nach Kottbus<lb/> über. Eine Reiſe nach Holland, dem<lb/> Geburtslande ihrer Mutter, im Jahre<lb/> 1879, regte ihre Phantaſie derartig<lb/> an, daß ſie nach ihrer Heimkehr zur<lb/> Feder griff, um ihr Empfinden durch<lb/> Worte zu verkörpern. Bald darauf<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Scha</hi></fw><lb/> (1881) zog die Familie nach Leipzig,<lb/> und da hier für die Tochter ſich leicht<lb/> literariſche Verbindungen anknüpfen<lb/> ließen, ſo befand ſie ſich bald im<lb/> ſchriftſtelleriſchen Fahrwaſſer. Jhre<lb/> erſten Schriften waren ſozial-politi-<lb/> ſcher Natur (Der Verfall des Staates<lb/> durch den Staat, 1885. – Die Heimat<lb/> der Frau, 1886). </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Frühlingsreif<lb/> (En.), 1886. – Der Waldwächter (N.),<lb/> 1890. – Coupégeſchichten (Bunte<lb/> Bilder), 1893. – Die Geſellſchafterin<lb/> (N.), 1893. – Jm goldenen Märchen-<lb/> hain (M.), 1894. – Aus dem Zauber-<lb/> lande (M.), 1895. – Ernſtes u. Hei-<lb/> teres (En.), 1896. – Frau Kathi (N.),<lb/> 1901. – Um der Ehre willen (E.),<lb/> 1903. – Die Märchentante (M. und<lb/> En.), 95. T. 1908. – Boudoirgeſchich-<lb/> ten (Jn <hi rendition="#aq">moulin rouge.</hi> – Jm <hi rendition="#aq">Quar-<lb/> tier latin.</hi> – Luciens Ehe), 1905. –<lb/> Jm Feenreich (M.), 1908. – Die<lb/> Kartenlegerin (Einakter), 1909. –<lb/> Neue Erzählungen und Märchen,<lb/> 1909. – Die Kränzchenſchweſtern (E.),<lb/> 1910. 8. T. 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Schacht,</hi> Auguſt J. C.,</persName> </head> <p> pſeudon.<lb/><hi rendition="#g">Curt Cornelius,</hi> wurde am 13.<lb/> Dezember 1865 in Altona geboren,<lb/> beſuchte das Lehrerſeminar in Ham-<lb/> burg und war dann bis 1895 als<lb/> Lehrer an Volks- u. höheren Schulen<lb/> daſelbſt tätig. Darauf ging er zum<lb/> Journalismus über, war 1895–96<lb/> Chefredakteur der Zeitſchrift „Der<lb/> Sport im Bilde“, 1896 Parlaments-<lb/> berichterſtatter f. den „Lokalanzeiger“<lb/> in Berlin, 1897 Redakteur des „Nie-<lb/> derſchleſiſchen Kurier“ in Bunzlau,<lb/> 1898–1904 Jnhaber der Firma „Gra-<lb/> phiſcher Verlag“, ging dann nach Ruß-<lb/> land und iſt ſeit 1905 Redakteur in<lb/> Thorn. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Geächtet (E. n. d. Engl.),<lb/> 1898. – Harms Söhne (R.), 1901. –<lb/> Wie die Leuchtkäfer ihr Lichtlein er-<lb/> hielten (M.), 1902.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Schacht,</hi> Maximilian,</persName> </head> <p> geb. am<lb/> 27. Mai 1865 in Brody, lebt (1892) in<lb/> Wien. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Der Herr Direktor (Schſp.),<lb/> 1892. – Fauſtus junior (Ge.), 1892.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0129]
Scha
Scha
kau u. kam dann in das Konſervato-
rium zu Paris, um ſich dem Studium
des Geſanges zu widmen. Nach Ver-
luſt ihrer Stimme wandte ſie ſich der
darſtellenden Kunſt zu, nahm Unter-
richt in der Deklamation bei dem be-
rühmten Profeſſor Breſſart, ſpielte
dann auf verſchiedenen Bühnen in
Frankreich und Rußland und ging
danach auf das Konſervatorium in
Wien, um die deutſche Sprache zu er-
lernen. Sie wirkte dann als Schau-
ſpielerin bis 1882 in Baſel, Graz,
Wien und Ems, kam darauf an das
Reſidenztheater in Berlin, 1884 in
ein Engagement nach Augsburg und
war ſpäter wieder in Berlin tätig.
Hier geriet ſie mit Paul Lindau in
ſcharfe Differenzen, die ihr jedes En-
gagement unmöglich machten, und ſo
verließ ſie 1891 die Bühne, um hin-
fort mehr als dramatiſche Schrift-
ſtellerin zu wirken. Einige Jahre
ſpäter ging ſie nach Petersburg, wo
ſie das „Nemetti-Theater“ pachtete,
bis über dieſes 1902 der Konkurs
verhängt wurde.
S: Der berühmte
Mann (Lſp.), 1890. – Agrippina
(Lſp.), 1892. – Jrrlichter (Schſp.),
1893. – Giſela (Schſp.), 1893. – Das
liebe Geld (Schſp.), 1893. – Notwehr
(Volksſt.), 1894. – Bobi (Lſp.), 1896.
– Modern (Schſp., frei nach Sardou),
1895. – Harem und Moſchee (Reiſe-
briefe aus Morokko), 1896. – Wahr-
heit (Märchendrama), 1899.
Schaching, Otto von, Pſeud. für
Otto Martin Denk; ſ. d.!
*Schachne, Klara, pſeud. Klara
Schott, wurde am 9. Juni 1861
(n. a. 1864) zu Meſeritz in der Pro-
vinz Poſen geboren, woſelbſt ſie auch
ihre Kinderjahre verlebte, u. ſiedelte
dann mit ihren Eltern nach Kottbus
über. Eine Reiſe nach Holland, dem
Geburtslande ihrer Mutter, im Jahre
1879, regte ihre Phantaſie derartig
an, daß ſie nach ihrer Heimkehr zur
Feder griff, um ihr Empfinden durch
Worte zu verkörpern. Bald darauf
(1881) zog die Familie nach Leipzig,
und da hier für die Tochter ſich leicht
literariſche Verbindungen anknüpfen
ließen, ſo befand ſie ſich bald im
ſchriftſtelleriſchen Fahrwaſſer. Jhre
erſten Schriften waren ſozial-politi-
ſcher Natur (Der Verfall des Staates
durch den Staat, 1885. – Die Heimat
der Frau, 1886).
S: Frühlingsreif
(En.), 1886. – Der Waldwächter (N.),
1890. – Coupégeſchichten (Bunte
Bilder), 1893. – Die Geſellſchafterin
(N.), 1893. – Jm goldenen Märchen-
hain (M.), 1894. – Aus dem Zauber-
lande (M.), 1895. – Ernſtes u. Hei-
teres (En.), 1896. – Frau Kathi (N.),
1901. – Um der Ehre willen (E.),
1903. – Die Märchentante (M. und
En.), 95. T. 1908. – Boudoirgeſchich-
ten (Jn moulin rouge. – Jm Quar-
tier latin. – Luciens Ehe), 1905. –
Jm Feenreich (M.), 1908. – Die
Kartenlegerin (Einakter), 1909. –
Neue Erzählungen und Märchen,
1909. – Die Kränzchenſchweſtern (E.),
1910. 8. T. 1911.
Schacht, Auguſt J. C., pſeudon.
Curt Cornelius, wurde am 13.
Dezember 1865 in Altona geboren,
beſuchte das Lehrerſeminar in Ham-
burg und war dann bis 1895 als
Lehrer an Volks- u. höheren Schulen
daſelbſt tätig. Darauf ging er zum
Journalismus über, war 1895–96
Chefredakteur der Zeitſchrift „Der
Sport im Bilde“, 1896 Parlaments-
berichterſtatter f. den „Lokalanzeiger“
in Berlin, 1897 Redakteur des „Nie-
derſchleſiſchen Kurier“ in Bunzlau,
1898–1904 Jnhaber der Firma „Gra-
phiſcher Verlag“, ging dann nach Ruß-
land und iſt ſeit 1905 Redakteur in
Thorn.
S: Geächtet (E. n. d. Engl.),
1898. – Harms Söhne (R.), 1901. –
Wie die Leuchtkäfer ihr Lichtlein er-
hielten (M.), 1902.
Schacht, Maximilian, geb. am
27. Mai 1865 in Brody, lebt (1892) in
Wien.
S: Der Herr Direktor (Schſp.),
1892. – Fauſtus junior (Ge.), 1892.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |