Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schae ner Vaterstadt, wo er sich dem Stu-dium der Rechte widmete. Durch Schellings berühmte Vorlesungen wurde er für die Philosophie gewon- nen, welche er auch später in Berlin und dann wieder in München neben seinen Rechtsstudien mit besonderem Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi- litierte er sich in Erlangen als Privat- dozent, unternahm 1845 zur Fort- setzung seiner ästhetischen Studien eine Reise nach Jtalien und wurde nach seiner Rückkehr 1846 außer- ordentlicher Professor der Philoso- phie. Er starb zu Nürnberg im Hause seiner Mutter am 13. Juli 1852. Die S: Erinnerungen an Emil August *Schaefer, Anny, geb. am 13. S: Aus die boarisch'n Berg' Schäfer, Antonia, pseud. Cor- Schae des k. k. österreich. Hauptmanns vonLützow geboren. Derselbe starb bereits nach drei Jahren infolge eines Sturzes mit dem Pferde in Mecklen- burg, der Heimat der Mutter. Letz- tere zog mit ihren drei Kindern nach Böhmen zurück und 1812 zu Ver- wandten an den Rhein. Jm Jahre 1818 starb die Mutter, und Antonia kam nun zu einer Tante nach Aachen, wo sie bis zu deren Tode (1823) blieb. Dann kehrte sie zu ihrer Großtante in der Nähe von Bonn zurück, bei der sie ihre Jugend in tiefer Einsamkeit verlebte. Später verheiratete sie sich mit einem Dr. Schäfer in Königs- winter am Rhein, wo sie im Februar 1887 starb. S: Alwina, oder: Die *Schäfer, Bernhard, geb. am 16. S: Sehnen und Frohsinn (Ge.), 1905. *Schaefer, Friedrich Johannes Wilhelm, geb. am 26. Septbr. 1857 *
Schae ner Vaterſtadt, wo er ſich dem Stu-dium der Rechte widmete. Durch Schellings berühmte Vorleſungen wurde er für die Philoſophie gewon- nen, welche er auch ſpäter in Berlin und dann wieder in München neben ſeinen Rechtsſtudien mit beſonderem Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi- litierte er ſich in Erlangen als Privat- dozent, unternahm 1845 zur Fort- ſetzung ſeiner äſthetiſchen Studien eine Reiſe nach Jtalien und wurde nach ſeiner Rückkehr 1846 außer- ordentlicher Profeſſor der Philoſo- phie. Er ſtarb zu Nürnberg im Hauſe ſeiner Mutter am 13. Juli 1852. Die S: Erinnerungen an Emil Auguſt *Schaefer, Anny, geb. am 13. S: Aus die boariſch’n Berg’ Schäfer, Antonia, pſeud. Cor- Schae des k. k. öſterreich. Hauptmanns vonLützow geboren. Derſelbe ſtarb bereits nach drei Jahren infolge eines Sturzes mit dem Pferde in Mecklen- burg, der Heimat der Mutter. Letz- tere zog mit ihren drei Kindern nach Böhmen zurück und 1812 zu Ver- wandten an den Rhein. Jm Jahre 1818 ſtarb die Mutter, und Antonia kam nun zu einer Tante nach Aachen, wo ſie bis zu deren Tode (1823) blieb. Dann kehrte ſie zu ihrer Großtante in der Nähe von Bonn zurück, bei der ſie ihre Jugend in tiefer Einſamkeit verlebte. Später verheiratete ſie ſich mit einem Dr. Schäfer in Königs- winter am Rhein, wo ſie im Februar 1887 ſtarb. S: Alwina, oder: Die *Schäfer, Bernhard, geb. am 16. S: Sehnen und Frohſinn (Ge.), 1905. *Schaefer, Friedrich Johannes Wilhelm, geb. am 26. Septbr. 1857 *
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Schae
Schae
ner Vaterſtadt, wo er ſich dem Stu-
dium der Rechte widmete. Durch
Schellings berühmte Vorleſungen
wurde er für die Philoſophie gewon-
nen, welche er auch ſpäter in Berlin
und dann wieder in München neben
ſeinen Rechtsſtudien mit beſonderem
Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi-
litierte er ſich in Erlangen als Privat-
dozent, unternahm 1845 zur Fort-
ſetzung ſeiner äſthetiſchen Studien
eine Reiſe nach Jtalien und wurde
nach ſeiner Rückkehr 1846 außer-
ordentlicher Profeſſor der Philoſo-
phie. Er ſtarb zu Nürnberg im Hauſe
ſeiner Mutter am 13. Juli 1852. Die
S: Erinnerungen an Emil Auguſt
von Schaden; hrsg. von H. W. J.
Thierſch, 1853, enthält auch Dich-
tungen des Genannten.
*Schaefer, Anny, geb. am 13.
November 1859 zu Diez a. d. Lahn,
verbrachte den größten Teil ihrer
Jugend im Elternhauſe zu Gmund
am Tegernſee. Die impoſante Berg-
welt mit ihren tannendurchwürzten
Wäldern, die Sagen ſingenden Wel-
len des lieblichen Tegernſees wirkten
mächtig auf das ſchwärmeriſch poeſie-
volle Gemüt des jungen Mädchens.
Durch den langen und innigen Ver-
kehr mit den Bewohnern der bayriſch.
Berge wurde Anny ſo ganz in deren
Leben und Eigenarten eingeweiht,
daß ihr ſpäter die Charakteriſtik der-
ſelben in ihren mundartlichen Dich-
tungen wohl gelingen mußte. Bald
nach dem Tode ihres Vaters ver-
mählte ſie ſich 1882 mit Dr. jur. Karl
Schaefer in München, wo ſie jetzt noch
lebt.
S: Aus die boariſch’n Berg’
(Ge. in oberbayr. Mundart), 1892. –
Bauernliab’ (Oberbayr. Volksſtück),
1892. – Auf’m Sunnwendhof (Volks-
ſtück im Dialekt), 1892. – Jn der
zwat’n Jnſtanz, oder: Bauernſtolz
(Volksſt.), 1893.
Schäfer, Antonia, pſeud. Cor-
delia, wurde im November 1804 zu
Czaslau in Böhmen als die Tochter
des k. k. öſterreich. Hauptmanns von
Lützow geboren. Derſelbe ſtarb
bereits nach drei Jahren infolge eines
Sturzes mit dem Pferde in Mecklen-
burg, der Heimat der Mutter. Letz-
tere zog mit ihren drei Kindern nach
Böhmen zurück und 1812 zu Ver-
wandten an den Rhein. Jm Jahre
1818 ſtarb die Mutter, und Antonia
kam nun zu einer Tante nach Aachen,
wo ſie bis zu deren Tode (1823) blieb.
Dann kehrte ſie zu ihrer Großtante
in der Nähe von Bonn zurück, bei der
ſie ihre Jugend in tiefer Einſamkeit
verlebte. Später verheiratete ſie ſich
mit einem Dr. Schäfer in Königs-
winter am Rhein, wo ſie im Februar
1887 ſtarb.
S: Alwina, oder: Die
Proſelytin, 1840. – Julie und Marie
(Br. über den kathol. Kultus), 1846.
– Emilie, oder: Die getrennte Ehe,
1850. – Ethnea, oder: Die Sklaven
der Engländer, 1856. – Paris und
Rom (Familiengeſch.), 1861. – Der
Teſteid (Hiſt. R.), 1862. – Schloß
Kreuzberg an der Ahr, 1878.
*Schäfer, Bernhard, geb. am 16.
Mai 1877 in Mannheim, ſtudierte in
Heidelberg neuere Sprachen und Ger-
maniſtik, abſolvierte im März 1901
in Karlsruhe ſein Staatsexamen, trat
jedoch alsbald aus ſozialen Gründen
in den preußiſchen Schuldienſt über
und wurde Oſtern 1902 Oberlehrer
am Gymnaſium in Zabrze (Ober-
ſchleſien). Seit Oſtern 1907 wirkt er
in gleicher Eigenſchaft am Real-
gymnaſium in Lünen (Weſtfalen).
S: Sehnen und Frohſinn (Ge.), 1905.
– Engliſche Gedichte in metriſcher
Übertragung (Progr.), 1908. – Sodele
mei Herzele (Humor. Ge. in Pfälzer
Mundart), 1908. – Die kleine Eifer-
ſucht und andere Erzählungen, 1911.
*Schaefer, Friedrich Johannes
Wilhelm, geb. am 26. Septbr. 1857
zu Wolfenbüttel, wo ſein Vater Ober-
lehrer am Gymnaſium war, beſuchte
die dortige Bürgerſchule und bis zur
Konſirmation das Gymnaſium, wor-
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