Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schä in Anspruch genommen war. Er be-suchte die Lateinschule in Dürkheim und die erste Gymnasialklasse in Zwei- brücken und studierte darauf in Karls- ruhe und Zürich Mathematik und Chemie. Nachdem er dann behufs praktischer Ausbildung im Weinbau ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte, trat er 1870 zur Unterstützung seines Vaters in dessen Ökonomiebetrieb ein. Durch seine im Frühjahr 1874 erfolgte Verheiratung kam er in den Besitz der überaus romantisch am Fuße der Limburg gelegenen "Her- zogmühle" in Grethen bei Dürkheim, wo er jetzt noch als einsamer und kränkelnder Mann lebt, da er infolge des Todes seiner Gattin nach vier- zehnjähriger glücklicher Ehe von einem schweren Nervenleiden befallen wurde. Ein wenig Weinbau und der Dienst der Musen füllen seine Tage aus. S: Bunte Herbstblätter (Ge.), 1900. Schäfer, Jakob, geb. am 3. Jan. S: Gedichte, 1876. *Schäfer, Karl Leonhard Jo- hann, wurde am 13. Mai 1849 zu Schä wachsen, entwickelte sich in Sch. schonfrühzeitig Sinn und Neigung für Poesie. Er widmete sich dem Berufe eines Lehrers, besuchte von 1866-68 das Seminar zu Friedberg in der Wetterau, wurde dann als Lehrer in Hüttenthal angestellt, kam 1870 nach Klein-Karben und Ostern 1871 nach Darmstadt, wo er 1875 an der dor- tigen höheren Töchterschule seine de- finitive Bestallung erhielt. Hier hörte er jahrelang bei Otto Roquette an der Technischen Hochschule Vor- lesungen, die zur Vertiefung seiner Anschauungen wesentlich beitrugen. Ein freundschaftlicher Verkehr ver- band ihn auch mit Friedrich von Flo- tow, dem Komponisten der "Martha", der auch viele Lieder von ihm ver- tonte. Sch. war mit einer Tochter des Generalstaatsprokurators Geh. Justizrat Dr. Schalck zu Mainz ver- mählt, die er leider schon 1886 durch den Tod verlor. S: Junge Knospen *Schäfer, Moritz, geb. am 23. Juni *
Schä in Anſpruch genommen war. Er be-ſuchte die Lateinſchule in Dürkheim und die erſte Gymnaſialklaſſe in Zwei- brücken und ſtudierte darauf in Karls- ruhe und Zürich Mathematik und Chemie. Nachdem er dann behufs praktiſcher Ausbildung im Weinbau ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte, trat er 1870 zur Unterſtützung ſeines Vaters in deſſen Ökonomiebetrieb ein. Durch ſeine im Frühjahr 1874 erfolgte Verheiratung kam er in den Beſitz der überaus romantiſch am Fuße der Limburg gelegenen „Her- zogmühle“ in Grethen bei Dürkheim, wo er jetzt noch als einſamer und kränkelnder Mann lebt, da er infolge des Todes ſeiner Gattin nach vier- zehnjähriger glücklicher Ehe von einem ſchweren Nervenleiden befallen wurde. Ein wenig Weinbau und der Dienſt der Muſen füllen ſeine Tage aus. S: Bunte Herbſtblätter (Ge.), 1900. Schäfer, Jakob, geb. am 3. Jan. S: Gedichte, 1876. *Schäfer, Karl Leonhard Jo- hann, wurde am 13. Mai 1849 zu Schä wachſen, entwickelte ſich in Sch. ſchonfrühzeitig Sinn und Neigung für Poeſie. Er widmete ſich dem Berufe eines Lehrers, beſuchte von 1866–68 das Seminar zu Friedberg in der Wetterau, wurde dann als Lehrer in Hüttenthal angeſtellt, kam 1870 nach Klein-Karben und Oſtern 1871 nach Darmſtadt, wo er 1875 an der dor- tigen höheren Töchterſchule ſeine de- finitive Beſtallung erhielt. Hier hörte er jahrelang bei Otto Roquette an der Techniſchen Hochſchule Vor- leſungen, die zur Vertiefung ſeiner Anſchauungen weſentlich beitrugen. Ein freundſchaftlicher Verkehr ver- band ihn auch mit Friedrich von Flo- tow, dem Komponiſten der „Martha“, der auch viele Lieder von ihm ver- tonte. Sch. war mit einer Tochter des Generalſtaatsprokurators Geh. Juſtizrat Dr. Schalck zu Mainz ver- mählt, die er leider ſchon 1886 durch den Tod verlor. S: Junge Knoſpen *Schäfer, Moritz, geb. am 23. Juni *
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Schä
Schä
in Anſpruch genommen war. Er be-
ſuchte die Lateinſchule in Dürkheim
und die erſte Gymnaſialklaſſe in Zwei-
brücken und ſtudierte darauf in Karls-
ruhe und Zürich Mathematik und
Chemie. Nachdem er dann behufs
praktiſcher Ausbildung im Weinbau
ein Jahr in Bordeaux geweilt hatte,
trat er 1870 zur Unterſtützung ſeines
Vaters in deſſen Ökonomiebetrieb
ein. Durch ſeine im Frühjahr 1874
erfolgte Verheiratung kam er in den
Beſitz der überaus romantiſch am
Fuße der Limburg gelegenen „Her-
zogmühle“ in Grethen bei Dürkheim,
wo er jetzt noch als einſamer und
kränkelnder Mann lebt, da er infolge
des Todes ſeiner Gattin nach vier-
zehnjähriger glücklicher Ehe von einem
ſchweren Nervenleiden befallen wurde.
Ein wenig Weinbau und der Dienſt
der Muſen füllen ſeine Tage aus.
S: Bunte Herbſtblätter (Ge.), 1900.
– Rebengold u. Weinroſen (Diſtichen
zum Preiſe d. deutſchen Weins), 1907.
– Von den Hängen der Haardt (Neue
Ge.), 1912.
Schäfer, Jakob, geb. am 3. Jan.
1838 zu Köln a. Rhein, beſuchte da-
ſelbſt das Gymnaſium, bezog 1857
die Akademie in Münſter, 1859 die
Univerſität in Bonn, trat 1860 in
das Prieſterſeminar zu Köln, wurde
am 2. Septbr. 1861 zum Prieſter ge-
weiht und ſchon nach wenigen Tagen
zum Kaplan der noch einzigen katho-
liſchen Pfarre in Krefeld ernannt.
Hier wirkte er bis zum Septbr. 1886,
wo er zum Oberpfarrer in Geilen-
kirchen berufen ward und wo er bis
zu ſeinem Tode am 19. Januar 1905
im Amte ſtand.
S: Gedichte, 1876.
– Bunte Schildereien (Erzählende
Ge.), 1885.
*Schäfer, Karl Leonhard Jo-
hann, wurde am 13. Mai 1849 zu
Bremsbach im Odenwalde als der
Sohn des dortigen Schmiedemeiſters
geboren. Jn einer herrlichen Natur
und in geſunder Gebirgsluſt aufge-
wachſen, entwickelte ſich in Sch. ſchon
frühzeitig Sinn und Neigung für
Poeſie. Er widmete ſich dem Berufe
eines Lehrers, beſuchte von 1866–68
das Seminar zu Friedberg in der
Wetterau, wurde dann als Lehrer in
Hüttenthal angeſtellt, kam 1870 nach
Klein-Karben und Oſtern 1871 nach
Darmſtadt, wo er 1875 an der dor-
tigen höheren Töchterſchule ſeine de-
finitive Beſtallung erhielt. Hier hörte
er jahrelang bei Otto Roquette an
der Techniſchen Hochſchule Vor-
leſungen, die zur Vertiefung ſeiner
Anſchauungen weſentlich beitrugen.
Ein freundſchaftlicher Verkehr ver-
band ihn auch mit Friedrich von Flo-
tow, dem Komponiſten der „Martha“,
der auch viele Lieder von ihm ver-
tonte. Sch. war mit einer Tochter
des Generalſtaatsprokurators Geh.
Juſtizrat Dr. Schalck zu Mainz ver-
mählt, die er leider ſchon 1886 durch
den Tod verlor.
S: Junge Knoſpen
aus Heimat und Fremde (Ge.), 1874.
Neue Ausg. u. d. T.: Heideroſen
(Ge.), 1881. 3. A. 1891. – Gerſprenz-
tal und die Sage vom Rodenſteiner,
1886. – Zu Böllſtein auf der Höhe
(E.), 1887. – Der Falkner von Ro-
denſtein (Ep. G.), 1890. 3. A. 1906.
– Die Lindelgret (E.), 1893. – Die
Bachprinzeſſin (E.), 1894. – Jm
Hirtenhaus (E.), 1894. – Heimatlos
(E.), 1894. – Der Einſiedler von
Auerbach (E. a. d. Zeit Karls des
Großen), 1897. – Odenwaldgeſchich-
ten, 1. Bd.), 1899 (Jnhalt: Zu Böll-
ſtein auf der Höhe. – Die Lindelgret.
– Heimatlos. – Eine Mordnacht im
Odenwald). – Das Kloſterkind (R. a.
d. Zeit der Kreuzzüge), 1905. – Als
die Droſſel ſang ...! (Ge.), 1906.
*Schäfer, Moritz, geb. am 23. Juni
1868 zu Wiesbaden, trat nach ab-
ſolviertem Realgymnaſium 1886 in
die Redaktion des „Rheiniſchen Ku-
rier“ ein, der er bis 1888 angehörte,
und wurde dann als Redakteur an
den „Frankfurter Generalanzeiger“
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