Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schä über und erhielt hier ihre Ausbil-dung. Verschiedene Umstände und Freundesrat führten sie nach dem Tode der Mutter nach Wien, und da im Jnstitut Ascher, dessen Zögling sie in München gewesen, besonderes Gewicht auf sprachliche Ausbildung gelegt wurde, so absolvierte sie nach einem kurzen Studienjahr in Frank- reich in Wien die Staatsprüfung u. wurde hier als städtische Lehrerin der französischen Sprache angestellt. Mit 20 Jahren fing sie auch als Schrift- stellerin zu wirken an, indem sie Bei- träge für Wiener Zeitungen lieferte. Einige Jahre nach Gründung der Wiener "Reichspost" trat sie dersel- ben als Feuilletonistin näher und redigierte 1906-11 die Beilage der- selben, bis Überbürdung sie zwang, diese Redaktion niederzulegen. S:
*Schäfer, G. Wilhelm, geb. am S: Zwei Lustspiele (Schlechte Schäfer, Johann Wilhelm, geb. Schä im bremischen Gebiete als der Sohneines Lehrers, kam 1820 auf die Hauptschule zu Bremen, wo er den Grund zu einer tüchtigen Bildung legte, u. studierte seit 1827 in Leip- zig Philologie und Geschichte. Nach- dem er bereits 1829 zum Doktor pro- moviert worden, wurde er 1830 Fa- mulus bei Prof. Hasse und dadurch in den Stand gesetzt, noch bis zum folgenden Jahre seine Studien in Leipzig fortzusetzen. Jm Jahre 1831 wurde er provisorisch, 1833 definitiv Lehrer an der Hauptschule in Bre- men u. 1867 Professor an derselben. Seit 1876 im Ruhestande lebend, starb er am 2. März 1880. S: Liebe Schäfer, Johann Nikolaus Wil- helm, geboren am 4. März 1835 in *
Schä über und erhielt hier ihre Ausbil-dung. Verſchiedene Umſtände und Freundesrat führten ſie nach dem Tode der Mutter nach Wien, und da im Jnſtitut Aſcher, deſſen Zögling ſie in München geweſen, beſonderes Gewicht auf ſprachliche Ausbildung gelegt wurde, ſo abſolvierte ſie nach einem kurzen Studienjahr in Frank- reich in Wien die Staatsprüfung u. wurde hier als ſtädtiſche Lehrerin der franzöſiſchen Sprache angeſtellt. Mit 20 Jahren fing ſie auch als Schrift- ſtellerin zu wirken an, indem ſie Bei- träge für Wiener Zeitungen lieferte. Einige Jahre nach Gründung der Wiener „Reichspoſt“ trat ſie derſel- ben als Feuilletoniſtin näher und redigierte 1906–11 die Beilage der- ſelben, bis Überbürdung ſie zwang, dieſe Redaktion niederzulegen. S:
*Schäfer, G. Wilhelm, geb. am S: Zwei Luſtſpiele (Schlechte Schäfer, Johann Wilhelm, geb. Schä im bremiſchen Gebiete als der Sohneines Lehrers, kam 1820 auf die Hauptſchule zu Bremen, wo er den Grund zu einer tüchtigen Bildung legte, u. ſtudierte ſeit 1827 in Leip- zig Philologie und Geſchichte. Nach- dem er bereits 1829 zum Doktor pro- moviert worden, wurde er 1830 Fa- mulus bei Prof. Haſſe und dadurch in den Stand geſetzt, noch bis zum folgenden Jahre ſeine Studien in Leipzig fortzuſetzen. Jm Jahre 1831 wurde er proviſoriſch, 1833 definitiv Lehrer an der Hauptſchule in Bre- men u. 1867 Profeſſor an derſelben. Seit 1876 im Ruheſtande lebend, ſtarb er am 2. März 1880. S: Liebe Schäfer, Johann Nikolaus Wil- helm, geboren am 4. März 1835 in *
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Schä
Schä
über und erhielt hier ihre Ausbil-
dung. Verſchiedene Umſtände und
Freundesrat führten ſie nach dem
Tode der Mutter nach Wien, und da
im Jnſtitut Aſcher, deſſen Zögling
ſie in München geweſen, beſonderes
Gewicht auf ſprachliche Ausbildung
gelegt wurde, ſo abſolvierte ſie nach
einem kurzen Studienjahr in Frank-
reich in Wien die Staatsprüfung u.
wurde hier als ſtädtiſche Lehrerin der
franzöſiſchen Sprache angeſtellt. Mit
20 Jahren fing ſie auch als Schrift-
ſtellerin zu wirken an, indem ſie Bei-
träge für Wiener Zeitungen lieferte.
Einige Jahre nach Gründung der
Wiener „Reichspoſt“ trat ſie derſel-
ben als Feuilletoniſtin näher und
redigierte 1906–11 die Beilage der-
ſelben, bis Überbürdung ſie zwang,
dieſe Redaktion niederzulegen.
S:
In hoc signo! Bilder a. d. Kampf
der Zeit (R.), 1906. – Das Kind der
Witwe (Ein Mädchenbuch), 1907.
*Schäfer, G. Wilhelm, geb. am
16. Juni 1834 in Bremke bei Göt-
tingen als der Sohn eines Steuer-
einnehmers, ſtudierte ſeit 1855 die
Rechte, Nationalökonomie u. Staats-
wiſſenſchaften, erwarb ſich 1862 den
philoſophiſchen Doktorgrad und trat
dann als Supernumerar bei der Zoll-
und Steuerbehörde in den Staats-
dienſt. Später war er Generalagent
verſchiedener Verſicherungs-Geſell-
ſchaften und habilitierte ſich 1872 als
Dozent an der Techniſchen Hochſchule
in Hannover, an der er ſpäter zum
Profeſſor der Nationalökonomie er-
nannt wurde. Hier ſtarb er am 16.
Dezbr. 1908. Außer mehreren ſozial-
politiſchen, nationalökonomiſchen und
handelspolitiſchen Schriften gab er
heraus
S: Zwei Luſtſpiele (Schlechte
Komödianten, oder: Gleich u. gleich
geſellt ſich gern. – Der Vielumfreite),
1865. (Sv.) – Der Bankdirektor
(Schſp.), 1892. (Sv.).
Schäfer, Johann Wilhelm, geb.
am 17. Septbr. 1809 zu Seehauſen
im bremiſchen Gebiete als der Sohn
eines Lehrers, kam 1820 auf die
Hauptſchule zu Bremen, wo er den
Grund zu einer tüchtigen Bildung
legte, u. ſtudierte ſeit 1827 in Leip-
zig Philologie und Geſchichte. Nach-
dem er bereits 1829 zum Doktor pro-
moviert worden, wurde er 1830 Fa-
mulus bei Prof. Haſſe und dadurch
in den Stand geſetzt, noch bis zum
folgenden Jahre ſeine Studien in
Leipzig fortzuſetzen. Jm Jahre 1831
wurde er proviſoriſch, 1833 definitiv
Lehrer an der Hauptſchule in Bre-
men u. 1867 Profeſſor an derſelben.
Seit 1876 im Ruheſtande lebend,
ſtarb er am 2. März 1880.
S: Liebe
und Leben (Ge.), 1851. – Grundriß
der Geſchichte der deutſchen Literatur,
11. A., 1870. – Handbuch der Ge-
ſchichte der deutſchen Literatur, 2. A.
1855. – Goethes Leben; II, 2. Aufl.,
1858. – Geſchichte der deutſchen Lite-
ratur des 18. Jahrhunderts; III,
1855–57. – Literaturbilder; II, 1861.
– Auswahl deutſcher Gedichte des 18.
und 19. Jahrhundert, 3. A. 1877. –
Zur deutſchen Literaturgeſchichte,
2. A. 1873.
Schäfer, Johann Nikolaus Wil-
helm, geboren am 4. März 1835 in
Frankfurt a. M., war viele Jahre
hindurch als Geſchäftsmann tätig
und bereiſte als ſolcher wiederholt
einen großen Teil von Europa. Seit
ſeiner Jugend dichteriſch tätig, be-
ſonders auf dramatiſchem Gebiet,
hat er mehr als 25 Dramen geſchrie-
ben, von denen einige, wie „Ein
Kritiker in Verlegenheit“, „Nur keine
Konkurrenz“ in den ſechziger Jahren
auf dem Stadttheater ſeiner Vater-
ſtadt zur Aufführung gelangten.
Nachdem er infolge ſeines leidenden
Zuſtandes ſeine kaufmänniſche Stel-
lung hatte aufgeben müſſen, ließ er
ſich in Zürich als Privatmann nie-
der, wo er ſeine literariſche Tätig-
keit emſig fortſetzte. Er ſtarb in der
Heilanſtalt für Nervenkranke des
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