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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Riv
heiratung (1896) und seiner Rückkehr
zu den rheinischen Bergen lud sich
die Muse wieder bei ihm zu Gast.
R. ist gegenwärtig (1910) in einer
Kölner Firma tätig.

S:

Eine Nacht
in Andalusien (Hist. E.), 1905. -
Trutz-Katz (Ein Sang v. Rhein a. d.
30jähr. Kriege), 1910.

Rivulet, Herbert,

Pseudon. für
Gabriele von Schlippenbach;
s. d.!

Rizzi, Vincenz,

geb. am 22. Jan.
1816 zu Spital in Kärnten als der
Sohn eines Beamten in privater
Stellung, verwaiste frühe und kam
nun zu Verwandten nach Laibach,
wo er die Gymnasial- u. Lyzealklas-
sen besuchte und dann als Akzessist
bei der dortigen Staatsbuchhaltung
eintrat. Sein nach wissenschaftlicher
Beschäftigung dürstender Geist, sein
dichterisches Gemüt fanden in dem
toten Rechnungsamte keine Befrie-
digung, und so streifte er dasselbe
endlich ab und ging (um 1839) nach
Wien, wo er sich ganz der Schrift-
stellerei zu widmen gedachte. Allein
hier blühten ihm auch keine Rosen,
u. so entschloß er sich plötzlich, Theo-
logie zu studieren. Jn Klagenfurt
vollendete er seine Studien, erhielt
1844 die Priesterweihe, war zuerst
in der Seelsorge tätig, übernahm
aber 1848 die "Klagenfurter Zei-
tung", die unter seiner Redaktion
einen Aufschwung erfuhr, dessen sich
wenige Provinzialblätter in jener
Zeit rühmen konnten. Er führte die-
selbe bis zu seinem Tode fort, gab
auch seit 1849 die von ihm begrün-
dete "Deutsche Monatsschrift aus
Kärnten" heraus, die aber 1851 wie-
der einging. R. starb zu Klagenfurt
am 25. Febr. 1856.

S:

Dorfgeschich-
ten aus Kärnten; hrsg. vom Grill-
parzer-Verein, 1882.

*Robbers, Wilhelm,

wurde am 31.
Mai 1838 zu Dünsbroggen, einem
Dorfe bei Kleve, geboren, widmete
sich der Landwirtschaft und frequen-
[Spaltenumbruch]

Roe
tierte behufs Studiums derselben in
den Jahren 1858 und 1859 die Uni-
versität Bonn. Jn die Heimat zu-
rückgekehrt, übernahm er sein väter-
liches Erbe, "die Tiergarten-Höhe"
bei Kleve und das Landgut Wiesen-
thal, wurde auch beigeordneter Bür-
germeister in seinem Heimatdorfe.
Dieses Amt bekleidete er bis 1902,
und lebte er seitdem als Rentner in
Kleve, wo er nach Kürschners Lite-
raturkalender 1909 gestorben sein
soll.

S:

Gedichte, 1866. - Memoi-
ren des Hasen Löffelmann, in zier-
liche Reime gebracht, 1882. 3. A.
1899. - Friedrichs und Ferdinands
Buben- u. Studentenstreiche (Hum.
in V.), 1887. - Ein Rudel Schelmen-
lieder a. d. Weidmannsleben, 1893. -
Sang und Sage aus dem Klever
Land, 1895. - Leben, Lust und Lieben
am schönen grünen Rhein (Dn.),
1905. - Jn Treue für König und
Vaterland (Dn.), 1905.

*Roeber, Friedrich,

* am 19. Juni
1819 zu Elberfeld, besuchte die Real-
schule seiner Vaterstadt, wo er sich
mit Vorliebe den mathematischen
Wissenschaften widmete. Seinem
Wunsche, sich denselben ausschließ-
lich hingeben zu dürfen, setzten sich
unüberwindliche Hindernisse ent-
gegen, und so trat er 1834 als Lehr-
ling in das bekannte Bankhaus van
der Heydt-Kersten und Söhne ein.
Während seiner Lehrzeit setzte er in
den ihm knapp bemessenen Freistun-
den seine mathematischen Studien
fort, da er immer noch die stille Hoff-
nung hegte, daß sich seine Wünsche
verwirklichen könnten. Als er end-
lich das Vergebliche derselben ein-
sah, söhnte er sich mit dem Schicksal
um so lieber aus, als seine schon in
der Schule offenbarten poetischen
Neigungen durch den Verkehr mit
den Wupperthaler Dichtern u. Künst-
lern, Ad. Schults, Richard Seel, Karl
Siebel, G. Neuhaus, Karl Reinicke,
E. Rittershaus neue und stets wach-

*


[Spaltenumbruch]

Riv
heiratung (1896) und ſeiner Rückkehr
zu den rheiniſchen Bergen lud ſich
die Muſe wieder bei ihm zu Gaſt.
R. iſt gegenwärtig (1910) in einer
Kölner Firma tätig.

S:

Eine Nacht
in Andaluſien (Hiſt. E.), 1905. –
Trutz-Katz (Ein Sang v. Rhein a. d.
30jähr. Kriege), 1910.

Rivulet, Herbert,

Pſeudon. für
Gabriele von Schlippenbach;
ſ. d.!

Rizzi, Vincenz,

geb. am 22. Jan.
1816 zu Spital in Kärnten als der
Sohn eines Beamten in privater
Stellung, verwaiſte frühe und kam
nun zu Verwandten nach Laibach,
wo er die Gymnaſial- u. Lyzealklaſ-
ſen beſuchte und dann als Akzeſſiſt
bei der dortigen Staatsbuchhaltung
eintrat. Sein nach wiſſenſchaftlicher
Beſchäftigung dürſtender Geiſt, ſein
dichteriſches Gemüt fanden in dem
toten Rechnungsamte keine Befrie-
digung, und ſo ſtreifte er dasſelbe
endlich ab und ging (um 1839) nach
Wien, wo er ſich ganz der Schrift-
ſtellerei zu widmen gedachte. Allein
hier blühten ihm auch keine Roſen,
u. ſo entſchloß er ſich plötzlich, Theo-
logie zu ſtudieren. Jn Klagenfurt
vollendete er ſeine Studien, erhielt
1844 die Prieſterweihe, war zuerſt
in der Seelſorge tätig, übernahm
aber 1848 die „Klagenfurter Zei-
tung“, die unter ſeiner Redaktion
einen Aufſchwung erfuhr, deſſen ſich
wenige Provinzialblätter in jener
Zeit rühmen konnten. Er führte die-
ſelbe bis zu ſeinem Tode fort, gab
auch ſeit 1849 die von ihm begrün-
dete „Deutſche Monatsſchrift aus
Kärnten“ heraus, die aber 1851 wie-
der einging. R. ſtarb zu Klagenfurt
am 25. Febr. 1856.

S:

Dorfgeſchich-
ten aus Kärnten; hrsg. vom Grill-
parzer-Verein, 1882.

*Robbers, Wilhelm,

wurde am 31.
Mai 1838 zu Dünsbroggen, einem
Dorfe bei Kleve, geboren, widmete
ſich der Landwirtſchaft und frequen-
[Spaltenumbruch]

Roe
tierte behufs Studiums derſelben in
den Jahren 1858 und 1859 die Uni-
verſität Bonn. Jn die Heimat zu-
rückgekehrt, übernahm er ſein väter-
liches Erbe, „die Tiergarten-Höhe“
bei Kleve und das Landgut Wieſen-
thal, wurde auch beigeordneter Bür-
germeiſter in ſeinem Heimatdorfe.
Dieſes Amt bekleidete er bis 1902,
und lebte er ſeitdem als Rentner in
Kleve, wo er nach Kürſchners Lite-
raturkalender 1909 geſtorben ſein
ſoll.

S:

Gedichte, 1866. – Memoi-
ren des Haſen Löffelmann, in zier-
liche Reime gebracht, 1882. 3. A.
1899. – Friedrichs und Ferdinands
Buben- u. Studentenſtreiche (Hum.
in V.), 1887. – Ein Rudel Schelmen-
lieder a. d. Weidmannsleben, 1893. –
Sang und Sage aus dem Klever
Land, 1895. – Leben, Luſt und Lieben
am ſchönen grünen Rhein (Dn.),
1905. – Jn Treue für König und
Vaterland (Dn.), 1905.

*Roeber, Friedrich,

* am 19. Juni
1819 zu Elberfeld, beſuchte die Real-
ſchule ſeiner Vaterſtadt, wo er ſich
mit Vorliebe den mathematiſchen
Wiſſenſchaften widmete. Seinem
Wunſche, ſich denſelben ausſchließ-
lich hingeben zu dürfen, ſetzten ſich
unüberwindliche Hinderniſſe ent-
gegen, und ſo trat er 1834 als Lehr-
ling in das bekannte Bankhaus van
der Heydt-Kerſten und Söhne ein.
Während ſeiner Lehrzeit ſetzte er in
den ihm knapp bemeſſenen Freiſtun-
den ſeine mathematiſchen Studien
fort, da er immer noch die ſtille Hoff-
nung hegte, daß ſich ſeine Wünſche
verwirklichen könnten. Als er end-
lich das Vergebliche derſelben ein-
ſah, ſöhnte er ſich mit dem Schickſal
um ſo lieber aus, als ſeine ſchon in
der Schule offenbarten poetiſchen
Neigungen durch den Verkehr mit
den Wupperthaler Dichtern u. Künſt-
lern, Ad. Schults, Richard Seel, Karl
Siebel, G. Neuhaus, Karl Reinicke,
E. Rittershaus neue und ſtets wach-

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/14>, abgerufen am 23.11.2024.