Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schm erz. a. d. Passauer Walde), 1907. -Der blinde Musiker (Volkserz. a. d. Böhmerwald), 1907. - Heriberts Waldfahrt (Kulturbild), 1910. - Der Prälatenschutz (E.), 1909. - Gesam- melte Werke (Volksausgabe); Band 1-34; 1898-1910. Schmidt, Nikolaus, wurde am S: Dudelsacklieder Schm Der Bär (Dorfschsp.), 1910 (alsMnkskr. gedruckt; ins Ungarische über- setzt 1910). - Die braven Bauern (Dorfkom.), 1910. *Schmidt, Otto Ernst, pseudon. S: Gedichte 1888. 4. A. *
Schm erz. a. d. Paſſauer Walde), 1907. –Der blinde Muſiker (Volkserz. a. d. Böhmerwald), 1907. – Heriberts Waldfahrt (Kulturbild), 1910. – Der Prälatenſchutz (E.), 1909. – Geſam- melte Werke (Volksausgabe); Band 1–34; 1898–1910. Schmidt, Nikolaus, wurde am S: Dudelſacklieder Schm Der Bär (Dorfſchſp.), 1910 (alsMnkſkr. gedruckt; ins Ungariſche über- ſetzt 1910). – Die braven Bauern (Dorfkom.), 1910. *Schmidt, Otto Ernſt, pſeudon. S: Gedichte 1888. 4. A. *
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Schm
Schm
erz. a. d. Paſſauer Walde), 1907. –
Der blinde Muſiker (Volkserz. a. d.
Böhmerwald), 1907. – Heriberts
Waldfahrt (Kulturbild), 1910. – Der
Prälatenſchutz (E.), 1909. – Geſam-
melte Werke (Volksausgabe); Band
1–34; 1898–1910.
Schmidt, Nikolaus, wurde am
25. Septbr. 1874 in Zſigmondhaza,
einem kleinen Dorfe bei Arad (Un-
garn) als Sohn eines Müllerburſchen
geboren und lernte frühzeitig die
Armut und das Elend kennen. Kaum
einige Wochen alt, wurde er von
einer böſen Augenentzündung be-
fallen, die eine völlige Erblindung
befürchten ließ; doch konnte ihm durch
die Behandlung eines berühmten
Arztes in Arad das rechte Auge ge-
rettet werden, während das linke nur
ſchwache Sehkraft behielt. Mit 6 Jah-
ren kam Sch. in die ſchwäbiſche Volks-
ſchule nach Neuarad, ſpäter in die
ungariſche Schule nach Arad, wo er
erſt die magyariſche Sprache erlernte,
und wurde mit 13 Jahren einem
Kunſttiſchler als Lehrling übergeben.
Der Lehrzeit folgte eine kurze Wan-
derſchaft nach Wien (1893); dann
kehrte er nach Arad zurück, wo er bei
16ſtündiger Arbeitszeit in einer
Fabrik lohnende Beſchäftigung fand
und ſeine geringe Mußezeit zum Stu-
dium der deutſchen und ungariſchen
Literatur verwandte. Nach mehreren
Jahren begab er ſich abermals auf
die Wanderſchaft, durchquerte die
Alpenländer, Bayern, Württemberg,
das Rheinland und gelangte endlich
nach Berlin, wo er ſich für einige
Jahre dauernd niederließ und alle
Bildungsquellen dieſer Hauptſtadt zu
ſeiner geiſtigen Förderung reichlich
ausnutzte. Heimgekehrt, ließ er ſich
in Arad nieder, wo er eine kleine
Greislerei und ein Gaſthaus ſein
eigen nennt und durch ſeine Dorfko-
mödien bereits eine gewiſſe Berühmt-
heit erlangt hat.
S: Dudelſacklieder
(Ge. e. Schreinergeſellen), 1909. –
Der Bär (Dorfſchſp.), 1910 (als
Mnkſkr. gedruckt; ins Ungariſche über-
ſetzt 1910). – Die braven Bauern
(Dorfkom.), 1910.
*Schmidt, Otto Ernſt, pſeudon.
Otto Ernſt, wurde am 7. Oktober
1862 zu Ottenſen bei Hamburg als
der vierte Sohn eines Zigarrenar-
beiters geboren u. von dieſem für den
Beruf eines Handwerkers beſtimmt,
von einem ſeiner Lehrer aber, Karl
Bindrich, für den Lehrerberuf ge-
wonnen. Der Vater, urſprünglich
für den Beruf eines Gelehrten be-
ſtimmt, war durch widrige Schickſale
ökonomiſch zurückgekommen, und es
gelang ihm bei ſeiner beſchaulichen
und wenig energiſchen Natur auch
nicht, ſich aus den ärmlichen Verhält-
niſſen herauszureißen. Auf die Ent-
wicklung des Geiſteslebens ſeines
Sohnes hatte er den größten Ein-
fluß. Nachdem Sch. die Volksſchule
ſeines Heimatsortes u. daneben den
Privatunterricht ſeines Gönners ge-
noſſen, bezog er 1878 die Präparan-
denanſtalt in Hamburg u. 1880 das
Lehrerſeminar daſelbſt, nach deſſen
Abſolvierung er 1883 in Hamburg
Anſtellung als Lehrer fand. Jm
Jahre 1891 gründete er mit einigen
Geiſtesverwandten die „Literariſche
Geſellſchaft zu Hamburg“ die ſich noch
heute der ſchönſten Blüte erfreut.
Auch iſt die Bewegung für die künſt-
leriſche Erziehung der Jugend und
der großen Volksmaſſen weſentlich
mit auf ſeine Jnitiative zurückzu-
führen. Schm.’s poetiſche Leiſtungen
fanden ſchnell Anerkennung u. ſchon
1889 erhielt er für ſeine erſten Ge-
dichte den Augsburger Schillerpreis.
Am 1. April 1901 ſchied er freiwillig
aus dem Schuldienſt und er lebte als
freier Schriftſteller erſt in Eimsbüt-
tel und ſeit 1903 in Großflottbeck bei
Hamburg.
S: Gedichte 1888. 4. A.
1911. – Offenes Viſier! (Geſamm.
Eſſays aus Literatur, Pädagogik u.
öffentl. Leben), 1890. 2. A. 1895. –
*
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