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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und eines Zeichenkurses abermals
nach Berlin. Nach Beendigung des-
selben folgte er einem Rufe als Ele-
mentar- und technischer Lehrer an
das Lyceum in Straßburg i. E., wo
er noch jetzt tätig ist. Als ein gründ-
licher, selbst das Kleinste umfassender
Kenner des Reichslandes war er die
geeignetste Krafte zur Abfassung eines
"Vogesenführer für Touristen und
Radfahrer" (1899. 2. Aufl. 1906).
Auch redigierte er seit 1897 die "Jl-
lustrierte Verkehrszeitung für das
Reichsland".

S:

Jn Sturm und
Sonnenschein (Ge. v. Schm., Valen-
tin Traudt u. Chrn. Schmitt), 1893.
- Wanderfahrten durch deutsches
Land, der deutschen Jugend erzählt;
II, 1909-10 (Jnhalt: I. Mit Rucksack
und Stab durch die Vogesen. Ein
Streifzug durch die Alpen. II. Mit
R. und St. durch den Schwarzwald).

*Schmidt, Wilhelm,

pseud. Wil-
helm Fischerbrok,
wurde am 11.
März 1872 in Rostock (Mecklenburg)
als Sohn eines Seemannes geboren,
der mit großer Strenge darauf hielt,
daß die gute Rostocker Bürgerschule
von seinen Söhnen voll ausgenutzt
wurde. Nach Absolvierung derselben
bereitete sich Wilhelm auf den Leh-
rerberuf vor. Er besuchte die Prä-
parandenanstalt in Neukloster, war
dann einige Jahre Hauslehrer und
Hilfslehrer in mecklenburgischen Dör-
fern und Kleinstädten und bezog
darauf das Seminar in Neukloster.
Nach Erledigung des Lehrerexamens
wurde er sofort als Lehrer an die
Schulen seiner Vaterstadt berufen,
wo er jetzt noch im Amte steht und
nebenher sich als Schriftsteller auf
dem Gebiet des niederdeutschen
Schrifttums bekannt gemacht hat.
Auch als plattdeutscher Rezitator hat
er Erfolge und Anerkennung erzielt.
Er redigiert seit Jahren den "Vagel
Grip-Kalender" u. gab heraus "Der
plattdeutsche Deklamator" (1909).

S:

Wat Vagel Grip vertellt (Ge-
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Schm
schn. un Dönken in Mecklenb. Platt),
1910. 3. A. 1911.

Schmidt, Wilhelmine,

geborne
Jtzholz, geb. 1810 in Berlin, wo
ihr Vater als Feldwebel im Leib-
infanterieregiment u. nach dem Feld-
zuge in Rußland bei der Gendarme-
rie im Dienste stand, verlebte unter
den Leiden, die ihr eine böse Stief-
mutter bereitete, eine freudlose Ju-
gend und kam nach dem Tode des
Vaters (1822) in das Militär-Wai-
senhaus zu Potsdam, wo sie während
zweier Jahre die ihr gebotene Gele-
genheit, sich in den gewöhnlichen
Schulkenntnissen zu vervollkommnen,
gewissenhaft benutzte. Zu Ostern
1824 aus der Anstalt entlassen, nahm
sie zehn Jahre lang eine dienende Stel-
lung ein, worauf sie sich mit dem
Hoboisten Schmidt vom 16. Jnfan-
terieregiment in Düsseldorf verhei-
ratete. Mitten unter den Sorgen
ihres Haushalts schrieb sie seit 1843
manches Gedicht nieder, bis endlich
der Divisionsprediger (spätere Feld-
propst) Thielen eine Sammlung der-
selben veranlaßte. Die weiteren
Schicksale der Dichterin sind mir
nicht bekannt geworden.

S:

Gedichte,
1846.

Schmidt, Willy,

geb. am 11. April
1849 in Frankfurt a. M., lebt daselbst.

S:

Gedichte in Frankfurter Mund-
art, 1904.

Schmidt auf Altenstadt, Karl
August,

pseud. Karl Stugau,
wurde 1816 zu Herrenwies im Groß-
herzogtum Baden geboren. Der Va-
ter war Hauptmann in württemberg.
Diensten. Seine erste Ausbildung
erhielt der Sohn in Bamberg; dann
kam er nach Stuttgart und bezog
endlich die Universität Tübingen, um
die Rechte zu studieren. Familienver-
hältnisse zwangen ihn, die Laufbahn
eines Soldaten zu wählen. Er trat
in ein württembergisches Jnfanterie-
regiment, in welchem er bis zum
Oberleutnant vorrückte, wurde auch

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und eines Zeichenkurſes abermals
nach Berlin. Nach Beendigung des-
ſelben folgte er einem Rufe als Ele-
mentar- und techniſcher Lehrer an
das Lyceum in Straßburg i. E., wo
er noch jetzt tätig iſt. Als ein gründ-
licher, ſelbſt das Kleinſte umfaſſender
Kenner des Reichslandes war er die
geeignetſte Krafte zur Abfaſſung eines
„Vogeſenführer für Touriſten und
Radfahrer“ (1899. 2. Aufl. 1906).
Auch redigierte er ſeit 1897 die „Jl-
luſtrierte Verkehrszeitung für das
Reichsland“.

S:

Jn Sturm und
Sonnenſchein (Ge. v. Schm., Valen-
tin Traudt u. Chrn. Schmitt), 1893.
– Wanderfahrten durch deutſches
Land, der deutſchen Jugend erzählt;
II, 1909–10 (Jnhalt: I. Mit Ruckſack
und Stab durch die Vogeſen. Ein
Streifzug durch die Alpen. II. Mit
R. und St. durch den Schwarzwald).

*Schmidt, Wilhelm,

pſeud. Wil-
helm Fiſcherbrok,
wurde am 11.
März 1872 in Roſtock (Mecklenburg)
als Sohn eines Seemannes geboren,
der mit großer Strenge darauf hielt,
daß die gute Roſtocker Bürgerſchule
von ſeinen Söhnen voll ausgenutzt
wurde. Nach Abſolvierung derſelben
bereitete ſich Wilhelm auf den Leh-
rerberuf vor. Er beſuchte die Prä-
parandenanſtalt in Neukloſter, war
dann einige Jahre Hauslehrer und
Hilfslehrer in mecklenburgiſchen Dör-
fern und Kleinſtädten und bezog
darauf das Seminar in Neukloſter.
Nach Erledigung des Lehrerexamens
wurde er ſofort als Lehrer an die
Schulen ſeiner Vaterſtadt berufen,
wo er jetzt noch im Amte ſteht und
nebenher ſich als Schriftſteller auf
dem Gebiet des niederdeutſchen
Schrifttums bekannt gemacht hat.
Auch als plattdeutſcher Rezitator hat
er Erfolge und Anerkennung erzielt.
Er redigiert ſeit Jahren den „Vagel
Grip-Kalender“ u. gab heraus „Der
plattdeutſche Deklamator“ (1909).

S:

Wat Vagel Grip vertellt (Ge-
[Spaltenumbruch]

Schm
ſchn. un Dönken in Mecklenb. Platt),
1910. 3. A. 1911.

Schmidt, Wilhelmine,

geborne
Jtzholz, geb. 1810 in Berlin, wo
ihr Vater als Feldwebel im Leib-
infanterieregiment u. nach dem Feld-
zuge in Rußland bei der Gendarme-
rie im Dienſte ſtand, verlebte unter
den Leiden, die ihr eine böſe Stief-
mutter bereitete, eine freudloſe Ju-
gend und kam nach dem Tode des
Vaters (1822) in das Militär-Wai-
ſenhaus zu Potsdam, wo ſie während
zweier Jahre die ihr gebotene Gele-
genheit, ſich in den gewöhnlichen
Schulkenntniſſen zu vervollkommnen,
gewiſſenhaft benutzte. Zu Oſtern
1824 aus der Anſtalt entlaſſen, nahm
ſie zehn Jahre lang eine dienende Stel-
lung ein, worauf ſie ſich mit dem
Hoboiſten Schmidt vom 16. Jnfan-
terieregiment in Düſſeldorf verhei-
ratete. Mitten unter den Sorgen
ihres Haushalts ſchrieb ſie ſeit 1843
manches Gedicht nieder, bis endlich
der Diviſionsprediger (ſpätere Feld-
propſt) Thielen eine Sammlung der-
ſelben veranlaßte. Die weiteren
Schickſale der Dichterin ſind mir
nicht bekannt geworden.

S:

Gedichte,
1846.

Schmidt, Willy,

geb. am 11. April
1849 in Frankfurt a. M., lebt daſelbſt.

S:

Gedichte in Frankfurter Mund-
art, 1904.

Schmidt auf Altenſtadt, Karl
Auguſt,

pſeud. Karl Stugau,
wurde 1816 zu Herrenwies im Groß-
herzogtum Baden geboren. Der Va-
ter war Hauptmann in württemberg.
Dienſten. Seine erſte Ausbildung
erhielt der Sohn in Bamberg; dann
kam er nach Stuttgart und bezog
endlich die Univerſität Tübingen, um
die Rechte zu ſtudieren. Familienver-
hältniſſe zwangen ihn, die Laufbahn
eines Soldaten zu wählen. Er trat
in ein württembergiſches Jnfanterie-
regiment, in welchem er bis zum
Oberleutnant vorrückte, wurde auch

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[238/0242] Schm Schm und eines Zeichenkurſes abermals nach Berlin. Nach Beendigung des- ſelben folgte er einem Rufe als Ele- mentar- und techniſcher Lehrer an das Lyceum in Straßburg i. E., wo er noch jetzt tätig iſt. Als ein gründ- licher, ſelbſt das Kleinſte umfaſſender Kenner des Reichslandes war er die geeignetſte Krafte zur Abfaſſung eines „Vogeſenführer für Touriſten und Radfahrer“ (1899. 2. Aufl. 1906). Auch redigierte er ſeit 1897 die „Jl- luſtrierte Verkehrszeitung für das Reichsland“. S: Jn Sturm und Sonnenſchein (Ge. v. Schm., Valen- tin Traudt u. Chrn. Schmitt), 1893. – Wanderfahrten durch deutſches Land, der deutſchen Jugend erzählt; II, 1909–10 (Jnhalt: I. Mit Ruckſack und Stab durch die Vogeſen. Ein Streifzug durch die Alpen. II. Mit R. und St. durch den Schwarzwald). *Schmidt, Wilhelm, pſeud. Wil- helm Fiſcherbrok, wurde am 11. März 1872 in Roſtock (Mecklenburg) als Sohn eines Seemannes geboren, der mit großer Strenge darauf hielt, daß die gute Roſtocker Bürgerſchule von ſeinen Söhnen voll ausgenutzt wurde. Nach Abſolvierung derſelben bereitete ſich Wilhelm auf den Leh- rerberuf vor. Er beſuchte die Prä- parandenanſtalt in Neukloſter, war dann einige Jahre Hauslehrer und Hilfslehrer in mecklenburgiſchen Dör- fern und Kleinſtädten und bezog darauf das Seminar in Neukloſter. Nach Erledigung des Lehrerexamens wurde er ſofort als Lehrer an die Schulen ſeiner Vaterſtadt berufen, wo er jetzt noch im Amte ſteht und nebenher ſich als Schriftſteller auf dem Gebiet des niederdeutſchen Schrifttums bekannt gemacht hat. Auch als plattdeutſcher Rezitator hat er Erfolge und Anerkennung erzielt. Er redigiert ſeit Jahren den „Vagel Grip-Kalender“ u. gab heraus „Der plattdeutſche Deklamator“ (1909). S: Wat Vagel Grip vertellt (Ge- ſchn. un Dönken in Mecklenb. Platt), 1910. 3. A. 1911. Schmidt, Wilhelmine, geborne Jtzholz, geb. 1810 in Berlin, wo ihr Vater als Feldwebel im Leib- infanterieregiment u. nach dem Feld- zuge in Rußland bei der Gendarme- rie im Dienſte ſtand, verlebte unter den Leiden, die ihr eine böſe Stief- mutter bereitete, eine freudloſe Ju- gend und kam nach dem Tode des Vaters (1822) in das Militär-Wai- ſenhaus zu Potsdam, wo ſie während zweier Jahre die ihr gebotene Gele- genheit, ſich in den gewöhnlichen Schulkenntniſſen zu vervollkommnen, gewiſſenhaft benutzte. Zu Oſtern 1824 aus der Anſtalt entlaſſen, nahm ſie zehn Jahre lang eine dienende Stel- lung ein, worauf ſie ſich mit dem Hoboiſten Schmidt vom 16. Jnfan- terieregiment in Düſſeldorf verhei- ratete. Mitten unter den Sorgen ihres Haushalts ſchrieb ſie ſeit 1843 manches Gedicht nieder, bis endlich der Diviſionsprediger (ſpätere Feld- propſt) Thielen eine Sammlung der- ſelben veranlaßte. Die weiteren Schickſale der Dichterin ſind mir nicht bekannt geworden. S: Gedichte, 1846. Schmidt, Willy, geb. am 11. April 1849 in Frankfurt a. M., lebt daſelbſt. S: Gedichte in Frankfurter Mund- art, 1904. Schmidt auf Altenſtadt, Karl Auguſt, pſeud. Karl Stugau, wurde 1816 zu Herrenwies im Groß- herzogtum Baden geboren. Der Va- ter war Hauptmann in württemberg. Dienſten. Seine erſte Ausbildung erhielt der Sohn in Bamberg; dann kam er nach Stuttgart und bezog endlich die Univerſität Tübingen, um die Rechte zu ſtudieren. Familienver- hältniſſe zwangen ihn, die Laufbahn eines Soldaten zu wählen. Er trat in ein württembergiſches Jnfanterie- regiment, in welchem er bis zum Oberleutnant vorrückte, wurde auch *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/242>, abgerufen am 18.05.2024.