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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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schleswig-holsteinischen Kriege 1864
gründete er in Torgau eine Buch-
handlung. Durch das Zusammen-
wirken mancher gewichtigen Um-
stände erwählte er später den Dienst
am Worte Gottes zu seinem Lebens-
beruf, den zu gewinnen er sehr große
Schwierigkeiten zu überwinden hatte.
Jn Deutschland nicht zum theolo-
gischen Studium berechtigt, begab
er sich 1874 nach Amerika, erwarb
sich in Neuyork als Privatlehrer
und Mitherausgeber des "Deutschen
Hausfreund" erst die Mittel zum
Studium u. absolvierte dasselbe als-
dann an dem deutschen Prediger-
seminar zu Bloomfield, New Jersey.
Nach Zurücklegung der vorgeschrie-
benen Prüfung wurde er Pfarrer in
Schenectaday, Neuyork, wo er nach
zehnmonatiger glücklicher Ehe sein
junges Weib verlor. Schmerz und
Heimweh trieben ihn 1878 nach
Deutschland zurück. Hier studierte
er noch an der Leipziger Universität
Theologie, worauf er im Jan. 1880
nach Amerika zurückkehrte. Nachdem
er einige Jahre als Prediger zu Sche-
nectaday, Neuyork, und La Grange,
Missouri, gewirkt, nötigte ihn eine
Erkrankung am Malariafieber, 1886
wieder die deutsche Heimat aufzu-
suchen. Er ging nach Berlin, beschäf-
tigte sich hier mit literarischen Ar-
beiten und redigierte die Zeitung
"Der Morgenstern". Nach einigen
Jahren kehrte er nach Amerika zurück
und lebt er jetzt zu Hoboken (Neuyork).
Seit 1893 ist er Besitzer und Schrift-
leiter mehrerer Zeitungen, wie "Belle-
tristisches Journal", "Nachrichten aus
Deutschland und Amerika", "Deut-
scher Anzeiger Germania", "Die
Wacht am Hudson" usw.

S:

Fünf
neue Lieder nach alten Weisen, 1861.
- Aus dem Tornister eines preußi-
schen Freiwilligen, 1864. - Das Wort
der Wahrheit (Poetenbibel), 1879. -
Jsabella auf dem Nürnberger Reichs-
tag (Dram. D.), 1880. - Die Psal-
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Schn
men in Sonetten, 1881. - Das Ge-
spenst des Zaren (Erlebtes und Er-
träumtes aus dem Reisetagebuche);
2. A., 1882. - Ulfila (Dr. D.), 1882.
- Ernstes u. Heiteres in Prosa und
Versen, 1882. - Neue deutsche Helden-
bücher (1740-1880), 1883; fortgesetzt
u. d. T.: Deutschamerikanisches Jahr-
buch. - Aus den Jugenderinnerun-
gen eines alten Holzpantoffels (E.),
1882. - Waldpot v. Bassenheim (Ep.
D.), 1884. - Die Führung des Le-
bens (von Ralph Emerson, deutsch),
1885. - Flickschneidereien (Ernstes
u. Heiteres in Prosa u. V.), 1885. -
Das Lied vom Prinzen Friedrich
Karl, 1885. - Von St. Louis nach
Bremen (Poet. Tagebuch), 1885. -
Gedichte, 1886. - Memoiren eines
Kosmopoliten, 1. B. 1887. - Grund-
züge der Sendungswissenschaft nebst
Südseesagen und Märchen, 1890. -
Deutsche Taten (Festsp. zum deut-
schen Tage), 1905. - Die Söhne
Teuts (Geschichtl.-dram. Bilder mit
Vor- u. Nachspiel; mit F. W. Jhne),
1907. - Lipsia Germaniae 1409-1909
(Anthol. von Ge. amerik. Studenten
zur 500-Jahrfeier der Universität
Leipzig), 1909.

Schneider, Franz,

geb. am 24.
Januar 1819 in Prostendorf bei
Mährisch-Trübau, besuchte die Gym-
nasien in dieser Stadt u. in Brünn,
studierte in Olmütz und Wien die
Rechte, trat dann in den damaligen
Hofkriegsrat, später in das Kriegs-
kommissariat ein und kam endlich zur
neu gebildeten Militärintendantur.
Den Feldzug von 1866 gegen Jta-
lien machte er als Jntendant im
Hauptquartier des Erzherzogs Al-
brecht mit. Jm Jahre 1879 trat er
als Militär-Oberintendant in den
Ruhestand und lebte er seitdem wäh-
rend des Sommers auf Schloß Rade-
schin in Mähren, während des Win-
ters in Wien oder Jglau.

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Herbst-
blüten (Ge.), 1880. - Leibeigen (Dr.
G.), 1885. - Herzog Albrecht (Tr.),

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ſchleswig-holſteiniſchen Kriege 1864
gründete er in Torgau eine Buch-
handlung. Durch das Zuſammen-
wirken mancher gewichtigen Um-
ſtände erwählte er ſpäter den Dienſt
am Worte Gottes zu ſeinem Lebens-
beruf, den zu gewinnen er ſehr große
Schwierigkeiten zu überwinden hatte.
Jn Deutſchland nicht zum theolo-
giſchen Studium berechtigt, begab
er ſich 1874 nach Amerika, erwarb
ſich in Neuyork als Privatlehrer
und Mitherausgeber des „Deutſchen
Hausfreund“ erſt die Mittel zum
Studium u. abſolvierte dasſelbe als-
dann an dem deutſchen Prediger-
ſeminar zu Bloomfield, New Jerſey.
Nach Zurücklegung der vorgeſchrie-
benen Prüfung wurde er Pfarrer in
Schenectaday, Neuyork, wo er nach
zehnmonatiger glücklicher Ehe ſein
junges Weib verlor. Schmerz und
Heimweh trieben ihn 1878 nach
Deutſchland zurück. Hier ſtudierte
er noch an der Leipziger Univerſität
Theologie, worauf er im Jan. 1880
nach Amerika zurückkehrte. Nachdem
er einige Jahre als Prediger zu Sche-
nectaday, Neuyork, und La Grange,
Miſſouri, gewirkt, nötigte ihn eine
Erkrankung am Malariafieber, 1886
wieder die deutſche Heimat aufzu-
ſuchen. Er ging nach Berlin, beſchäf-
tigte ſich hier mit literariſchen Ar-
beiten und redigierte die Zeitung
„Der Morgenſtern“. Nach einigen
Jahren kehrte er nach Amerika zurück
und lebt er jetzt zu Hoboken (Neuyork).
Seit 1893 iſt er Beſitzer und Schrift-
leiter mehrerer Zeitungen, wie „Belle-
triſtiſches Journal“, „Nachrichten aus
Deutſchland und Amerika“, „Deut-
ſcher Anzeiger Germania“, „Die
Wacht am Hudſon“ uſw.

S:

Fünf
neue Lieder nach alten Weiſen, 1861.
– Aus dem Torniſter eines preußi-
ſchen Freiwilligen, 1864. – Das Wort
der Wahrheit (Poetenbibel), 1879. –
Jſabella auf dem Nürnberger Reichs-
tag (Dram. D.), 1880. – Die Pſal-
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men in Sonetten, 1881. – Das Ge-
ſpenſt des Zaren (Erlebtes und Er-
träumtes aus dem Reiſetagebuche);
2. A., 1882. – Ulfila (Dr. D.), 1882.
– Ernſtes u. Heiteres in Proſa und
Verſen, 1882. – Neue deutſche Helden-
bücher (1740–1880), 1883; fortgeſetzt
u. d. T.: Deutſchamerikaniſches Jahr-
buch. – Aus den Jugenderinnerun-
gen eines alten Holzpantoffels (E.),
1882. – Waldpot v. Baſſenheim (Ep.
D.), 1884. – Die Führung des Le-
bens (von Ralph Emerſon, deutſch),
1885. – Flickſchneidereien (Ernſtes
u. Heiteres in Proſa u. V.), 1885. –
Das Lied vom Prinzen Friedrich
Karl, 1885. – Von St. Louis nach
Bremen (Poet. Tagebuch), 1885. –
Gedichte, 1886. – Memoiren eines
Kosmopoliten, 1. B. 1887. – Grund-
züge der Sendungswiſſenſchaft nebſt
Südſeeſagen und Märchen, 1890. –
Deutſche Taten (Feſtſp. zum deut-
ſchen Tage), 1905. – Die Söhne
Teuts (Geſchichtl.-dram. Bilder mit
Vor- u. Nachſpiel; mit F. W. Jhne),
1907. – Lipsia Germaniae 1409–1909
(Anthol. von Ge. amerik. Studenten
zur 500-Jahrfeier der Univerſität
Leipzig), 1909.

Schneider, Franz,

geb. am 24.
Januar 1819 in Proſtendorf bei
Mähriſch-Trübau, beſuchte die Gym-
naſien in dieſer Stadt u. in Brünn,
ſtudierte in Olmütz und Wien die
Rechte, trat dann in den damaligen
Hofkriegsrat, ſpäter in das Kriegs-
kommiſſariat ein und kam endlich zur
neu gebildeten Militärintendantur.
Den Feldzug von 1866 gegen Jta-
lien machte er als Jntendant im
Hauptquartier des Erzherzogs Al-
brecht mit. Jm Jahre 1879 trat er
als Militär-Oberintendant in den
Ruheſtand und lebte er ſeitdem wäh-
rend des Sommers auf Schloß Rade-
ſchin in Mähren, während des Win-
ters in Wien oder Jglau.

S:

Herbſt-
blüten (Ge.), 1880. – Leibeigen (Dr.
G.), 1885. – Herzog Albrecht (Tr.),

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[259/0263] Schn Schn ſchleswig-holſteiniſchen Kriege 1864 gründete er in Torgau eine Buch- handlung. Durch das Zuſammen- wirken mancher gewichtigen Um- ſtände erwählte er ſpäter den Dienſt am Worte Gottes zu ſeinem Lebens- beruf, den zu gewinnen er ſehr große Schwierigkeiten zu überwinden hatte. Jn Deutſchland nicht zum theolo- giſchen Studium berechtigt, begab er ſich 1874 nach Amerika, erwarb ſich in Neuyork als Privatlehrer und Mitherausgeber des „Deutſchen Hausfreund“ erſt die Mittel zum Studium u. abſolvierte dasſelbe als- dann an dem deutſchen Prediger- ſeminar zu Bloomfield, New Jerſey. Nach Zurücklegung der vorgeſchrie- benen Prüfung wurde er Pfarrer in Schenectaday, Neuyork, wo er nach zehnmonatiger glücklicher Ehe ſein junges Weib verlor. Schmerz und Heimweh trieben ihn 1878 nach Deutſchland zurück. Hier ſtudierte er noch an der Leipziger Univerſität Theologie, worauf er im Jan. 1880 nach Amerika zurückkehrte. Nachdem er einige Jahre als Prediger zu Sche- nectaday, Neuyork, und La Grange, Miſſouri, gewirkt, nötigte ihn eine Erkrankung am Malariafieber, 1886 wieder die deutſche Heimat aufzu- ſuchen. Er ging nach Berlin, beſchäf- tigte ſich hier mit literariſchen Ar- beiten und redigierte die Zeitung „Der Morgenſtern“. Nach einigen Jahren kehrte er nach Amerika zurück und lebt er jetzt zu Hoboken (Neuyork). Seit 1893 iſt er Beſitzer und Schrift- leiter mehrerer Zeitungen, wie „Belle- triſtiſches Journal“, „Nachrichten aus Deutſchland und Amerika“, „Deut- ſcher Anzeiger Germania“, „Die Wacht am Hudſon“ uſw. S: Fünf neue Lieder nach alten Weiſen, 1861. – Aus dem Torniſter eines preußi- ſchen Freiwilligen, 1864. – Das Wort der Wahrheit (Poetenbibel), 1879. – Jſabella auf dem Nürnberger Reichs- tag (Dram. D.), 1880. – Die Pſal- men in Sonetten, 1881. – Das Ge- ſpenſt des Zaren (Erlebtes und Er- träumtes aus dem Reiſetagebuche); 2. A., 1882. – Ulfila (Dr. D.), 1882. – Ernſtes u. Heiteres in Proſa und Verſen, 1882. – Neue deutſche Helden- bücher (1740–1880), 1883; fortgeſetzt u. d. T.: Deutſchamerikaniſches Jahr- buch. – Aus den Jugenderinnerun- gen eines alten Holzpantoffels (E.), 1882. – Waldpot v. Baſſenheim (Ep. D.), 1884. – Die Führung des Le- bens (von Ralph Emerſon, deutſch), 1885. – Flickſchneidereien (Ernſtes u. Heiteres in Proſa u. V.), 1885. – Das Lied vom Prinzen Friedrich Karl, 1885. – Von St. Louis nach Bremen (Poet. Tagebuch), 1885. – Gedichte, 1886. – Memoiren eines Kosmopoliten, 1. B. 1887. – Grund- züge der Sendungswiſſenſchaft nebſt Südſeeſagen und Märchen, 1890. – Deutſche Taten (Feſtſp. zum deut- ſchen Tage), 1905. – Die Söhne Teuts (Geſchichtl.-dram. Bilder mit Vor- u. Nachſpiel; mit F. W. Jhne), 1907. – Lipsia Germaniae 1409–1909 (Anthol. von Ge. amerik. Studenten zur 500-Jahrfeier der Univerſität Leipzig), 1909. Schneider, Franz, geb. am 24. Januar 1819 in Proſtendorf bei Mähriſch-Trübau, beſuchte die Gym- naſien in dieſer Stadt u. in Brünn, ſtudierte in Olmütz und Wien die Rechte, trat dann in den damaligen Hofkriegsrat, ſpäter in das Kriegs- kommiſſariat ein und kam endlich zur neu gebildeten Militärintendantur. Den Feldzug von 1866 gegen Jta- lien machte er als Jntendant im Hauptquartier des Erzherzogs Al- brecht mit. Jm Jahre 1879 trat er als Militär-Oberintendant in den Ruheſtand und lebte er ſeitdem wäh- rend des Sommers auf Schloß Rade- ſchin in Mähren, während des Win- ters in Wien oder Jglau. S: Herbſt- blüten (Ge.), 1880. – Leibeigen (Dr. G.), 1885. – Herzog Albrecht (Tr.), * 17*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/263>, abgerufen am 22.11.2024.