Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
See tion der Vater starb, zu einem älterenBruder, einem Lehrer, nach Berlin. Hier besuchte er die Präparanden- anstalt u. das Lehrerseminar u. wurde 1884 im Berliner Schuldienst ange- stellt. Bald trat er den Vereinen für plattdeutsche Dichtung näher, u. nun entstanden eine Anzahl kleinerer Er- zählungen und Gedichte in platt- deutscher Mundart, die er dann in verschiedenen Zeitschriften veröffent- lichte. S: Heitblicken (d. i. Wetter- Seemann, Theodor, geb. am 17. S: Aga- Segalla, Jda, bekannt unter Seg ihrem früheren Frauennamen JdaMaksa und als Jda Maksa- Segalla, wurde am 17. Mai 1857 zu Reichenberg in Böhmen als die Tochter des Magistratsrates u. Land- tagsabgeordneten Anton Jahnel geboren. Schon in früher Jugend pflegte und beschäftigte sie sich mit Vorliebe mit Malerei, Musik u. Poesie. Ein Lieblingswunsch, zur Bühne zu gehen, erfüllte sich nicht, da sie, eben im Begriff, Sängerin zu werden, den Arzt Dr. Leopold Maksa kennen lernte, mit dem sie sich 1877 ver- mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge- worden, lebte sie nur der Pflege ihrer zwei Kinder und der Poesie in Rei- chenberg. Als eins ihrer Kinder starb, suchte sie, um das zweite zu er- halten, ein wärmeres Klima auf und lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol. Hier lernte sie den Forstingenieur H. Segalla kennen, mit dem sie sich zu neuem Ehebunde verband u. gegen- wärtig zu Borgo in Tirol lebt. S:
Segebarth, Johann Peter Christoph, geb. am 16. Oktbr. 1833 S: De *
See tion der Vater ſtarb, zu einem älterenBruder, einem Lehrer, nach Berlin. Hier beſuchte er die Präparanden- anſtalt u. das Lehrerſeminar u. wurde 1884 im Berliner Schuldienſt ange- ſtellt. Bald trat er den Vereinen für plattdeutſche Dichtung näher, u. nun entſtanden eine Anzahl kleinerer Er- zählungen und Gedichte in platt- deutſcher Mundart, die er dann in verſchiedenen Zeitſchriften veröffent- lichte. S: Heitblicken (d. i. Wetter- Seemann, Theodor, geb. am 17. S: Aga- Segalla, Jda, bekannt unter Seg ihrem früheren Frauennamen JdaMakſa und als Jda Makſa- Segalla, wurde am 17. Mai 1857 zu Reichenberg in Böhmen als die Tochter des Magiſtratsrates u. Land- tagsabgeordneten Anton Jahnel geboren. Schon in früher Jugend pflegte und beſchäftigte ſie ſich mit Vorliebe mit Malerei, Muſik u. Poeſie. Ein Lieblingswunſch, zur Bühne zu gehen, erfüllte ſich nicht, da ſie, eben im Begriff, Sängerin zu werden, den Arzt Dr. Leopold Makſa kennen lernte, mit dem ſie ſich 1877 ver- mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge- worden, lebte ſie nur der Pflege ihrer zwei Kinder und der Poeſie in Rei- chenberg. Als eins ihrer Kinder ſtarb, ſuchte ſie, um das zweite zu er- halten, ein wärmeres Klima auf und lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol. Hier lernte ſie den Forſtingenieur H. Segalla kennen, mit dem ſie ſich zu neuem Ehebunde verband u. gegen- wärtig zu Borgo in Tirol lebt. S:
Segebarth, Johann Peter Chriſtoph, geb. am 16. Oktbr. 1833 S: De *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0398" n="394"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">See</hi></fw><lb/> tion der Vater ſtarb, zu einem älteren<lb/> Bruder, einem Lehrer, nach Berlin.<lb/> Hier beſuchte er die Präparanden-<lb/> anſtalt u. das Lehrerſeminar u. wurde<lb/> 1884 im Berliner Schuldienſt ange-<lb/> ſtellt. Bald trat er den Vereinen für<lb/> plattdeutſche Dichtung näher, u. nun<lb/> entſtanden eine Anzahl kleinerer Er-<lb/> zählungen und Gedichte in platt-<lb/> deutſcher Mundart, die er dann in<lb/> verſchiedenen Zeitſchriften veröffent-<lb/> lichte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Heitblicken (d. i. Wetter-<lb/> leuchten. Plattd. Bn. u. Lr.), 1902. –<lb/> Andäu (Nige plattdütſche Lr. u. Bn.),<lb/> 1906. – Tweilicht (En dridd Reig’<lb/> plattd. Ge.), 1907. – Vierblatt (En<lb/> viert Blatt plattd. Ge.), 1909. –<lb/> Hänn’n (En föft Band plattd. Ge.),<lb/> 1910. – As dat Leben ſchoelt (Plattd.<lb/> Vertellſels), 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Seemann,</hi> Theodor,</persName> </head> <p> geb. am 17.<lb/> Juli 1837 in Göttingen, ſtudierte<lb/> daſelbſt und in Halle Theologie und<lb/> Kunſtgeſchichte, unternahm darauf<lb/> für längere Zeit größere Reiſen und<lb/> war dann mehrere Jahre als Haus-<lb/> lehrer in vornehmen Häuſern tätig.<lb/> Jm Jahre 1867 kam er nach Dres-<lb/> den, und hier hat er ſeinen dauern-<lb/> den Aufenthalt beibehalten. Er war<lb/> in zahlreichen Mädchenpenſionaten<lb/> als Lehrer der Äſthetik, Literatur u.<lb/> Kunſtgeſchichte tätig und verſtand es,<lb/> ſeine Zuhörerinnen durch ſeine popu-<lb/> läre Vortragsweiſe zu feſſeln. Da-<lb/> neben entwickelte er eine ausgebrei-<lb/> tete Wirkſamkeit als Kunſtſchriftſteller<lb/> und veröffentlichte eine Reihe von<lb/> Werken über Äſthetik, bildende<lb/> Künſte, Architektonik, Malerei uſw.<lb/> Er war längere Zeit Redakteur der<lb/> „Konſtitutionellen Zeitung“ und der<lb/> „Dorfzeitung“, ſtehender Mitarbeiter<lb/> an der „Dresdener Rundſchau“ und<lb/> „Montagspoſt“, begründete auch die<lb/> „Deutſchen Kunſtblätter“ und das<lb/> „Univerſum“. S. ſtarb am 30. Jan.<lb/> 1898. Hier iſt zu erwähnen </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Aga-<lb/> memnon (Tr.), 1872.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Segalla,</hi> Jda,</persName> </head> <p> bekannt unter<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Seg</hi></fw><lb/> ihrem früheren Frauennamen <hi rendition="#g">Jda<lb/> Makſa</hi> und als <hi rendition="#g">Jda Makſa-<lb/> Segalla,</hi> wurde am 17. Mai 1857<lb/> zu Reichenberg in Böhmen als die<lb/> Tochter des Magiſtratsrates u. Land-<lb/> tagsabgeordneten Anton <hi rendition="#g">Jahnel</hi><lb/> geboren. Schon in früher Jugend<lb/> pflegte und beſchäftigte ſie ſich mit<lb/> Vorliebe mit Malerei, Muſik u. Poeſie.<lb/> Ein Lieblingswunſch, zur Bühne zu<lb/> gehen, erfüllte ſich nicht, da ſie, eben<lb/> im Begriff, Sängerin zu werden, den<lb/> Arzt <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Leopold <hi rendition="#g">Makſa</hi> kennen<lb/> lernte, mit dem ſie ſich 1877 ver-<lb/> mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge-<lb/> worden, lebte ſie nur der Pflege ihrer<lb/> zwei Kinder und der Poeſie in Rei-<lb/> chenberg. Als eins ihrer Kinder<lb/> ſtarb, ſuchte ſie, um das zweite zu er-<lb/> halten, ein wärmeres Klima auf und<lb/> lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol.<lb/> Hier lernte ſie den Forſtingenieur<lb/> H. <hi rendition="#g">Segalla</hi> kennen, mit dem ſie ſich<lb/> zu neuem Ehebunde verband u. gegen-<lb/> wärtig zu Borgo in Tirol lebt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Feldblumen (Ge.), 1889. – Eine Hand<lb/> voll Märchen-Blüten, 1899.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Segebarth,</hi><hi rendition="#g">Johann</hi> Peter<lb/> Chriſtoph,</persName> </head> <p> geb. am 16. Oktbr. 1833<lb/> in Wieck auf dem Darß (einer Halb-<lb/> inſel in Vorpommern), beſuchte die<lb/> dortige Volksſchule und ging mit 14<lb/> Jahren zur See. 20 Jahre alt, legte<lb/> er ſein Examen als Steuermann ab<lb/> und fuhr mit 24 Jahren ſeinen eige-<lb/> nen Schoner u. a. auch auf dem<lb/> Schwarzen Meer, meiſt aber nach<lb/> Amerika. Mit 28 Jahren verheiratete<lb/> er ſich und hat ſeitdem ſeinen Wohn-<lb/> ſitz in Prerow auf dem Darß. Seit<lb/> 1882 hat er das Seeleben aufgege-<lb/> ben, beſchäftigt ſich nunmehr viel mit<lb/> den Angelegenheiten ſeiner Gemeinde,<lb/> die ihn auch zweimal zum Gemeinde-<lb/> vorſteher wählte, und gab den erſten<lb/> Anſtoß zur Gründung des Seebades<lb/> in Prerow. Er iſt ſeitdem auch Vor-<lb/> ſitzender der Badeverwaltung. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>De<lb/> Darßer Smuggler (E. in niederdeutſch.<lb/> Mdt.), 1884. 2. A. 1911. – Ut de De-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [394/0398]
See
Seg
tion der Vater ſtarb, zu einem älteren
Bruder, einem Lehrer, nach Berlin.
Hier beſuchte er die Präparanden-
anſtalt u. das Lehrerſeminar u. wurde
1884 im Berliner Schuldienſt ange-
ſtellt. Bald trat er den Vereinen für
plattdeutſche Dichtung näher, u. nun
entſtanden eine Anzahl kleinerer Er-
zählungen und Gedichte in platt-
deutſcher Mundart, die er dann in
verſchiedenen Zeitſchriften veröffent-
lichte.
S: Heitblicken (d. i. Wetter-
leuchten. Plattd. Bn. u. Lr.), 1902. –
Andäu (Nige plattdütſche Lr. u. Bn.),
1906. – Tweilicht (En dridd Reig’
plattd. Ge.), 1907. – Vierblatt (En
viert Blatt plattd. Ge.), 1909. –
Hänn’n (En föft Band plattd. Ge.),
1910. – As dat Leben ſchoelt (Plattd.
Vertellſels), 1911.
Seemann, Theodor, geb. am 17.
Juli 1837 in Göttingen, ſtudierte
daſelbſt und in Halle Theologie und
Kunſtgeſchichte, unternahm darauf
für längere Zeit größere Reiſen und
war dann mehrere Jahre als Haus-
lehrer in vornehmen Häuſern tätig.
Jm Jahre 1867 kam er nach Dres-
den, und hier hat er ſeinen dauern-
den Aufenthalt beibehalten. Er war
in zahlreichen Mädchenpenſionaten
als Lehrer der Äſthetik, Literatur u.
Kunſtgeſchichte tätig und verſtand es,
ſeine Zuhörerinnen durch ſeine popu-
läre Vortragsweiſe zu feſſeln. Da-
neben entwickelte er eine ausgebrei-
tete Wirkſamkeit als Kunſtſchriftſteller
und veröffentlichte eine Reihe von
Werken über Äſthetik, bildende
Künſte, Architektonik, Malerei uſw.
Er war längere Zeit Redakteur der
„Konſtitutionellen Zeitung“ und der
„Dorfzeitung“, ſtehender Mitarbeiter
an der „Dresdener Rundſchau“ und
„Montagspoſt“, begründete auch die
„Deutſchen Kunſtblätter“ und das
„Univerſum“. S. ſtarb am 30. Jan.
1898. Hier iſt zu erwähnen
S: Aga-
memnon (Tr.), 1872.
Segalla, Jda, bekannt unter
ihrem früheren Frauennamen Jda
Makſa und als Jda Makſa-
Segalla, wurde am 17. Mai 1857
zu Reichenberg in Böhmen als die
Tochter des Magiſtratsrates u. Land-
tagsabgeordneten Anton Jahnel
geboren. Schon in früher Jugend
pflegte und beſchäftigte ſie ſich mit
Vorliebe mit Malerei, Muſik u. Poeſie.
Ein Lieblingswunſch, zur Bühne zu
gehen, erfüllte ſich nicht, da ſie, eben
im Begriff, Sängerin zu werden, den
Arzt Dr. Leopold Makſa kennen
lernte, mit dem ſie ſich 1877 ver-
mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge-
worden, lebte ſie nur der Pflege ihrer
zwei Kinder und der Poeſie in Rei-
chenberg. Als eins ihrer Kinder
ſtarb, ſuchte ſie, um das zweite zu er-
halten, ein wärmeres Klima auf und
lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol.
Hier lernte ſie den Forſtingenieur
H. Segalla kennen, mit dem ſie ſich
zu neuem Ehebunde verband u. gegen-
wärtig zu Borgo in Tirol lebt.
S:
Feldblumen (Ge.), 1889. – Eine Hand
voll Märchen-Blüten, 1899.
Segebarth, Johann Peter
Chriſtoph, geb. am 16. Oktbr. 1833
in Wieck auf dem Darß (einer Halb-
inſel in Vorpommern), beſuchte die
dortige Volksſchule und ging mit 14
Jahren zur See. 20 Jahre alt, legte
er ſein Examen als Steuermann ab
und fuhr mit 24 Jahren ſeinen eige-
nen Schoner u. a. auch auf dem
Schwarzen Meer, meiſt aber nach
Amerika. Mit 28 Jahren verheiratete
er ſich und hat ſeitdem ſeinen Wohn-
ſitz in Prerow auf dem Darß. Seit
1882 hat er das Seeleben aufgege-
ben, beſchäftigt ſich nunmehr viel mit
den Angelegenheiten ſeiner Gemeinde,
die ihn auch zweimal zum Gemeinde-
vorſteher wählte, und gab den erſten
Anſtoß zur Gründung des Seebades
in Prerow. Er iſt ſeitdem auch Vor-
ſitzender der Badeverwaltung.
S: De
Darßer Smuggler (E. in niederdeutſch.
Mdt.), 1884. 2. A. 1911. – Ut de De-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |