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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tion der Vater starb, zu einem älteren
Bruder, einem Lehrer, nach Berlin.
Hier besuchte er die Präparanden-
anstalt u. das Lehrerseminar u. wurde
1884 im Berliner Schuldienst ange-
stellt. Bald trat er den Vereinen für
plattdeutsche Dichtung näher, u. nun
entstanden eine Anzahl kleinerer Er-
zählungen und Gedichte in platt-
deutscher Mundart, die er dann in
verschiedenen Zeitschriften veröffent-
lichte.

S:

Heitblicken (d. i. Wetter-
leuchten. Plattd. Bn. u. Lr.), 1902. -
Andäu (Nige plattdütsche Lr. u. Bn.),
1906. - Tweilicht (En dridd Reig'
plattd. Ge.), 1907. - Vierblatt (En
viert Blatt plattd. Ge.), 1909. -
Hänn'n (En föft Band plattd. Ge.),
1910. - As dat Leben schoelt (Plattd.
Vertellsels), 1911.

Seemann, Theodor,

geb. am 17.
Juli 1837 in Göttingen, studierte
daselbst und in Halle Theologie und
Kunstgeschichte, unternahm darauf
für längere Zeit größere Reisen und
war dann mehrere Jahre als Haus-
lehrer in vornehmen Häusern tätig.
Jm Jahre 1867 kam er nach Dres-
den, und hier hat er seinen dauern-
den Aufenthalt beibehalten. Er war
in zahlreichen Mädchenpensionaten
als Lehrer der Ästhetik, Literatur u.
Kunstgeschichte tätig und verstand es,
seine Zuhörerinnen durch seine popu-
läre Vortragsweise zu fesseln. Da-
neben entwickelte er eine ausgebrei-
tete Wirksamkeit als Kunstschriftsteller
und veröffentlichte eine Reihe von
Werken über Ästhetik, bildende
Künste, Architektonik, Malerei usw.
Er war längere Zeit Redakteur der
"Konstitutionellen Zeitung" und der
"Dorfzeitung", stehender Mitarbeiter
an der "Dresdener Rundschau" und
"Montagspost", begründete auch die
"Deutschen Kunstblätter" und das
"Universum". S. starb am 30. Jan.
1898. Hier ist zu erwähnen

S:

Aga-
memnon (Tr.), 1872.

Segalla, Jda,

bekannt unter
[Spaltenumbruch]

Seg
ihrem früheren Frauennamen Jda
Maksa
und als Jda Maksa-
Segalla,
wurde am 17. Mai 1857
zu Reichenberg in Böhmen als die
Tochter des Magistratsrates u. Land-
tagsabgeordneten Anton Jahnel
geboren. Schon in früher Jugend
pflegte und beschäftigte sie sich mit
Vorliebe mit Malerei, Musik u. Poesie.
Ein Lieblingswunsch, zur Bühne zu
gehen, erfüllte sich nicht, da sie, eben
im Begriff, Sängerin zu werden, den
Arzt Dr. Leopold Maksa kennen
lernte, mit dem sie sich 1877 ver-
mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge-
worden, lebte sie nur der Pflege ihrer
zwei Kinder und der Poesie in Rei-
chenberg. Als eins ihrer Kinder
starb, suchte sie, um das zweite zu er-
halten, ein wärmeres Klima auf und
lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol.
Hier lernte sie den Forstingenieur
H. Segalla kennen, mit dem sie sich
zu neuem Ehebunde verband u. gegen-
wärtig zu Borgo in Tirol lebt.

S:


Feldblumen (Ge.), 1889. - Eine Hand
voll Märchen-Blüten, 1899.

Segebarth, Johann Peter
Christoph,

geb. am 16. Oktbr. 1833
in Wieck auf dem Darß (einer Halb-
insel in Vorpommern), besuchte die
dortige Volksschule und ging mit 14
Jahren zur See. 20 Jahre alt, legte
er sein Examen als Steuermann ab
und fuhr mit 24 Jahren seinen eige-
nen Schoner u. a. auch auf dem
Schwarzen Meer, meist aber nach
Amerika. Mit 28 Jahren verheiratete
er sich und hat seitdem seinen Wohn-
sitz in Prerow auf dem Darß. Seit
1882 hat er das Seeleben aufgege-
ben, beschäftigt sich nunmehr viel mit
den Angelegenheiten seiner Gemeinde,
die ihn auch zweimal zum Gemeinde-
vorsteher wählte, und gab den ersten
Anstoß zur Gründung des Seebades
in Prerow. Er ist seitdem auch Vor-
sitzender der Badeverwaltung.

S:

De
Darßer Smuggler (E. in niederdeutsch.
Mdt.), 1884. 2. A. 1911. - Ut de De-

*


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See
tion der Vater ſtarb, zu einem älteren
Bruder, einem Lehrer, nach Berlin.
Hier beſuchte er die Präparanden-
anſtalt u. das Lehrerſeminar u. wurde
1884 im Berliner Schuldienſt ange-
ſtellt. Bald trat er den Vereinen für
plattdeutſche Dichtung näher, u. nun
entſtanden eine Anzahl kleinerer Er-
zählungen und Gedichte in platt-
deutſcher Mundart, die er dann in
verſchiedenen Zeitſchriften veröffent-
lichte.

S:

Heitblicken (d. i. Wetter-
leuchten. Plattd. Bn. u. Lr.), 1902. –
Andäu (Nige plattdütſche Lr. u. Bn.),
1906. – Tweilicht (En dridd Reig’
plattd. Ge.), 1907. – Vierblatt (En
viert Blatt plattd. Ge.), 1909. –
Hänn’n (En föft Band plattd. Ge.),
1910. – As dat Leben ſchoelt (Plattd.
Vertellſels), 1911.

Seemann, Theodor,

geb. am 17.
Juli 1837 in Göttingen, ſtudierte
daſelbſt und in Halle Theologie und
Kunſtgeſchichte, unternahm darauf
für längere Zeit größere Reiſen und
war dann mehrere Jahre als Haus-
lehrer in vornehmen Häuſern tätig.
Jm Jahre 1867 kam er nach Dres-
den, und hier hat er ſeinen dauern-
den Aufenthalt beibehalten. Er war
in zahlreichen Mädchenpenſionaten
als Lehrer der Äſthetik, Literatur u.
Kunſtgeſchichte tätig und verſtand es,
ſeine Zuhörerinnen durch ſeine popu-
läre Vortragsweiſe zu feſſeln. Da-
neben entwickelte er eine ausgebrei-
tete Wirkſamkeit als Kunſtſchriftſteller
und veröffentlichte eine Reihe von
Werken über Äſthetik, bildende
Künſte, Architektonik, Malerei uſw.
Er war längere Zeit Redakteur der
„Konſtitutionellen Zeitung“ und der
„Dorfzeitung“, ſtehender Mitarbeiter
an der „Dresdener Rundſchau“ und
„Montagspoſt“, begründete auch die
„Deutſchen Kunſtblätter“ und das
„Univerſum“. S. ſtarb am 30. Jan.
1898. Hier iſt zu erwähnen

S:

Aga-
memnon (Tr.), 1872.

Segalla, Jda,

bekannt unter
[Spaltenumbruch]

Seg
ihrem früheren Frauennamen Jda
Makſa
und als Jda Makſa-
Segalla,
wurde am 17. Mai 1857
zu Reichenberg in Böhmen als die
Tochter des Magiſtratsrates u. Land-
tagsabgeordneten Anton Jahnel
geboren. Schon in früher Jugend
pflegte und beſchäftigte ſie ſich mit
Vorliebe mit Malerei, Muſik u. Poeſie.
Ein Lieblingswunſch, zur Bühne zu
gehen, erfüllte ſich nicht, da ſie, eben
im Begriff, Sängerin zu werden, den
Arzt Dr. Leopold Makſa kennen
lernte, mit dem ſie ſich 1877 ver-
mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge-
worden, lebte ſie nur der Pflege ihrer
zwei Kinder und der Poeſie in Rei-
chenberg. Als eins ihrer Kinder
ſtarb, ſuchte ſie, um das zweite zu er-
halten, ein wärmeres Klima auf und
lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol.
Hier lernte ſie den Forſtingenieur
H. Segalla kennen, mit dem ſie ſich
zu neuem Ehebunde verband u. gegen-
wärtig zu Borgo in Tirol lebt.

S:


Feldblumen (Ge.), 1889. – Eine Hand
voll Märchen-Blüten, 1899.

Segebarth, Johann Peter
Chriſtoph,

geb. am 16. Oktbr. 1833
in Wieck auf dem Darß (einer Halb-
inſel in Vorpommern), beſuchte die
dortige Volksſchule und ging mit 14
Jahren zur See. 20 Jahre alt, legte
er ſein Examen als Steuermann ab
und fuhr mit 24 Jahren ſeinen eige-
nen Schoner u. a. auch auf dem
Schwarzen Meer, meiſt aber nach
Amerika. Mit 28 Jahren verheiratete
er ſich und hat ſeitdem ſeinen Wohn-
ſitz in Prerow auf dem Darß. Seit
1882 hat er das Seeleben aufgege-
ben, beſchäftigt ſich nunmehr viel mit
den Angelegenheiten ſeiner Gemeinde,
die ihn auch zweimal zum Gemeinde-
vorſteher wählte, und gab den erſten
Anſtoß zur Gründung des Seebades
in Prerow. Er iſt ſeitdem auch Vor-
ſitzender der Badeverwaltung.

S:

De
Darßer Smuggler (E. in niederdeutſch.
Mdt.), 1884. 2. A. 1911. – Ut de De-

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[394/0398] See Seg tion der Vater ſtarb, zu einem älteren Bruder, einem Lehrer, nach Berlin. Hier beſuchte er die Präparanden- anſtalt u. das Lehrerſeminar u. wurde 1884 im Berliner Schuldienſt ange- ſtellt. Bald trat er den Vereinen für plattdeutſche Dichtung näher, u. nun entſtanden eine Anzahl kleinerer Er- zählungen und Gedichte in platt- deutſcher Mundart, die er dann in verſchiedenen Zeitſchriften veröffent- lichte. S: Heitblicken (d. i. Wetter- leuchten. Plattd. Bn. u. Lr.), 1902. – Andäu (Nige plattdütſche Lr. u. Bn.), 1906. – Tweilicht (En dridd Reig’ plattd. Ge.), 1907. – Vierblatt (En viert Blatt plattd. Ge.), 1909. – Hänn’n (En föft Band plattd. Ge.), 1910. – As dat Leben ſchoelt (Plattd. Vertellſels), 1911. Seemann, Theodor, geb. am 17. Juli 1837 in Göttingen, ſtudierte daſelbſt und in Halle Theologie und Kunſtgeſchichte, unternahm darauf für längere Zeit größere Reiſen und war dann mehrere Jahre als Haus- lehrer in vornehmen Häuſern tätig. Jm Jahre 1867 kam er nach Dres- den, und hier hat er ſeinen dauern- den Aufenthalt beibehalten. Er war in zahlreichen Mädchenpenſionaten als Lehrer der Äſthetik, Literatur u. Kunſtgeſchichte tätig und verſtand es, ſeine Zuhörerinnen durch ſeine popu- läre Vortragsweiſe zu feſſeln. Da- neben entwickelte er eine ausgebrei- tete Wirkſamkeit als Kunſtſchriftſteller und veröffentlichte eine Reihe von Werken über Äſthetik, bildende Künſte, Architektonik, Malerei uſw. Er war längere Zeit Redakteur der „Konſtitutionellen Zeitung“ und der „Dorfzeitung“, ſtehender Mitarbeiter an der „Dresdener Rundſchau“ und „Montagspoſt“, begründete auch die „Deutſchen Kunſtblätter“ und das „Univerſum“. S. ſtarb am 30. Jan. 1898. Hier iſt zu erwähnen S: Aga- memnon (Tr.), 1872. Segalla, Jda, bekannt unter ihrem früheren Frauennamen Jda Makſa und als Jda Makſa- Segalla, wurde am 17. Mai 1857 zu Reichenberg in Böhmen als die Tochter des Magiſtratsrates u. Land- tagsabgeordneten Anton Jahnel geboren. Schon in früher Jugend pflegte und beſchäftigte ſie ſich mit Vorliebe mit Malerei, Muſik u. Poeſie. Ein Lieblingswunſch, zur Bühne zu gehen, erfüllte ſich nicht, da ſie, eben im Begriff, Sängerin zu werden, den Arzt Dr. Leopold Makſa kennen lernte, mit dem ſie ſich 1877 ver- mählte. Jm Jahre 1886 Witwe ge- worden, lebte ſie nur der Pflege ihrer zwei Kinder und der Poeſie in Rei- chenberg. Als eins ihrer Kinder ſtarb, ſuchte ſie, um das zweite zu er- halten, ein wärmeres Klima auf und lebte längere Zeit zu Brixen in Tirol. Hier lernte ſie den Forſtingenieur H. Segalla kennen, mit dem ſie ſich zu neuem Ehebunde verband u. gegen- wärtig zu Borgo in Tirol lebt. S: Feldblumen (Ge.), 1889. – Eine Hand voll Märchen-Blüten, 1899. Segebarth, Johann Peter Chriſtoph, geb. am 16. Oktbr. 1833 in Wieck auf dem Darß (einer Halb- inſel in Vorpommern), beſuchte die dortige Volksſchule und ging mit 14 Jahren zur See. 20 Jahre alt, legte er ſein Examen als Steuermann ab und fuhr mit 24 Jahren ſeinen eige- nen Schoner u. a. auch auf dem Schwarzen Meer, meiſt aber nach Amerika. Mit 28 Jahren verheiratete er ſich und hat ſeitdem ſeinen Wohn- ſitz in Prerow auf dem Darß. Seit 1882 hat er das Seeleben aufgege- ben, beſchäftigt ſich nunmehr viel mit den Angelegenheiten ſeiner Gemeinde, die ihn auch zweimal zum Gemeinde- vorſteher wählte, und gab den erſten Anſtoß zur Gründung des Seebades in Prerow. Er iſt ſeitdem auch Vor- ſitzender der Badeverwaltung. S: De Darßer Smuggler (E. in niederdeutſch. Mdt.), 1884. 2. A. 1911. – Ut de De- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/398>, abgerufen am 22.11.2024.