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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sey
der Gefolgschaft Richard Wagners
entwickelte. 1894 promovierte S. in
Leipzig zum Dr. phil. mit der Schrift
"Arthur Schopenhauers Metaphysik
der Musik" (1895). Nach weiteren
Studien im Gesang und in der Vor-
tragskunst, sowie Phonetik und Phy-
siologie ließ er sich 1898 dauernd in
Leutsch bei Leipzig nieder, wo er zu-
nächst als Privatlehrer in Gesang u.
Vortragskunst unterrichtete; im Ok-
tober 1900 wurde er als Lehrer für
Vortragskunst an der Universität
Leipzig angestellt und erhielt dann
Ostern 1904 den weiteren Auftrag
für den liturgischen Unterricht da-
selbst.

S:

Deutscher Glaube (Ein G.
in 9 Ges.), 1909.

*Seydel, Max Ritter von,

pseud.
Max Schlierbach, wurde am 7.
September 1846 zu Germersheim in
der Rheinpfalz als der Sohn eines
bayerischen Generalmajors geboren.
Jm Jahre 1854 siedelte seine Familie
nach München über, und dort besuchte
er bis 1864 das Ludwigs-Gymnasium.
Darauf studierte er bis 1868 an den
Universitäten München u. Würzburg
die Rechte und promovierte dann im
folgenden Jahre an letzterer Hoch-
schule als Dr. jur. Nachdem er im
Jahre 1871 sein Staatsexamen ab-
solviert, wurde er 1872 Regierungs-
akzessist in München, bald darauf aber
als Ministerial-Akzessist in das baye-
rische Staatsministerium des Jnnern
für Kirchen- und Schulangelegenhei-
ten berufen. Von 1873-81 wirkte er
als Professor des Staatsrechts an
der bayerischen Kriegsakademie. Jm
Jahre 1874 wurde er Bezirksamts-
assessor im Kultusministerium, 1878
Regierungsassessor an der Kreis-
regierung in Oberbayern, 1879 Vor-
stand des königl. statistischen Bureaus
im Staatsministerium des Jnnern
u. als solcher 1880 zum Regierungs-
rat befördert, 1881 aber zum ordentl.
Professor des Staatsrechts an die
Münchener Universität berufen. Sein
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Sey
Landesherr verlieh ihm später den
Titel eines Geh. Regierungsrats. S.
starb in München am 23. April 1901.
Von seinen Schriften sind besonders
hervorzuheben "Grundzüge einer all-
gemeinen Staatslehre" (1873) und
"Bayerisches Staatsrecht" (VII, 1884
bis 1894); außerdem veröffentlichte
er

S:

Gedichte, 1872. 2. A. 1900. -
Neue Gedichte, 1880. 2. A. 1900. -
Lucretius; deutsch, 1881.

Seydewitz, Franz,

geb. am 11.
Januar 1807 in Erfurt, war seit 1834
Lehrer und seit 1846 Oberlehrer am
Gymnasium in Heiligenstadt u. starb
als solcher am 14. April 1852. Er
war ein ausgezeichneter Mathemati-
ker und Schriftsteller auf dem Gebiete
der synthetischen und projektivischen
Geometrie.

S:

Die Belagerung von
Heiligenstadt im J. 1404 (Dram. G.),
1839.

*Seydlitz(-Kurzhagen), Georg
Freiherr von,

wurde am 29. Novbr.
1830 zu Posen als Sproß einer all-
bekannten preußischen Adelsfamilie
geboren, widmete sich in Bonn dem
Studium der Rechte, erwarb sich die
Würde eines Dr. jur., ging dann aber
ganz zur literarischen Tätigkeit über.
Bei einer umfassenden wissenschaft-
lichen Bildung gelang es ihm bald,
durch seine kulturhistorischen u. lite-
rarhistorischen Abhandlungen die
Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, u.
gewiß hätte er noch Vorzügliches lei-
sten können, wenn seine Tätigkeit
nicht durch lang andauernde und sich
stetig steigernde Krankheit beeinträch-
tigt worden wäre. Er mußte wieder-
holt den Winter im Süden verbrin-
gen, während er einen Teil des Som-
mers gewöhnlich auf seiner kleinen
Besitzung in Degelstein bei Lindau
am Bodensee verlebte. Hier starb er
am 9. Oktbr. 1895; am 16. wurde er
in Berlin, wo er seinen festen Wohn-
sitz hatte, auf dem Jerusalemer Kirch-
hof bestattet. Außer einem Reise-
handbuch "Der Schwarzwald", das

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Sey
der Gefolgſchaft Richard Wagners
entwickelte. 1894 promovierte S. in
Leipzig zum Dr. phil. mit der Schrift
„Arthur Schopenhauers Metaphyſik
der Muſik“ (1895). Nach weiteren
Studien im Geſang und in der Vor-
tragskunſt, ſowie Phonetik und Phy-
ſiologie ließ er ſich 1898 dauernd in
Leutſch bei Leipzig nieder, wo er zu-
nächſt als Privatlehrer in Geſang u.
Vortragskunſt unterrichtete; im Ok-
tober 1900 wurde er als Lehrer für
Vortragskunſt an der Univerſität
Leipzig angeſtellt und erhielt dann
Oſtern 1904 den weiteren Auftrag
für den liturgiſchen Unterricht da-
ſelbſt.

S:

Deutſcher Glaube (Ein G.
in 9 Geſ.), 1909.

*Seydel, Max Ritter von,

pſeud.
Max Schlierbach, wurde am 7.
September 1846 zu Germersheim in
der Rheinpfalz als der Sohn eines
bayeriſchen Generalmajors geboren.
Jm Jahre 1854 ſiedelte ſeine Familie
nach München über, und dort beſuchte
er bis 1864 das Ludwigs-Gymnaſium.
Darauf ſtudierte er bis 1868 an den
Univerſitäten München u. Würzburg
die Rechte und promovierte dann im
folgenden Jahre an letzterer Hoch-
ſchule als Dr. jur. Nachdem er im
Jahre 1871 ſein Staatsexamen ab-
ſolviert, wurde er 1872 Regierungs-
akzeſſiſt in München, bald darauf aber
als Miniſterial-Akzeſſiſt in das baye-
riſche Staatsminiſterium des Jnnern
für Kirchen- und Schulangelegenhei-
ten berufen. Von 1873–81 wirkte er
als Profeſſor des Staatsrechts an
der bayeriſchen Kriegsakademie. Jm
Jahre 1874 wurde er Bezirksamts-
aſſeſſor im Kultusminiſterium, 1878
Regierungsaſſeſſor an der Kreis-
regierung in Oberbayern, 1879 Vor-
ſtand des königl. ſtatiſtiſchen Bureaus
im Staatsminiſterium des Jnnern
u. als ſolcher 1880 zum Regierungs-
rat befördert, 1881 aber zum ordentl.
Profeſſor des Staatsrechts an die
Münchener Univerſität berufen. Sein
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Sey
Landesherr verlieh ihm ſpäter den
Titel eines Geh. Regierungsrats. S.
ſtarb in München am 23. April 1901.
Von ſeinen Schriften ſind beſonders
hervorzuheben „Grundzüge einer all-
gemeinen Staatslehre“ (1873) und
„Bayeriſches Staatsrecht“ (VII, 1884
bis 1894); außerdem veröffentlichte
er

S:

Gedichte, 1872. 2. A. 1900. –
Neue Gedichte, 1880. 2. A. 1900. –
Lucretius; deutſch, 1881.

Seydewitz, Franz,

geb. am 11.
Januar 1807 in Erfurt, war ſeit 1834
Lehrer und ſeit 1846 Oberlehrer am
Gymnaſium in Heiligenſtadt u. ſtarb
als ſolcher am 14. April 1852. Er
war ein ausgezeichneter Mathemati-
ker und Schriftſteller auf dem Gebiete
der ſynthetiſchen und projektiviſchen
Geometrie.

S:

Die Belagerung von
Heiligenſtadt im J. 1404 (Dram. G.),
1839.

*Seydlitz(-Kurzhagen), Georg
Freiherr von,

wurde am 29. Novbr.
1830 zu Poſen als Sproß einer all-
bekannten preußiſchen Adelsfamilie
geboren, widmete ſich in Bonn dem
Studium der Rechte, erwarb ſich die
Würde eines Dr. jur., ging dann aber
ganz zur literariſchen Tätigkeit über.
Bei einer umfaſſenden wiſſenſchaft-
lichen Bildung gelang es ihm bald,
durch ſeine kulturhiſtoriſchen u. lite-
rarhiſtoriſchen Abhandlungen die
Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen, u.
gewiß hätte er noch Vorzügliches lei-
ſten können, wenn ſeine Tätigkeit
nicht durch lang andauernde und ſich
ſtetig ſteigernde Krankheit beeinträch-
tigt worden wäre. Er mußte wieder-
holt den Winter im Süden verbrin-
gen, während er einen Teil des Som-
mers gewöhnlich auf ſeiner kleinen
Beſitzung in Degelſtein bei Lindau
am Bodenſee verlebte. Hier ſtarb er
am 9. Oktbr. 1895; am 16. wurde er
in Berlin, wo er ſeinen feſten Wohn-
ſitz hatte, auf dem Jeruſalemer Kirch-
hof beſtattet. Außer einem Reiſe-
handbuch „Der Schwarzwald“, das

* 27*
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[419/0423] Sey Sey der Gefolgſchaft Richard Wagners entwickelte. 1894 promovierte S. in Leipzig zum Dr. phil. mit der Schrift „Arthur Schopenhauers Metaphyſik der Muſik“ (1895). Nach weiteren Studien im Geſang und in der Vor- tragskunſt, ſowie Phonetik und Phy- ſiologie ließ er ſich 1898 dauernd in Leutſch bei Leipzig nieder, wo er zu- nächſt als Privatlehrer in Geſang u. Vortragskunſt unterrichtete; im Ok- tober 1900 wurde er als Lehrer für Vortragskunſt an der Univerſität Leipzig angeſtellt und erhielt dann Oſtern 1904 den weiteren Auftrag für den liturgiſchen Unterricht da- ſelbſt. S: Deutſcher Glaube (Ein G. in 9 Geſ.), 1909. *Seydel, Max Ritter von, pſeud. Max Schlierbach, wurde am 7. September 1846 zu Germersheim in der Rheinpfalz als der Sohn eines bayeriſchen Generalmajors geboren. Jm Jahre 1854 ſiedelte ſeine Familie nach München über, und dort beſuchte er bis 1864 das Ludwigs-Gymnaſium. Darauf ſtudierte er bis 1868 an den Univerſitäten München u. Würzburg die Rechte und promovierte dann im folgenden Jahre an letzterer Hoch- ſchule als Dr. jur. Nachdem er im Jahre 1871 ſein Staatsexamen ab- ſolviert, wurde er 1872 Regierungs- akzeſſiſt in München, bald darauf aber als Miniſterial-Akzeſſiſt in das baye- riſche Staatsminiſterium des Jnnern für Kirchen- und Schulangelegenhei- ten berufen. Von 1873–81 wirkte er als Profeſſor des Staatsrechts an der bayeriſchen Kriegsakademie. Jm Jahre 1874 wurde er Bezirksamts- aſſeſſor im Kultusminiſterium, 1878 Regierungsaſſeſſor an der Kreis- regierung in Oberbayern, 1879 Vor- ſtand des königl. ſtatiſtiſchen Bureaus im Staatsminiſterium des Jnnern u. als ſolcher 1880 zum Regierungs- rat befördert, 1881 aber zum ordentl. Profeſſor des Staatsrechts an die Münchener Univerſität berufen. Sein Landesherr verlieh ihm ſpäter den Titel eines Geh. Regierungsrats. S. ſtarb in München am 23. April 1901. Von ſeinen Schriften ſind beſonders hervorzuheben „Grundzüge einer all- gemeinen Staatslehre“ (1873) und „Bayeriſches Staatsrecht“ (VII, 1884 bis 1894); außerdem veröffentlichte er S: Gedichte, 1872. 2. A. 1900. – Neue Gedichte, 1880. 2. A. 1900. – Lucretius; deutſch, 1881. Seydewitz, Franz, geb. am 11. Januar 1807 in Erfurt, war ſeit 1834 Lehrer und ſeit 1846 Oberlehrer am Gymnaſium in Heiligenſtadt u. ſtarb als ſolcher am 14. April 1852. Er war ein ausgezeichneter Mathemati- ker und Schriftſteller auf dem Gebiete der ſynthetiſchen und projektiviſchen Geometrie. S: Die Belagerung von Heiligenſtadt im J. 1404 (Dram. G.), 1839. *Seydlitz(-Kurzhagen), Georg Freiherr von, wurde am 29. Novbr. 1830 zu Poſen als Sproß einer all- bekannten preußiſchen Adelsfamilie geboren, widmete ſich in Bonn dem Studium der Rechte, erwarb ſich die Würde eines Dr. jur., ging dann aber ganz zur literariſchen Tätigkeit über. Bei einer umfaſſenden wiſſenſchaft- lichen Bildung gelang es ihm bald, durch ſeine kulturhiſtoriſchen u. lite- rarhiſtoriſchen Abhandlungen die Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen, u. gewiß hätte er noch Vorzügliches lei- ſten können, wenn ſeine Tätigkeit nicht durch lang andauernde und ſich ſtetig ſteigernde Krankheit beeinträch- tigt worden wäre. Er mußte wieder- holt den Winter im Süden verbrin- gen, während er einen Teil des Som- mers gewöhnlich auf ſeiner kleinen Beſitzung in Degelſtein bei Lindau am Bodenſee verlebte. Hier ſtarb er am 9. Oktbr. 1895; am 16. wurde er in Berlin, wo er ſeinen feſten Wohn- ſitz hatte, auf dem Jeruſalemer Kirch- hof beſtattet. Außer einem Reiſe- handbuch „Der Schwarzwald“, das * 27*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/423>, abgerufen am 22.11.2024.