Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Roq S: Gott die Ehre! (En., Ge. usw.), Roqquerol, Joseph Matthieu,
S: Novellen, Memoiren und *Roquette, Otto, wurde am 19. Roq seines Vaters, wodurch behufs Ab-wicklung von Familienangelegenhei- ten ein längerer Aufenthalt in Brom- berg nötig geworden, hatte er die ihm lieb gewordene Stellung auf- geben müssen. Jm Jahre 1857 begab er sich nach Berlin zurück und lebte hier mehrere Jahre ziemlich zurückge- zogen, nur seinen Studien sich hin- gebend, bis er 1862 als Professor der allgemeinen Literaturgeschichte an der königl. Kriegsakademie daselbst angestellt wurde. Doch sagte ihm diese Stellung nicht zu, und er legte sie deshalb im folgenden Jahre nie- der. Während des Winters von 1864 auf 1865 hielt er öffentliche Vorle- sungen über deutsche Literaturge- schichte des 18. Jahrhunderts und Michaelis 1867 nahm er eine Stelle als Lehrer der deutschen Sprache u. Literaturgeschichte an der kgl. Ge- werbeakademie in Berlin an. Seit 1869 wirkte er als Professor für die- selben Fächer am Polytechnikum in Darmstadt. Jm Jahre 1893 wurde er zum Geh. Hofrat ernannt. Am 18. März 1896 starb er. S: Wald- *
Roq S: Gott die Ehre! (En., Ge. uſw.), Roqquérol, Joſeph Matthieu,
S: Novellen, Memoiren und *Roquette, Otto, wurde am 19. Roq ſeines Vaters, wodurch behufs Ab-wicklung von Familienangelegenhei- ten ein längerer Aufenthalt in Brom- berg nötig geworden, hatte er die ihm lieb gewordene Stellung auf- geben müſſen. Jm Jahre 1857 begab er ſich nach Berlin zurück und lebte hier mehrere Jahre ziemlich zurückge- zogen, nur ſeinen Studien ſich hin- gebend, bis er 1862 als Profeſſor der allgemeinen Literaturgeſchichte an der königl. Kriegsakademie daſelbſt angeſtellt wurde. Doch ſagte ihm dieſe Stellung nicht zu, und er legte ſie deshalb im folgenden Jahre nie- der. Während des Winters von 1864 auf 1865 hielt er öffentliche Vorle- ſungen über deutſche Literaturge- ſchichte des 18. Jahrhunderts und Michaelis 1867 nahm er eine Stelle als Lehrer der deutſchen Sprache u. Literaturgeſchichte an der kgl. Ge- werbeakademie in Berlin an. Seit 1869 wirkte er als Profeſſor für die- ſelben Fächer am Polytechnikum in Darmſtadt. Jm Jahre 1893 wurde er zum Geh. Hofrat ernannt. Am 18. März 1896 ſtarb er. S: Wald- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p> <pb facs="#f0046" n="42"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Roq</hi> </fw><lb/> </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gott die Ehre! (En., Ge. uſw.),<lb/> 1894. – Jn ſtillen Stunden (En.),<lb/> 1894. – Blätter im Winde (Ge.), 1895.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Roqqu<hi rendition="#aq">é</hi>rol,</hi> Joſeph Matthieu,</persName> </head> <p><lb/> wurde als Sohn des ſteiermärkiſchen<lb/> ſtändigen Lehrers der franzöſiſchen<lb/> Sprache Roqquérol 1821 zu Graz<lb/> geboren, beſuchte das dortige k. k.<lb/> Gymnaſium und trat dann in öffent-<lb/> liche Dienſte. Er wurde zuerſt als<lb/> Expeditsakzeſſiſt und gleichzeitig als<lb/> Dolmetſch der franzöſiſchen Sprache<lb/> beim Magiſtrate von Graz verwen-<lb/> det und trat dann zum ſteiermärki-<lb/> ſchen k. k. Landesgerichte über, als<lb/> deſſen Akzeſſiſt er am 18. April 1857<lb/> ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Novellen, Memoiren und<lb/> Gedichte, 1845. – Feſthymne zur Feier<lb/> der Ankunft J. MM. Franz Joſeph<lb/> und Eliſabeth, 1856.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Roquette,</hi> Otto,</persName> </head> <p> wurde am 19.<lb/> April 1824 zu Krotoſchin in der preu-<lb/> ßiſchen Provinz Poſen geboren, wo-<lb/> hin ſein aus franzöſiſchem Blut ent-<lb/> ſtammter Vater als junger Aſſeſſor<lb/> verſetzt worden war. Die Familie<lb/> ſiedelte ſpäter nach Gneſen und 1834<lb/> nach Bromberg über, wo der Vater<lb/> die Stelle eines Gerichtsrates beklei-<lb/> dete. Seine wiſſenſchaftliche Bildung<lb/> erhielt Otto im Hauſe ſeines Groß-<lb/> vaters, eines Predigers in Frankfurt<lb/> a. O. und auf dem dortigen Gymna-<lb/> ſium; darauf ſtudierte er ſeit 1846<lb/> in Heidelberg, Berlin u. Halle Phi-<lb/> loſophie, Geſchichte u. neuere Spra-<lb/> chen, beſchäftigte ſich aber auch viel<lb/> mit der Poeſie, ſo daß eine Reihe<lb/> ſeiner ſpäter veröffentlichten Lieder<lb/> während ſeiner Studienzeit entſtan-<lb/> den. Nach ſeiner Promotion zum<lb/> Doktor der Philoſophie und einigen<lb/> Reiſen durch Süddeutſchland, die<lb/> Schweiz und Oberitalien, die auf<lb/> ſeine dichteriſche Produktion nicht<lb/> ohne Einfluß blieben, ließ er ſich<lb/> 1852 in Berlin und 1853 in Dresden<lb/> nieder, wo er eine Lehrerſtelle am<lb/> Blochmannſchen Jnſtitut bis 1856<lb/> bekleidete. Jnfolge des Ablebens<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Roq</hi></fw><lb/> ſeines Vaters, wodurch behufs Ab-<lb/> wicklung von Familienangelegenhei-<lb/> ten ein längerer Aufenthalt in Brom-<lb/> berg nötig geworden, hatte er die<lb/> ihm lieb gewordene Stellung auf-<lb/> geben müſſen. Jm Jahre 1857 begab<lb/> er ſich nach Berlin zurück und lebte<lb/> hier mehrere Jahre ziemlich zurückge-<lb/> zogen, nur ſeinen Studien ſich hin-<lb/> gebend, bis er 1862 als Profeſſor der<lb/> allgemeinen Literaturgeſchichte an<lb/> der königl. Kriegsakademie daſelbſt<lb/> angeſtellt wurde. Doch ſagte ihm<lb/> dieſe Stellung nicht zu, und er legte<lb/> ſie deshalb im folgenden Jahre nie-<lb/> der. Während des Winters von 1864<lb/> auf 1865 hielt er öffentliche Vorle-<lb/> ſungen über deutſche Literaturge-<lb/> ſchichte des 18. Jahrhunderts und<lb/> Michaelis 1867 nahm er eine Stelle<lb/> als Lehrer der deutſchen Sprache u.<lb/> Literaturgeſchichte an der kgl. Ge-<lb/> werbeakademie in Berlin an. Seit<lb/> 1869 wirkte er als Profeſſor für die-<lb/> ſelben Fächer am Polytechnikum in<lb/> Darmſtadt. Jm Jahre 1893 wurde<lb/> er zum Geh. Hofrat ernannt. Am<lb/> 18. März 1896 ſtarb er. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Wald-<lb/> meiſters Brautfahrt (M.), 1851.<lb/> 74. A. 1899. – Waldeinfamkeit (Lſp.),<lb/> 1851. – Orion (Ein Phantaſieſtück),<lb/> 1851. – Der Tag von St. Jakob (D.),<lb/> 1852. 4. A. 1879. – Liederbuch, 1852;<lb/> 2. veränderte und vermehrte A. u. d.<lb/> T.: Gedichte, 1859. 3. A. 1880. – Herr<lb/> Heinrich (Deutſche Sg.), 1854. – Das<lb/> Reich der Träume (Dr. G.), 1853.<lb/> 3. A. 1859. Das Hünengrab (E.),<lb/> 1855. – Hans Haidekuckuck (D.),<lb/> 1855. 4. A. 1894. – Jakob von<lb/> Artevelde (Hiſt. Tr.), 1856. – Rudolf<lb/> von Habsburg, oder: Die Sterner<lb/> (Hiſt. Schſp.), 1856. – Heinrich Falk<lb/> (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1858. – Erzählungen, 1859<lb/> (Jnhalt: Der Freiwerber. – Bei<lb/> Tiſche. – Johann. – Die Kunſtgenoſ-<lb/> ſen. – Der Maigraf. – Macugnaga<lb/> u. der Monte Roſa). – Neue Erzäh-<lb/> lungen, 1862 (Jnhalt: Titze v. Cri-<lb/> xen. – Aus einer Dachſtube. – Die<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0046]
Roq
Roq
S: Gott die Ehre! (En., Ge. uſw.),
1894. – Jn ſtillen Stunden (En.),
1894. – Blätter im Winde (Ge.), 1895.
Roqquérol, Joſeph Matthieu,
wurde als Sohn des ſteiermärkiſchen
ſtändigen Lehrers der franzöſiſchen
Sprache Roqquérol 1821 zu Graz
geboren, beſuchte das dortige k. k.
Gymnaſium und trat dann in öffent-
liche Dienſte. Er wurde zuerſt als
Expeditsakzeſſiſt und gleichzeitig als
Dolmetſch der franzöſiſchen Sprache
beim Magiſtrate von Graz verwen-
det und trat dann zum ſteiermärki-
ſchen k. k. Landesgerichte über, als
deſſen Akzeſſiſt er am 18. April 1857
ſtarb.
S: Novellen, Memoiren und
Gedichte, 1845. – Feſthymne zur Feier
der Ankunft J. MM. Franz Joſeph
und Eliſabeth, 1856.
*Roquette, Otto, wurde am 19.
April 1824 zu Krotoſchin in der preu-
ßiſchen Provinz Poſen geboren, wo-
hin ſein aus franzöſiſchem Blut ent-
ſtammter Vater als junger Aſſeſſor
verſetzt worden war. Die Familie
ſiedelte ſpäter nach Gneſen und 1834
nach Bromberg über, wo der Vater
die Stelle eines Gerichtsrates beklei-
dete. Seine wiſſenſchaftliche Bildung
erhielt Otto im Hauſe ſeines Groß-
vaters, eines Predigers in Frankfurt
a. O. und auf dem dortigen Gymna-
ſium; darauf ſtudierte er ſeit 1846
in Heidelberg, Berlin u. Halle Phi-
loſophie, Geſchichte u. neuere Spra-
chen, beſchäftigte ſich aber auch viel
mit der Poeſie, ſo daß eine Reihe
ſeiner ſpäter veröffentlichten Lieder
während ſeiner Studienzeit entſtan-
den. Nach ſeiner Promotion zum
Doktor der Philoſophie und einigen
Reiſen durch Süddeutſchland, die
Schweiz und Oberitalien, die auf
ſeine dichteriſche Produktion nicht
ohne Einfluß blieben, ließ er ſich
1852 in Berlin und 1853 in Dresden
nieder, wo er eine Lehrerſtelle am
Blochmannſchen Jnſtitut bis 1856
bekleidete. Jnfolge des Ablebens
ſeines Vaters, wodurch behufs Ab-
wicklung von Familienangelegenhei-
ten ein längerer Aufenthalt in Brom-
berg nötig geworden, hatte er die
ihm lieb gewordene Stellung auf-
geben müſſen. Jm Jahre 1857 begab
er ſich nach Berlin zurück und lebte
hier mehrere Jahre ziemlich zurückge-
zogen, nur ſeinen Studien ſich hin-
gebend, bis er 1862 als Profeſſor der
allgemeinen Literaturgeſchichte an
der königl. Kriegsakademie daſelbſt
angeſtellt wurde. Doch ſagte ihm
dieſe Stellung nicht zu, und er legte
ſie deshalb im folgenden Jahre nie-
der. Während des Winters von 1864
auf 1865 hielt er öffentliche Vorle-
ſungen über deutſche Literaturge-
ſchichte des 18. Jahrhunderts und
Michaelis 1867 nahm er eine Stelle
als Lehrer der deutſchen Sprache u.
Literaturgeſchichte an der kgl. Ge-
werbeakademie in Berlin an. Seit
1869 wirkte er als Profeſſor für die-
ſelben Fächer am Polytechnikum in
Darmſtadt. Jm Jahre 1893 wurde
er zum Geh. Hofrat ernannt. Am
18. März 1896 ſtarb er.
S: Wald-
meiſters Brautfahrt (M.), 1851.
74. A. 1899. – Waldeinfamkeit (Lſp.),
1851. – Orion (Ein Phantaſieſtück),
1851. – Der Tag von St. Jakob (D.),
1852. 4. A. 1879. – Liederbuch, 1852;
2. veränderte und vermehrte A. u. d.
T.: Gedichte, 1859. 3. A. 1880. – Herr
Heinrich (Deutſche Sg.), 1854. – Das
Reich der Träume (Dr. G.), 1853.
3. A. 1859. Das Hünengrab (E.),
1855. – Hans Haidekuckuck (D.),
1855. 4. A. 1894. – Jakob von
Artevelde (Hiſt. Tr.), 1856. – Rudolf
von Habsburg, oder: Die Sterner
(Hiſt. Schſp.), 1856. – Heinrich Falk
(R.); III, 1858. – Erzählungen, 1859
(Jnhalt: Der Freiwerber. – Bei
Tiſche. – Johann. – Die Kunſtgenoſ-
ſen. – Der Maigraf. – Macugnaga
u. der Monte Roſa). – Neue Erzäh-
lungen, 1862 (Jnhalt: Titze v. Cri-
xen. – Aus einer Dachſtube. – Die
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |