Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Som Wanderschaft nach Flensburg. Nacheinigen Jahren kehrte er nach Husum zurück und machte sich hier seßhaft. Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er eine schwere Krankheit überstanden, in den Dienst der inneren Mission und wurde später Reiseprediger des holsteinischen Vereins für innere Mission. Er starb am 20. Dezbr. 1861. S: Glaubenslieder u. Herzensklänge Sommer, Julius, geb. am 30. Juli S: Ein Sommer, Margarete, geb. am 9. S: Stereo- Sommer, Wilhelm, geb. am 7. Som digter Lehrzeit Angestellter größererFirmen, die mit Abfällen der Textil- industrie bedeutende Geschäfte mach- ten. Sein Beruf führte ihn in die verschiedensten Länder, nach Deutsch- land, Österreich, Frankreich u. Bel- gien; am liebsten weilte er im Elsaß, und auf diesen Reisen schärfte sich sein Blick an einer unbefangenen Be- obachtung der Menschen u. der Ver- hältnisse. Jndessen hatte dies Wan- derleben seinen ohnehin schwächlichen Körper derart angegriffen, daß er im Elternhause Pflege suchen mußte. Hier stellte sich nun die Muse an sein Krankenlager, u. so entstanden seine Erzählungen, die zunächst als "Reise- erinnerungen von Mayer" in schwei- zerischen u. deutschen Zeitungen und später gesammelt erschienen. Da die Hoffnung auf seine Genesung immer schwächer wurde, so brachten ihn seine Eltern in die Heil- u. Pflege- anstalt Waldau bei Bern, und hier starb er am 7. Dezbr. 1888. S: Er- Sommer, Wilhelm, * am 7. April *
Som Wanderſchaft nach Flensburg. Nacheinigen Jahren kehrte er nach Huſum zurück und machte ſich hier ſeßhaft. Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er eine ſchwere Krankheit überſtanden, in den Dienſt der inneren Miſſion und wurde ſpäter Reiſeprediger des holſteiniſchen Vereins für innere Miſſion. Er ſtarb am 20. Dezbr. 1861. S: Glaubenslieder u. Herzensklänge Sommer, Julius, geb. am 30. Juli S: Ein Sommer, Margarete, geb. am 9. S: Stereo- Sommer, Wilhelm, geb. am 7. Som digter Lehrzeit Angeſtellter größererFirmen, die mit Abfällen der Textil- induſtrie bedeutende Geſchäfte mach- ten. Sein Beruf führte ihn in die verſchiedenſten Länder, nach Deutſch- land, Öſterreich, Frankreich u. Bel- gien; am liebſten weilte er im Elſaß, und auf dieſen Reiſen ſchärfte ſich ſein Blick an einer unbefangenen Be- obachtung der Menſchen u. der Ver- hältniſſe. Jndeſſen hatte dies Wan- derleben ſeinen ohnehin ſchwächlichen Körper derart angegriffen, daß er im Elternhauſe Pflege ſuchen mußte. Hier ſtellte ſich nun die Muſe an ſein Krankenlager, u. ſo entſtanden ſeine Erzählungen, die zunächſt als „Reiſe- erinnerungen von Mayer“ in ſchwei- zeriſchen u. deutſchen Zeitungen und ſpäter geſammelt erſchienen. Da die Hoffnung auf ſeine Geneſung immer ſchwächer wurde, ſo brachten ihn ſeine Eltern in die Heil- u. Pflege- anſtalt Waldau bei Bern, und hier ſtarb er am 7. Dezbr. 1888. S: Er- Sommer, Wilhelm, * am 7. April *
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Som
Som
Wanderſchaft nach Flensburg. Nach
einigen Jahren kehrte er nach Huſum
zurück und machte ſich hier ſeßhaft.
Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er
eine ſchwere Krankheit überſtanden,
in den Dienſt der inneren Miſſion
und wurde ſpäter Reiſeprediger des
holſteiniſchen Vereins für innere
Miſſion. Er ſtarb am 20. Dezbr. 1861.
S: Glaubenslieder u. Herzensklänge
aus Zion (Berlin o. J.). – Geiſtliche
Gedichte (hrsg. v. H. C. Schmidt),
1885.
Sommer, Julius, geb. am 30. Juli
1859 zu Müllheim im Breisgau, be-
ſuchte das Platoſche Erziehungsin-
ſtitut zu Karlsruhe, die höhere Bür-
gerſchule zu Freiburg i. B., abſolvierte
hierauf das proteſtantiſche Gymna-
ſium zu Straßburg im Elſaß und
widmete ſich dann dem Beruf eines
Kaufmanns, den er aber 1885 wieder
aufgab, um ſich gänzlich ſchriftſtelle-
riſchen Arbeiten hinzugeben. Er
wohnt zu Freiburg i. B.
S: Ein
Strafrapport, oder: Der Einjährig-
Freiwillige (Lſp.), 1887. – Villa Gold-
lack (Lſp.), 1888. – Madelaine (Schſp.),
1890. – Die Kreutzerſonate (Lſp.),
1891. – Eine ſchöne Nacht geht auch
vorüber (Lſp.), 1892.
Sommer, Margarete, geb. am 9.
März 1860 in Paris, erhielt ihre Er-
ziehung u. Bildung zumeiſt in Berlin
und verheiratete ſich 1878 nach Baſel,
wo ſie jetzt noch lebt.
S: Stereo-
ſkopen, 1884. – Kornblumen u. Veil-
chen, 1888. – Skizzen, 1889. – Si
j’etais roi (Neue Parabeln u. Sk.),
1894.
Sommer, Wilhelm, geb. am 7.
Sept. 1845 zu Herzogenbuchſee in der
Schweiz, kam ſchon in den erſten
Lebensjahren mit ſeinen Eltern nach
Winterthur, wo er ſeine Kindheit u.
Jugend verlebte und ſeine erſte Bil-
dung empfing. Nach Abſolvierung
der Bürger- u. Jnduſtrieſchule und
kurzem Beſuch des Polytechnikums
wurde er Kaufmann und nach been-
digter Lehrzeit Angeſtellter größerer
Firmen, die mit Abfällen der Textil-
induſtrie bedeutende Geſchäfte mach-
ten. Sein Beruf führte ihn in die
verſchiedenſten Länder, nach Deutſch-
land, Öſterreich, Frankreich u. Bel-
gien; am liebſten weilte er im Elſaß,
und auf dieſen Reiſen ſchärfte ſich
ſein Blick an einer unbefangenen Be-
obachtung der Menſchen u. der Ver-
hältniſſe. Jndeſſen hatte dies Wan-
derleben ſeinen ohnehin ſchwächlichen
Körper derart angegriffen, daß er
im Elternhauſe Pflege ſuchen mußte.
Hier ſtellte ſich nun die Muſe an ſein
Krankenlager, u. ſo entſtanden ſeine
Erzählungen, die zunächſt als „Reiſe-
erinnerungen von Mayer“ in ſchwei-
zeriſchen u. deutſchen Zeitungen und
ſpäter geſammelt erſchienen. Da die
Hoffnung auf ſeine Geneſung immer
ſchwächer wurde, ſo brachten ihn
ſeine Eltern in die Heil- u. Pflege-
anſtalt Waldau bei Bern, und hier
ſtarb er am 7. Dezbr. 1888.
S: Er-
zählungen; III, 1892–94 (Jnhalt:
I.–II. Elſäſſiſche Geſchichten. – III.
Geſchichten a. d. Kleinleben). Dar-
aus ſep.: Auf der Ferme Jaquet
(Eine elſäſſ. E.), 1906.
Sommer, Wilhelm, * am 7. April
1828 zu Brenken in Weſtfalen, be-
ſuchte die dortige Elementarſchule u.
den vorbereitenden Unterricht eines
Lehrers, worauf er 1844 in das Leh-
rerſeminar zu Brühl eintrat. Nach ſei-
ner Entlaſſung aus demſelben (1847)
nahm er die Stelle eines Hauslehrers
und Erziehers bei dem Grafen von
Mirbach zu Harff an, die er 12 Jahre
bekleidete. Neben ſeiner Berufstätig-
keit genügte er ſeinem Streben nach
weiterer Ausbildung, und weſentlich
förderte ihn darin ein ſechsjähriger
Aufenthalt der gräflichen Familie in
Bonn (1850–56), wo er philoſophiſche,
literaturgeſchichtliche und germani-
ſtiſche Vorleſungen hörte und an K.
Simrock u. Frz. Kaulen freundliche
Förderer fand. Jm Herbſt 1859
*
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