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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Som
Wanderschaft nach Flensburg. Nach
einigen Jahren kehrte er nach Husum
zurück und machte sich hier seßhaft.
Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er
eine schwere Krankheit überstanden,
in den Dienst der inneren Mission
und wurde später Reiseprediger des
holsteinischen Vereins für innere
Mission. Er starb am 20. Dezbr. 1861.

S:

Glaubenslieder u. Herzensklänge
aus Zion (Berlin o. J.). - Geistliche
Gedichte (hrsg. v. H. C. Schmidt),
1885.

Sommer, Julius,

geb. am 30. Juli
1859 zu Müllheim im Breisgau, be-
suchte das Platosche Erziehungsin-
stitut zu Karlsruhe, die höhere Bür-
gerschule zu Freiburg i. B., absolvierte
hierauf das protestantische Gymna-
sium zu Straßburg im Elsaß und
widmete sich dann dem Beruf eines
Kaufmanns, den er aber 1885 wieder
aufgab, um sich gänzlich schriftstelle-
rischen Arbeiten hinzugeben. Er
wohnt zu Freiburg i. B.

S:

Ein
Strafrapport, oder: Der Einjährig-
Freiwillige (Lsp.), 1887. - Villa Gold-
lack (Lsp.), 1888. - Madelaine (Schsp.),
1890. - Die Kreutzersonate (Lsp.),
1891. - Eine schöne Nacht geht auch
vorüber (Lsp.), 1892.

Sommer, Margarete,

geb. am 9.
März 1860 in Paris, erhielt ihre Er-
ziehung u. Bildung zumeist in Berlin
und verheiratete sich 1878 nach Basel,
wo sie jetzt noch lebt.

S:

Stereo-
skopen, 1884. - Kornblumen u. Veil-
chen, 1888. - Skizzen, 1889. - Si
j'etais roi
(Neue Parabeln u. Sk.),
1894.

Sommer, Wilhelm,

geb. am 7.
Sept. 1845 zu Herzogenbuchsee in der
Schweiz, kam schon in den ersten
Lebensjahren mit seinen Eltern nach
Winterthur, wo er seine Kindheit u.
Jugend verlebte und seine erste Bil-
dung empfing. Nach Absolvierung
der Bürger- u. Jndustrieschule und
kurzem Besuch des Polytechnikums
wurde er Kaufmann und nach been-
[Spaltenumbruch]

Som
digter Lehrzeit Angestellter größerer
Firmen, die mit Abfällen der Textil-
industrie bedeutende Geschäfte mach-
ten. Sein Beruf führte ihn in die
verschiedensten Länder, nach Deutsch-
land, Österreich, Frankreich u. Bel-
gien; am liebsten weilte er im Elsaß,
und auf diesen Reisen schärfte sich
sein Blick an einer unbefangenen Be-
obachtung der Menschen u. der Ver-
hältnisse. Jndessen hatte dies Wan-
derleben seinen ohnehin schwächlichen
Körper derart angegriffen, daß er
im Elternhause Pflege suchen mußte.
Hier stellte sich nun die Muse an sein
Krankenlager, u. so entstanden seine
Erzählungen, die zunächst als "Reise-
erinnerungen von Mayer" in schwei-
zerischen u. deutschen Zeitungen und
später gesammelt erschienen. Da die
Hoffnung auf seine Genesung immer
schwächer wurde, so brachten ihn
seine Eltern in die Heil- u. Pflege-
anstalt Waldau bei Bern, und hier
starb er am 7. Dezbr. 1888.

S:

Er-
zählungen; III, 1892-94 (Jnhalt:
I.-II. Elsässische Geschichten. - III.
Geschichten a. d. Kleinleben). Dar-
aus sep.: Auf der Ferme Jaquet
(Eine elsäss. E.), 1906.

Sommer, Wilhelm,

* am 7. April
1828 zu Brenken in Westfalen, be-
suchte die dortige Elementarschule u.
den vorbereitenden Unterricht eines
Lehrers, worauf er 1844 in das Leh-
rerseminar zu Brühl eintrat. Nach sei-
ner Entlassung aus demselben (1847)
nahm er die Stelle eines Hauslehrers
und Erziehers bei dem Grafen von
Mirbach zu Harff an, die er 12 Jahre
bekleidete. Neben seiner Berufstätig-
keit genügte er seinem Streben nach
weiterer Ausbildung, und wesentlich
förderte ihn darin ein sechsjähriger
Aufenthalt der gräflichen Familie in
Bonn (1850-56), wo er philosophische,
literaturgeschichtliche und germani-
stische Vorlesungen hörte und an K.
Simrock u. Frz. Kaulen freundliche
Förderer fand. Jm Herbst 1859

*


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Som
Wanderſchaft nach Flensburg. Nach
einigen Jahren kehrte er nach Huſum
zurück und machte ſich hier ſeßhaft.
Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er
eine ſchwere Krankheit überſtanden,
in den Dienſt der inneren Miſſion
und wurde ſpäter Reiſeprediger des
holſteiniſchen Vereins für innere
Miſſion. Er ſtarb am 20. Dezbr. 1861.

S:

Glaubenslieder u. Herzensklänge
aus Zion (Berlin o. J.). – Geiſtliche
Gedichte (hrsg. v. H. C. Schmidt),
1885.

Sommer, Julius,

geb. am 30. Juli
1859 zu Müllheim im Breisgau, be-
ſuchte das Platoſche Erziehungsin-
ſtitut zu Karlsruhe, die höhere Bür-
gerſchule zu Freiburg i. B., abſolvierte
hierauf das proteſtantiſche Gymna-
ſium zu Straßburg im Elſaß und
widmete ſich dann dem Beruf eines
Kaufmanns, den er aber 1885 wieder
aufgab, um ſich gänzlich ſchriftſtelle-
riſchen Arbeiten hinzugeben. Er
wohnt zu Freiburg i. B.

S:

Ein
Strafrapport, oder: Der Einjährig-
Freiwillige (Lſp.), 1887. – Villa Gold-
lack (Lſp.), 1888. – Madelaine (Schſp.),
1890. – Die Kreutzerſonate (Lſp.),
1891. – Eine ſchöne Nacht geht auch
vorüber (Lſp.), 1892.

Sommer, Margarete,

geb. am 9.
März 1860 in Paris, erhielt ihre Er-
ziehung u. Bildung zumeiſt in Berlin
und verheiratete ſich 1878 nach Baſel,
wo ſie jetzt noch lebt.

S:

Stereo-
ſkopen, 1884. – Kornblumen u. Veil-
chen, 1888. – Skizzen, 1889. – Si
j’etais roi
(Neue Parabeln u. Sk.),
1894.

Sommer, Wilhelm,

geb. am 7.
Sept. 1845 zu Herzogenbuchſee in der
Schweiz, kam ſchon in den erſten
Lebensjahren mit ſeinen Eltern nach
Winterthur, wo er ſeine Kindheit u.
Jugend verlebte und ſeine erſte Bil-
dung empfing. Nach Abſolvierung
der Bürger- u. Jnduſtrieſchule und
kurzem Beſuch des Polytechnikums
wurde er Kaufmann und nach been-
[Spaltenumbruch]

Som
digter Lehrzeit Angeſtellter größerer
Firmen, die mit Abfällen der Textil-
induſtrie bedeutende Geſchäfte mach-
ten. Sein Beruf führte ihn in die
verſchiedenſten Länder, nach Deutſch-
land, Öſterreich, Frankreich u. Bel-
gien; am liebſten weilte er im Elſaß,
und auf dieſen Reiſen ſchärfte ſich
ſein Blick an einer unbefangenen Be-
obachtung der Menſchen u. der Ver-
hältniſſe. Jndeſſen hatte dies Wan-
derleben ſeinen ohnehin ſchwächlichen
Körper derart angegriffen, daß er
im Elternhauſe Pflege ſuchen mußte.
Hier ſtellte ſich nun die Muſe an ſein
Krankenlager, u. ſo entſtanden ſeine
Erzählungen, die zunächſt als „Reiſe-
erinnerungen von Mayer“ in ſchwei-
zeriſchen u. deutſchen Zeitungen und
ſpäter geſammelt erſchienen. Da die
Hoffnung auf ſeine Geneſung immer
ſchwächer wurde, ſo brachten ihn
ſeine Eltern in die Heil- u. Pflege-
anſtalt Waldau bei Bern, und hier
ſtarb er am 7. Dezbr. 1888.

S:

Er-
zählungen; III, 1892–94 (Jnhalt:
I.–II. Elſäſſiſche Geſchichten. – III.
Geſchichten a. d. Kleinleben). Dar-
aus ſep.: Auf der Ferme Jaquet
(Eine elſäſſ. E.), 1906.

Sommer, Wilhelm,

* am 7. April
1828 zu Brenken in Weſtfalen, be-
ſuchte die dortige Elementarſchule u.
den vorbereitenden Unterricht eines
Lehrers, worauf er 1844 in das Leh-
rerſeminar zu Brühl eintrat. Nach ſei-
ner Entlaſſung aus demſelben (1847)
nahm er die Stelle eines Hauslehrers
und Erziehers bei dem Grafen von
Mirbach zu Harff an, die er 12 Jahre
bekleidete. Neben ſeiner Berufstätig-
keit genügte er ſeinem Streben nach
weiterer Ausbildung, und weſentlich
förderte ihn darin ein ſechsjähriger
Aufenthalt der gräflichen Familie in
Bonn (1850–56), wo er philoſophiſche,
literaturgeſchichtliche und germani-
ſtiſche Vorleſungen hörte und an K.
Simrock u. Frz. Kaulen freundliche
Förderer fand. Jm Herbſt 1859

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[457/0461] Som Som Wanderſchaft nach Flensburg. Nach einigen Jahren kehrte er nach Huſum zurück und machte ſich hier ſeßhaft. Jm Jahre 1851 trat er, nachdem er eine ſchwere Krankheit überſtanden, in den Dienſt der inneren Miſſion und wurde ſpäter Reiſeprediger des holſteiniſchen Vereins für innere Miſſion. Er ſtarb am 20. Dezbr. 1861. S: Glaubenslieder u. Herzensklänge aus Zion (Berlin o. J.). – Geiſtliche Gedichte (hrsg. v. H. C. Schmidt), 1885. Sommer, Julius, geb. am 30. Juli 1859 zu Müllheim im Breisgau, be- ſuchte das Platoſche Erziehungsin- ſtitut zu Karlsruhe, die höhere Bür- gerſchule zu Freiburg i. B., abſolvierte hierauf das proteſtantiſche Gymna- ſium zu Straßburg im Elſaß und widmete ſich dann dem Beruf eines Kaufmanns, den er aber 1885 wieder aufgab, um ſich gänzlich ſchriftſtelle- riſchen Arbeiten hinzugeben. Er wohnt zu Freiburg i. B. S: Ein Strafrapport, oder: Der Einjährig- Freiwillige (Lſp.), 1887. – Villa Gold- lack (Lſp.), 1888. – Madelaine (Schſp.), 1890. – Die Kreutzerſonate (Lſp.), 1891. – Eine ſchöne Nacht geht auch vorüber (Lſp.), 1892. Sommer, Margarete, geb. am 9. März 1860 in Paris, erhielt ihre Er- ziehung u. Bildung zumeiſt in Berlin und verheiratete ſich 1878 nach Baſel, wo ſie jetzt noch lebt. S: Stereo- ſkopen, 1884. – Kornblumen u. Veil- chen, 1888. – Skizzen, 1889. – Si j’etais roi (Neue Parabeln u. Sk.), 1894. Sommer, Wilhelm, geb. am 7. Sept. 1845 zu Herzogenbuchſee in der Schweiz, kam ſchon in den erſten Lebensjahren mit ſeinen Eltern nach Winterthur, wo er ſeine Kindheit u. Jugend verlebte und ſeine erſte Bil- dung empfing. Nach Abſolvierung der Bürger- u. Jnduſtrieſchule und kurzem Beſuch des Polytechnikums wurde er Kaufmann und nach been- digter Lehrzeit Angeſtellter größerer Firmen, die mit Abfällen der Textil- induſtrie bedeutende Geſchäfte mach- ten. Sein Beruf führte ihn in die verſchiedenſten Länder, nach Deutſch- land, Öſterreich, Frankreich u. Bel- gien; am liebſten weilte er im Elſaß, und auf dieſen Reiſen ſchärfte ſich ſein Blick an einer unbefangenen Be- obachtung der Menſchen u. der Ver- hältniſſe. Jndeſſen hatte dies Wan- derleben ſeinen ohnehin ſchwächlichen Körper derart angegriffen, daß er im Elternhauſe Pflege ſuchen mußte. Hier ſtellte ſich nun die Muſe an ſein Krankenlager, u. ſo entſtanden ſeine Erzählungen, die zunächſt als „Reiſe- erinnerungen von Mayer“ in ſchwei- zeriſchen u. deutſchen Zeitungen und ſpäter geſammelt erſchienen. Da die Hoffnung auf ſeine Geneſung immer ſchwächer wurde, ſo brachten ihn ſeine Eltern in die Heil- u. Pflege- anſtalt Waldau bei Bern, und hier ſtarb er am 7. Dezbr. 1888. S: Er- zählungen; III, 1892–94 (Jnhalt: I.–II. Elſäſſiſche Geſchichten. – III. Geſchichten a. d. Kleinleben). Dar- aus ſep.: Auf der Ferme Jaquet (Eine elſäſſ. E.), 1906. Sommer, Wilhelm, * am 7. April 1828 zu Brenken in Weſtfalen, be- ſuchte die dortige Elementarſchule u. den vorbereitenden Unterricht eines Lehrers, worauf er 1844 in das Leh- rerſeminar zu Brühl eintrat. Nach ſei- ner Entlaſſung aus demſelben (1847) nahm er die Stelle eines Hauslehrers und Erziehers bei dem Grafen von Mirbach zu Harff an, die er 12 Jahre bekleidete. Neben ſeiner Berufstätig- keit genügte er ſeinem Streben nach weiterer Ausbildung, und weſentlich förderte ihn darin ein ſechsjähriger Aufenthalt der gräflichen Familie in Bonn (1850–56), wo er philoſophiſche, literaturgeſchichtliche und germani- ſtiſche Vorleſungen hörte und an K. Simrock u. Frz. Kaulen freundliche Förderer fand. Jm Herbſt 1859 *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/461>, abgerufen am 21.11.2024.