Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sou Jahre auf einige Zeit nach Heidel-berg, lebte darauf ein Jahr in sei- ner Vaterstadt, verlegte 1871 seinen Wohnsitz nach Kannstatt in Würt- temberg und zog endlich 1882 wieder nach Stuttgart, wo er fortgesetzt als Schriftsteller tätig war und sich in den letzten Jahren besonders der Dichtung für musikalische Komposi- tion zuwandte. Seit 1892 wieder in Kannstatt wohnend, starb er daselbst am 26. Dezbr. 1903. S: Gedichte, Soukup, Richard Wilhelm Maria,
S:
*Soyaux (auch Schanz-So- haux), Frida, bekannter unter ihrem Soy ihr eigenes Schaffen und Strebentat. Frida erhielt daher auch den ersten Beifall ihrer Mutter, als jene im 19. Jahre das schöne Gedicht "Der Witwer" dichtete, das Albert Träger in seinem Album "Deutsche Kunst in Bild und Lied" veröffentlichte. Von da an strebte die Dichterin entschie- den vorwärts. Neben ihrem Lehr- beruf, zu dem sie sich durch die Staats- prüfung in Dresden vorbereitet hatte, und den sie bei Verwandten im Nord- westen Böhmens ausübte, schrieb sie die Anregungen, die ihr die einsam schöne Natur, welche sie umgab, sowie zwei früher unternommene Reisen nach Venedig und Odessa gewährten, in Prosa und Vers nieder. Zu An- fang d. J. 1885 errang sie bei einem Preisausschreiben für das beste Trink- lied den ersten Preis, und im Juli 1885 verheiratete sie sich mit dem Schriftsteller Ludwig Soyaux in Leipzig (s. d. Folgenden), mit dem sie bis 1891 in Leipzig u. seitdem in Berlin lebte und den sie 1905 durch den Tod verlor. Seitdem ist sie Mit- glied der Redaktion des "Daheim" und Lektorin für Lyrik für das "Da- heim" und "Velhagen und Klasings Monatshefte". Von 1895 bis 1904 gab sie einen Almanach für die reifere weibliche Jugend "Junge Mädchen" und bis 1905 ein Jahrbuch für Kna- ben und Mädchen "Kinderlust" her- aus. S: Mit Ränzel und Stab (Pen- *
Sou Jahre auf einige Zeit nach Heidel-berg, lebte darauf ein Jahr in ſei- ner Vaterſtadt, verlegte 1871 ſeinen Wohnſitz nach Kannſtatt in Würt- temberg und zog endlich 1882 wieder nach Stuttgart, wo er fortgeſetzt als Schriftſteller tätig war und ſich in den letzten Jahren beſonders der Dichtung für muſikaliſche Kompoſi- tion zuwandte. Seit 1892 wieder in Kannſtatt wohnend, ſtarb er daſelbſt am 26. Dezbr. 1903. S: Gedichte, Soukup, Richard Wilhelm Maria,
S:
*Soyaux (auch Schanz-So- haux), Frida, bekannter unter ihrem Soy ihr eigenes Schaffen und Strebentat. Frida erhielt daher auch den erſten Beifall ihrer Mutter, als jene im 19. Jahre das ſchöne Gedicht „Der Witwer“ dichtete, das Albert Träger in ſeinem Album „Deutſche Kunſt in Bild und Lied“ veröffentlichte. Von da an ſtrebte die Dichterin entſchie- den vorwärts. Neben ihrem Lehr- beruf, zu dem ſie ſich durch die Staats- prüfung in Dresden vorbereitet hatte, und den ſie bei Verwandten im Nord- weſten Böhmens ausübte, ſchrieb ſie die Anregungen, die ihr die einſam ſchöne Natur, welche ſie umgab, ſowie zwei früher unternommene Reiſen nach Venedig und Odeſſa gewährten, in Proſa und Vers nieder. Zu An- fang d. J. 1885 errang ſie bei einem Preisausſchreiben für das beſte Trink- lied den erſten Preis, und im Juli 1885 verheiratete ſie ſich mit dem Schriftſteller Ludwig Soyaux in Leipzig (ſ. d. Folgenden), mit dem ſie bis 1891 in Leipzig u. ſeitdem in Berlin lebte und den ſie 1905 durch den Tod verlor. Seitdem iſt ſie Mit- glied der Redaktion des „Daheim“ und Lektorin für Lyrik für das „Da- heim“ und „Velhagen und Klaſings Monatshefte“. Von 1895 bis 1904 gab ſie einen Almanach für die reifere weibliche Jugend „Junge Mädchen“ und bis 1905 ein Jahrbuch für Kna- ben und Mädchen „Kinderluſt“ her- aus. S: Mit Ränzel und Stab (Pen- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0470" n="466"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sou</hi></fw><lb/> Jahre auf einige Zeit nach Heidel-<lb/> berg, lebte darauf ein Jahr in ſei-<lb/> ner Vaterſtadt, verlegte 1871 ſeinen<lb/> Wohnſitz nach Kannſtatt in Würt-<lb/> temberg und zog endlich 1882 wieder<lb/> nach Stuttgart, wo er fortgeſetzt als<lb/> Schriftſteller tätig war und ſich in<lb/> den letzten Jahren beſonders der<lb/> Dichtung für muſikaliſche Kompoſi-<lb/> tion zuwandte. Seit 1892 wieder in<lb/> Kannſtatt wohnend, ſtarb er daſelbſt<lb/> am 26. Dezbr. 1903. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte,<lb/> 1873. – Friſch vom Herzen (Lr. u.<lb/> Dn.), 1886. – Lieder des Lebens (Ge.),<lb/> 1899. – Elegien u. andere Gedichte,<lb/> 1902.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Soukup,</hi> Richard Wilhelm Maria,</persName> </head> <p><lb/> pſeud. <hi rendition="#g">Wilhelm Maria,</hi> wurde<lb/> am 26. Septbr. 1868 zu Troppau in<lb/> Öſterr.-Schleſien geboren, beſuchte<lb/> Volks- und Bürgerſchule, Gymna-<lb/> ſium, Realſchule und Handelsſchule,<lb/> wurde dann Praktikant in einem<lb/> Fabrikhauſe, ſpäter auch Buchhalter<lb/> und Korreſpondent daſelbſt. Nach<lb/> einer fünfjährigen Praxis, während<lb/> welcher er ſich auch ſchriftſtelleriſch<lb/> betätigt hatte, gab er ſeinen Beruf<lb/> auf, um einen Poſten als Redakteur<lb/> einer Zeitung zu erlangen. Nach<lb/> achtmonatigem vergeblichen Suchen<lb/> trat er 1889 wieder in ein Bankhaus<lb/> ein, bis er Ende 1891 in Wien die<lb/> neue illuſtrierte Zeitung „Kreuz und<lb/> quer“ gründete, als deren Heraus-<lb/> geber er noch jetzt dort fungiert. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Morituri (Tr.), 1891.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Soyaux</hi> (auch <hi rendition="#b">Schanz-So-<lb/> haux</hi>), Frida,</persName> </head> <p> bekannter unter ihrem<lb/> Mädchennamen <hi rendition="#g">Frida Schanz,</hi><lb/> wurde am 16. Mai 1859 zu Dresden<lb/> als die Tochter des Dichterpaars<lb/> Julius und Pauline Schanz (ſ. d.!)<lb/> geboren und erhielt die landläufige<lb/> Schulbildung. Daneben machte ſich<lb/> der Einfluß ihrer poetiſch begabten<lb/> Mutter geltend, die ſich zwar nie<lb/> Mühe gab, Luſt und Liebe zur Poe-<lb/> terei in ihren Kindern zu erwecken,<lb/> es aber indirekt und unbewußt durch<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Soy</hi></fw><lb/> ihr eigenes Schaffen und Streben<lb/> tat. Frida erhielt daher auch den<lb/> erſten Beifall ihrer Mutter, als jene<lb/> im 19. Jahre das ſchöne Gedicht „Der<lb/> Witwer“ dichtete, das Albert Träger<lb/> in ſeinem Album „Deutſche Kunſt in<lb/> Bild und Lied“ veröffentlichte. Von<lb/> da an ſtrebte die Dichterin entſchie-<lb/> den vorwärts. Neben ihrem Lehr-<lb/> beruf, zu dem ſie ſich durch die Staats-<lb/> prüfung in Dresden vorbereitet hatte,<lb/> und den ſie bei Verwandten im Nord-<lb/> weſten Böhmens ausübte, ſchrieb ſie<lb/> die Anregungen, die ihr die einſam<lb/> ſchöne Natur, welche ſie umgab, ſowie<lb/> zwei früher unternommene Reiſen<lb/> nach Venedig und Odeſſa gewährten,<lb/> in Proſa und Vers nieder. Zu An-<lb/> fang d. J. 1885 errang ſie bei einem<lb/> Preisausſchreiben für das beſte Trink-<lb/> lied den erſten Preis, und im Juli<lb/> 1885 verheiratete ſie ſich mit dem<lb/> Schriftſteller Ludwig <hi rendition="#g">Soyaux</hi> in<lb/> Leipzig (ſ. d. Folgenden), mit dem<lb/> ſie bis 1891 in Leipzig u. ſeitdem in<lb/> Berlin lebte und den ſie 1905 durch<lb/> den Tod verlor. Seitdem iſt ſie Mit-<lb/> glied der Redaktion des „Daheim“<lb/> und Lektorin für Lyrik für das „Da-<lb/> heim“ und „Velhagen und Klaſings<lb/> Monatshefte“. Von 1895 bis 1904<lb/> gab ſie einen Almanach für die reifere<lb/> weibliche Jugend „Junge Mädchen“<lb/> und bis 1905 ein Jahrbuch für Kna-<lb/> ben und Mädchen „Kinderluſt“ her-<lb/> aus. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Mit Ränzel und Stab (Pen-<lb/> ſions- u. Reiſegeſch.), 1887. – Neues<lb/> goldenes Bilderbuch (mit V. von<lb/> Frida Sch.), 1887. – Licht (Märchen-<lb/> gedicht), 1888. – Gedichte, 1888. –<lb/> Kleine Leute von ſonſt und heute,<lb/> 1888. – Die Reiſe mit dem Weih-<lb/> nachtsmanne (E.), 1889. – Zwölf<lb/> Kindergeſchichten, 1889. 2. A. u. d.<lb/> T.: Mütterchen erzählt (Geſchn. f.<lb/> Kinder), 1897. – Um Leben u. Liebe<lb/> (Nn. u. Bilder), 1890. – Jn der hei-<lb/> ligen Nacht (Lr., M. u. Geſchn.), 1890.<lb/> – Blumen und Früchte (En. f. Mäd-<lb/> chen), 1890. – Jn der Feierſtunde (En.<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [466/0470]
Sou
Soy
Jahre auf einige Zeit nach Heidel-
berg, lebte darauf ein Jahr in ſei-
ner Vaterſtadt, verlegte 1871 ſeinen
Wohnſitz nach Kannſtatt in Würt-
temberg und zog endlich 1882 wieder
nach Stuttgart, wo er fortgeſetzt als
Schriftſteller tätig war und ſich in
den letzten Jahren beſonders der
Dichtung für muſikaliſche Kompoſi-
tion zuwandte. Seit 1892 wieder in
Kannſtatt wohnend, ſtarb er daſelbſt
am 26. Dezbr. 1903.
S: Gedichte,
1873. – Friſch vom Herzen (Lr. u.
Dn.), 1886. – Lieder des Lebens (Ge.),
1899. – Elegien u. andere Gedichte,
1902.
Soukup, Richard Wilhelm Maria,
pſeud. Wilhelm Maria, wurde
am 26. Septbr. 1868 zu Troppau in
Öſterr.-Schleſien geboren, beſuchte
Volks- und Bürgerſchule, Gymna-
ſium, Realſchule und Handelsſchule,
wurde dann Praktikant in einem
Fabrikhauſe, ſpäter auch Buchhalter
und Korreſpondent daſelbſt. Nach
einer fünfjährigen Praxis, während
welcher er ſich auch ſchriftſtelleriſch
betätigt hatte, gab er ſeinen Beruf
auf, um einen Poſten als Redakteur
einer Zeitung zu erlangen. Nach
achtmonatigem vergeblichen Suchen
trat er 1889 wieder in ein Bankhaus
ein, bis er Ende 1891 in Wien die
neue illuſtrierte Zeitung „Kreuz und
quer“ gründete, als deren Heraus-
geber er noch jetzt dort fungiert.
S:
Morituri (Tr.), 1891.
*Soyaux (auch Schanz-So-
haux), Frida, bekannter unter ihrem
Mädchennamen Frida Schanz,
wurde am 16. Mai 1859 zu Dresden
als die Tochter des Dichterpaars
Julius und Pauline Schanz (ſ. d.!)
geboren und erhielt die landläufige
Schulbildung. Daneben machte ſich
der Einfluß ihrer poetiſch begabten
Mutter geltend, die ſich zwar nie
Mühe gab, Luſt und Liebe zur Poe-
terei in ihren Kindern zu erwecken,
es aber indirekt und unbewußt durch
ihr eigenes Schaffen und Streben
tat. Frida erhielt daher auch den
erſten Beifall ihrer Mutter, als jene
im 19. Jahre das ſchöne Gedicht „Der
Witwer“ dichtete, das Albert Träger
in ſeinem Album „Deutſche Kunſt in
Bild und Lied“ veröffentlichte. Von
da an ſtrebte die Dichterin entſchie-
den vorwärts. Neben ihrem Lehr-
beruf, zu dem ſie ſich durch die Staats-
prüfung in Dresden vorbereitet hatte,
und den ſie bei Verwandten im Nord-
weſten Böhmens ausübte, ſchrieb ſie
die Anregungen, die ihr die einſam
ſchöne Natur, welche ſie umgab, ſowie
zwei früher unternommene Reiſen
nach Venedig und Odeſſa gewährten,
in Proſa und Vers nieder. Zu An-
fang d. J. 1885 errang ſie bei einem
Preisausſchreiben für das beſte Trink-
lied den erſten Preis, und im Juli
1885 verheiratete ſie ſich mit dem
Schriftſteller Ludwig Soyaux in
Leipzig (ſ. d. Folgenden), mit dem
ſie bis 1891 in Leipzig u. ſeitdem in
Berlin lebte und den ſie 1905 durch
den Tod verlor. Seitdem iſt ſie Mit-
glied der Redaktion des „Daheim“
und Lektorin für Lyrik für das „Da-
heim“ und „Velhagen und Klaſings
Monatshefte“. Von 1895 bis 1904
gab ſie einen Almanach für die reifere
weibliche Jugend „Junge Mädchen“
und bis 1905 ein Jahrbuch für Kna-
ben und Mädchen „Kinderluſt“ her-
aus.
S: Mit Ränzel und Stab (Pen-
ſions- u. Reiſegeſch.), 1887. – Neues
goldenes Bilderbuch (mit V. von
Frida Sch.), 1887. – Licht (Märchen-
gedicht), 1888. – Gedichte, 1888. –
Kleine Leute von ſonſt und heute,
1888. – Die Reiſe mit dem Weih-
nachtsmanne (E.), 1889. – Zwölf
Kindergeſchichten, 1889. 2. A. u. d.
T.: Mütterchen erzählt (Geſchn. f.
Kinder), 1897. – Um Leben u. Liebe
(Nn. u. Bilder), 1890. – Jn der hei-
ligen Nacht (Lr., M. u. Geſchn.), 1890.
– Blumen und Früchte (En. f. Mäd-
chen), 1890. – Jn der Feierſtunde (En.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |