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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Garibaldi das Schwert zur Herbei-
führung der Einheit Jtaliens ergriff,
eilte R. nach Jtalien und nahm an
Garibaldis Expedition nach Neapel
teil. Nach beendetem Kampfe blieb er
in Neapel und vertauschte wieder das
Schwert mit der Feder. Er war da-
mals einer der tätigsten Mitarbeiter
des italienisch. Parteiblattes "Popolo
d'Jtalia". Jm Jahre 1861 kehrte
R. zu seiner Familie nach Gotha zu-
rück, betrieb dort besonders kriegs-
geschichtliche Studien und war neben-
bei auf dem Felde der Belletristik und
des Dramas tätig. Zu gleicher Zeit
war er ein fleißiger Mitarbeiter der
Prager Blätter "Narodni listy", das
ist Nationalzeitung, und des deutschen
"Die Politik". Für das letztere war
er auch während des schleswig-hol-
steinischen Krieges von 1864 als Kor-
respondent tätig. Nach dem Frieden
nahm er seinen bleibenden Aufenthalt
in Prag, wo er sich als Mitarbeiter
an der Zeitung "Epoche" beteiligte
und im Juni 1878 in die Redaktion
derselben eintrat. Er starb daselbst
am 15. November 1878.

S:

Sopho-
nisbe (Tr.), 1857. - Die Hermanns-
schlacht (Dr.), 1862. - Lurelei (Dr.
G.), 1862. - Die Walpurgisnacht
(Lsp.), 1863. - Gedichte, 1863. -
Aspromonte (Histor. R.), 1864. -
Die Jakobiner in Österreich (Hist. R.),
1865. - Der letzte Römer (Tr.), 1865.
- Aus den Papieren eines Toten,
oder: Die Geheimnisse von Prag in
den Jahren 1848-50 (R.), 1865. -
Die letzten Tage von Alt-Österreich
(Hist. R.), 1872. - Rosen im Schnee
(Lsp.), 1876. - Die Goldgräber (R.),
1877.

*Rueffer, Friedrich,

wurde am
24. Januar 1851 in Berlin geboren,
wo sein Vater damals Direktor der
kgl. preuß. Rentenversicherungsanstalt
war, absolvierte das Progymnasium
in Ohrdruf und das Gymnasium in
Gotha, machte als Einjährig-Frei-
williger 1871 die Okkupation Frank-
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Rug
reichs mit und hörte dann in Jena
philosophische Vorlesungen. Er schlug
darauf die Schriftstellerlaufbahn ein,
lebte erst in Koburg, dann in Leipzig,
wo er in den verschiedensten Redak-
tionen tätig war, wirkte 1878-79 als
Dramaturg des Ostend-Theaters in
Berlin und lebte seitdem wieder in
Leipzig, bis er 1888 als Redakteur
des "Saalfelder Kreisblatts" nach
Saalfeld übersiedelte. Nach vier-
jähriger Tätigkeit hierselbst kehrte er
wieder nach Leipzig zurück und war
hier bis 1896 tätig, wo er als Redak-
teur des "Breslauer Generalanzei-
gers" nach Breslau ging.

S:

Ein
Armband (Lsp.), 1874. - Die Jdea-
listen (Schsp.), 1875. - Agis III.,
König von Sparta (Tr.), 1876. - Der
Wildfang (Lsp.), 1878. - Die Braut
(Dram. Soloßene), 1878. - Eine Hel-
din der Revolution (desgl.), 1878. -
Marion de Lorme (Dr. nach Viktor
Hugo für die deutsche Bühne bearb.),
1878. - Geschichte des Leipziger Stadt-
theaters unter der Direktion von
Dr. August Förster, 1880. - Die Mei-
ninger und ihre Bedeutung, 1882. -
Die Schneekönigin (Dr. Zauber-
märchen), 1882. - Vom deutsch-fran-
zösischen Krieg bis zur Gegenwart (25
Jahre deutscher Gesch. in Ge.), 1895.

Ruge, Arnold,

pseud. R. Duran-
gelo,
wurde am 13. September 1802
zu Bergen auf der Jnsel Rügen ge-
boren. Sein Vater, der damals Ver-
walter der Güter des Grafen Brahe
war, pachtete 1804 selbst ein Gut in
Bisdamitz auf Jasmund. Nachdem
Arnold die Schulen in Bergen, Lan-
genhanshagen und Stralsund besucht,
studierte er in Halle, Jena u. Heidel-
berg hauptsächlich Philosophie (1821
bis 1824) und beteiligte sich auf den
Universitäten an der Burschenschaft,
infolgedessen er eine einjährige Haft
in Köpenick und eine fünfjährige in
Kolberg zu bestehen hatte. Seine un-
freiwillige Muße benutzte er fleißig
zum Studium der alten Klassiker; er

*


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Rue
Garibaldi das Schwert zur Herbei-
führung der Einheit Jtaliens ergriff,
eilte R. nach Jtalien und nahm an
Garibaldis Expedition nach Neapel
teil. Nach beendetem Kampfe blieb er
in Neapel und vertauſchte wieder das
Schwert mit der Feder. Er war da-
mals einer der tätigſten Mitarbeiter
des italieniſch. Parteiblattes „Popolo
d’Jtalia“. Jm Jahre 1861 kehrte
R. zu ſeiner Familie nach Gotha zu-
rück, betrieb dort beſonders kriegs-
geſchichtliche Studien und war neben-
bei auf dem Felde der Belletriſtik und
des Dramas tätig. Zu gleicher Zeit
war er ein fleißiger Mitarbeiter der
Prager Blätter „Národní listy“, das
iſt Nationalzeitung, und des deutſchen
„Die Politik“. Für das letztere war
er auch während des ſchleswig-hol-
ſteiniſchen Krieges von 1864 als Kor-
reſpondent tätig. Nach dem Frieden
nahm er ſeinen bleibenden Aufenthalt
in Prag, wo er ſich als Mitarbeiter
an der Zeitung „Epoche“ beteiligte
und im Juni 1878 in die Redaktion
derſelben eintrat. Er ſtarb daſelbſt
am 15. November 1878.

S:

Sopho-
nisbe (Tr.), 1857. – Die Hermanns-
ſchlacht (Dr.), 1862. – Lurelei (Dr.
G.), 1862. – Die Walpurgisnacht
(Lſp.), 1863. – Gedichte, 1863. –
Aspromonte (Hiſtor. R.), 1864. –
Die Jakobiner in Öſterreich (Hiſt. R.),
1865. – Der letzte Römer (Tr.), 1865.
– Aus den Papieren eines Toten,
oder: Die Geheimniſſe von Prag in
den Jahren 1848–50 (R.), 1865. –
Die letzten Tage von Alt-Öſterreich
(Hiſt. R.), 1872. – Roſen im Schnee
(Lſp.), 1876. – Die Goldgräber (R.),
1877.

*Rueffer, Friedrich,

wurde am
24. Januar 1851 in Berlin geboren,
wo ſein Vater damals Direktor der
kgl. preuß. Rentenverſicherungsanſtalt
war, abſolvierte das Progymnaſium
in Ohrdruf und das Gymnaſium in
Gotha, machte als Einjährig-Frei-
williger 1871 die Okkupation Frank-
[Spaltenumbruch]

Rug
reichs mit und hörte dann in Jena
philoſophiſche Vorleſungen. Er ſchlug
darauf die Schriftſtellerlaufbahn ein,
lebte erſt in Koburg, dann in Leipzig,
wo er in den verſchiedenſten Redak-
tionen tätig war, wirkte 1878–79 als
Dramaturg des Oſtend-Theaters in
Berlin und lebte ſeitdem wieder in
Leipzig, bis er 1888 als Redakteur
des „Saalfelder Kreisblatts“ nach
Saalfeld überſiedelte. Nach vier-
jähriger Tätigkeit hierſelbſt kehrte er
wieder nach Leipzig zurück und war
hier bis 1896 tätig, wo er als Redak-
teur des „Breslauer Generalanzei-
gers“ nach Breslau ging.

S:

Ein
Armband (Lſp.), 1874. – Die Jdea-
liſten (Schſp.), 1875. – Agis III.,
König von Sparta (Tr.), 1876. – Der
Wildfang (Lſp.), 1878. – Die Braut
(Dram. Soloſzene), 1878. – Eine Hel-
din der Revolution (desgl.), 1878. –
Marion de Lorme (Dr. nach Viktor
Hugo für die deutſche Bühne bearb.),
1878. – Geſchichte des Leipziger Stadt-
theaters unter der Direktion von
Dr. Auguſt Förſter, 1880. – Die Mei-
ninger und ihre Bedeutung, 1882. –
Die Schneekönigin (Dr. Zauber-
märchen), 1882. – Vom deutſch-fran-
zöſiſchen Krieg bis zur Gegenwart (25
Jahre deutſcher Geſch. in Ge.), 1895.

Ruge, Arnold,

pſeud. R. Duran-
gelo,
wurde am 13. September 1802
zu Bergen auf der Jnſel Rügen ge-
boren. Sein Vater, der damals Ver-
walter der Güter des Grafen Brahe
war, pachtete 1804 ſelbſt ein Gut in
Bisdamitz auf Jasmund. Nachdem
Arnold die Schulen in Bergen, Lan-
genhanshagen und Stralſund beſucht,
ſtudierte er in Halle, Jena u. Heidel-
berg hauptſächlich Philoſophie (1821
bis 1824) und beteiligte ſich auf den
Univerſitäten an der Burſchenſchaft,
infolgedeſſen er eine einjährige Haft
in Köpenick und eine fünfjährige in
Kolberg zu beſtehen hatte. Seine un-
freiwillige Muße benutzte er fleißig
zum Studium der alten Klaſſiker; er

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[78/0082] Rue Rug Garibaldi das Schwert zur Herbei- führung der Einheit Jtaliens ergriff, eilte R. nach Jtalien und nahm an Garibaldis Expedition nach Neapel teil. Nach beendetem Kampfe blieb er in Neapel und vertauſchte wieder das Schwert mit der Feder. Er war da- mals einer der tätigſten Mitarbeiter des italieniſch. Parteiblattes „Popolo d’Jtalia“. Jm Jahre 1861 kehrte R. zu ſeiner Familie nach Gotha zu- rück, betrieb dort beſonders kriegs- geſchichtliche Studien und war neben- bei auf dem Felde der Belletriſtik und des Dramas tätig. Zu gleicher Zeit war er ein fleißiger Mitarbeiter der Prager Blätter „Národní listy“, das iſt Nationalzeitung, und des deutſchen „Die Politik“. Für das letztere war er auch während des ſchleswig-hol- ſteiniſchen Krieges von 1864 als Kor- reſpondent tätig. Nach dem Frieden nahm er ſeinen bleibenden Aufenthalt in Prag, wo er ſich als Mitarbeiter an der Zeitung „Epoche“ beteiligte und im Juni 1878 in die Redaktion derſelben eintrat. Er ſtarb daſelbſt am 15. November 1878. S: Sopho- nisbe (Tr.), 1857. – Die Hermanns- ſchlacht (Dr.), 1862. – Lurelei (Dr. G.), 1862. – Die Walpurgisnacht (Lſp.), 1863. – Gedichte, 1863. – Aspromonte (Hiſtor. R.), 1864. – Die Jakobiner in Öſterreich (Hiſt. R.), 1865. – Der letzte Römer (Tr.), 1865. – Aus den Papieren eines Toten, oder: Die Geheimniſſe von Prag in den Jahren 1848–50 (R.), 1865. – Die letzten Tage von Alt-Öſterreich (Hiſt. R.), 1872. – Roſen im Schnee (Lſp.), 1876. – Die Goldgräber (R.), 1877. *Rueffer, Friedrich, wurde am 24. Januar 1851 in Berlin geboren, wo ſein Vater damals Direktor der kgl. preuß. Rentenverſicherungsanſtalt war, abſolvierte das Progymnaſium in Ohrdruf und das Gymnaſium in Gotha, machte als Einjährig-Frei- williger 1871 die Okkupation Frank- reichs mit und hörte dann in Jena philoſophiſche Vorleſungen. Er ſchlug darauf die Schriftſtellerlaufbahn ein, lebte erſt in Koburg, dann in Leipzig, wo er in den verſchiedenſten Redak- tionen tätig war, wirkte 1878–79 als Dramaturg des Oſtend-Theaters in Berlin und lebte ſeitdem wieder in Leipzig, bis er 1888 als Redakteur des „Saalfelder Kreisblatts“ nach Saalfeld überſiedelte. Nach vier- jähriger Tätigkeit hierſelbſt kehrte er wieder nach Leipzig zurück und war hier bis 1896 tätig, wo er als Redak- teur des „Breslauer Generalanzei- gers“ nach Breslau ging. S: Ein Armband (Lſp.), 1874. – Die Jdea- liſten (Schſp.), 1875. – Agis III., König von Sparta (Tr.), 1876. – Der Wildfang (Lſp.), 1878. – Die Braut (Dram. Soloſzene), 1878. – Eine Hel- din der Revolution (desgl.), 1878. – Marion de Lorme (Dr. nach Viktor Hugo für die deutſche Bühne bearb.), 1878. – Geſchichte des Leipziger Stadt- theaters unter der Direktion von Dr. Auguſt Förſter, 1880. – Die Mei- ninger und ihre Bedeutung, 1882. – Die Schneekönigin (Dr. Zauber- märchen), 1882. – Vom deutſch-fran- zöſiſchen Krieg bis zur Gegenwart (25 Jahre deutſcher Geſch. in Ge.), 1895. Ruge, Arnold, pſeud. R. Duran- gelo, wurde am 13. September 1802 zu Bergen auf der Jnſel Rügen ge- boren. Sein Vater, der damals Ver- walter der Güter des Grafen Brahe war, pachtete 1804 ſelbſt ein Gut in Bisdamitz auf Jasmund. Nachdem Arnold die Schulen in Bergen, Lan- genhanshagen und Stralſund beſucht, ſtudierte er in Halle, Jena u. Heidel- berg hauptſächlich Philoſophie (1821 bis 1824) und beteiligte ſich auf den Univerſitäten an der Burſchenſchaft, infolgedeſſen er eine einjährige Haft in Köpenick und eine fünfjährige in Kolberg zu beſtehen hatte. Seine un- freiwillige Muße benutzte er fleißig zum Studium der alten Klaſſiker; er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/82>, abgerufen am 23.11.2024.