Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Test Testa, Sylva, Pseud. für Lucie *Tetzel, Karl, geb. am 18. Novbr. S: Der *Tetzner, Franz, geb. am 22. März Tetz wesen, kehrte er 1891 als Oberlehreran der ersten Realschule nach Leipzig zurück, an der er noch jetzt wirkt. Jm Jahre 1908 wurde er zum Professor ernannt. Jn seiner literarischen Tä- tigkeit folgte auf eine vorwiegend dichterische Periode eine germanisti- sche und dann eine volks- u. völker- kundliche neben der Erforschung der Heimatskunde über seine Vaterstadt Werdau. Besonders erforschte er das Volkstum und die Volksliteratur der baltischen u. slawischen Volksstämme und weilte zu diesem Zwecke in den Jahren 1894-1902 bei den Littauern, Letten, Russen, Philipponen, Polen, Masuren, Kaschuben, Slowinzen, Sorben, Tschechen, 1903 u. 1905-07 bei den Slowaken, Kroaten, Slawo- niern, Jstriern, Dalmatinern, Slo- wenen, Bulgaren, Serben. Diesen Forschungen entsprangen dann seine Werke "Die Slowinzen und Lebaka- schuben, Land und Leute, Haus und Hof, Sitten und Gebräuche, Sprache und Literatur etc." (1899), "Die Sla- wen in Deutschland (Beiträge zur Volkskunde der Preußen, Litauer etc., 1902") u. "Dainos (Litauische Volks- lieder mit Einleitung und Erklärung, 1897"). Auch gelang es ihm, mehrere handschriftliche Gedichte u. Aufzeich- nungen des dentsch-litauischen Natio- naldichters Christian Donalitius wie- der aufzufinden. Über weitere Rei- sen, die ihn durch fast ganz Europa, 1892 nach Kleinasien, 1904 durch Nordamerika u. Marokko, 1911 nach Spitzbergen, 1912 nach Ägypten und dem Sudan führten, berichtete er in seinem Buche "Vom ewigen Eis bis zu den Tropen (Landschafts- und volkskundliche Bilder etc., 1912"). Außer mehreren der Germanistik zu- gehörigen Schriften ("Deutsches Wörterbuch", 1893 - "Namenbuch", 1895 - "Lexikon der Synonyma", 1896 - "Deutsches Sprichwörter- buch", 1903) u. einigen Anthologien ("Kleines Kommersbuch. Liederbuch *
[Spaltenumbruch] Teſt Teſta, Sylva, Pſeud. für Lucie *Tetzel, Karl, geb. am 18. Novbr. S: Der *Tetzner, Franz, geb. am 22. März Tetz weſen, kehrte er 1891 als Oberlehreran der erſten Realſchule nach Leipzig zurück, an der er noch jetzt wirkt. Jm Jahre 1908 wurde er zum Profeſſor ernannt. Jn ſeiner literariſchen Tä- tigkeit folgte auf eine vorwiegend dichteriſche Periode eine germaniſti- ſche und dann eine volks- u. völker- kundliche neben der Erforſchung der Heimatskunde über ſeine Vaterſtadt Werdau. Beſonders erforſchte er das Volkstum und die Volksliteratur der baltiſchen u. ſlawiſchen Volksſtämme und weilte zu dieſem Zwecke in den Jahren 1894–1902 bei den Littauern, Letten, Ruſſen, Philipponen, Polen, Maſuren, Kaſchuben, Slowinzen, Sorben, Tſchechen, 1903 u. 1905–07 bei den Slowaken, Kroaten, Slawo- niern, Jſtriern, Dalmatinern, Slo- wenen, Bulgaren, Serben. Dieſen Forſchungen entſprangen dann ſeine Werke „Die Slowinzen und Lebaka- ſchuben, Land und Leute, Haus und Hof, Sitten und Gebräuche, Sprache und Literatur ꝛc.“ (1899), „Die Sla- wen in Deutſchland (Beiträge zur Volkskunde der Preußen, Litauer ꝛc., 1902“) u. „Dainos (Litauiſche Volks- lieder mit Einleitung und Erklärung, 1897“). Auch gelang es ihm, mehrere handſchriftliche Gedichte u. Aufzeich- nungen des dentſch-litauiſchen Natio- naldichters Chriſtian Donalitius wie- der aufzufinden. Über weitere Rei- ſen, die ihn durch faſt ganz Europa, 1892 nach Kleinaſien, 1904 durch Nordamerika u. Marokko, 1911 nach Spitzbergen, 1912 nach Ägypten und dem Sudan führten, berichtete er in ſeinem Buche „Vom ewigen Eis bis zu den Tropen (Landſchafts- und volkskundliche Bilder ꝛc., 1912“). Außer mehreren der Germaniſtik zu- gehörigen Schriften („Deutſches Wörterbuch“, 1893 – „Namenbuch“, 1895 – „Lexikon der Synonyma“, 1896 – „Deutſches Sprichwörter- buch“, 1903) u. einigen Anthologien („Kleines Kommersbuch. Liederbuch *
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Teſt
Tetz
Teſta, Sylva, Pſeud. für Lucie
Fr. von Staël-Holſtein; ſ. d.!
*Tetzel, Karl, geb. am 18. Novbr.
1857 in Berlin als der Sohn des
Xylographen Karl Leopold T., be-
ſuchte das Friedrich Wilhelms-Gym-
naſium bis in eine der oberen Klaſ-
ſen und ging dann aus Neigung zur
bildenden Kunſt 1875 auf die Aka-
demie der ſchönen Künſte in Berlin,
auf der er ſich beſonders im Porträt-
zeichnen übte. Nebenher ſetzte er ſeine
ſchon auf dem Gymnaſium begonne-
nen dichteriſchen Verſuche fort, bei
denen ihm ſein früherer Lehrer, Dr.
Emil Taubert (ſ. d.) manche Finger-
zeige gab. Nach mehrjährigem Beſuch
der Akademie arbeitete er einige
Jahre in der xylographiſchen Anſtalt
ſeines Vaters und hörte auch Privat-
vorleſungen über Literatur an der
Berliner Univerſität; allein die Ein-
ſicht, daß er bei der bildenden Kunſt
auf keinen grünen Zweig kommen
würde, ließ ihn eine andere Beſchäf-
tigung ſuchen, die ihm auch mehr
Muße für ſeine literariſchen Arbeiten
ließ. Er wurde 1896 Korrektor am
„Lokalanzeiger“ und iſt ſeit 1900 als
ſolcher an der „Norddeutſchen Allge-
meinen Zeitung“ tätig.
S: Der
Schatten der Vergangenheit (E.),
1894. – Die Stimme des Himmels
(E.), 1898. – Richtet nicht! (E.), 1902.
– Verirrt und heimgefunden (Trans-
atlant. E.), 1903.
*Tetzner, Franz, geb. am 22. März
1862 zu Werdau in Sachſen, war
1877–83 Zögling des Lehrerſeminars
in Schneeberg, wurde dann Lehrer in
Krimmitſchau und 1886 in Leipzig-
Reudnitz. Von hier aus beſuchte er
die philoſophiſchen, philologiſchen,
kultur- und völkerkundlichen Vor-
leſungen an der Univerſität, abſol-
vierte 1889 ſein Staatsexamen für
das höhere Schulamt u. erwarb den
Grad eines Dr. phil. Nachdem er
dann kurze Zeit als Lehrer an der
Handelsſchule in Zwickau tätig ge-
weſen, kehrte er 1891 als Oberlehrer
an der erſten Realſchule nach Leipzig
zurück, an der er noch jetzt wirkt. Jm
Jahre 1908 wurde er zum Profeſſor
ernannt. Jn ſeiner literariſchen Tä-
tigkeit folgte auf eine vorwiegend
dichteriſche Periode eine germaniſti-
ſche und dann eine volks- u. völker-
kundliche neben der Erforſchung der
Heimatskunde über ſeine Vaterſtadt
Werdau. Beſonders erforſchte er das
Volkstum und die Volksliteratur der
baltiſchen u. ſlawiſchen Volksſtämme
und weilte zu dieſem Zwecke in den
Jahren 1894–1902 bei den Littauern,
Letten, Ruſſen, Philipponen, Polen,
Maſuren, Kaſchuben, Slowinzen,
Sorben, Tſchechen, 1903 u. 1905–07
bei den Slowaken, Kroaten, Slawo-
niern, Jſtriern, Dalmatinern, Slo-
wenen, Bulgaren, Serben. Dieſen
Forſchungen entſprangen dann ſeine
Werke „Die Slowinzen und Lebaka-
ſchuben, Land und Leute, Haus und
Hof, Sitten und Gebräuche, Sprache
und Literatur ꝛc.“ (1899), „Die Sla-
wen in Deutſchland (Beiträge zur
Volkskunde der Preußen, Litauer ꝛc.,
1902“) u. „Dainos (Litauiſche Volks-
lieder mit Einleitung und Erklärung,
1897“). Auch gelang es ihm, mehrere
handſchriftliche Gedichte u. Aufzeich-
nungen des dentſch-litauiſchen Natio-
naldichters Chriſtian Donalitius wie-
der aufzufinden. Über weitere Rei-
ſen, die ihn durch faſt ganz Europa,
1892 nach Kleinaſien, 1904 durch
Nordamerika u. Marokko, 1911 nach
Spitzbergen, 1912 nach Ägypten und
dem Sudan führten, berichtete er in
ſeinem Buche „Vom ewigen Eis bis
zu den Tropen (Landſchafts- und
volkskundliche Bilder ꝛc., 1912“).
Außer mehreren der Germaniſtik zu-
gehörigen Schriften („Deutſches
Wörterbuch“, 1893 – „Namenbuch“,
1895 – „Lexikon der Synonyma“,
1896 – „Deutſches Sprichwörter-
buch“, 1903) u. einigen Anthologien
(„Kleines Kommersbuch. Liederbuch
*
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