Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Tro schule und wirkte später bis 1841 alsLehrer an verschiedenen Privatlehr- anstalten in Gotha. Jm Jahre 1842 erlangte er endlich eine Anstellung in der gothaischen Landeskirche als Dia- konus in Waltershausen, war von 1856 ab Pfarrer in Kabarz, Groß- und Kleintabarz, Nonnenberg und Fischbach, wurde 1863 Pfarrer in Burgtonna, Michaelis 1872 nach dem benachbarten Gräfentonna berufen, starb aber, infolge eines schweren inneren Leidens, schon am 26. Juni 1877 in Gera bei Elgersburg, wo er sich zu seiner Erholung aufhielt, und wurde am darauffolgenden Sonn- tage in Gräfentonna zur letzten Ruhe gebettet. Er war ein Mensch, der sich überall der höchsten Achtung zu er- freuen hatte, ein Förderer aller gemeinnützigen Bestrebungen; seine sangesfreudige Natur begeisterte sich hauptsächlich an den Naturschönheiten seiner engeren Heimat. S: Des Dich- *Trotha, Thilo von, geb. am 11. S: Militär- Tru 1899. - Das Kind der Sezession(desgl.), 1900. - Madame de Pompa- dour (Lsp.), 1903. - Märkische Junker (Schsp. nach Alexis' R. "Die Hosen des Herrn v. Bredow"), 1904 (wurde verboten). - "Erstklassige Menschen" (Lsp.), 1904. Trotha, Wilhelm von, geb. am 8. S: Eine Hochzeitsreise *Trübswasser, Joseph, geboren S: Der Herr Meister *Trull, Ernst, geb. am 1. März *
Tro ſchule und wirkte ſpäter bis 1841 alsLehrer an verſchiedenen Privatlehr- anſtalten in Gotha. Jm Jahre 1842 erlangte er endlich eine Anſtellung in der gothaiſchen Landeskirche als Dia- konus in Waltershauſen, war von 1856 ab Pfarrer in Kabarz, Groß- und Kleintabarz, Nonnenberg und Fiſchbach, wurde 1863 Pfarrer in Burgtonna, Michaelis 1872 nach dem benachbarten Gräfentonna berufen, ſtarb aber, infolge eines ſchweren inneren Leidens, ſchon am 26. Juni 1877 in Gera bei Elgersburg, wo er ſich zu ſeiner Erholung aufhielt, und wurde am darauffolgenden Sonn- tage in Gräfentonna zur letzten Ruhe gebettet. Er war ein Menſch, der ſich überall der höchſten Achtung zu er- freuen hatte, ein Förderer aller gemeinnützigen Beſtrebungen; ſeine ſangesfreudige Natur begeiſterte ſich hauptſächlich an den Naturſchönheiten ſeiner engeren Heimat. S: Des Dich- *Trotha, Thilo von, geb. am 11. S: Militär- Tru 1899. – Das Kind der Sezeſſion(desgl.), 1900. – Madame de Pompa- dour (Lſp.), 1903. – Märkiſche Junker (Schſp. nach Alexis’ R. „Die Hoſen des Herrn v. Bredow“), 1904 (wurde verboten). – „Erſtklaſſige Menſchen“ (Lſp.), 1904. Trotha, Wilhelm von, geb. am 8. S: Eine Hochzeitsreiſe *Trübswaſſer, Joſeph, geboren S: Der Herr Meiſter *Trull, Ernſt, geb. am 1. März *
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Tro
Tru
ſchule und wirkte ſpäter bis 1841 als
Lehrer an verſchiedenen Privatlehr-
anſtalten in Gotha. Jm Jahre 1842
erlangte er endlich eine Anſtellung in
der gothaiſchen Landeskirche als Dia-
konus in Waltershauſen, war von
1856 ab Pfarrer in Kabarz, Groß-
und Kleintabarz, Nonnenberg und
Fiſchbach, wurde 1863 Pfarrer in
Burgtonna, Michaelis 1872 nach dem
benachbarten Gräfentonna berufen,
ſtarb aber, infolge eines ſchweren
inneren Leidens, ſchon am 26. Juni
1877 in Gera bei Elgersburg, wo er
ſich zu ſeiner Erholung aufhielt, und
wurde am darauffolgenden Sonn-
tage in Gräfentonna zur letzten Ruhe
gebettet. Er war ein Menſch, der ſich
überall der höchſten Achtung zu er-
freuen hatte, ein Förderer aller
gemeinnützigen Beſtrebungen; ſeine
ſangesfreudige Natur begeiſterte ſich
hauptſächlich an den Naturſchönheiten
ſeiner engeren Heimat.
S: Des Dich-
ters Bergfahrt (G. f. d. Bewohner
u. Beſucher des Thüringer Waldes),
1850. 2. A., hrsg. v. Hermann Debes,
1905.
*Trotha, Thilo von, geb. am 11.
Auguſt 1851 auf dem Rittergute Ri-
benz in Weſtpreußen, widmete ſich
dem Militärſtande, dem er 25 Jahre
angehörte, nahm dann als Haupt-
mann ſeinen Abſchied und wandte
ſich ſeitdem in Berlin der dramati-
ſchen Schriftſtellerei zu. Er ſtarb da-
ſelbſt am 20. Febr. 1905.
S: Militär-
fromm (Genrebild, mit G. v. Moſer),
1893. – Schulden (Lſp., mit G. v. Mo-
ſer), 1894. – So keck kann nur ein
Leutnant ſein! (Schw.), 1895. – Der
Sommerleutnant (Humor. R.), 1899.
– Die Richtige? (Kom.), 1899. – Hof-
gunſt (Lſp.), 1900. – Reiterleben aus
ſtürmiſcher Zeit (R.), 1900. – Ein
zerſchelltes Wappenſchild (R. aus un-
ſeren Adelskreiſen), 1900. – Der Mili-
tärſtaat (Lſp., mit G. von Moſer),
1897. – Auf Strafurlaub (desgl.),
1898. – Der wilde Reutlingen (desgl.),
1899. – Das Kind der Sezeſſion
(desgl.), 1900. – Madame de Pompa-
dour (Lſp.), 1903. – Märkiſche Junker
(Schſp. nach Alexis’ R. „Die Hoſen
des Herrn v. Bredow“), 1904 (wurde
verboten). – „Erſtklaſſige Menſchen“
(Lſp.), 1904.
Trotha, Wilhelm von, geb. am 8.
Oktbr. 1872 in Weimar, lebt (1900)
als Redakteur in Berlin, (1903) als
Chefredakteur d. „General-Anzeiger“
in Oberhauſen (Rheinland), 1906 als
Sekretär der nationalliberalen Par-
tei in Witten a. der Ruhr, 1908 als
ſolcher in Hagen (Weſtfalen) und ſeit
1911 in Kiel.
S: Eine Hochzeitsreiſe
a. blauen Wogen, 1903. – Die Erb-
ſchaft des Herzens (R.), 1906. – Lan-
zen gefällt! (Militärhumorsk.), 1904.
– Halali! (R.), 1911.
*Trübswaſſer, Joſeph, geboren
am 3. April 1867 in Brünn (Mähren)
als der Sohn eines Gewerbetreiben-
den, der Zeit ſeines Lebens mit den
widerwärtigſten Verhältniſſen zu
kämpfen hatte und frühe ſtarb. So
lernte der Knabe mit ſeiner Mutter
und ſechs Geſchwiſtern bald die bit-
terſte Not des Lebens kennen, und
aus dieſer Zeit ſchon ſtammen die
Eindrücke, die er ſpäter in ſeinem
Schauſpiel „Der Herr Meiſter“ ſo ge-
treu wiederzugeben wußte. Zu arm,
eine Mittelſchule beſuchen zu können,
mußte ſich der gut veranlagte Knabe
mit dem Beſuch einer Bürgerſchule
begnügen, bezog dann die Lehrer-
bildungsanſtalt, die er 1887 verließ,
und wirkte ſeitdem als Volksſchul-
lehrer und, nachdem er ſich die Be-
fähigung für Bürgerſchulen und in
Stenographie für Mittelſchulen er-
worben hatte, an der Bürgerſchule
in Jglau. Er ſtarb daſelbſt am 4.
Juni 1902.
S: Der Herr Meiſter
(Schſp.), 1900. – Chryſes (Märchen-
drama), 1901.
*Trull, Ernſt, geb. am 1. März
1861 in Aubeln (Bezirk Jägerndorf,
Öſterreich-Schleſien) als Sohn des
*
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