aber Ende 1892 wegen Krankheit als Hauptmann und Kompagniechef im Garde-Pionier-Bataillon (Berlin) sinen Abschied. Seitdem lebte er in Nordhausen, wo er am 23. Mai 1909 sarb.
S:
Die Manöverbraut (Lust- spiel, mit O. Präger), 1896. - Die Stiefmutter (Schw.), 1899. - Sie kennt ihren Vater (Schw.), 1899. - der Luftschiffer (Lsp.), 1902.
*Truxa, Hans Maria,
geb. am 15. Mai 1851 zu Brünn in Mähren, wo sein (bereits 1854 +) Vater beim Bau der österreichisch. Staatseisenbahnen als Jngenieur tätig war, widmete sich nach absolvierten akademischen Studien und Erlangung des philo- sophischen Doktorgrades dem Berufe seines Vaters und trat 1871 in die Dienste der österreichisch. Kaiser-Fer- dinands-Nordbahn, bei der er seit 1898 als Oberkontrolleur zu Wien fungierte. Von frühester Jugend an in Wien lebend und mit Vorliebe schön- geistigen Studien obliegend, gab ihm der Verkehr mit Schriftstellern, Histo- rikern u. andern bedeutenden Größen Anregung, selbst literarisch hervorzu- treten. Daneben war er für humani- stische Zwecke als Förderer von Kir- chenbauten, als Leiter des österreich. Volksschriftenvereins, als Vorstand der Vincentiuskonferenz für freiwil- lige Armenpflege u. a. m. tätig, und erwies ihm 1891 der Kaiser seine An- erkennung dafür durch Ernennung zum kaiserl. Rate. Tr. + am 4. Febr. 1906. Von seinen zahlreichen Schrif- ten erwähnen wir
S:
Poesie und Re- ligion, 1885. - Ein treues Mutterherz Biograph. Denkmal), 1889. - Der österreichische Dichter u. Schriftsteller Dr. Jsidor Proschko, 1892. - Hedwig Wolf, eine literarische Frauengestalt, 1894. - Marie Edle von Pelzeln. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte Öster- reichs, 1894. - Der österreichische Ge- schichtsforscher, Schriftsteller u. Dich- ter Pfarrer Josef Maurer (Beitrag z. vaterländ. Literaturgesch.), 1896. - [Spaltenumbruch]
Tsch
Bilder und Studien aus dem Armen- leben der Großstadt Wien, 1905. - Dr. Richard von Kralik (Ein Lebens- bild), 1903. 4. A. 1906. - Österreichi- sches Kaiser-Jubiläums-Dichterbuch, hrsg. 1899.
*Tschabuschnigg, Adolf Ritter von,
pseudon. A. V. T. Süd, wurde am 20. Juli 1809 zu Klagenfurt ge- boren, wo sein Vater Sekretär der kärntnischen Landschaft war. Nach- dem er eine sorgfältige Erziehung u. am dortigen Gymnasium die wissen- schaftliche Vorbildung erhalten hatte, bezog er die Universität zu Wien, um die Rechte zu studieren, und trat im Frühjahr 1832 in den Staatsdienst. Er arbeitete zuerst in Klagenfurt, seit 1836 in Triest und seit 1844 wieder in seiner Vaterstadt in den verschie- densten Zweigen des Justizdienstes und wurde im Jahre 1850 zum Ober- landesgerichtsrat ernannt, als wel- cher er die ersten Schwurgerichts- sitzungen in Kärnten eröffnete. 1854 wurde er als Oberlandesgerichtsrat nach Graz versetzt u. 1859 zum Hof- rat beim obersten Gerichtshofe in Wien ernannt. Am 12. April 1870 erfolgte seine Berufung zum Justiz- minister von Deutschösterreich, und wurde er zugleich mit der Leitung des Ministeriums für Kultus und Unter- richt betraut. Letzteres versah er pro- visorisch drei Monate; das erstere Portefeuille gab er mit allen Mit- gliedern des Ministeriums Potocki in die Hände des Kaisers zurück und er- folgte die erbetene Enthebung unter dem 11. Febr. 1871. Seitdem lebte er im Sommer auf seiner Villa am Wörther See in Kärnten, im Winter in Wien. An den politischen Be- wegungen beteiligte sich T. von 1848 bis 1854 als Landtags- und Aus- schußmitglied und als Verordneter in Kärnten, seit 1861 als Abgeordneter des kärntnischen Landtages und des österreichischen Reichsrats und seit dem 13. Septbr. 1870 als ständiges
* 15
[Spaltenumbruch]
Tru
aber Ende 1892 wegen Krankheit als Hauptmann und Kompagniechef im Garde-Pionier-Bataillon (Berlin) ſinen Abſchied. Seitdem lebte er in Nordhauſen, wo er am 23. Mai 1909 ſarb.
S:
Die Manöverbraut (Luſt- ſpiel, mit O. Präger), 1896. – Die Stiefmutter (Schw.), 1899. – Sie kennt ihren Vater (Schw.), 1899. – der Luftſchiffer (Lſp.), 1902.
*Truxa, Hans Maria,
geb. am 15. Mai 1851 zu Brünn in Mähren, wo ſein (bereits 1854 †) Vater beim Bau der öſterreichiſch. Staatseiſenbahnen als Jngenieur tätig war, widmete ſich nach abſolvierten akademiſchen Studien und Erlangung des philo- ſophiſchen Doktorgrades dem Berufe ſeines Vaters und trat 1871 in die Dienſte der öſterreichiſch. Kaiſer-Fer- dinands-Nordbahn, bei der er ſeit 1898 als Oberkontrolleur zu Wien fungierte. Von früheſter Jugend an in Wien lebend und mit Vorliebe ſchön- geiſtigen Studien obliegend, gab ihm der Verkehr mit Schriftſtellern, Hiſto- rikern u. andern bedeutenden Größen Anregung, ſelbſt literariſch hervorzu- treten. Daneben war er für humani- ſtiſche Zwecke als Förderer von Kir- chenbauten, als Leiter des öſterreich. Volksſchriftenvereins, als Vorſtand der Vincentiuskonferenz für freiwil- lige Armenpflege u. a. m. tätig, und erwies ihm 1891 der Kaiſer ſeine An- erkennung dafür durch Ernennung zum kaiſerl. Rate. Tr. † am 4. Febr. 1906. Von ſeinen zahlreichen Schrif- ten erwähnen wir
S:
Poeſie und Re- ligion, 1885. – Ein treues Mutterherz Biograph. Denkmal), 1889. – Der öſterreichiſche Dichter u. Schriftſteller Dr. Jſidor Proſchko, 1892. – Hedwig Wolf, eine literariſche Frauengeſtalt, 1894. – Marie Edle von Pelzeln. Ein Beitrag zur Literaturgeſchichte Öſter- reichs, 1894. – Der öſterreichiſche Ge- ſchichtsforſcher, Schriftſteller u. Dich- ter Pfarrer Joſef Maurer (Beitrag z. vaterländ. Literaturgeſch.), 1896. – [Spaltenumbruch]
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Bilder und Studien aus dem Armen- leben der Großſtadt Wien, 1905. – Dr. Richard von Kralik (Ein Lebens- bild), 1903. 4. A. 1906. – Öſterreichi- ſches Kaiſer-Jubiläums-Dichterbuch, hrsg. 1899.
*Tſchabuſchnigg, Adolf Ritter von,
pſeudon. A. V. T. Süd, wurde am 20. Juli 1809 zu Klagenfurt ge- boren, wo ſein Vater Sekretär der kärntniſchen Landſchaft war. Nach- dem er eine ſorgfältige Erziehung u. am dortigen Gymnaſium die wiſſen- ſchaftliche Vorbildung erhalten hatte, bezog er die Univerſität zu Wien, um die Rechte zu ſtudieren, und trat im Frühjahr 1832 in den Staatsdienſt. Er arbeitete zuerſt in Klagenfurt, ſeit 1836 in Trieſt und ſeit 1844 wieder in ſeiner Vaterſtadt in den verſchie- denſten Zweigen des Juſtizdienſtes und wurde im Jahre 1850 zum Ober- landesgerichtsrat ernannt, als wel- cher er die erſten Schwurgerichts- ſitzungen in Kärnten eröffnete. 1854 wurde er als Oberlandesgerichtsrat nach Graz verſetzt u. 1859 zum Hof- rat beim oberſten Gerichtshofe in Wien ernannt. Am 12. April 1870 erfolgte ſeine Berufung zum Juſtiz- miniſter von Deutſchöſterreich, und wurde er zugleich mit der Leitung des Miniſteriums für Kultus und Unter- richt betraut. Letzteres verſah er pro- viſoriſch drei Monate; das erſtere Portefeuille gab er mit allen Mit- gliedern des Miniſteriums Potocki in die Hände des Kaiſers zurück und er- folgte die erbetene Enthebung unter dem 11. Febr. 1871. Seitdem lebte er im Sommer auf ſeiner Villa am Wörther See in Kärnten, im Winter in Wien. An den politiſchen Be- wegungen beteiligte ſich T. von 1848 bis 1854 als Landtags- und Aus- ſchußmitglied und als Verordneter in Kärnten, ſeit 1861 als Abgeordneter des kärntniſchen Landtages und des öſterreichiſchen Reichsrats und ſeit dem 13. Septbr. 1870 als ſtändiges
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aber Ende 1892 wegen Krankheit als
Hauptmann und Kompagniechef im
Garde-Pionier-Bataillon (Berlin)
ſinen Abſchied. Seitdem lebte er in
Nordhauſen, wo er am 23. Mai 1909
ſarb.
S: Die Manöverbraut (Luſt-
ſpiel, mit O. Präger), 1896. – Die
Stiefmutter (Schw.), 1899. – Sie
kennt ihren Vater (Schw.), 1899. –
der Luftſchiffer (Lſp.), 1902.
*Truxa, Hans Maria, geb. am 15.
Mai 1851 zu Brünn in Mähren, wo
ſein (bereits 1854 †) Vater beim Bau
der öſterreichiſch. Staatseiſenbahnen
als Jngenieur tätig war, widmete
ſich nach abſolvierten akademiſchen
Studien und Erlangung des philo-
ſophiſchen Doktorgrades dem Berufe
ſeines Vaters und trat 1871 in die
Dienſte der öſterreichiſch. Kaiſer-Fer-
dinands-Nordbahn, bei der er ſeit
1898 als Oberkontrolleur zu Wien
fungierte. Von früheſter Jugend an in
Wien lebend und mit Vorliebe ſchön-
geiſtigen Studien obliegend, gab ihm
der Verkehr mit Schriftſtellern, Hiſto-
rikern u. andern bedeutenden Größen
Anregung, ſelbſt literariſch hervorzu-
treten. Daneben war er für humani-
ſtiſche Zwecke als Förderer von Kir-
chenbauten, als Leiter des öſterreich.
Volksſchriftenvereins, als Vorſtand
der Vincentiuskonferenz für freiwil-
lige Armenpflege u. a. m. tätig, und
erwies ihm 1891 der Kaiſer ſeine An-
erkennung dafür durch Ernennung
zum kaiſerl. Rate. Tr. † am 4. Febr.
1906. Von ſeinen zahlreichen Schrif-
ten erwähnen wir
S: Poeſie und Re-
ligion, 1885. – Ein treues Mutterherz
Biograph. Denkmal), 1889. – Der
öſterreichiſche Dichter u. Schriftſteller
Dr. Jſidor Proſchko, 1892. – Hedwig
Wolf, eine literariſche Frauengeſtalt,
1894. – Marie Edle von Pelzeln. Ein
Beitrag zur Literaturgeſchichte Öſter-
reichs, 1894. – Der öſterreichiſche Ge-
ſchichtsforſcher, Schriftſteller u. Dich-
ter Pfarrer Joſef Maurer (Beitrag
z. vaterländ. Literaturgeſch.), 1896. –
Bilder und Studien aus dem Armen-
leben der Großſtadt Wien, 1905. –
Dr. Richard von Kralik (Ein Lebens-
bild), 1903. 4. A. 1906. – Öſterreichi-
ſches Kaiſer-Jubiläums-Dichterbuch,
hrsg. 1899.
*Tſchabuſchnigg, Adolf Ritter
von, pſeudon. A. V. T. Süd, wurde
am 20. Juli 1809 zu Klagenfurt ge-
boren, wo ſein Vater Sekretär der
kärntniſchen Landſchaft war. Nach-
dem er eine ſorgfältige Erziehung u.
am dortigen Gymnaſium die wiſſen-
ſchaftliche Vorbildung erhalten hatte,
bezog er die Univerſität zu Wien, um
die Rechte zu ſtudieren, und trat im
Frühjahr 1832 in den Staatsdienſt.
Er arbeitete zuerſt in Klagenfurt, ſeit
1836 in Trieſt und ſeit 1844 wieder
in ſeiner Vaterſtadt in den verſchie-
denſten Zweigen des Juſtizdienſtes
und wurde im Jahre 1850 zum Ober-
landesgerichtsrat ernannt, als wel-
cher er die erſten Schwurgerichts-
ſitzungen in Kärnten eröffnete. 1854
wurde er als Oberlandesgerichtsrat
nach Graz verſetzt u. 1859 zum Hof-
rat beim oberſten Gerichtshofe in
Wien ernannt. Am 12. April 1870
erfolgte ſeine Berufung zum Juſtiz-
miniſter von Deutſchöſterreich, und
wurde er zugleich mit der Leitung des
Miniſteriums für Kultus und Unter-
richt betraut. Letzteres verſah er pro-
viſoriſch drei Monate; das erſtere
Portefeuille gab er mit allen Mit-
gliedern des Miniſteriums Potocki in
die Hände des Kaiſers zurück und er-
folgte die erbetene Enthebung unter
dem 11. Febr. 1871. Seitdem lebte
er im Sommer auf ſeiner Villa am
Wörther See in Kärnten, im Winter
in Wien. An den politiſchen Be-
wegungen beteiligte ſich T. von 1848
bis 1854 als Landtags- und Aus-
ſchußmitglied und als Verordneter in
Kärnten, ſeit 1861 als Abgeordneter
des kärntniſchen Landtages und des
öſterreichiſchen Reichsrats und ſeit
dem 13. Septbr. 1870 als ſtändiges
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/229>, abgerufen am 16.02.2025.
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