Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Tsch Primarschule absolviert, half er denEltern in dem Betrieb ihrer bäuer- lichen Wirtschaft, bis er mit 16 Jah- ren als Lehrling in eine Schlosserei zu Eisenbrücke eintrat. Schon hatte er die Lehrzeit beendet, als ihn ein Lungenleiden zwang, dem schweren Berufe zu entsagen u. zur Landwirt- schaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren zog er mit seinen Eltern in den Thur- gau nach Dußnang, wo er, nachdem er sich 1868 verheiratet hat, noch jetzt als Besitzer eines umfangreichen Gü- tergewerbes im trauten Kreise einer zahlreichen Familie in guten Verhält- nissen lebt u. in seinen Mußestunden gern der Poesie huldigt. S: Der *Tschulik, Franz, geb. am 1. April Tum wo er auch die Leitung des kathol.literarisch. Damenklubs "Emanuela" übernahm. S: Vom Hag (Ge.), 1893. *Tschurtschentaler, Paul, wurde S: Saitengold und Lie- Tuiskon, Pseudon. für Adolf *Tumlirz, Karl, geb. am 24. März *
Tſch Primarſchule abſolviert, half er denEltern in dem Betrieb ihrer bäuer- lichen Wirtſchaft, bis er mit 16 Jah- ren als Lehrling in eine Schloſſerei zu Eiſenbrücke eintrat. Schon hatte er die Lehrzeit beendet, als ihn ein Lungenleiden zwang, dem ſchweren Berufe zu entſagen u. zur Landwirt- ſchaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren zog er mit ſeinen Eltern in den Thur- gau nach Dußnang, wo er, nachdem er ſich 1868 verheiratet hat, noch jetzt als Beſitzer eines umfangreichen Gü- tergewerbes im trauten Kreiſe einer zahlreichen Familie in guten Verhält- niſſen lebt u. in ſeinen Mußeſtunden gern der Poeſie huldigt. S: Der *Tſchulik, Franz, geb. am 1. April Tum wo er auch die Leitung des kathol.literariſch. Damenklubs „Emanuela“ übernahm. S: Vom Hag (Ge.), 1893. *Tſchurtſchentaler, Paul, wurde S: Saitengold und Lie- Tuiskon, Pſeudon. für Adolf *Tumlirz, Karl, geb. am 24. März *
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Tſch
Tum
Primarſchule abſolviert, half er den
Eltern in dem Betrieb ihrer bäuer-
lichen Wirtſchaft, bis er mit 16 Jah-
ren als Lehrling in eine Schloſſerei
zu Eiſenbrücke eintrat. Schon hatte
er die Lehrzeit beendet, als ihn ein
Lungenleiden zwang, dem ſchweren
Berufe zu entſagen u. zur Landwirt-
ſchaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren
zog er mit ſeinen Eltern in den Thur-
gau nach Dußnang, wo er, nachdem
er ſich 1868 verheiratet hat, noch jetzt
als Beſitzer eines umfangreichen Gü-
tergewerbes im trauten Kreiſe einer
zahlreichen Familie in guten Verhält-
niſſen lebt u. in ſeinen Mußeſtunden
gern der Poeſie huldigt.
S: Der
Friedensfreund (Poeſie für alt und
jung), 1872.
*Tſchulik, Franz, geb. am 1. April
1859 zu Wegſtädt an der Elbe in
Böhmen, durchlebte eine freudloſe
Jugendzeit, mußte mit zwölf Jahren
ſein Brot als Laufburſche in einer
Zuckerfabrik, mit 13 Jahren als Lohn-
ſchreiber in der Kanzlei eines Notars
verdienen, ſetzte es aber trotz des
Widerſpruchs ſeiner Anverwandten
durch, die höhere Lehranſtalt zu Leit-
meritz zu abſolvieren u. die Univerſi-
tät Wien zu beziehen (1882), um
Philoſophie und Philologie zu ſtu-
dieren. Das Wohlwollen edler Men-
ſchen und angeſtrengte Privattätig-
keit hielten ihn ſo eben über Waſſer.
Jn Prag ſetzte er ſeine Studien fort,
zwiſchendurch das Amt eines Privat-
lehrers verſehend, bis er endlich das
ganze Studium an den Nagel hing
und Volksſchullehrer wurde (1887).
Er wirkte zuerſt in Michelsberg, 1888
in Plan, wo er auch redaktionell tätig
war, ſeit 1894 in Sandau bei Eger,
gab aber 1897 ſeinen Beruf auf und
ging zum Journalismus über. Er
wurde Redakteur der „Kärntner Zei-
tung“ in Klagenfurt, ſpäter beim
„Tiroler Volksblatt“ in Bozen und
1902 Chefredakteur der Wochenſchrift
„Das Volk“ in Leitmeritz (Böhmen),
wo er auch die Leitung des kathol.
literariſch. Damenklubs „Emanuela“
übernahm.
S: Vom Hag (Ge.), 1893.
– Aus ſtillen Stunden (Ge.), 1897. –
Chriſtliche Feierſtunde (En. u. Ge.),
2. A. 1904.
*Tſchurtſchentaler, Paul, wurde
im Juli 1874 in Bruneck im Puſter-
tale Tirols geboren. Der Vater,
Kaufmann daſelbſt, ſtarb ſehr früh,
doch verſtand es die Mutter, eine leb-
hafte, phantaſievolle Frau, ihren ſechs
Kindern eine freudereiche und glück-
liche Kindheit und Jugendzeit zu be-
reiten. Nach Beſuch der Volksſchule
kam Paul in ein Jnſtitut des Klo-
ſters Fiecht im Jnntal, ſpäter auf
das Gymnaſium im Brixen, wo ihn
beſonders Geſchichte, Naturwiſſen-
ſchaften und Phyſik intereſſierten und
die deutſchen Dichter der romanti-
ſchen Schule anzogen, und genügte
nach erlangtem Reifezeugnis in Wien
ſeiner Militärpflicht. Danach bezog
er die Univerſität Jnnsbruck, wo er
ſich mit Rückſicht auf den Broterwerb
zum Studium der Rechte ziehen ließ
ohne Geſchmack daran zu finden; doch
entſchädigte er ſich durch fleißige
naturwiſſenſchaftliche Studien. Jn
Brixen trat er in die Gerichtspraxis
ein, kam dann (1900) nach dem ita-
lieniſchen Tirol, von wo aus er meh-
rere Reiſen nach Jtalien unternahm,
die für ſein Kunſtverſtändnis von
großer Bedeutung wurden, arbeitete
dann mehrere Jahre in Bozen und
Meran und wurde 1905 zum Richter
in Jmſt ernannt, wo er noch jetzt im
Amte ſteht.
S: Saitengold und Lie-
der (Ge.), 1906. – Auf Wanderungen
(Reiſebilder und Fahrten), 1910.
Tuiskon, Pſeudon. für Adolf
Türkheim; ſ. d.!
*Tumlirz, Karl, geb. am 24. März
1854 zu Moldau bei Teplitz in Böh-
men, wo ſein Vater Vorſteher des
Zollamts war, beſuchte die Gymna-
ſien in Eger u. Prag und abſolvierte
die philoſophiſchen Studien an der
*
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