Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Uhl Ortsschule und der Sekundarschule indem benachbarten Dozwil trat er mit 15 Jahren ins Lehrerseminar Kreuz- lingen bei Konstanz ein, das er nach drei Jahren absolvierte u. übernahm dann eine Hauslehrerstelle in einer Schweizer Familie in Kronach (baye- risch Oberfranken), die er 21/2 Jahre innehatte. Nach seiner Rückkehr be- zog er, um sich zum Examen als Se- kundarlehrer vorzubereiten, die Aka- demie in Neuchatel, wo er 4 Semester sprachlichen und naturwissenschaft- lichen Studien oblag, wurde nach ab- gelegtem Staatsexamen Lehrer an der Sekundarschule in Romanshorn, mußte aber schon nach kurzer Zeit krankheitshalber diese Stelle aufgeben und sich zu seiner Erholung ins El- ternhaus zurückziehen. Nach andert- halb Jahren wurde er Sekundarleh- rer in Fischingen, danach in Dozwil, 1879 in Romanshorn, 1885 in Kreuz- lingen, wo er auch am Seminar Un- terricht in der französischen Sprache erteilte, und 1891 abermals in Doz- wil. Hier fand er auch Muße, sich schriftstellerisch zu betätigen, u. seine Erfolge veranlaßten ihn dann, nach einigen Jahren sein Lehramt aufzu- geben und hinfort als Schriftsteller zu wirken. Er lebt noch jetzt in Doz- wil. S: Morgenröte (E. a. d. J. 1830), Uhlich von Uhlenau, Gottfried,
Uehl ländischen Adelstand mit dem Prädi-kate von Uhlenau erhoben worden. S: Thron, Bürger u. Soldat (Hist.- *Uhlig, Hermann Otto, geb. am S: Ein frohes Uehlin, Johann Georg, geb. *
Uhl Ortsſchule und der Sekundarſchule indem benachbarten Dozwil trat er mit 15 Jahren ins Lehrerſeminar Kreuz- lingen bei Konſtanz ein, das er nach drei Jahren abſolvierte u. übernahm dann eine Hauslehrerſtelle in einer Schweizer Familie in Kronach (baye- riſch Oberfranken), die er 2½ Jahre innehatte. Nach ſeiner Rückkehr be- zog er, um ſich zum Examen als Se- kundarlehrer vorzubereiten, die Aka- demie in Neuchatel, wo er 4 Semeſter ſprachlichen und naturwiſſenſchaft- lichen Studien oblag, wurde nach ab- gelegtem Staatsexamen Lehrer an der Sekundarſchule in Romanshorn, mußte aber ſchon nach kurzer Zeit krankheitshalber dieſe Stelle aufgeben und ſich zu ſeiner Erholung ins El- ternhaus zurückziehen. Nach andert- halb Jahren wurde er Sekundarleh- rer in Fiſchingen, danach in Dozwil, 1879 in Romanshorn, 1885 in Kreuz- lingen, wo er auch am Seminar Un- terricht in der franzöſiſchen Sprache erteilte, und 1891 abermals in Doz- wil. Hier fand er auch Muße, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen, u. ſeine Erfolge veranlaßten ihn dann, nach einigen Jahren ſein Lehramt aufzu- geben und hinfort als Schriftſteller zu wirken. Er lebt noch jetzt in Doz- wil. S: Morgenröte (E. a. d. J. 1830), Uhlich von Uhlenau, Gottfried,
Uehl ländiſchen Adelſtand mit dem Prädi-kate von Uhlenau erhoben worden. S: Thron, Bürger u. Soldat (Hiſt.- *Uhlig, Hermann Otto, geb. am S: Ein frohes Uehlin, Johann Georg, geb. *
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Uhl
Uehl
Ortsſchule und der Sekundarſchule in
dem benachbarten Dozwil trat er mit
15 Jahren ins Lehrerſeminar Kreuz-
lingen bei Konſtanz ein, das er nach
drei Jahren abſolvierte u. übernahm
dann eine Hauslehrerſtelle in einer
Schweizer Familie in Kronach (baye-
riſch Oberfranken), die er 2½ Jahre
innehatte. Nach ſeiner Rückkehr be-
zog er, um ſich zum Examen als Se-
kundarlehrer vorzubereiten, die Aka-
demie in Neuchatel, wo er 4 Semeſter
ſprachlichen und naturwiſſenſchaft-
lichen Studien oblag, wurde nach ab-
gelegtem Staatsexamen Lehrer an
der Sekundarſchule in Romanshorn,
mußte aber ſchon nach kurzer Zeit
krankheitshalber dieſe Stelle aufgeben
und ſich zu ſeiner Erholung ins El-
ternhaus zurückziehen. Nach andert-
halb Jahren wurde er Sekundarleh-
rer in Fiſchingen, danach in Dozwil,
1879 in Romanshorn, 1885 in Kreuz-
lingen, wo er auch am Seminar Un-
terricht in der franzöſiſchen Sprache
erteilte, und 1891 abermals in Doz-
wil. Hier fand er auch Muße, ſich
ſchriftſtelleriſch zu betätigen, u. ſeine
Erfolge veranlaßten ihn dann, nach
einigen Jahren ſein Lehramt aufzu-
geben und hinfort als Schriftſteller
zu wirken. Er lebt noch jetzt in Doz-
wil.
S: Morgenröte (E. a. d. J. 1830),
1898. – Lebensbilder aus der deut-
ſchen Literaturgeſchichte (f. d. reifere
Jugd.), 1905. – Die Sägmühle (E.),
1908. – Das ſteinerne Kreuz (R.),
1909. – Die beiden Freunde (En. a.
bewegten Zeiten), 1911.
Uhlich von Uhlenau, Gottfried,
geb. 1802 in Böhmen, widmete ſich
dem Soldatenſtande, diente 1843 als
Hauptmann beim 36. Jnfanterieregi-
ment und rückte 1849 in demſelben
zum Major auf. Als Oberſtleutnant
trat er 1859 in den Ruheſtand u. zog
ſich nach Kaplitz in Böhmen zurück,
wo er am 8. Mai 1874 ſtarb. Für
ſeine militäriſchen und ſchriftſtelle-
riſchen Verdienſte war er in den erb-
ländiſchen Adelſtand mit dem Prädi-
kate von Uhlenau erhoben worden.
S: Thron, Bürger u. Soldat (Hiſt.-
romant. Gemälde); IV, 1848.
*Uhlig, Hermann Otto, geb. am
8. Dezbr. 1871 in Grumbach, einem
Dorfe des ſächſiſchen Erzgebirges, als
Sohn eines Gutsbeſitzers, beſuchte
nach einer an den verſchiedenſten Ein-
drücken reichen Jugendzeit 1886–92
das Lehrer-Seminar in Annaberg
(Sachſen), war danach fünf Jahre
Lehrer in dieſer Stadt, wurde 1897
Kantor und Lehrer in Gelenau und
wirkt ſeit 1904 als Schuldirektor in
Lauter (Sachſen).
S: Ein frohes
Weihnachten Anno 13 (Erzgebirg.-
vaterl. Feſtſpiel), 1908. – Der Stö-
renfried (desgl. in 4 Bildern a. dem
Volksleben), 1910. – Die Kunſt des
Erzählens, 1910. – Dorflieder (De-
klamat., Muſ. v. Bruno Doſt), 1911.
Uehlin, Johann Georg, geb.
am 23. September 1819 zu Schopf-
heim in Baden als der Sohn eines
Rotgerbers gleichen Namens, beſuchte
die dortige Volks- und lateiniſche
Schule und erlernte nach ſeiner Kon-
firmation das Gewerbe ſeines Vaters.
Als Wandergeſelle durchzog er ganz
Deutſchland, arbeitete längere Zeit
in Hamburg und Diez a. d. Lahn und
ließ ſich nach ſeiner Heimkehr 1843 in
ſeiner Vaterſtadt als Meiſter nieder.
Anfangs betrieb er ſein Handwerk,
vertauſchte es aber bald mit dem
Lederhandel u. der Fabrikation von
Stiefelſchäften, ſowie mit der Eſſig-
und Likörfabrikation, die er in der
Schweiz erlernt hatte, wohin er ſich
wegen Teilnahme an den freiheit-
lichen Beſtrebungen des Jahres 1848
auf kurze Zeit geflüchtet hatte. Jm
Jahre 1864 begründete er in Schopf-
heim eine Buchdruckerei u. das Lokal-
blatt „Der Statthalter von Schopf-
heim“ (ſpäter „Markgräfler Tag-
blatt“), das er bis 1883 redigierte,
und verband ſpäter mit dieſen Grün-
dungen auch eine Buchhandlung. An
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