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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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brachte. Jhre Erziehung erhielt sie
in Dresden, und das künstlerische
Leben dieser Stadt, vor allem das
vorzügliche Theater regten sie schon
frühe zu schriftstellerischen Versuchen
an; doch hielt sie sich mit Veröffent-
lichungen noch sehr zurück. Erst nach-
dem sie viel in der Welt herumgekom-
men war und in Nordamerika, Ruß-
land, Schweden, Dänemark, Spanien,
Jtalien u. im Orient jedesmal län-
gere Zeit geweilt, jedes dieser Länder
gründlich kennen gelernt und durch
die Kenntnis so vieler verschieden-
artigen Verhältnisse und Menschen
ihren Blick erweitert hatte, entschloß
sie sich, eine Reihe von Romanen zu
veröffentlichen. Sie lebt jetzt in Ber-
lin.

S:

Sonnenflug (R.), 1903. -
Friedliche Eroberungen (Sittenro-
man a. d. modernen Ägypten), 1904.
- Jm Weiterschreiten (R.), 1904. -
Das Reich des Schönen (R.), 1905. -
Jns Leben zurück (Nn.), 1906. - Ce-
sare Borgia (Dramat. Charakterbild),
1907. - Die Wege des Freiherrn von
Wolfsburg (R.), 1911.

*Uxkull, Waldemar Reinhold


Karl Alexander Baron von, geb. am
23. August (4. Septbr. n. St.) 1860
in Neuenhoff (Kirchspiel Kasch bei
Reval, Estland) als Sohn des Garde-
rittmeisters Jakob Baron v. U., ver-
lebte seine Kindheit im elterlichen
Hause, während des Winters meist in
Reval u. den Sommer über auf dem
schönen Gute Neuenhoff. Er besuchte
seit 1872 die Ritter- und Domschule
in Reval, später das Gymnasium in
Arnsburg auf der Jnsel Oesel, nach
dessen Absolvierung er 1881 als Frei-
williger in das Regiment der Garde
a cheval
in Petersburg eintrat. Als
Offizier wurde er in das neurussische
Dragonerregiment versetzt, verließ
aber nach einem halben Jahre den
Militärdienst, kaufte im April 1883
das Gut Laitz in Estland und verhei-
ratete sich im Novbr. d. J. mit Olga
de Tallenay, Tochter des französischen
[Spaltenumbruch]

Vac
Gesandten. Jm Januar 1890 bekehrte
sich U., durch Tolstei angeregt, zu
einer positiv christlichen Weltanschau-
ung und suchte in diesem Sinne auch
die Bauern auf seinem Gute und in
der Umgegend zu beeinflussen. Zwei
Jahre später schloß er sich den Bap-
tisten an, war 1905 Vertreter der
"Baptisten-Union" Rußlands auf
dem Weltkongreß der Baptisten in
London und folgte im Januar 1906
mit seiner zweiten Gattin Martha,
geb. von Ditmar, mit der er sich 1899
verheiratet hatte -- von der ersten
war er 1896 geschieden -- einer Ein-
ladung der amerikanischen Baptisten.
Bis zum Mai 1908 blieb er in Ame-
rika und lernte fast alle größeren
Städte der Verein. Staaten und in
Kanada kennen. Auf der Reise nach
Amerika war U. mit einigen Osseten
bekannt geworden, die ihn einluden,
doch auch ihre Heimat, den Kaukasus,
zu besuchen. Jm Herbst 1909 reiste U.
dorthin, und was er dort sah und
hörte, trieb ihn zu schriftstellerischer
Tätigkeit. Auch in den J. 1911 und
1912 weilte U. einige Monate im
Kaukasus.

S:

Die Schwurbrüder
(R.), 1911. - Kaukasische Novellen,
1912. - Der heilige Jla vom Tpan
(E. a. dem Kaukasus), 1912. - Der
Sang von Ssosirko dem Narten (Ep.),
1912.

*Vacano, Emil Mario

(eigent-
lich Emil Alois Ferdinand), wurde am
16. Novbr. 1840 (nicht 1842), wäh-
rend seine Eltern auf einer Reise be-
griffen waren, im Marktflecken Schön-
berg an der mährisch-schlesischen
Grenze geboren. Sein Vater war zu-
letzt Kastral-Oberinspektor über Ga-
lizien und die Bukowina. Von den
Knabenjahren an war sein innerster
Drang auf das Kloster und die Me-
ditation gerichtet, und in einem Ka-
puzinerkloster erhielt er auch seine
erste Bildung, während er seine Gym-
nasialstudien später an verschiedenen

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brachte. Jhre Erziehung erhielt ſie
in Dresden, und das künſtleriſche
Leben dieſer Stadt, vor allem das
vorzügliche Theater regten ſie ſchon
frühe zu ſchriftſtelleriſchen Verſuchen
an; doch hielt ſie ſich mit Veröffent-
lichungen noch ſehr zurück. Erſt nach-
dem ſie viel in der Welt herumgekom-
men war und in Nordamerika, Ruß-
land, Schweden, Dänemark, Spanien,
Jtalien u. im Orient jedesmal län-
gere Zeit geweilt, jedes dieſer Länder
gründlich kennen gelernt und durch
die Kenntnis ſo vieler verſchieden-
artigen Verhältniſſe und Menſchen
ihren Blick erweitert hatte, entſchloß
ſie ſich, eine Reihe von Romanen zu
veröffentlichen. Sie lebt jetzt in Ber-
lin.

S:

Sonnenflug (R.), 1903. –
Friedliche Eroberungen (Sittenro-
man a. d. modernen Ägypten), 1904.
– Jm Weiterſchreiten (R.), 1904. –
Das Reich des Schönen (R.), 1905. –
Jns Leben zurück (Nn.), 1906. – Ce-
ſare Borgia (Dramat. Charakterbild),
1907. – Die Wege des Freiherrn von
Wolfsburg (R.), 1911.

*Uxkull, Waldemar Reinhold


Karl Alexander Baron von, geb. am
23. Auguſt (4. Septbr. n. St.) 1860
in Neuenhoff (Kirchſpiel Kaſch bei
Reval, Eſtland) als Sohn des Garde-
rittmeiſters Jakob Baron v. U., ver-
lebte ſeine Kindheit im elterlichen
Hauſe, während des Winters meiſt in
Reval u. den Sommer über auf dem
ſchönen Gute Neuenhoff. Er beſuchte
ſeit 1872 die Ritter- und Domſchule
in Reval, ſpäter das Gymnaſium in
Arnsburg auf der Jnſel Oeſel, nach
deſſen Abſolvierung er 1881 als Frei-
williger in das Regiment der Garde
à cheval
in Petersburg eintrat. Als
Offizier wurde er in das neuruſſiſche
Dragonerregiment verſetzt, verließ
aber nach einem halben Jahre den
Militärdienſt, kaufte im April 1883
das Gut Laitz in Eſtland und verhei-
ratete ſich im Novbr. d. J. mit Olga
de Tallenay, Tochter des franzöſiſchen
[Spaltenumbruch]

Vac
Geſandten. Jm Januar 1890 bekehrte
ſich U., durch Tolſtei angeregt, zu
einer poſitiv chriſtlichen Weltanſchau-
ung und ſuchte in dieſem Sinne auch
die Bauern auf ſeinem Gute und in
der Umgegend zu beeinfluſſen. Zwei
Jahre ſpäter ſchloß er ſich den Bap-
tiſten an, war 1905 Vertreter der
„Baptiſten-Union“ Rußlands auf
dem Weltkongreß der Baptiſten in
London und folgte im Januar 1906
mit ſeiner zweiten Gattin Martha,
geb. von Ditmar, mit der er ſich 1899
verheiratet hatte — von der erſten
war er 1896 geſchieden — einer Ein-
ladung der amerikaniſchen Baptiſten.
Bis zum Mai 1908 blieb er in Ame-
rika und lernte faſt alle größeren
Städte der Verein. Staaten und in
Kanada kennen. Auf der Reiſe nach
Amerika war U. mit einigen Oſſeten
bekannt geworden, die ihn einluden,
doch auch ihre Heimat, den Kaukaſus,
zu beſuchen. Jm Herbſt 1909 reiſte U.
dorthin, und was er dort ſah und
hörte, trieb ihn zu ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit. Auch in den J. 1911 und
1912 weilte U. einige Monate im
Kaukaſus.

S:

Die Schwurbrüder
(R.), 1911. – Kaukaſiſche Novellen,
1912. – Der heilige Jlà vom Tpan
(E. a. dem Kaukaſus), 1912. – Der
Sang von Sſoſirko dem Narten (Ep.),
1912.

*Vacano, Emil Mario

(eigent-
lich Emil Alois Ferdinand), wurde am
16. Novbr. 1840 (nicht 1842), wäh-
rend ſeine Eltern auf einer Reiſe be-
griffen waren, im Marktflecken Schön-
berg an der mähriſch-ſchleſiſchen
Grenze geboren. Sein Vater war zu-
letzt Kaſtral-Oberinſpektor über Ga-
lizien und die Bukowina. Von den
Knabenjahren an war ſein innerſter
Drang auf das Kloſter und die Me-
ditation gerichtet, und in einem Ka-
puzinerkloſter erhielt er auch ſeine
erſte Bildung, während er ſeine Gym-
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/254>, abgerufen am 22.11.2024.