Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Vac
brücke und andere Novellen, 1892. -
Schriften; X, 1894.

*Vacano, Jakob Johannes Otto


von, wurde am 2. April 1827 als
Sohn eines Posthalters und Guts-
besitzers in Simmern auf dem Huns-
rück geboren, genoß daselbst den ersten
Schulunterricht, besuchte danach die
Gymnasien in Kreuznach und Koblenz
und widmete sich dann in Bonn und
Heidelberg dem Studium der Rechte.
Als Abgeordneter der Bonner Stu-
dentenschaft nahm er im Herbst 1848
auch an der berühmten Versammlung
deutscher Studenten in Eisenach teil.
Jn diese Zeit fallen auch seine ersten
literarischen Versuche, die er in den
"Düsseldorfer Monatsheften" ver-
öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be-
gann V. seine juristische Laufbahn als
Referendar in Trier, wurde im Dez.
1855 Assessor in Düsseldorf, im
März 1859 stellvertretender Staats-
anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats-
prokurator beim Untersuchungsamt
in Simmern, im Febr. 1865 Staats-
prokurator in Koblenz, 1870 Gene-
raladvokat beim Appellationsgericht
in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erster
Generaladvokat bei dem neuerrich-
teten reichsländischen Appellations-
gericht, dem späteren Oberlandes-
gericht in Colmar, 1876 Senatsprä-
sident, 1880 Oberstaatsanwalt und
am 13. Juli 1887 Präsident des Ober-
landesgerichts in Colmar. Jn dieser
Stellung verblieb er bis zu seinem
Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju-
ristischen Staatsprüfungskommission
gehörte er seit deren Bestehen u. seit
1876 ständig als Vorsitzender an.
Seit 1880 war er kraft seines Amtes
Mitglied des elsaß-lothringischen
Staatsrats. Jm Herbst 1881 wurde
er in den preußischen erblichen Adel-
stand erhoben, und im Jahre 1892
wurde ihm der Charakter eines Wirkl.
Geh. Oberjustizrats mit dem Rang
der Räte 1. Kl. verliehen.

S:

Fürst
und Bürger (enthält die ersten Ent-
[Spaltenumbruch]

Vag
würfe der beiden folgenden Dich-
tungen), 1860. - Herzog Reichard
(Romanze), 1887. 2. A. 1897. - Die
Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter
des 30jähr. Krieges), 1889. - Reden
und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius
von Amelunxen), 1900.

Vacano, Stefan,

geb. am 12. De-
zember 1878 in Wien, vollendete da-
selbst seine Studien, wurde Dr. phil.
und lebt jetzt (1908) als Schriftsteller
auf der Jnsel Helgoland.

S:

Der
Tag (Dr.), 1901. - Heine und Sterne,
1907. - Jch lag in tiefer Todesnacht
(R.), 1908. - Sündige Seligkeit (Ein
Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. -
Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.

Vagel Strauß,

Psd. für Otto
Mettershausen
; s. d.!

Vagen, Karl von,

Pseud. für Karl
Wilhelm Vogt; s. d.!

*Vagt, Lina,

wurde am 1. März
1832 zu Wismar in Mecklenburg ge-
boren, wo ihr Vater Schiffskapitän
war. Die Erzählungen dieses weit-
gereisten Mannes, sowie die Eindrücke,
welche der Zusammenhang mit fernen
Ländern und Völkern durch das Kom-
men und Gehen in einer Seestadt her-
vorruft, mögen wohl auf die Phan-
tasie des Kindes gewirkt haben, sonst
war ihre Umgebung durchaus nüch-
tern und prosaisch. Der Unterricht,
den sie genoß, war durchaus unzu-
reichend; was die Dichterin gewor-
den ist, verdankt sie ihrem eigenen
Streben. Obgleich schon als Kind
mit Vergnügen poetische Schriften
lesend, kam sie doch erst spät zur Pro-
duktion und zwar auf Anregen Feo-
dor Wehls, der viele ihrer Gedichte
in den "Jahreszeiten" zum Abdruck
brachte. Später folgten Novellen in
den verschiedensten Zeitungen. Jhr
eigentliches Feld ist indes die Publi-
zistik, und so ist sie denn stehende Mit-
arbeiterin mehrerer deutschen Zei-
tungen, die sie mit Artikeln über Po-
litik und Nationalökonomie versieht.
Von 1872-98 gehörte sie der Redak-

*


[Spaltenumbruch]

Vac
brücke und andere Novellen, 1892. –
Schriften; X, 1894.

*Vacano, Jakob Johannes Otto


von, wurde am 2. April 1827 als
Sohn eines Poſthalters und Guts-
beſitzers in Simmern auf dem Huns-
rück geboren, genoß daſelbſt den erſten
Schulunterricht, beſuchte danach die
Gymnaſien in Kreuznach und Koblenz
und widmete ſich dann in Bonn und
Heidelberg dem Studium der Rechte.
Als Abgeordneter der Bonner Stu-
dentenſchaft nahm er im Herbſt 1848
auch an der berühmten Verſammlung
deutſcher Studenten in Eiſenach teil.
Jn dieſe Zeit fallen auch ſeine erſten
literariſchen Verſuche, die er in den
„Düſſeldorfer Monatsheften“ ver-
öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be-
gann V. ſeine juriſtiſche Laufbahn als
Referendar in Trier, wurde im Dez.
1855 Aſſeſſor in Düſſeldorf, im
März 1859 ſtellvertretender Staats-
anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats-
prokurator beim Unterſuchungsamt
in Simmern, im Febr. 1865 Staats-
prokurator in Koblenz, 1870 Gene-
raladvokat beim Appellationsgericht
in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erſter
Generaladvokat bei dem neuerrich-
teten reichsländiſchen Appellations-
gericht, dem ſpäteren Oberlandes-
gericht in Colmar, 1876 Senatsprä-
ſident, 1880 Oberſtaatsanwalt und
am 13. Juli 1887 Präſident des Ober-
landesgerichts in Colmar. Jn dieſer
Stellung verblieb er bis zu ſeinem
Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju-
riſtiſchen Staatsprüfungskommiſſion
gehörte er ſeit deren Beſtehen u. ſeit
1876 ſtändig als Vorſitzender an.
Seit 1880 war er kraft ſeines Amtes
Mitglied des elſaß-lothringiſchen
Staatsrats. Jm Herbſt 1881 wurde
er in den preußiſchen erblichen Adel-
ſtand erhoben, und im Jahre 1892
wurde ihm der Charakter eines Wirkl.
Geh. Oberjuſtizrats mit dem Rang
der Räte 1. Kl. verliehen.

S:

Fürſt
und Bürger (enthält die erſten Ent-
[Spaltenumbruch]

Vag
würfe der beiden folgenden Dich-
tungen), 1860. – Herzog Reichard
(Romanze), 1887. 2. A. 1897. – Die
Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter
des 30jähr. Krieges), 1889. – Reden
und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius
von Amelunxen), 1900.

Vacano, Stefan,

geb. am 12. De-
zember 1878 in Wien, vollendete da-
ſelbſt ſeine Studien, wurde Dr. phil.
und lebt jetzt (1908) als Schriftſteller
auf der Jnſel Helgoland.

S:

Der
Tag (Dr.), 1901. – Heine und Sterne,
1907. – Jch lag in tiefer Todesnacht
(R.), 1908. – Sündige Seligkeit (Ein
Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. –
Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.

Vagel Strauß,

Pſd. für Otto
Mettershauſen
; ſ. d.!

Vagen, Karl von,

Pſeud. für Karl
Wilhelm Vogt; ſ. d.!

*Vagt, Lina,

wurde am 1. März
1832 zu Wismar in Mecklenburg ge-
boren, wo ihr Vater Schiffskapitän
war. Die Erzählungen dieſes weit-
gereiſten Mannes, ſowie die Eindrücke,
welche der Zuſammenhang mit fernen
Ländern und Völkern durch das Kom-
men und Gehen in einer Seeſtadt her-
vorruft, mögen wohl auf die Phan-
taſie des Kindes gewirkt haben, ſonſt
war ihre Umgebung durchaus nüch-
tern und proſaiſch. Der Unterricht,
den ſie genoß, war durchaus unzu-
reichend; was die Dichterin gewor-
den iſt, verdankt ſie ihrem eigenen
Streben. Obgleich ſchon als Kind
mit Vergnügen poetiſche Schriften
leſend, kam ſie doch erſt ſpät zur Pro-
duktion und zwar auf Anregen Feo-
dor Wehls, der viele ihrer Gedichte
in den „Jahreszeiten“ zum Abdruck
brachte. Später folgten Novellen in
den verſchiedenſten Zeitungen. Jhr
eigentliches Feld iſt indes die Publi-
ziſtik, und ſo iſt ſie denn ſtehende Mit-
arbeiterin mehrerer deutſchen Zei-
tungen, die ſie mit Artikeln über Po-
litik und Nationalökonomie verſieht.
Von 1872–98 gehörte ſie der Redak-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0256" n="252"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vac</hi></fw><lb/>
brücke und andere Novellen, 1892. &#x2013;<lb/>
Schriften; <hi rendition="#aq">X,</hi> 1894.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Vacano,</hi> Jakob Johannes <hi rendition="#g">Otto</hi></persName>
        </head>
        <p><lb/>
von, wurde am 2. April 1827 als<lb/>
Sohn eines Po&#x017F;thalters und Guts-<lb/>
be&#x017F;itzers in Simmern auf dem Huns-<lb/>
rück geboren, genoß da&#x017F;elb&#x017F;t den er&#x017F;ten<lb/>
Schulunterricht, be&#x017F;uchte danach die<lb/>
Gymna&#x017F;ien in Kreuznach und Koblenz<lb/>
und widmete &#x017F;ich dann in Bonn und<lb/>
Heidelberg dem Studium der Rechte.<lb/>
Als Abgeordneter der Bonner Stu-<lb/>
denten&#x017F;chaft nahm er im Herb&#x017F;t 1848<lb/>
auch an der berühmten Ver&#x017F;ammlung<lb/>
deut&#x017F;cher Studenten in Ei&#x017F;enach teil.<lb/>
Jn die&#x017F;e Zeit fallen auch &#x017F;eine er&#x017F;ten<lb/>
literari&#x017F;chen Ver&#x017F;uche, die er in den<lb/>
&#x201E;&#x017F;&#x017F;eldorfer Monatsheften&#x201C; ver-<lb/>
öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be-<lb/>
gann V. &#x017F;eine juri&#x017F;ti&#x017F;che Laufbahn als<lb/>
Referendar in Trier, wurde im Dez.<lb/>
1855 A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or in Dü&#x017F;&#x017F;eldorf, im<lb/>
März 1859 &#x017F;tellvertretender Staats-<lb/>
anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats-<lb/>
prokurator beim Unter&#x017F;uchungsamt<lb/>
in Simmern, im Febr. 1865 Staats-<lb/>
prokurator in Koblenz, 1870 Gene-<lb/>
raladvokat beim Appellationsgericht<lb/>
in Köln, am 1. Oktbr. 1871 er&#x017F;ter<lb/>
Generaladvokat bei dem neuerrich-<lb/>
teten reichsländi&#x017F;chen Appellations-<lb/>
gericht, dem &#x017F;päteren Oberlandes-<lb/>
gericht in Colmar, 1876 Senatsprä-<lb/>
&#x017F;ident, 1880 Ober&#x017F;taatsanwalt und<lb/>
am 13. Juli 1887 Prä&#x017F;ident des Ober-<lb/>
landesgerichts in Colmar. Jn die&#x017F;er<lb/>
Stellung verblieb er bis zu &#x017F;einem<lb/>
Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju-<lb/>
ri&#x017F;ti&#x017F;chen Staatsprüfungskommi&#x017F;&#x017F;ion<lb/>
gehörte er &#x017F;eit deren Be&#x017F;tehen u. &#x017F;eit<lb/>
1876 &#x017F;tändig als Vor&#x017F;itzender an.<lb/>
Seit 1880 war er kraft &#x017F;eines Amtes<lb/>
Mitglied des el&#x017F;aß-lothringi&#x017F;chen<lb/>
Staatsrats. Jm Herb&#x017F;t 1881 wurde<lb/>
er in den preußi&#x017F;chen erblichen Adel-<lb/>
&#x017F;tand erhoben, und im Jahre 1892<lb/>
wurde ihm der Charakter eines Wirkl.<lb/>
Geh. Oberju&#x017F;tizrats mit dem Rang<lb/>
der Räte 1. Kl. verliehen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Für&#x017F;t<lb/>
und Bürger (enthält die er&#x017F;ten Ent-<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vag</hi></fw><lb/>
würfe der beiden folgenden Dich-<lb/>
tungen), 1860. &#x2013; Herzog Reichard<lb/>
(Romanze), 1887. 2. A. 1897. &#x2013; Die<lb/>
Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter<lb/>
des 30jähr. Krieges), 1889. &#x2013; Reden<lb/>
und Gedichte (hrsg. von <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Julius<lb/>
von Amelunxen), 1900.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Vacano,</hi> Stefan,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 12. De-<lb/>
zember 1878 in Wien, vollendete da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine Studien, wurde <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi><lb/>
und lebt jetzt (1908) als Schrift&#x017F;teller<lb/>
auf der Jn&#x017F;el Helgoland. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der<lb/>
Tag (Dr.), 1901. &#x2013; Heine und Sterne,<lb/>
1907. &#x2013; Jch lag in tiefer Todesnacht<lb/>
(R.), 1908. &#x2013; Sündige Seligkeit (Ein<lb/>
Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. &#x2013;<lb/>
Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName> <hi rendition="#b">Vagel Strauß,</hi> </persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;d. für <hi rendition="#g">Otto<lb/>
Mettershau&#x017F;en</hi>; &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Vagen,</hi> Karl von,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für Karl<lb/>
Wilhelm <hi rendition="#g">Vogt</hi>; &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Vagt,</hi> Lina,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 1. März<lb/>
1832 zu Wismar in Mecklenburg ge-<lb/>
boren, wo ihr Vater Schiffskapitän<lb/>
war. Die Erzählungen die&#x017F;es weit-<lb/>
gerei&#x017F;ten Mannes, &#x017F;owie die Eindrücke,<lb/>
welche der Zu&#x017F;ammenhang mit fernen<lb/>
Ländern und Völkern durch das Kom-<lb/>
men und Gehen in einer See&#x017F;tadt her-<lb/>
vorruft, mögen wohl auf die Phan-<lb/>
ta&#x017F;ie des Kindes gewirkt haben, &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
war ihre Umgebung durchaus nüch-<lb/>
tern und pro&#x017F;ai&#x017F;ch. Der Unterricht,<lb/>
den &#x017F;ie genoß, war durchaus unzu-<lb/>
reichend; was die Dichterin gewor-<lb/>
den i&#x017F;t, verdankt &#x017F;ie ihrem eigenen<lb/>
Streben. Obgleich &#x017F;chon als Kind<lb/>
mit Vergnügen poeti&#x017F;che Schriften<lb/>
le&#x017F;end, kam &#x017F;ie doch er&#x017F;t &#x017F;pät zur Pro-<lb/>
duktion und zwar auf Anregen Feo-<lb/>
dor Wehls, der viele ihrer Gedichte<lb/>
in den &#x201E;Jahreszeiten&#x201C; zum Abdruck<lb/>
brachte. Später folgten Novellen in<lb/>
den ver&#x017F;chieden&#x017F;ten Zeitungen. Jhr<lb/>
eigentliches Feld i&#x017F;t indes die Publi-<lb/>
zi&#x017F;tik, und &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie denn &#x017F;tehende Mit-<lb/>
arbeiterin mehrerer deut&#x017F;chen Zei-<lb/>
tungen, die &#x017F;ie mit Artikeln über Po-<lb/>
litik und Nationalökonomie ver&#x017F;ieht.<lb/>
Von 1872&#x2013;98 gehörte &#x017F;ie der Redak-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0256] Vac Vag brücke und andere Novellen, 1892. – Schriften; X, 1894. *Vacano, Jakob Johannes Otto von, wurde am 2. April 1827 als Sohn eines Poſthalters und Guts- beſitzers in Simmern auf dem Huns- rück geboren, genoß daſelbſt den erſten Schulunterricht, beſuchte danach die Gymnaſien in Kreuznach und Koblenz und widmete ſich dann in Bonn und Heidelberg dem Studium der Rechte. Als Abgeordneter der Bonner Stu- dentenſchaft nahm er im Herbſt 1848 auch an der berühmten Verſammlung deutſcher Studenten in Eiſenach teil. Jn dieſe Zeit fallen auch ſeine erſten literariſchen Verſuche, die er in den „Düſſeldorfer Monatsheften“ ver- öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be- gann V. ſeine juriſtiſche Laufbahn als Referendar in Trier, wurde im Dez. 1855 Aſſeſſor in Düſſeldorf, im März 1859 ſtellvertretender Staats- anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats- prokurator beim Unterſuchungsamt in Simmern, im Febr. 1865 Staats- prokurator in Koblenz, 1870 Gene- raladvokat beim Appellationsgericht in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erſter Generaladvokat bei dem neuerrich- teten reichsländiſchen Appellations- gericht, dem ſpäteren Oberlandes- gericht in Colmar, 1876 Senatsprä- ſident, 1880 Oberſtaatsanwalt und am 13. Juli 1887 Präſident des Ober- landesgerichts in Colmar. Jn dieſer Stellung verblieb er bis zu ſeinem Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju- riſtiſchen Staatsprüfungskommiſſion gehörte er ſeit deren Beſtehen u. ſeit 1876 ſtändig als Vorſitzender an. Seit 1880 war er kraft ſeines Amtes Mitglied des elſaß-lothringiſchen Staatsrats. Jm Herbſt 1881 wurde er in den preußiſchen erblichen Adel- ſtand erhoben, und im Jahre 1892 wurde ihm der Charakter eines Wirkl. Geh. Oberjuſtizrats mit dem Rang der Räte 1. Kl. verliehen. S: Fürſt und Bürger (enthält die erſten Ent- würfe der beiden folgenden Dich- tungen), 1860. – Herzog Reichard (Romanze), 1887. 2. A. 1897. – Die Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter des 30jähr. Krieges), 1889. – Reden und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius von Amelunxen), 1900. Vacano, Stefan, geb. am 12. De- zember 1878 in Wien, vollendete da- ſelbſt ſeine Studien, wurde Dr. phil. und lebt jetzt (1908) als Schriftſteller auf der Jnſel Helgoland. S: Der Tag (Dr.), 1901. – Heine und Sterne, 1907. – Jch lag in tiefer Todesnacht (R.), 1908. – Sündige Seligkeit (Ein Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. – Die Ehebrecherin (Einakter), 1910. Vagel Strauß, Pſd. für Otto Mettershauſen; ſ. d.! Vagen, Karl von, Pſeud. für Karl Wilhelm Vogt; ſ. d.! *Vagt, Lina, wurde am 1. März 1832 zu Wismar in Mecklenburg ge- boren, wo ihr Vater Schiffskapitän war. Die Erzählungen dieſes weit- gereiſten Mannes, ſowie die Eindrücke, welche der Zuſammenhang mit fernen Ländern und Völkern durch das Kom- men und Gehen in einer Seeſtadt her- vorruft, mögen wohl auf die Phan- taſie des Kindes gewirkt haben, ſonſt war ihre Umgebung durchaus nüch- tern und proſaiſch. Der Unterricht, den ſie genoß, war durchaus unzu- reichend; was die Dichterin gewor- den iſt, verdankt ſie ihrem eigenen Streben. Obgleich ſchon als Kind mit Vergnügen poetiſche Schriften leſend, kam ſie doch erſt ſpät zur Pro- duktion und zwar auf Anregen Feo- dor Wehls, der viele ihrer Gedichte in den „Jahreszeiten“ zum Abdruck brachte. Später folgten Novellen in den verſchiedenſten Zeitungen. Jhr eigentliches Feld iſt indes die Publi- ziſtik, und ſo iſt ſie denn ſtehende Mit- arbeiterin mehrerer deutſchen Zei- tungen, die ſie mit Artikeln über Po- litik und Nationalökonomie verſieht. Von 1872–98 gehörte ſie der Redak- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/256
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/256>, abgerufen am 31.10.2024.