Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Vin Phantasie ausgestattet, durchstreifteV. jahrelang den Orient und eignete sich dort eine eingehende Kenntnis von Land u. Leuten an. Zu Anfang der siebziger Jahre kam V. nach Wien und war hier zuerst bei dem seither eingegangenen politischen Tageblatte "Wanderer" tätig, übernahm dann bei der Gründung des Familien- Journals "Heimat" dessen selbstän- dige Leitung und trat, nachdem dieses in das alleinige Eigentum des Baron Viktor Erlanger übergegangen war, in den Verband der "Neuen Freien Presse", deren Redakteur er auch gegenwärtig noch ist. Während einer Reihe von Jahren hält V. während einiger Wochen im Winter Vorträge in den größten Städten Deutschlands und Österreichs, die immer den leb- haftesten Beifall finden. S: Der Ro- *Vincke, Karl Friedrich Gisbert Freiherr von, Sohn des bekannten Vin er als Regierungsrat nach Münsterversetzt, schied aber 1860 wegen eines Augenleidens aus dem Staatsdienste und siedelte 1861 nach Frankfurt a. M. über. Seit 1868 lebte er in Frei- burg i. Br. und starb daselbst am 6. Febr. 1892. S: Rubin (M.), 1846. - Vineta, L., Pseud. für Ludwig *Vintler (zu Platsch und Run- kelstein), Hans von, einem alten *
Vin Phantaſie ausgeſtattet, durchſtreifteV. jahrelang den Orient und eignete ſich dort eine eingehende Kenntnis von Land u. Leuten an. Zu Anfang der ſiebziger Jahre kam V. nach Wien und war hier zuerſt bei dem ſeither eingegangenen politiſchen Tageblatte „Wanderer“ tätig, übernahm dann bei der Gründung des Familien- Journals „Heimat“ deſſen ſelbſtän- dige Leitung und trat, nachdem dieſes in das alleinige Eigentum des Baron Viktor Erlanger übergegangen war, in den Verband der „Neuen Freien Preſſe“, deren Redakteur er auch gegenwärtig noch iſt. Während einer Reihe von Jahren hält V. während einiger Wochen im Winter Vorträge in den größten Städten Deutſchlands und Öſterreichs, die immer den leb- hafteſten Beifall finden. S: Der Ro- *Vincke, Karl Friedrich Gisbert Freiherr von, Sohn des bekannten Vin er als Regierungsrat nach Münſterverſetzt, ſchied aber 1860 wegen eines Augenleidens aus dem Staatsdienſte und ſiedelte 1861 nach Frankfurt a. M. über. Seit 1868 lebte er in Frei- burg i. Br. und ſtarb daſelbſt am 6. Febr. 1892. S: Rubin (M.), 1846. – Vineta, L., Pſeud. für Ludwig *Vintler (zu Platſch und Run- kelſtein), Hans von, einem alten *
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Vin
Vin
Phantaſie ausgeſtattet, durchſtreifte
V. jahrelang den Orient und eignete
ſich dort eine eingehende Kenntnis
von Land u. Leuten an. Zu Anfang
der ſiebziger Jahre kam V. nach Wien
und war hier zuerſt bei dem ſeither
eingegangenen politiſchen Tageblatte
„Wanderer“ tätig, übernahm dann
bei der Gründung des Familien-
Journals „Heimat“ deſſen ſelbſtän-
dige Leitung und trat, nachdem dieſes
in das alleinige Eigentum des Baron
Viktor Erlanger übergegangen war,
in den Verband der „Neuen Freien
Preſſe“, deren Redakteur er auch
gegenwärtig noch iſt. Während einer
Reihe von Jahren hält V. während
einiger Wochen im Winter Vorträge
in den größten Städten Deutſchlands
und Öſterreichs, die immer den leb-
hafteſten Beifall finden.
S: Der Ro-
man eines Gefolterten, 1870. – Die
Tempelſtürmer Hocharabiens (R.);
III, 1873. – Unter Schleier u. Maske
(Oriental. Nn.), 1874. – Wiener Kunſt-
Renaiſſance (Studien und Charakte-
riſtiken), 1876. – Jn Glut und Eis
(Nn. und Geſchn.); II, 1876. – Auf-
erſtanden (R.); II, 1877. – Wunder-
geſchichten der Liebe, 1880. – Starke
Seelen (Nn.), 1893. – Aus goldenen
Wandertagen (Erlebtes u. Fabulier-
tes), 1895.
*Vincke, Karl Friedrich Gisbert
Freiherr von, Sohn des bekannten
Oberpräſidenten der Provinz Weſt-
falen, wurde am 6. Septbr. 1813 auf
dem Gute Jckern bei Dortmund ge-
boren, erhielt ſeine Gymnaſialbildung
gemeinſchaftlich mit ſeinem Bruder,
dem bekannten Landtagsabgeordne-
ten Georg von Vincke, ſeit 1826 in
Bielefeld u. ſtudierte dann von 1830
bis 1834 zu Heidelberg und Berlin
die Rechte. Von der juriſtiſchen Lauf-
bahn trat er jedoch bald zur Ver-
waltung über, legte 1842 ſein Staats-
examen ab und trat darauf als Mit-
glied in das Regierungskollegium zu
Potsdam ein. Jm Jahre 1846 wurde
er als Regierungsrat nach Münſter
verſetzt, ſchied aber 1860 wegen eines
Augenleidens aus dem Staatsdienſte
und ſiedelte 1861 nach Frankfurt a.
M. über. Seit 1868 lebte er in Frei-
burg i. Br. und ſtarb daſelbſt am 6.
Febr. 1892.
S: Rubin (M.), 1846. –
Ein Sommernachtstraum (Verbin-
dender Text zu Mendelſohns Muſik),
1851. – Roſe und Diſtel (Poeſien a.
England u. Schottland, überſ.), 1853.
– Bilder aus Jtalien, 1853. – Sagen
und Bilder aus Weſtfalen, 1856. –
Zeitvertreibe (Lſp. in V.), 1856. –
Zur Schillerfeier (Prolog und ver-
bindender Text), 1860. – Gedichte,
1860. – Jm Bann der Jungfrau
(Novellenbuch); III, 1864. – Luſt-
ſpiele, 1869 (Jnhalt: Theorie und
Praxis. – Eine Ehe mit Hinderniſſen.
– Die Feuerprobe). Neue Folge,
1880 (Jnhalt: Die erſte Prüfung. –
Von Mund zu Mund. – Wer ſucht,
der findet — nicht. – Die Läſterſchule
von Sheridan, frei bearb.). – Reiſe-
geſchichten (Nn. in V.), 1869. – A B C
für Haus und Welt, 1870. – Anno
1870 in drei Liedern, 1870. – Ende
gut, alles gut (Schſp. von Shake-
ſpeare, bearb.), 1871. – Maß für Maß
(desgl.), 1871. – Cymbeline (desgl.),
1873. – Antonius und Kleopatra
(desgl.), 1876. – Viel Lärm um nichts
(desgl.), 1876. – Die Tochter der Luft
(Tr., frei nach Calderon), 1875. –
Olivier (N. v. François Coppée in
freier Übertragg.), 1882. – Das Leben
ein Traum (Schſp. nach Calderon),
1883. – Ein kleines Sündenregiſter.
3. A. 1884. – Alte Geſchichten; II,
1887. – Kleine Geſchichten; II, 1889.
– Zwei weſtfäliſche Geſchichten, 1892.
Vineta, L., Pſeud. für Ludwig
Wienbarg; ſ. d.!
*Vintler (zu Platſch und Run-
kelſtein), Hans von, einem alten
Adelsgeſchlechte entſproſſen, dem auch
der mittelalterl. gleichnamige Dichter
des großen Lehrgedichts „Die Blu-
men der Tugend“ angehörte, wurde
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