Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Voi Voigtel-Bolgiani, Valeska, s. *Volbehr, Lu, geb. am 5. Juni S: Schwester Fides (Schsp.), Völckers, Adolf, geb. am 30. Nov. S: Brocke un *Volderauer, Friedrich Maria,
S: Gedichte, Völderndorf (u. Waradein), Otto Freiherr von, wurde am 12. Völ sein Vater als Generalstaatsproku-rator angestellt war. Dieser starb schon 1827, und die Mutter, eine ge- borene Gräfin v. Reigersberg, kehrte nun mit dem Sohne in das Haus ihres Vaters zurück. Hier wurde der Sohn durch Hauslehrer unterrichtet, später dem sehr geachteten Pfarrer in Haunsheim anvertraut, und seit 1838 erhielt er in der Münchener königl. Pagerie die Erziehung eines Edel- knaben und studierte seit 1843 Philo- sophie und Jurisprudenz. Nachdem er 1850 die Würde eines Dr. jur. er- worben und auch die Staatsprüfung in Oberbayern bestanden, wurde er durch seinen Großvater, den Minister Grafen Reigersberg, in die diploma- tische Laufbahn eingeführt. Er trat in das Justizministerium ein, wurde 1856 Geh. Sekretär und 1862 Rat beim Handels-Appellationsgericht in Nürnberg. Hier lernte er den nach- maligen Ministerpräsidenten, späte- ren Reichskanzler, Fürsten Chlodwig von Hohenlohe, kennen, der ihn 1867 als Rat in das Ministerium des Äußern berief. Das gemeinschaftliche Wirken mit diesem Staatsmanne gab V. Gelegenheit zu mancherlei Auf- zeichnungen, die nach seinem Tode u. d. T.: "Vom Reichskanzler Fürsten v. Hohenlohe. Erinnerungen" (1902) erschienen. Jm Jahre 1879 wurde er mit der Funktion eines Rheinschiff- fahrtsbevollmächtigten betraut, zum Staatsrat ernannt u. 1883 zum Ge- neralsekretär des Ministeriums des Auswärtigen befördert. Jn dieser Stellung verblieb er, seit 1893 als Geh. Rat, bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand (1895). Er starb in München am 10. Dezbr. 1899. Als juristischer Schriftsteller veröffent- lichte er eine Reihe von Kommen- taren zu Reichs- und Landesgesetzen. S: Harmlose Plaudereien eines alten *
[Spaltenumbruch] Voi Voigtel-Bolgiani, Valeska, ſ. *Volbehr, Lu, geb. am 5. Juni S: Schweſter Fides (Schſp.), Völckers, Adolf, geb. am 30. Nov. S: Brocke un *Volderauer, Friedrich Maria,
S: Gedichte, Völderndorf (u. Waradein), Otto Freiherr von, wurde am 12. Völ ſein Vater als Generalſtaatsproku-rator angeſtellt war. Dieſer ſtarb ſchon 1827, und die Mutter, eine ge- borene Gräfin v. Reigersberg, kehrte nun mit dem Sohne in das Haus ihres Vaters zurück. Hier wurde der Sohn durch Hauslehrer unterrichtet, ſpäter dem ſehr geachteten Pfarrer in Haunsheim anvertraut, und ſeit 1838 erhielt er in der Münchener königl. Pagerie die Erziehung eines Edel- knaben und ſtudierte ſeit 1843 Philo- ſophie und Jurisprudenz. Nachdem er 1850 die Würde eines Dr. jur. er- worben und auch die Staatsprüfung in Oberbayern beſtanden, wurde er durch ſeinen Großvater, den Miniſter Grafen Reigersberg, in die diploma- tiſche Laufbahn eingeführt. Er trat in das Juſtizminiſterium ein, wurde 1856 Geh. Sekretär und 1862 Rat beim Handels-Appellationsgericht in Nürnberg. Hier lernte er den nach- maligen Miniſterpräſidenten, ſpäte- ren Reichskanzler, Fürſten Chlodwig von Hohenlohe, kennen, der ihn 1867 als Rat in das Miniſterium des Äußern berief. Das gemeinſchaftliche Wirken mit dieſem Staatsmanne gab V. Gelegenheit zu mancherlei Auf- zeichnungen, die nach ſeinem Tode u. d. T.: „Vom Reichskanzler Fürſten v. Hohenlohe. Erinnerungen“ (1902) erſchienen. Jm Jahre 1879 wurde er mit der Funktion eines Rheinſchiff- fahrtsbevollmächtigten betraut, zum Staatsrat ernannt u. 1883 zum Ge- neralſekretär des Miniſteriums des Auswärtigen befördert. Jn dieſer Stellung verblieb er, ſeit 1893 als Geh. Rat, bis zu ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (1895). Er ſtarb in München am 10. Dezbr. 1899. Als juriſtiſcher Schriftſteller veröffent- lichte er eine Reihe von Kommen- taren zu Reichs- und Landesgeſetzen. S: Harmloſe Plaudereien eines alten *
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Voi
Völ
Voigtel-Bolgiani, Valeska, ſ.
V. Bolgiani!
*Volbehr, Lu, geb. am 5. Juni
1871 in Nürnberg als die Tochter des
Kaufmanns Johannes Scharrer,
erhielt daſelbſt ihre Bildung u. weilte
zur Ergänzung derſelben noch andert-
halb Jahre in Stuttgart. Sie ver-
lobte ſich dann mit dem Bibliothekar
am Germaniſchen Muſeum in Nürn-
berg, Dr. Theodor Volbehr (geb. am
6. Novbr. 1862 in Rendsburg, auch
als Verf. vieler Fachſchriften bekannt
und hier auch wegen ſeiner Schrift
„Hinter dem Erdentag. Träumereien,
1902“ zu erwähnen), verheiratete ſich
1893 mit ihm und folgte ihm nach
Magdeburg, wohin er als Direktor
des ſtädtiſchen Muſeums berufen wor-
den.
S: Schweſter Fides (Schſp.),
1902. – Jhr Gott (Dr.), 1902. –
Führe uns nicht in Verſuchung (Ge-
ſchichten), 1902. – Stephan Henlein
(R.), 1902. – Die Bäuerin von Vor-
bach (R.), 1904. – Das Feſt des Lebens
(Dr.), 1904. – Der Hut (Dr.), 1904.
– Die neue Zeit (R.); II, 1905–09.
(Jnhalt: I. Sebaſtian Rottmann. –
II. Und alles iſt Frucht.) – Die Sie-
ben (Dr.), 1906.
Völckers, Adolf, geb. am 30. Nov.
1859 in Bockenheim-Frankfurt, lebt
als Architekt daſelbſt.
S: Brocke un
Krimmele (Ge. in Frankfurter Mdt.),
1903. – Faſtebretzel unn Kimmelweck
(Allerhand zum Knuppern in Frankf.
Mdt.), 1908.
*Volderauer, Friedrich Maria,
Sohn eines Kaufmanns, wurde am
16. Juni 1844 in Salzburg geboren
und widmete ſich dem Handelsſtande.
Nachdem er in den Jahren 1868–70
einen großen Teil von Europa be-
reiſt hatte, gründete er ein eigenes
Geſchäft in ſeiner Vaterſtadt, dem er
noch heute vorſteht.
S: Gedichte,
1877.
Völderndorf (u. Waradein),
Otto Freiherr von, wurde am 12.
Juni 1825 in Zweibrücken geb., wo
ſein Vater als Generalſtaatsproku-
rator angeſtellt war. Dieſer ſtarb
ſchon 1827, und die Mutter, eine ge-
borene Gräfin v. Reigersberg, kehrte
nun mit dem Sohne in das Haus
ihres Vaters zurück. Hier wurde der
Sohn durch Hauslehrer unterrichtet,
ſpäter dem ſehr geachteten Pfarrer in
Haunsheim anvertraut, und ſeit 1838
erhielt er in der Münchener königl.
Pagerie die Erziehung eines Edel-
knaben und ſtudierte ſeit 1843 Philo-
ſophie und Jurisprudenz. Nachdem
er 1850 die Würde eines Dr. jur. er-
worben und auch die Staatsprüfung
in Oberbayern beſtanden, wurde er
durch ſeinen Großvater, den Miniſter
Grafen Reigersberg, in die diploma-
tiſche Laufbahn eingeführt. Er trat
in das Juſtizminiſterium ein, wurde
1856 Geh. Sekretär und 1862 Rat
beim Handels-Appellationsgericht in
Nürnberg. Hier lernte er den nach-
maligen Miniſterpräſidenten, ſpäte-
ren Reichskanzler, Fürſten Chlodwig
von Hohenlohe, kennen, der ihn 1867
als Rat in das Miniſterium des
Äußern berief. Das gemeinſchaftliche
Wirken mit dieſem Staatsmanne gab
V. Gelegenheit zu mancherlei Auf-
zeichnungen, die nach ſeinem Tode
u. d. T.: „Vom Reichskanzler Fürſten
v. Hohenlohe. Erinnerungen“ (1902)
erſchienen. Jm Jahre 1879 wurde er
mit der Funktion eines Rheinſchiff-
fahrtsbevollmächtigten betraut, zum
Staatsrat ernannt u. 1883 zum Ge-
neralſekretär des Miniſteriums des
Auswärtigen befördert. Jn dieſer
Stellung verblieb er, ſeit 1893 als
Geh. Rat, bis zu ſeinem Übertritt in
den Ruheſtand (1895). Er ſtarb in
München am 10. Dezbr. 1899. Als
juriſtiſcher Schriftſteller veröffent-
lichte er eine Reihe von Kommen-
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S: Harmloſe Plaudereien eines alten
Müncheners, 1892. Neue Folge, 1898.
– Vom Reichskanzler Fürſten von
Hohenlohe (Erinnerungen), 1902.
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