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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Von hier kam B. auf die Militär-
akademie in Wien. Zwei Jahre hörte
er Vorlesungen an der Universität,
arbeitete unermüdlich an seiner gei-
stigen und künstlerischen Ausbildung
und machte die Staatsprüfung am
österreichischen Jnstitut für Ge-
schichtsforschung. Als junger Fähn-
rich von 20 Jahren wurde er nach
einer Audienz beim Kaiser Franz
Joseph in das Archiv des Kriegs-
ministeriums berufen, in ein Jnsti-
tut, dem seit Jahrhunderten nur
Hauptleute, Stabsoffiziere u. Gene-
ralstabsoffiziere angehörten. 18 Jahre
verblieb B. in dieser Stellung; dann
trat er, der 1910 zum Hauptmann
befördert worden war, 1911 in den
Ruhestand und widmet sich seitdem
in seiner Vaterstadt Graz schriftstel-
lerischer Tätigkeit. Letztere reicht
übrigens bis in seine Jünglings-
jahre zurück und erwarb ihm gleich
bei dem ersten Roman, den er unter
seinem Namen herausgab, einen groß-
artigen Erfolg, so daß er bereits
1909 durch eine Ehrengabe vom
Kuratorium der Bauernfeld-Stif-
tung ausgezeichnet ward.

S:

Wald-
und Feldbrevier (Ein Schock Liebes-
lieder, anonym), 1900. - Als Öster-
reich zerfiel -- 1848 (R., anonym),
1905. - Zwölf aus der Steiermark
(R.), 1.-12. T. 1908. Für den Schul-
gebrauch hrsg. von Jos. Weißberg,
1910. - Die Haindlkinder (R.), 1908.
- Vom sterbenden Rokoko (Nn.),
1909. - Elisabeth Kött (R.), 1909. -
Bittersüße Liebesgeschichten (En.),
1910. Daraus sep.: Der Schatz.
Der steirische Weinfuhrmann (En.),
1912. - Novellen, eingeführt von
Alfred Nathansky, 1911. - Das
deutsche Leid (Ein Landschafts-R.),
1.-10. T. 1911. - Wien, das grüne,
1911. - "Schwammerl" (Ein Schu-
bert-R.), 1912.

*Bartzsch, Elisabeth,

geb. 1877 in
dem jetzt der Stadt Leipzig einver-
leibten Dorfe Eutritzsch, besuchte die
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Batz
dortige Volksschule und verließ mit
15 Jahren das arme, enge, aber son-
nige Vaterhaus, um sich ihr Brot
selbst zu verdienen. Fünf Jahre
weilte sie in der Provinz Posen und
in einem niederschlesischen Dorfe, u.
schon in dieser Zeit gelangen ihr
manche Gedichte, die sie aber erst nach
ihrer Rückkehr in die Heimat (1897)
zum Teil veröffentlichte. Sie lebt
noch jetzt in Eutritzsch und hat hier
seit 1898 als Telegraphenbeamtin
einen Wirkungskreis.

S:

Träume
und Lieder (Ge.), 1906. 2. A. 1908.
- Die Wunderrosen des Glücks und
andere Erzählungen, 1911.

Baesecke, Georg

(I, S. 129) er-
hielt 1911 den Charakter als Pro-
fessor.

S:

Seelenwanderungen (Nn.),
1912.

Bastian, Ferdinand

(I, S. 131).

S:

Es spukt (Schw.), 1911. - Der
Dorfschmied (Volksst.), 1912.

Batz, Philipp,

pseud. P. M. Main-
länder,
wurde am 5. Okt. 1841 in
Offenbach a. Main geboren und von
seinem Vater zum Kaufmann be-
stimmt. Zu diesem Zweck besuchte er
auf den Rat des der Familie be-
freundeten Dichters Gutzkow die
Handelsschule in Dresden, wo er als
Pensionär im Hause des Professors
Dr. Helbig von dessen "treuer Hand
nach durchdachtem Plan in das große
geistige Universum eingeführt wur-
de". Die erste Anstellung erhielt er
in einem Handelshause in Neapel,
wohin er im Juni 1858 über Frank-
reich gereist war, und da sein Vater
ihn nach der damals in Hessen herr-
schenden Sitte vom Militärdienst los-
gekauft hatte, so war sein Aufenthalt
in der Fremde an keine Zeit gebun-
den. Fünf Jahre blieb er dort und
verwertete seine Mußestunden eifrig
zu seiner Weiterbildung. Neben dem
Studium der italienischen Sprache
und ihrer Klassiker waren es beson-
ders die Philosophen Spinoza und
Schopenhauer, die einen großen

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Von hier kam B. auf die Militär-
akademie in Wien. Zwei Jahre hörte
er Vorleſungen an der Univerſität,
arbeitete unermüdlich an ſeiner gei-
ſtigen und künſtleriſchen Ausbildung
und machte die Staatsprüfung am
öſterreichiſchen Jnſtitut für Ge-
ſchichtsforſchung. Als junger Fähn-
rich von 20 Jahren wurde er nach
einer Audienz beim Kaiſer Franz
Joſeph in das Archiv des Kriegs-
miniſteriums berufen, in ein Jnſti-
tut, dem ſeit Jahrhunderten nur
Hauptleute, Stabsoffiziere u. Gene-
ralſtabsoffiziere angehörten. 18 Jahre
verblieb B. in dieſer Stellung; dann
trat er, der 1910 zum Hauptmann
befördert worden war, 1911 in den
Ruheſtand und widmet ſich ſeitdem
in ſeiner Vaterſtadt Graz ſchriftſtel-
leriſcher Tätigkeit. Letztere reicht
übrigens bis in ſeine Jünglings-
jahre zurück und erwarb ihm gleich
bei dem erſten Roman, den er unter
ſeinem Namen herausgab, einen groß-
artigen Erfolg, ſo daß er bereits
1909 durch eine Ehrengabe vom
Kuratorium der Bauernfeld-Stif-
tung ausgezeichnet ward.

S:

Wald-
und Feldbrevier (Ein Schock Liebes-
lieder, anonym), 1900. – Als Öſter-
reich zerfiel — 1848 (R., anonym),
1905. – Zwölf aus der Steiermark
(R.), 1.–12. T. 1908. Für den Schul-
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1910. – Die Haindlkinder (R.), 1908.
– Vom ſterbenden Rokoko (Nn.),
1909. – Eliſabeth Kött (R.), 1909. –
Bitterſüße Liebesgeſchichten (En.),
1910. Daraus ſep.: Der Schatz.
Der ſteiriſche Weinfuhrmann (En.),
1912. – Novellen, eingeführt von
Alfred Nathansky, 1911. – Das
deutſche Leid (Ein Landſchafts-R.),
1.–10. T. 1911. – Wien, das grüne,
1911. – „Schwammerl“ (Ein Schu-
bert-R.), 1912.

*Bartzſch, Eliſabeth,

geb. 1877 in
dem jetzt der Stadt Leipzig einver-
leibten Dorfe Eutritzſch, beſuchte die
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Batz
dortige Volksſchule und verließ mit
15 Jahren das arme, enge, aber ſon-
nige Vaterhaus, um ſich ihr Brot
ſelbſt zu verdienen. Fünf Jahre
weilte ſie in der Provinz Poſen und
in einem niederſchleſiſchen Dorfe, u.
ſchon in dieſer Zeit gelangen ihr
manche Gedichte, die ſie aber erſt nach
ihrer Rückkehr in die Heimat (1897)
zum Teil veröffentlichte. Sie lebt
noch jetzt in Eutritzſch und hat hier
ſeit 1898 als Telegraphenbeamtin
einen Wirkungskreis.

S:

Träume
und Lieder (Ge.), 1906. 2. A. 1908.
– Die Wunderroſen des Glücks und
andere Erzählungen, 1911.

Baeſecke, Georg

(I, S. 129) er-
hielt 1911 den Charakter als Pro-
feſſor.

S:

Seelenwanderungen (Nn.),
1912.

Baſtian, Ferdinand

(I, S. 131).

S:

Es ſpukt (Schw.), 1911. – Der
Dorfſchmied (Volksſt.), 1912.

Batz, Philipp,

pſeud. P. M. Main-
länder,
wurde am 5. Okt. 1841 in
Offenbach a. Main geboren und von
ſeinem Vater zum Kaufmann be-
ſtimmt. Zu dieſem Zweck beſuchte er
auf den Rat des der Familie be-
freundeten Dichters Gutzkow die
Handelsſchule in Dresden, wo er als
Penſionär im Hauſe des Profeſſors
Dr. Helbig von deſſen „treuer Hand
nach durchdachtem Plan in das große
geiſtige Univerſum eingeführt wur-
de“. Die erſte Anſtellung erhielt er
in einem Handelshauſe in Neapel,
wohin er im Juni 1858 über Frank-
reich gereiſt war, und da ſein Vater
ihn nach der damals in Heſſen herr-
ſchenden Sitte vom Militärdienſt los-
gekauft hatte, ſo war ſein Aufenthalt
in der Fremde an keine Zeit gebun-
den. Fünf Jahre blieb er dort und
verwertete ſeine Mußeſtunden eifrig
zu ſeiner Weiterbildung. Neben dem
Studium der italieniſchen Sprache
und ihrer Klaſſiker waren es beſon-
ders die Philoſophen Spinoza und
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*
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[133/0137] Bar Batz Von hier kam B. auf die Militär- akademie in Wien. Zwei Jahre hörte er Vorleſungen an der Univerſität, arbeitete unermüdlich an ſeiner gei- ſtigen und künſtleriſchen Ausbildung und machte die Staatsprüfung am öſterreichiſchen Jnſtitut für Ge- ſchichtsforſchung. Als junger Fähn- rich von 20 Jahren wurde er nach einer Audienz beim Kaiſer Franz Joſeph in das Archiv des Kriegs- miniſteriums berufen, in ein Jnſti- tut, dem ſeit Jahrhunderten nur Hauptleute, Stabsoffiziere u. Gene- ralſtabsoffiziere angehörten. 18 Jahre verblieb B. in dieſer Stellung; dann trat er, der 1910 zum Hauptmann befördert worden war, 1911 in den Ruheſtand und widmet ſich ſeitdem in ſeiner Vaterſtadt Graz ſchriftſtel- leriſcher Tätigkeit. Letztere reicht übrigens bis in ſeine Jünglings- jahre zurück und erwarb ihm gleich bei dem erſten Roman, den er unter ſeinem Namen herausgab, einen groß- artigen Erfolg, ſo daß er bereits 1909 durch eine Ehrengabe vom Kuratorium der Bauernfeld-Stif- tung ausgezeichnet ward. S: Wald- und Feldbrevier (Ein Schock Liebes- lieder, anonym), 1900. – Als Öſter- reich zerfiel — 1848 (R., anonym), 1905. – Zwölf aus der Steiermark (R.), 1.–12. T. 1908. Für den Schul- gebrauch hrsg. von Joſ. Weißberg, 1910. – Die Haindlkinder (R.), 1908. – Vom ſterbenden Rokoko (Nn.), 1909. – Eliſabeth Kött (R.), 1909. – Bitterſüße Liebesgeſchichten (En.), 1910. Daraus ſep.: Der Schatz. Der ſteiriſche Weinfuhrmann (En.), 1912. – Novellen, eingeführt von Alfred Nathansky, 1911. – Das deutſche Leid (Ein Landſchafts-R.), 1.–10. T. 1911. – Wien, das grüne, 1911. – „Schwammerl“ (Ein Schu- bert-R.), 1912. *Bartzſch, Eliſabeth, geb. 1877 in dem jetzt der Stadt Leipzig einver- leibten Dorfe Eutritzſch, beſuchte die dortige Volksſchule und verließ mit 15 Jahren das arme, enge, aber ſon- nige Vaterhaus, um ſich ihr Brot ſelbſt zu verdienen. Fünf Jahre weilte ſie in der Provinz Poſen und in einem niederſchleſiſchen Dorfe, u. ſchon in dieſer Zeit gelangen ihr manche Gedichte, die ſie aber erſt nach ihrer Rückkehr in die Heimat (1897) zum Teil veröffentlichte. Sie lebt noch jetzt in Eutritzſch und hat hier ſeit 1898 als Telegraphenbeamtin einen Wirkungskreis. S: Träume und Lieder (Ge.), 1906. 2. A. 1908. – Die Wunderroſen des Glücks und andere Erzählungen, 1911. Baeſecke, Georg (I, S. 129) er- hielt 1911 den Charakter als Pro- feſſor. S: Seelenwanderungen (Nn.), 1912. Baſtian, Ferdinand (I, S. 131). S: Es ſpukt (Schw.), 1911. – Der Dorfſchmied (Volksſt.), 1912. Batz, Philipp, pſeud. P. M. Main- länder, wurde am 5. Okt. 1841 in Offenbach a. Main geboren und von ſeinem Vater zum Kaufmann be- ſtimmt. Zu dieſem Zweck beſuchte er auf den Rat des der Familie be- freundeten Dichters Gutzkow die Handelsſchule in Dresden, wo er als Penſionär im Hauſe des Profeſſors Dr. Helbig von deſſen „treuer Hand nach durchdachtem Plan in das große geiſtige Univerſum eingeführt wur- de“. Die erſte Anſtellung erhielt er in einem Handelshauſe in Neapel, wohin er im Juni 1858 über Frank- reich gereiſt war, und da ſein Vater ihn nach der damals in Heſſen herr- ſchenden Sitte vom Militärdienſt los- gekauft hatte, ſo war ſein Aufenthalt in der Fremde an keine Zeit gebun- den. Fünf Jahre blieb er dort und verwertete ſeine Mußeſtunden eifrig zu ſeiner Weiterbildung. Neben dem Studium der italieniſchen Sprache und ihrer Klaſſiker waren es beſon- ders die Philoſophen Spinoza und Schopenhauer, die einen großen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/137>, abgerufen am 24.11.2024.