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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
*Hartenfels, Wilhelm Karl,


geb. am 23. August 1863 in Maxsain
(Kreis Unterwesterwald, Bez. Wies-
baden) als ältester Sohn eines
Bauern, erhielt von seinen geistig be-
gabten, sittenstreng lebenden, frei-
religiös gesinnten Eltern eine vor-
treffliche Erziehung u. war nach Be-
such der Volksschule vom 14. bis zum
25. Lebensjahre ohne Unterbrechung
in dem landwirtschaftlichen Betriebe
der Eltern tätig. Der Umgang mit
der freien Natur, der Mangel an Ver-
kehr mit gleichgestimmten Menschen
begünstigte seine Neigung zur Zurück-
gezogenheit und Einsamkeit, ja die
Lektüre sentimentaler Dichter führte
schließlich zu einer schweren Krisis
lang andauernder Schwermut, aus
der ihn endlich der Pfarrer des Orts,
Eduard Zachariae, herausriß, indem
er ihm die Schriften des Freidenkers
K. A. Specht (s. d.!) u. des Ethikers
Moritz von Egidy vermittelte u. da-
mit einer freireligiösen Anschauung
zuführte. Bald darauf verließ H. die
Heimat; er ging als Volontär auf
ein großes Gut der Ostschweiz, be-
suchte dann die staatliche Molkerei-
schule Sornthal (Kant. St. Gallen),
absolvierte danach die landwirtschaft-
liche Akademie zu Hofgut Geisberg
bei Wiesbaden, wirkte darauf meh-
rere Jahre als Gutsverwalter und
wurde im Mai 1893 als Sekretär
landwirtschaftl. Vereine nach Wies-
baden berufen. Aus dieser Stellung
wurde er nach sieben Jahren (1900)
wegen seiner freireligiösen Betäti-
gung entlassen; doch fand er bald im
Außendienst der Berliner Versiche-
rungs-Aktiengesellschaft "Viktoria",
in der Leitung des Filialbureaus
Gießen, Gelegenheit, seine besondere
Befähigung auch auf diesem Gebiet
zur Geltung zu bringen. Von 1906
bis 1908 war er dann in anderen
Assekuranz-Gesellschaften und darauf
ein Jahr lang in industriellen Unter-
nehmungen tätig, worauf er sich zu
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Har
Anfang des Jahres 1909 ein selbstän-
diges kaufmännisches Unternehmen
in Frankfurt a. Main gründete.

S:


Götzendienst (Satiren: Zwei prote-
stant. Pfarrer. - Moderne Psalmen.
Ge.), 1909. - Höhenluft (Satir. Ge.
über National- und Sozial-Ethik),
1910. - Zwei Novellen (Der Gärtner.
- Die moralische Gans), 1912. Zweite
verm. A. u. d. T.: Götzendienst (drei
Nn. enthält noch die N.: Zwei pro-
testantische Pfarrer), 1912. - Mo-
derne deutsche Psalmen, 1912.

Hartenstein, Anna

(III, S. 83),
trat 1910 in den Ruhestand und sie-
delte dann nach Dresden über.

S:


Der gute Kamerad (R.), 1912.

*Hartig, Leopold Graf,

geb. am
9. Novbr. 1866 in Wien, studierte an
der deutschen Karl Ferdinands-Uni-
versität in Prag die Rechte, erwarb
sich die Würde eines Dr. jur. u. trat
1892 in den Staatsdienst ein. Er
lebt gegenwärtig (1912) als Sektions-
rat im Ministerium für Kultus und
Unterricht in Wien und widmet sich
neben der Pflege der Rechtswissen-
schaften im Verein mit seiner Schwe-
ster, Gräfin Sophie Attems (s. d.!), mit
Vorliebe dem Studium der österreich.
Geschichtskunde und der literarischen
Bearbeitung des zu Gebote stehenden
Quellenmaterials. Als Ergebnis die-
ser gemeinsamen Arbeit sind bisher
unter dem Namen L. & S. Hartig-
Attems
erschienen

S:

Aus rauher
Zeit (Ein Sang a. d. Wachau), 1906.
- Ein Königstraum (Histor. Epos),
1909. - Die Salzfehde (Histor. R.),
1911.

Hartmann, Guido

(III, S. 87),
kam 1911 als Postsekretär nach Mün-
chen.

S:

Aus dem Spessart (Kultur-
und Heimatbilder), 1910. 2. A. 1911.

Hartog, Marie

(III, S. 91).

S:


Toskas Rache und andere Novellen,
1911.

Hartung, Max

(III, S. 91).

S:


Die Nachtdroschke und andere Humo-
resken, 1912.

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Har
*Hartenfels, Wilhelm Karl,


geb. am 23. Auguſt 1863 in Maxſain
(Kreis Unterweſterwald, Bez. Wies-
baden) als älteſter Sohn eines
Bauern, erhielt von ſeinen geiſtig be-
gabten, ſittenſtreng lebenden, frei-
religiös geſinnten Eltern eine vor-
treffliche Erziehung u. war nach Be-
ſuch der Volksſchule vom 14. bis zum
25. Lebensjahre ohne Unterbrechung
in dem landwirtſchaftlichen Betriebe
der Eltern tätig. Der Umgang mit
der freien Natur, der Mangel an Ver-
kehr mit gleichgeſtimmten Menſchen
begünſtigte ſeine Neigung zur Zurück-
gezogenheit und Einſamkeit, ja die
Lektüre ſentimentaler Dichter führte
ſchließlich zu einer ſchweren Kriſis
lang andauernder Schwermut, aus
der ihn endlich der Pfarrer des Orts,
Eduard Zachariae, herausriß, indem
er ihm die Schriften des Freidenkers
K. A. Specht (ſ. d.!) u. des Ethikers
Moritz von Egidy vermittelte u. da-
mit einer freireligiöſen Anſchauung
zuführte. Bald darauf verließ H. die
Heimat; er ging als Volontär auf
ein großes Gut der Oſtſchweiz, be-
ſuchte dann die ſtaatliche Molkerei-
ſchule Sornthal (Kant. St. Gallen),
abſolvierte danach die landwirtſchaft-
liche Akademie zu Hofgut Geisberg
bei Wiesbaden, wirkte darauf meh-
rere Jahre als Gutsverwalter und
wurde im Mai 1893 als Sekretär
landwirtſchaftl. Vereine nach Wies-
baden berufen. Aus dieſer Stellung
wurde er nach ſieben Jahren (1900)
wegen ſeiner freireligiöſen Betäti-
gung entlaſſen; doch fand er bald im
Außendienſt der Berliner Verſiche-
rungs-Aktiengeſellſchaft „Viktoria“,
in der Leitung des Filialbureaus
Gießen, Gelegenheit, ſeine beſondere
Befähigung auch auf dieſem Gebiet
zur Geltung zu bringen. Von 1906
bis 1908 war er dann in anderen
Aſſekuranz-Geſellſchaften und darauf
ein Jahr lang in induſtriellen Unter-
nehmungen tätig, worauf er ſich zu
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Har
Anfang des Jahres 1909 ein ſelbſtän-
diges kaufmänniſches Unternehmen
in Frankfurt a. Main gründete.

S:


Götzendienſt (Satiren: Zwei prote-
ſtant. Pfarrer. – Moderne Pſalmen.
Ge.), 1909. – Höhenluft (Satir. Ge.
über National- und Sozial-Ethik),
1910. – Zwei Novellen (Der Gärtner.
– Die moraliſche Gans), 1912. Zweite
verm. A. u. d. T.: Götzendienſt (drei
Nn. enthält noch die N.: Zwei pro-
teſtantiſche Pfarrer), 1912. – Mo-
derne deutſche Pſalmen, 1912.

Hartenſtein, Anna

(III, S. 83),
trat 1910 in den Ruheſtand und ſie-
delte dann nach Dresden über.

S:


Der gute Kamerad (R.), 1912.

*Hartig, Leopold Graf,

geb. am
9. Novbr. 1866 in Wien, ſtudierte an
der deutſchen Karl Ferdinands-Uni-
verſität in Prag die Rechte, erwarb
ſich die Würde eines Dr. jur. u. trat
1892 in den Staatsdienſt ein. Er
lebt gegenwärtig (1912) als Sektions-
rat im Miniſterium für Kultus und
Unterricht in Wien und widmet ſich
neben der Pflege der Rechtswiſſen-
ſchaften im Verein mit ſeiner Schwe-
ſter, Gräfin Sophie Attems (ſ. d.!), mit
Vorliebe dem Studium der öſterreich.
Geſchichtskunde und der literariſchen
Bearbeitung des zu Gebote ſtehenden
Quellenmaterials. Als Ergebnis die-
ſer gemeinſamen Arbeit ſind bisher
unter dem Namen L. & S. Hartig-
Attems
erſchienen

S:

Aus rauher
Zeit (Ein Sang a. d. Wachau), 1906.
– Ein Königstraum (Hiſtor. Epos),
1909. – Die Salzfehde (Hiſtor. R.),
1911.

Hartmann, Guido

(III, S. 87),
kam 1911 als Poſtſekretär nach Mün-
chen.

S:

Aus dem Speſſart (Kultur-
und Heimatbilder), 1910. 2. A. 1911.

Hartog, Marie

(III, S. 91).

S:


Toskas Rache und andere Novellen,
1911.

Hartung, Max

(III, S. 91).

S:


Die Nachtdroſchke und andere Humo-
resken, 1912.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/216>, abgerufen am 21.11.2024.