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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[a]us, und nachdem er sich bei Eduard
Winger mit Eifer dramatischen Stu-
[d]ien hingegeben, verließ er 1878 sei-
[d]en Beruf u. ging zur Bühne. Wäh-
[r]end der nun folgenden Wanderjahre
[g]ab er sich nicht nur dem Studium
[d]er deutschen, englischen, französi-
[s]chen und russischen Literatur hin,
[s]ondern trat auch mit kleineren hu-
[m]oristischen und ernsten poetischen
Arbeiten an die Öffentlichkeit. Nach
[v]ier Jahren ließ ihn die Sehnsucht
[n]ach einem geordneten u. geregelten
Leben der Bühne wieder den Rücken
[k]ehren; er trat 1882 zunächst als Ar-
[c]hitekt in die Baudirektion des kgl.
Ministeriums des Jnnern zu Dres-
den ein, übernahm dann aber 1884
die Redaktion der sächsischen Gewer-
bezeitung, die unter seiner Leitung
vom Ministerium zum offiziellen Or-
gane der gewerblichen Lehranstalten
des Königreichs Sachsen erhoben
wurde. Wolters, der diesen als
Schauspieler und Schriftsteller ange-
nommenen Namen mit ministerieller
Genehmigung auch im bürgerlichen
Leben führt, lebt jetzt fast ausschließ-
lich poetischer Produktion in Dresden,
war aber auch 1894-1901 Lehrer für
Bühnenausbildung und Redekunst
am dortigen königl. Konservatorium
für Musik und Theater.

S:

Aus trü-
ber und heiterer Zeit (Ge. von Wil-
helm Wolfsohn
), 1882. - Lessing-
Gedenkbuch, 1882. - Aus der Ren-
tiersecke (Hum.), 1888. - G-Dur von
Karl Gjellerup (N., übers.), 1889. - Ein
Gastspiel (R.), 1890. N. A. 1908. - Mäd-
chen am See (E.), 1893. - Sterbliche
Götter (R.), 1894. - Eine Million
(Schsp., mit Karl Gjellerup), 1894. -
Geliebt werden (R.), 1894. - Tragi-
sche Konflikte (Lsp.), 1895. - Indian
Summer
(Eine Herzensgesch.), 1895. -
Ach wenn du wärst mein eigen (R.),
1895. N. A. 1908. - Unehrliche Waffen
(Kom.), 1896. - Halkalm (R.), 1896.
- Helene Pawlowna (R.), 1896. -
Eine Gewissensfrage (Scherzetto),
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Wol
1896. - Liebe um Liebe (Lsp.), 1896.
- Advokat Patelin (von Brueys und
Palaprat, Lsp., übers.), 1896. - Die
törichte Liebe (Schsp., mit teilweiser
Benutzung einer Pawlowschen N.;
mit Karl Gjellerup), 1898. - Rache
(R.), 1898. - Der Hochzeitstag (Schw.,
mit Frz. Königsbrun-Schaup), 1900.
- Der Wohltäter (R.), 1900. - Herr
Liebetreu und seine Frau (Aus einem
Ehestandsroman), 1900. - Strauch-
diebe (Komödie), 1902. - Die Frau
des andern (Schw.), 1902. - Nur kein
Leutnant (Lsp.), 1903. - Das Kind
(Lsp.), 1904. - Sein Alibi (Schw.),
1905. N. A. 1909. - Der Hochzeitstag
(Schw., mit Königsbrun-Schaup),
1905. - Er und Sie (Eheliche Geschn.),
1906. - Ein Blick ins Nest (3 Lspe.:
Der Glückliche. - Die Hochzeitsreise
[sep. 1901]. - Kinderkrankheiten),
1906. - Verlobungsfieber (Humor.
R.), 1907. - Der Fünfuhrtee (Musik-
Lsp.), 1910. - O Eva! (Schw.), 1909.
- Der Lebemann (Schw.), 1911. -
Leander im Frack (Schw.), 1911.

Woltersdorff, Marie,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Marie
Burmeister,
wurde am 27. Sept.
1870 in Nordfriesland geboren, lebt
in Schleswig, wo sie sich 1906 mit
Dr. W. verheiratete.

S:

Pfarrhäuser
(E.), 1902. - Gottfried Rissoms Haus
(R.), 1903. 2. A. 1908. - Vicisti Ga-
lilaee!
(E.), 1906. - An jenem Tage
(E.), 1907. 2. A. 1911. - Unterwegs
(En.), 1909. - Vom Garten Eden
(R.), 1910. - Dämmerung (R.), 1910.

Wolzogen, Karl August Alfred,
Freiherr v.,

ältester Sohn des preu-
ßischen Generals der Jnfanterie Ju-
stus Ludwig von Wolzogen, wurde
am 27. Mai 1823 zu Frankfurt a. M.
geb., wo sein Vater damals Bevoll-
mächtigter für die Militärangelegen-
heiten des Bundes war, besuchte nach
des Vaters Pensionierung seit 1836
die Gymnasien zu Halle und Roß-
leben und studierte seit 1841 in Ber-
lin und Heidelberg die Rechte. Jm

* 3*

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Wol
[a]us, und nachdem er ſich bei Eduard
Winger mit Eifer dramatiſchen Stu-
[d]ien hingegeben, verließ er 1878 ſei-
[d]en Beruf u. ging zur Bühne. Wäh-
[r]end der nun folgenden Wanderjahre
[g]ab er ſich nicht nur dem Studium
[d]er deutſchen, engliſchen, franzöſi-
[ſ]chen und ruſſiſchen Literatur hin,
[ſ]ondern trat auch mit kleineren hu-
[m]oriſtiſchen und ernſten poetiſchen
Arbeiten an die Öffentlichkeit. Nach
[v]ier Jahren ließ ihn die Sehnſucht
[n]ach einem geordneten u. geregelten
Leben der Bühne wieder den Rücken
[k]ehren; er trat 1882 zunächſt als Ar-
[c]hitekt in die Baudirektion des kgl.
Miniſteriums des Jnnern zu Dres-
den ein, übernahm dann aber 1884
die Redaktion der ſächſiſchen Gewer-
bezeitung, die unter ſeiner Leitung
vom Miniſterium zum offiziellen Or-
gane der gewerblichen Lehranſtalten
des Königreichs Sachſen erhoben
wurde. Wolters, der dieſen als
Schauſpieler und Schriftſteller ange-
nommenen Namen mit miniſterieller
Genehmigung auch im bürgerlichen
Leben führt, lebt jetzt faſt ausſchließ-
lich poetiſcher Produktion in Dresden,
war aber auch 1894–1901 Lehrer für
Bühnenausbildung und Redekunſt
am dortigen königl. Konſervatorium
für Muſik und Theater.

S:

Aus trü-
ber und heiterer Zeit (Ge. von Wil-
helm Wolfſohn
), 1882. – Leſſing-
Gedenkbuch, 1882. – Aus der Ren-
tiersecke (Hum.), 1888. – G-Dur von
Karl Gjellerup (N., überſ.), 1889. – Ein
Gaſtſpiel (R.), 1890. N. A. 1908. – Mäd-
chen am See (E.), 1893. – Sterbliche
Götter (R.), 1894. – Eine Million
(Schſp., mit Karl Gjellerup), 1894. –
Geliebt werden (R.), 1894. – Tragi-
ſche Konflikte (Lſp.), 1895. – Indian
Summer
(Eine Herzensgeſch.), 1895. –
Ach wenn du wärſt mein eigen (R.),
1895. N. A. 1908. – Unehrliche Waffen
(Kom.), 1896. – Halkalm (R.), 1896.
– Helene Pawlowna (R.), 1896. –
Eine Gewiſſensfrage (Scherzetto),
[Spaltenumbruch]

Wol
1896. – Liebe um Liebe (Lſp.), 1896.
– Advokat Patelin (von Brueys und
Palaprat, Lſp., überſ.), 1896. – Die
törichte Liebe (Schſp., mit teilweiſer
Benutzung einer Pawlowſchen N.;
mit Karl Gjellerup), 1898. – Rache
(R.), 1898. – Der Hochzeitstag (Schw.,
mit Frz. Königsbrun-Schaup), 1900.
– Der Wohltäter (R.), 1900. – Herr
Liebetreu und ſeine Frau (Aus einem
Eheſtandsroman), 1900. – Strauch-
diebe (Komödie), 1902. – Die Frau
des andern (Schw.), 1902. – Nur kein
Leutnant (Lſp.), 1903. – Das Kind
(Lſp.), 1904. – Sein Alibi (Schw.),
1905. N. A. 1909. – Der Hochzeitstag
(Schw., mit Königsbrun–Schaup),
1905. – Er und Sie (Eheliche Geſchn.),
1906. – Ein Blick ins Neſt (3 Lſpe.:
Der Glückliche. – Die Hochzeitsreiſe
[ſep. 1901]. – Kinderkrankheiten),
1906. – Verlobungsfieber (Humor.
R.), 1907. – Der Fünfuhrtee (Muſik-
Lſp.), 1910. – O Eva! (Schw.), 1909.
– Der Lebemann (Schw.), 1911. –
Leander im Frack (Schw.), 1911.

Woltersdorff, Marie,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Marie
Burmeiſter,
wurde am 27. Sept.
1870 in Nordfriesland geboren, lebt
in Schleswig, wo ſie ſich 1906 mit
Dr. W. verheiratete.

S:

Pfarrhäuſer
(E.), 1902. – Gottfried Riſſoms Haus
(R.), 1903. 2. A. 1908. – Vicisti Ga-
lilaee!
(E.), 1906. – An jenem Tage
(E.), 1907. 2. A. 1911. – Unterwegs
(En.), 1909. – Vom Garten Eden
(R.), 1910. – Dämmerung (R.), 1910.

Wolzogen, Karl Auguſt Alfred,
Freiherr v.,

älteſter Sohn des preu-
ßiſchen Generals der Jnfanterie Ju-
ſtus Ludwig von Wolzogen, wurde
am 27. Mai 1823 zu Frankfurt a. M.
geb., wo ſein Vater damals Bevoll-
mächtigter für die Militärangelegen-
heiten des Bundes war, beſuchte nach
des Vaters Penſionierung ſeit 1836
die Gymnaſien zu Halle und Roß-
leben und ſtudierte ſeit 1841 in Ber-
lin und Heidelberg die Rechte. Jm

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[35/0039] Wol Wol aus, und nachdem er ſich bei Eduard Winger mit Eifer dramatiſchen Stu- dien hingegeben, verließ er 1878 ſei- den Beruf u. ging zur Bühne. Wäh- rend der nun folgenden Wanderjahre gab er ſich nicht nur dem Studium der deutſchen, engliſchen, franzöſi- ſchen und ruſſiſchen Literatur hin, ſondern trat auch mit kleineren hu- moriſtiſchen und ernſten poetiſchen Arbeiten an die Öffentlichkeit. Nach vier Jahren ließ ihn die Sehnſucht nach einem geordneten u. geregelten Leben der Bühne wieder den Rücken kehren; er trat 1882 zunächſt als Ar- chitekt in die Baudirektion des kgl. Miniſteriums des Jnnern zu Dres- den ein, übernahm dann aber 1884 die Redaktion der ſächſiſchen Gewer- bezeitung, die unter ſeiner Leitung vom Miniſterium zum offiziellen Or- gane der gewerblichen Lehranſtalten des Königreichs Sachſen erhoben wurde. Wolters, der dieſen als Schauſpieler und Schriftſteller ange- nommenen Namen mit miniſterieller Genehmigung auch im bürgerlichen Leben führt, lebt jetzt faſt ausſchließ- lich poetiſcher Produktion in Dresden, war aber auch 1894–1901 Lehrer für Bühnenausbildung und Redekunſt am dortigen königl. Konſervatorium für Muſik und Theater. S: Aus trü- ber und heiterer Zeit (Ge. von Wil- helm Wolfſohn), 1882. – Leſſing- Gedenkbuch, 1882. – Aus der Ren- tiersecke (Hum.), 1888. – G-Dur von Karl Gjellerup (N., überſ.), 1889. – Ein Gaſtſpiel (R.), 1890. N. A. 1908. – Mäd- chen am See (E.), 1893. – Sterbliche Götter (R.), 1894. – Eine Million (Schſp., mit Karl Gjellerup), 1894. – Geliebt werden (R.), 1894. – Tragi- ſche Konflikte (Lſp.), 1895. – Indian Summer (Eine Herzensgeſch.), 1895. – Ach wenn du wärſt mein eigen (R.), 1895. N. A. 1908. – Unehrliche Waffen (Kom.), 1896. – Halkalm (R.), 1896. – Helene Pawlowna (R.), 1896. – Eine Gewiſſensfrage (Scherzetto), 1896. – Liebe um Liebe (Lſp.), 1896. – Advokat Patelin (von Brueys und Palaprat, Lſp., überſ.), 1896. – Die törichte Liebe (Schſp., mit teilweiſer Benutzung einer Pawlowſchen N.; mit Karl Gjellerup), 1898. – Rache (R.), 1898. – Der Hochzeitstag (Schw., mit Frz. Königsbrun-Schaup), 1900. – Der Wohltäter (R.), 1900. – Herr Liebetreu und ſeine Frau (Aus einem Eheſtandsroman), 1900. – Strauch- diebe (Komödie), 1902. – Die Frau des andern (Schw.), 1902. – Nur kein Leutnant (Lſp.), 1903. – Das Kind (Lſp.), 1904. – Sein Alibi (Schw.), 1905. N. A. 1909. – Der Hochzeitstag (Schw., mit Königsbrun–Schaup), 1905. – Er und Sie (Eheliche Geſchn.), 1906. – Ein Blick ins Neſt (3 Lſpe.: Der Glückliche. – Die Hochzeitsreiſe [ſep. 1901]. – Kinderkrankheiten), 1906. – Verlobungsfieber (Humor. R.), 1907. – Der Fünfuhrtee (Muſik- Lſp.), 1910. – O Eva! (Schw.), 1909. – Der Lebemann (Schw.), 1911. – Leander im Frack (Schw.), 1911. Woltersdorff, Marie, bekannt unter ihrem Mädchennamen Marie Burmeiſter, wurde am 27. Sept. 1870 in Nordfriesland geboren, lebt in Schleswig, wo ſie ſich 1906 mit Dr. W. verheiratete. S: Pfarrhäuſer (E.), 1902. – Gottfried Riſſoms Haus (R.), 1903. 2. A. 1908. – Vicisti Ga- lilaee! (E.), 1906. – An jenem Tage (E.), 1907. 2. A. 1911. – Unterwegs (En.), 1909. – Vom Garten Eden (R.), 1910. – Dämmerung (R.), 1910. Wolzogen, Karl Auguſt Alfred, Freiherr v., älteſter Sohn des preu- ßiſchen Generals der Jnfanterie Ju- ſtus Ludwig von Wolzogen, wurde am 27. Mai 1823 zu Frankfurt a. M. geb., wo ſein Vater damals Bevoll- mächtigter für die Militärangelegen- heiten des Bundes war, beſuchte nach des Vaters Penſionierung ſeit 1836 die Gymnaſien zu Halle und Roß- leben und ſtudierte ſeit 1841 in Ber- lin und Heidelberg die Rechte. Jm * 3*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/39>, abgerufen am 21.11.2024.