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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jahren wieder niederlegte, worauf
er sich als Privatmann in seine Vater-
stadt Leisnig zurückzog und bis an
seinen Tod schriftstellerisch tätig blieb.
Er redigierte zuletzt die Zeitschrift
"Freie Glocken". Wegen eines Ge-
dichts in derselben wurde er zu einer
Gefängnisstrafe verurteilt, die er am
11. Jan. 1876 im Schlosse Wilden-
stein bei Leisnig antreten sollte. Der
Tod, der am 10. Januar 1876 ein-
trat, überhob ihn dieser Strafe.

S:


Morgenklänge (En. u. Ge.), 1821. -
Dramatische Dichtungen, 1821. (Jn-
halt: Die Prüfungen. - Der Schwur.
- Das Rockenweibchen.) - Griechen-
lands blutige Weihnacht (G.), 1827.
Grundtöne, oder: Homiletische Um-
risse, 1830. - Blätter aus dem Gottes-
hause, 2 Hefte, 1830. - Nordlichter
(Ge.), 1831. - Kirchenbilder, entlehnt
aus Natur, Bibel und Gemüt; II,
1836. - Antike Novellen (Die Prieste-
rin. - Alexander von Phera. - Das
goldene Palmblatt. - Die Statue. -
Die Tochter des Philosophen), 1839. -
Novellen; III, 1840 (Jnhalt: I. Der
Rheinschiffer. - Donna Cia. - II. Der
Tuchmacher aus Brügge. - Die Temp-
ler. III. Der Königssarg. - Nord-
mann). - Der Totengräber v. Bacha-
rach (Ein Nachtstück), 1841. - Ge-
dichte (Auszug a. d. Kirchenbildern,
Nordlichtern u. Grundtönen), hrsg.
von Ferd. Hartmann, 1851. - Der
Bau u. die Bauleute, oder: Die Re-
formatoren; II, 1861-65. - Marlene,
oder: Magd und Gräfin (Tendenz-
rom.); II, 1868. - Freireligiöse Haus-
kapelle (Vorträge, Ge. usw.), 12 Hefte,
1873. - Gesammelte Novellen, 1. und
2. Bd., 1875 (Jnhalt: Des Sohnes
Rache. - Die Rebellion im Kirchen-
staate).

Wurm, Christian Friedrich
Ludwig,

geboren am 27. Mai 1801
in Heuberg (Mittelfranken), studierte
klassische Philologie u. erweckte früh
die Aufmerksamkeit seines Lehrers
Friedrich Thiersch, der ihm sein Leben
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Wur
lang das Wohlwollen bewahrte.
Schon 1823 wurde W. Lehrer am
Oberprogymnasium in Augsburg,
1824 Professor am Gymnasium in
Nürnberg und als solcher 1835 nach
Hof versetzt, wo er Hauptmitarbeiter
am "Hofer Anzeiger für Stadt und
Land" ward. Der politischen Bewe-
gung in den vierziger Jahren schloß
er sich mit nationaler Begeisterung
an, erregte aber dadurch das Miß-
fallen der Regierung, die ihn im Juni
1849 an die Studienanstalt zu St.
Anna in Augsburg versetzte. Noch
vor Antritt dieser Stelle ward er in
Untersuchungshaft genommen, und
wenn auch seine Verurteilung nicht
erfolgte, so entfernte man ihn doch
durch zeitliche Versetzung in den Ruhe-
stand aus dem Lehramt. Er hat ein
solches auch nicht wieder erlangt und
ist am 12. Oktober 1861 in München,
wohin er übersiedelte, gestorben.
Außer einer Reihe von philologisch-
pädagogischen Werken veröffentlichte
er

S:

Stanzen auf Stanzen (wider
Albert Knapp, veranlaßt durch dessen
Gedicht "Auf Goethes Heimgang"),
1835. - Gedichte, 1836. - Die Nibe-
lungen. Siegfrieds Tod (Romant.
Trag.), 1839.

Wurm, Ernest

(urspr.: Franz),
psd. Franz Jnnbach, wurde am
13. Jan. 1820 zu Kematen in Ober-
österreich gebor., erhielt seine Vorbil-
dung im Benediktinerstift zu Krems-
münster, trat im Sept. 1841 in das-
selbe ein, legte am 27. Dezbr. 1845
die Profeß ab, vertauschte seinen bis-
herigen Rufnamen Franz mit den
Klosternamen Ernest und erhielt am
18. Juli 1846 die Priesterweihe. Hin-
fort in der Seelsorge tätig, wirkte e[r]
14 Jahre als Kooperator in Ried[,]
Thalheim u. Weißkirchen, wurde 186[0]
Pfarrer in Althaming, 1867 in Sip[-]
bachzell, 1876 Pfarrvikar in Viecht[-]
wang und 1882 Pfarrer in Petten
bach, wo er am 9. Juni 1888 star[b.]
Seit 1865 gab er den "Neuesten Kurz[-]

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Wur
Jahren wieder niederlegte, worauf
er ſich als Privatmann in ſeine Vater-
ſtadt Leisnig zurückzog und bis an
ſeinen Tod ſchriftſtelleriſch tätig blieb.
Er redigierte zuletzt die Zeitſchrift
„Freie Glocken“. Wegen eines Ge-
dichts in derſelben wurde er zu einer
Gefängnisſtrafe verurteilt, die er am
11. Jan. 1876 im Schloſſe Wilden-
ſtein bei Leisnig antreten ſollte. Der
Tod, der am 10. Januar 1876 ein-
trat, überhob ihn dieſer Strafe.

S:


Morgenklänge (En. u. Ge.), 1821. –
Dramatiſche Dichtungen, 1821. (Jn-
halt: Die Prüfungen. – Der Schwur.
– Das Rockenweibchen.) – Griechen-
lands blutige Weihnacht (G.), 1827.
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riſſe, 1830. – Blätter aus dem Gottes-
hauſe, 2 Hefte, 1830. – Nordlichter
(Ge.), 1831. – Kirchenbilder, entlehnt
aus Natur, Bibel und Gemüt; II,
1836. – Antike Novellen (Die Prieſte-
rin. – Alexander von Phera. – Das
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Die Tochter des Philoſophen), 1839. –
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Tuchmacher aus Brügge. – Die Temp-
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mann). – Der Totengräber v. Bacha-
rach (Ein Nachtſtück), 1841. – Ge-
dichte (Auszug a. d. Kirchenbildern,
Nordlichtern u. Grundtönen), hrsg.
von Ferd. Hartmann, 1851. – Der
Bau u. die Bauleute, oder: Die Re-
formatoren; II, 1861–65. – Marlene,
oder: Magd und Gräfin (Tendenz-
rom.); II, 1868. – Freireligiöſe Haus-
kapelle (Vorträge, Ge. uſw.), 12 Hefte,
1873. – Geſammelte Novellen, 1. und
2. Bd., 1875 (Jnhalt: Des Sohnes
Rache. – Die Rebellion im Kirchen-
ſtaate).

Wurm, Chriſtian Friedrich
Ludwig,

geboren am 27. Mai 1801
in Heuberg (Mittelfranken), ſtudierte
klaſſiſche Philologie u. erweckte früh
die Aufmerkſamkeit ſeines Lehrers
Friedrich Thierſch, der ihm ſein Leben
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Wur
lang das Wohlwollen bewahrte.
Schon 1823 wurde W. Lehrer am
Oberprogymnaſium in Augsburg,
1824 Profeſſor am Gymnaſium in
Nürnberg und als ſolcher 1835 nach
Hof verſetzt, wo er Hauptmitarbeiter
am „Hofer Anzeiger für Stadt und
Land“ ward. Der politiſchen Bewe-
gung in den vierziger Jahren ſchloß
er ſich mit nationaler Begeiſterung
an, erregte aber dadurch das Miß-
fallen der Regierung, die ihn im Juni
1849 an die Studienanſtalt zu St.
Anna in Augsburg verſetzte. Noch
vor Antritt dieſer Stelle ward er in
Unterſuchungshaft genommen, und
wenn auch ſeine Verurteilung nicht
erfolgte, ſo entfernte man ihn doch
durch zeitliche Verſetzung in den Ruhe-
ſtand aus dem Lehramt. Er hat ein
ſolches auch nicht wieder erlangt und
iſt am 12. Oktober 1861 in München,
wohin er überſiedelte, geſtorben.
Außer einer Reihe von philologiſch-
pädagogiſchen Werken veröffentlichte
er

S:

Stanzen auf Stanzen (wider
Albert Knapp, veranlaßt durch deſſen
Gedicht „Auf Goethes Heimgang“),
1835. – Gedichte, 1836. – Die Nibe-
lungen. Siegfrieds Tod (Romant.
Trag.), 1839.

Wurm, Erneſt

(urſpr.: Franz),
pſd. Franz Jnnbach, wurde am
13. Jan. 1820 zu Kematen in Ober-
öſterreich gebor., erhielt ſeine Vorbil-
dung im Benediktinerſtift zu Krems-
münſter, trat im Sept. 1841 in das-
ſelbe ein, legte am 27. Dezbr. 1845
die Profeß ab, vertauſchte ſeinen bis-
herigen Rufnamen Franz mit den
Kloſternamen Erneſt und erhielt am
18. Juli 1846 die Prieſterweihe. Hin-
fort in der Seelſorge tätig, wirkte e[r]
14 Jahre als Kooperator in Ried[,]
Thalheim u. Weißkirchen, wurde 186[0]
Pfarrer in Althaming, 1867 in Sip[-]
bachzell, 1876 Pfarrvikar in Viecht[-]
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[54/0058] Wur Wur Jahren wieder niederlegte, worauf er ſich als Privatmann in ſeine Vater- ſtadt Leisnig zurückzog und bis an ſeinen Tod ſchriftſtelleriſch tätig blieb. Er redigierte zuletzt die Zeitſchrift „Freie Glocken“. Wegen eines Ge- dichts in derſelben wurde er zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt, die er am 11. Jan. 1876 im Schloſſe Wilden- ſtein bei Leisnig antreten ſollte. Der Tod, der am 10. Januar 1876 ein- trat, überhob ihn dieſer Strafe. S: Morgenklänge (En. u. Ge.), 1821. – Dramatiſche Dichtungen, 1821. (Jn- halt: Die Prüfungen. – Der Schwur. – Das Rockenweibchen.) – Griechen- lands blutige Weihnacht (G.), 1827. Grundtöne, oder: Homiletiſche Um- riſſe, 1830. – Blätter aus dem Gottes- hauſe, 2 Hefte, 1830. – Nordlichter (Ge.), 1831. – Kirchenbilder, entlehnt aus Natur, Bibel und Gemüt; II, 1836. – Antike Novellen (Die Prieſte- rin. – Alexander von Phera. – Das goldene Palmblatt. – Die Statue. – Die Tochter des Philoſophen), 1839. – Novellen; III, 1840 (Jnhalt: I. Der Rheinſchiffer. – Donna Cia. – II. Der Tuchmacher aus Brügge. – Die Temp- ler. III. Der Königsſarg. – Nord- mann). – Der Totengräber v. Bacha- rach (Ein Nachtſtück), 1841. – Ge- dichte (Auszug a. d. Kirchenbildern, Nordlichtern u. Grundtönen), hrsg. von Ferd. Hartmann, 1851. – Der Bau u. die Bauleute, oder: Die Re- formatoren; II, 1861–65. – Marlene, oder: Magd und Gräfin (Tendenz- rom.); II, 1868. – Freireligiöſe Haus- kapelle (Vorträge, Ge. uſw.), 12 Hefte, 1873. – Geſammelte Novellen, 1. und 2. Bd., 1875 (Jnhalt: Des Sohnes Rache. – Die Rebellion im Kirchen- ſtaate). Wurm, Chriſtian Friedrich Ludwig, geboren am 27. Mai 1801 in Heuberg (Mittelfranken), ſtudierte klaſſiſche Philologie u. erweckte früh die Aufmerkſamkeit ſeines Lehrers Friedrich Thierſch, der ihm ſein Leben lang das Wohlwollen bewahrte. Schon 1823 wurde W. Lehrer am Oberprogymnaſium in Augsburg, 1824 Profeſſor am Gymnaſium in Nürnberg und als ſolcher 1835 nach Hof verſetzt, wo er Hauptmitarbeiter am „Hofer Anzeiger für Stadt und Land“ ward. Der politiſchen Bewe- gung in den vierziger Jahren ſchloß er ſich mit nationaler Begeiſterung an, erregte aber dadurch das Miß- fallen der Regierung, die ihn im Juni 1849 an die Studienanſtalt zu St. Anna in Augsburg verſetzte. Noch vor Antritt dieſer Stelle ward er in Unterſuchungshaft genommen, und wenn auch ſeine Verurteilung nicht erfolgte, ſo entfernte man ihn doch durch zeitliche Verſetzung in den Ruhe- ſtand aus dem Lehramt. Er hat ein ſolches auch nicht wieder erlangt und iſt am 12. Oktober 1861 in München, wohin er überſiedelte, geſtorben. Außer einer Reihe von philologiſch- pädagogiſchen Werken veröffentlichte er S: Stanzen auf Stanzen (wider Albert Knapp, veranlaßt durch deſſen Gedicht „Auf Goethes Heimgang“), 1835. – Gedichte, 1836. – Die Nibe- lungen. Siegfrieds Tod (Romant. Trag.), 1839. Wurm, Erneſt (urſpr.: Franz), pſd. Franz Jnnbach, wurde am 13. Jan. 1820 zu Kematen in Ober- öſterreich gebor., erhielt ſeine Vorbil- dung im Benediktinerſtift zu Krems- münſter, trat im Sept. 1841 in das- ſelbe ein, legte am 27. Dezbr. 1845 die Profeß ab, vertauſchte ſeinen bis- herigen Rufnamen Franz mit den Kloſternamen Erneſt und erhielt am 18. Juli 1846 die Prieſterweihe. Hin- fort in der Seelſorge tätig, wirkte er 14 Jahre als Kooperator in Ried, Thalheim u. Weißkirchen, wurde 1860 Pfarrer in Althaming, 1867 in Sip- bachzell, 1876 Pfarrvikar in Viecht- wang und 1882 Pfarrer in Petten bach, wo er am 9. Juni 1888 ſtarb. Seit 1865 gab er den „Neueſten Kurz- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/58>, abgerufen am 24.11.2024.