Tisamenos aus Elis überwunden, welcher später vor der Schlacht bei Plataeae den Spartanern das Opfer verrichtete: Paus. VI, 14, 5; vgl. III, 11, 6. Herod. IX, 33. Stomios lebte also ge- gen Ol. 75.
Der Vollständigkeit wegen mag endlich noch Koios an- geführt werden, wenn es auch zweifelhaft ist, ob er überhaupt in einem Künstlerverzeichnisse eine Stelle verdient. Sein Name befindet sich auf einem kleinen Bronzegefässe, welches zu Olympia gefunden ward, und die Form eines kleinen, wie zu einem Kinderspielzeug bestimmten Helmes hat:
[Abbildung]
C. I. n. 31. p. 48 und 886. vgl. Panofka in der Arch. Zeitung N. 37, S. 210. Böckh liest Koios (oder Koos) mapoese phu .... und hält Koios für einen Eigennamen.
Rückblick.
Nichts pflegt in der Geschichte grösseren Reiz zu gewäh- ren, als eine Entwickelung vom Anfange an durch die ver- schiedenen Stufen bis zu ihrem Höhepunkte zu verfolgen. Wir hören mit Spannung von einem Kanachos, Kallon, Ona- tas, Ageladas. Aber leider vergeblich sehen wir uns nach einer Charakteristik ihres Wesens, nach einer Entwickelungs- geschichte ihrer Kunst um. "Non constat sibi in hac parte Graecorum diligentia" klagt Plinius bei den Anfängen der Ma- lerei; wir beklagen dasselbe hier bei der Geschichte der älteren Sculptur. Namen von Künstlern, Anführungen von Werken, Stoff zu chronologischen Erörterungen finden wir in hinläng- licher Fülle, nirgends aber die feinen Winke, die oft in einem Worte uns Aufschluss über das innere, tiefere Wesen eines Künstlers gewähren, Winke, wie wir sie in der Folge viel- fältig, ich darf wohl sagen, zu bewundern Gelegenheit haben werden. Sollen hier in dieser frühen Zeit unsere Wünsche befriedigt werden, unsere vielfachen Fragen ihre Erledigung finden, so dürfen wir unsere Hoffnung nicht auf die schrift- lichen Ueberlieferungen, sondern nur auf die Werke selbst setzen, von denen uns das Schicksal einen Theil noch erhalten hat, einen andern vielleicht noch vorenthält, bis wir zur vol- len Würdigung derselben reifer sein werden. Hier also geht die Aufgabe der Kunstgeschichte über die Grenzen hinaus, welche wir uns für die Geschichte der Künstler gesteckt haben.
Tisamenos aus Elis überwunden, welcher später vor der Schlacht bei Plataeae den Spartanern das Opfer verrichtete: Paus. VI, 14, 5; vgl. III, 11, 6. Herod. IX, 33. Stomios lebte also ge- gen Ol. 75.
Der Vollständigkeit wegen mag endlich noch Koios an- geführt werden, wenn es auch zweifelhaft ist, ob er überhaupt in einem Künstlerverzeichnisse eine Stelle verdient. Sein Name befindet sich auf einem kleinen Bronzegefässe, welches zu Olympia gefunden ward, und die Form eines kleinen, wie zu einem Kinderspielzeug bestimmten Helmes hat:
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C. I. n. 31. p. 48 und 886. vgl. Panofka in der Arch. Zeitung N. 37, S. 210. Böckh liest Κοῖός (oder Κῷός) μαπόησε φυ .... und hält Koios für einen Eigennamen.
Rückblick.
Nichts pflegt in der Geschichte grösseren Reiz zu gewäh- ren, als eine Entwickelung vom Anfange an durch die ver- schiedenen Stufen bis zu ihrem Höhepunkte zu verfolgen. Wir hören mit Spannung von einem Kanachos, Kallon, Ona- tas, Ageladas. Aber leider vergeblich sehen wir uns nach einer Charakteristik ihres Wesens, nach einer Entwickelungs- geschichte ihrer Kunst um. „Non constat sibi in hac parte Graecorum diligentia“ klagt Plinius bei den Anfängen der Ma- lerei; wir beklagen dasselbe hier bei der Geschichte der älteren Sculptur. Namen von Künstlern, Anführungen von Werken, Stoff zu chronologischen Erörterungen finden wir in hinläng- licher Fülle, nirgends aber die feinen Winke, die oft in einem Worte uns Aufschluss über das innere, tiefere Wesen eines Künstlers gewähren, Winke, wie wir sie in der Folge viel- fältig, ich darf wohl sagen, zu bewundern Gelegenheit haben werden. Sollen hier in dieser frühen Zeit unsere Wünsche befriedigt werden, unsere vielfachen Fragen ihre Erledigung finden, so dürfen wir unsere Hoffnung nicht auf die schrift- lichen Ueberlieferungen, sondern nur auf die Werke selbst setzen, von denen uns das Schicksal einen Theil noch erhalten hat, einen andern vielleicht noch vorenthält, bis wir zur vol- len Würdigung derselben reifer sein werden. Hier also geht die Aufgabe der Kunstgeschichte über die Grenzen hinaus, welche wir uns für die Geschichte der Künstler gesteckt haben.
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Tisamenos aus Elis überwunden, welcher später vor der Schlacht
bei Plataeae den Spartanern das Opfer verrichtete: Paus. VI,
14, 5; vgl. III, 11, 6. Herod. IX, 33. Stomios lebte also ge-
gen Ol. 75.
Der Vollständigkeit wegen mag endlich noch Koios an-
geführt werden, wenn es auch zweifelhaft ist, ob er überhaupt
in einem Künstlerverzeichnisse eine Stelle verdient. Sein
Name befindet sich auf einem kleinen Bronzegefässe, welches
zu Olympia gefunden ward, und die Form eines kleinen, wie
zu einem Kinderspielzeug bestimmten Helmes hat:
[Abbildung]
C. I. n. 31. p. 48 und 886. vgl. Panofka in der Arch. Zeitung
N. 37, S. 210. Böckh liest Κοῖός (oder Κῷός) μαπόησε φυ ....
und hält Koios für einen Eigennamen.
Rückblick.
Nichts pflegt in der Geschichte grösseren Reiz zu gewäh-
ren, als eine Entwickelung vom Anfange an durch die ver-
schiedenen Stufen bis zu ihrem Höhepunkte zu verfolgen.
Wir hören mit Spannung von einem Kanachos, Kallon, Ona-
tas, Ageladas. Aber leider vergeblich sehen wir uns nach
einer Charakteristik ihres Wesens, nach einer Entwickelungs-
geschichte ihrer Kunst um. „Non constat sibi in hac parte
Graecorum diligentia“ klagt Plinius bei den Anfängen der Ma-
lerei; wir beklagen dasselbe hier bei der Geschichte der älteren
Sculptur. Namen von Künstlern, Anführungen von Werken,
Stoff zu chronologischen Erörterungen finden wir in hinläng-
licher Fülle, nirgends aber die feinen Winke, die oft in einem
Worte uns Aufschluss über das innere, tiefere Wesen eines
Künstlers gewähren, Winke, wie wir sie in der Folge viel-
fältig, ich darf wohl sagen, zu bewundern Gelegenheit haben
werden. Sollen hier in dieser frühen Zeit unsere Wünsche
befriedigt werden, unsere vielfachen Fragen ihre Erledigung
finden, so dürfen wir unsere Hoffnung nicht auf die schrift-
lichen Ueberlieferungen, sondern nur auf die Werke selbst
setzen, von denen uns das Schicksal einen Theil noch erhalten
hat, einen andern vielleicht noch vorenthält, bis wir zur vol-
len Würdigung derselben reifer sein werden. Hier also geht
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/131>, abgerufen am 21.11.2024.
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