Von Portraits erwähnten wir so eben schon Lykiskos, einen uns unbekannten Mann; früher Isokrates, von Timo- theos den Göttinnen in Eleusis geweiht;
Alexander auf der Löwenjagd (vgl. unter Lysipp). Ausserdem gehören in diese Klasse:
Die Statuen im Philippeum zu Olympia: "Philipp und Alexander, dazu Amyntas, der Vater Philipps. Auch die- ses sind Werke des Leochares aus Elfenbein und Gold, wie es ebenfalls die Bilder der Olympias und Eurydike sind": Paus. V, 20, 5. Die Worte "auch dieses" können sich kaum auf etwas anderes, als die lückenhafte Stelle V, 17, 1 bezie- hen, in welcher wahrscheinlich gesagt war, dass die beiden Frauenstatuen ebenfalls Werke des Leochares und aus dem Philippeum nach dem Heraeum versetzt waren. (Vgl. Ztschr. f. Altw. 1848, S. 1092.)
Ferner war Leochares an einem Monument der Familie des Andaetes und Pasikles auf der Akropolis zu Athen beschäftigt. Nach der aus mehreren Marmorblöcken bestehen- den Basis zu urtheilen, bestand es aus wenigstens fünf, wahr- scheinlich marmornen Portraitfiguren, von denen die eine si- cher ein Werk des Leochares, zwei andere von Sthennis wa- ren, während die Künstlernamen unter den übrigen nicht er- halten sind. Ueber die ganze Breite der Basis lief in grösseren Buchstaben die Weihinschrift:
[Abbildung]
Darüber von der Linken beginnend die Namen der dargestell- ten Personen und darunter die der Künstler:
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Von Portraits erwähnten wir so eben schon Lykiskos, einen uns unbekannten Mann; früher Isokrates, von Timo- theos den Göttinnen in Eleusis geweiht;
Alexander auf der Löwenjagd (vgl. unter Lysipp). Ausserdem gehören in diese Klasse:
Die Statuen im Philippeum zu Olympia: „Philipp und Alexander, dazu Amyntas, der Vater Philipps. Auch die- ses sind Werke des Leochares aus Elfenbein und Gold, wie es ebenfalls die Bilder der Olympias und Eurydike sind”: Paus. V, 20, 5. Die Worte „auch dieses” können sich kaum auf etwas anderes, als die lückenhafte Stelle V, 17, 1 bezie- hen, in welcher wahrscheinlich gesagt war, dass die beiden Frauenstatuen ebenfalls Werke des Leochares und aus dem Philippeum nach dem Heraeum versetzt waren. (Vgl. Ztschr. f. Altw. 1848, S. 1092.)
Ferner war Leochares an einem Monument der Familie des Andaetes und Pasikles auf der Akropolis zu Athen beschäftigt. Nach der aus mehreren Marmorblöcken bestehen- den Basis zu urtheilen, bestand es aus wenigstens fünf, wahr- scheinlich marmornen Portraitfiguren, von denen die eine si- cher ein Werk des Leochares, zwei andere von Sthennis wa- ren, während die Künstlernamen unter den übrigen nicht er- halten sind. Ueber die ganze Breite der Basis lief in grösseren Buchstaben die Weihinschrift:
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Darüber von der Linken beginnend die Namen der dargestell- ten Personen und darunter die der Künstler:
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Von Portraits erwähnten wir so eben schon Lykiskos,
einen uns unbekannten Mann; früher Isokrates, von Timo-
theos den Göttinnen in Eleusis geweiht;
Alexander auf der Löwenjagd (vgl. unter Lysipp).
Ausserdem gehören in diese Klasse:
Die Statuen im Philippeum zu Olympia: „Philipp
und Alexander, dazu Amyntas, der Vater Philipps. Auch die-
ses sind Werke des Leochares aus Elfenbein und Gold, wie
es ebenfalls die Bilder der Olympias und Eurydike sind”:
Paus. V, 20, 5. Die Worte „auch dieses” können sich kaum
auf etwas anderes, als die lückenhafte Stelle V, 17, 1 bezie-
hen, in welcher wahrscheinlich gesagt war, dass die beiden
Frauenstatuen ebenfalls Werke des Leochares und aus dem
Philippeum nach dem Heraeum versetzt waren. (Vgl. Ztschr.
f. Altw. 1848, S. 1092.)
Ferner war Leochares an einem Monument der Familie
des Andaetes und Pasikles auf der Akropolis zu Athen
beschäftigt. Nach der aus mehreren Marmorblöcken bestehen-
den Basis zu urtheilen, bestand es aus wenigstens fünf, wahr-
scheinlich marmornen Portraitfiguren, von denen die eine si-
cher ein Werk des Leochares, zwei andere von Sthennis wa-
ren, während die Künstlernamen unter den übrigen nicht er-
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/402>, abgerufen am 22.11.2024.
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