Drei dieser Maler führt Plinius unter denen an, welche im Range sich an die ausgezeichnetsten anschliessen (primis proximi):
Philiskos malte die Werkstätte eines Malers, worin ein Knabe Feuer anbläst: Plinius 35, 143; vgl. Th. I, S. 668.
Simos malte einen ruhenden Jüngling, eine Walkerwerkstätte, einen, der die Quinquatrus (ein fünftägiges Minervenfest) feierte; endlich eine vorzügliche Nemesis: Plin. 35, 143; vgl. Th. I, S. 467.
Tauriskos malte einen Diskoswerfer, Klytaemnestra, einen Panisken, Eteokles, der die Herrschaft wieder zu erlangen trachtet, und Kapaneus: Plin. 35, 144; vgl. Th. I, S. 471.
Unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Ma- lern erscheint:
Mnasitimos, Sohn und Schüler des Aristonidas; wonach auch der letztere für einen Maler zu halten sein wird. Sein Name stand auch wirklich früher in demselben Verzeichnisse bei Plinius, hat aber nach den besseren Handschriften dem eines unbekannten Aristokydes weichen müssen: Plin. 35, 146; vgl. Th. I, S. 464.
Ophelion ist bekannt aus zwei spielenden, nemlich vor- und rückwärts lesbaren Epigrammen des Nikodemos von Heraklea: Anall. II, 382, n. 2--3. Das erste bezieht sich auf ein Bild des bocksfüssigen Pan; das zweite auf eine Darstellung der Aerope, der Gemahlin des Atreus. Ueber die Auffassung des Gegenstandes lässt sich kaum eine Vermuthung aufstel- len: der Dichter spricht von der Gestalt der Aerope in Thrä- nen, den Ueberresten des unseligen Mahles und der Strafe oder Pein (poinen), welche rein durch den Ausdruck, aber auch z. B. durch eine furienartige Gestalt dargestellt sein konnte (vgl. z. B. die im Bull. dell' Inst. 1851, p. 25 u. 42 beschriebene Vase). Ueber Zeit und Familie des Künstlers s. Th. I, S. 465.
Drei dieser Maler führt Plinius unter denen an, welche im Range sich an die ausgezeichnetsten anschliessen (primis proximi):
Philiskos malte die Werkstätte eines Malers, worin ein Knabe Feuer anbläst: Plinius 35, 143; vgl. Th. I, S. 668.
Simos malte einen ruhenden Jüngling, eine Walkerwerkstätte, einen, der die Quinquatrus (ein fünftägiges Minervenfest) feierte; endlich eine vorzügliche Nemesis: Plin. 35, 143; vgl. Th. I, S. 467.
Tauriskos malte einen Diskoswerfer, Klytaemnestra, einen Panisken, Eteokles, der die Herrschaft wieder zu erlangen trachtet, und Kapaneus: Plin. 35, 144; vgl. Th. I, S. 471.
Unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Ma- lern erscheint:
Mnasitimos, Sohn und Schüler des Aristonidas; wonach auch der letztere für einen Maler zu halten sein wird. Sein Name stand auch wirklich früher in demselben Verzeichnisse bei Plinius, hat aber nach den besseren Handschriften dem eines unbekannten Aristokydes weichen müssen: Plin. 35, 146; vgl. Th. I, S. 464.
Ophelion ist bekannt aus zwei spielenden, nemlich vor- und rückwärts lesbaren Epigrammen des Nikodemos von Heraklea: Anall. II, 382, n. 2—3. Das erste bezieht sich auf ein Bild des bocksfüssigen Pan; das zweite auf eine Darstellung der Aërope, der Gemahlin des Atreus. Ueber die Auffassung des Gegenstandes lässt sich kaum eine Vermuthung aufstel- len: der Dichter spricht von der Gestalt der Aërope in Thrä- nen, den Ueberresten des unseligen Mahles und der Strafe oder Pein (ποινήν), welche rein durch den Ausdruck, aber auch z. B. durch eine furienartige Gestalt dargestellt sein konnte (vgl. z. B. die im Bull. dell’ Inst. 1851, p. 25 u. 42 beschriebene Vase). Ueber Zeit und Familie des Künstlers s. Th. I, S. 465.
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Drei dieser Maler führt Plinius unter denen an, welche
im Range sich an die ausgezeichnetsten anschliessen (primis
proximi):
Philiskos
malte die Werkstätte eines Malers, worin ein Knabe Feuer
anbläst: Plinius 35, 143; vgl. Th. I, S. 668.
Simos
malte einen ruhenden Jüngling, eine Walkerwerkstätte, einen,
der die Quinquatrus (ein fünftägiges Minervenfest) feierte;
endlich eine vorzügliche Nemesis: Plin. 35, 143; vgl. Th. I,
S. 467.
Tauriskos
malte einen Diskoswerfer, Klytaemnestra, einen Panisken,
Eteokles, der die Herrschaft wieder zu erlangen trachtet, und
Kapaneus: Plin. 35, 144; vgl. Th. I, S. 471.
Unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Ma-
lern erscheint:
Mnasitimos,
Sohn und Schüler des Aristonidas; wonach auch der
letztere für einen Maler zu halten sein wird. Sein Name
stand auch wirklich früher in demselben Verzeichnisse bei
Plinius, hat aber nach den besseren Handschriften dem eines
unbekannten Aristokydes weichen müssen: Plin. 35, 146;
vgl. Th. I, S. 464.
Ophelion
ist bekannt aus zwei spielenden, nemlich vor- und rückwärts
lesbaren Epigrammen des Nikodemos von Heraklea: Anall.
II, 382, n. 2—3. Das erste bezieht sich auf ein Bild des
bocksfüssigen Pan; das zweite auf eine Darstellung der
Aërope, der Gemahlin des Atreus. Ueber die Auffassung
des Gegenstandes lässt sich kaum eine Vermuthung aufstel-
len: der Dichter spricht von der Gestalt der Aërope in Thrä-
nen, den Ueberresten des unseligen Mahles und der Strafe
oder Pein (ποινήν), welche rein durch den Ausdruck, aber
auch z. B. durch eine furienartige Gestalt dargestellt sein
konnte (vgl. z. B. die im Bull. dell’ Inst. 1851, p. 25 u. 42
beschriebene Vase). Ueber Zeit und Familie des Künstlers
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/295>, abgerufen am 24.11.2024.
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