Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.haftiger Boreas oder Triton, wie sie Zeuxis malte." Ob Alkmene, welche er den Agrigentinern zum Geschenk Herakles als Kind, wie er die Drachen erdrückt und Helena, für den Tempel der lakinischen Hera gemalt Ou nemesis, Troas kai euknemidas Akhaious toied amphi gunaiki polun khronon algea paskhein; ainos athanatesi thees eis opa eoiken. 1) Ehrenvoller jedoch, als dieser Stolz, ist für Zeuxis die hohe 1) Dies erzählt auch Aristides: p. t. paraphth. II, p. 386.
haftiger Boreas oder Triton, wie sie Zeuxis malte.“ Ob Alkmene, welche er den Agrigentinern zum Geschenk Herakles als Kind, wie er die Drachen erdrückt und Helena, für den Tempel der lakinischen Hera gemalt Οὐ νέμεσις, Τϱῶας καὶ ἐϋκνήμιδας Ἀχαιούς τοιῇδ̛ ἀμφὶ γυναικὶ πολὺν χϱόνον ἄλγεα πάσχειν· αἰνῶς ἀϑανάτῃσι ϑεῇς εἰς ὦπα ἔοικεν. 1) Ehrenvoller jedoch, als dieser Stolz, ist für Zeuxis die hohe 1) Dies erzählt auch Aristides: π. τ. παϱαφϑ. II, p. 386.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0088" n="80"/> haftiger <hi rendition="#g">Boreas</hi> oder <hi rendition="#g">Triton</hi>, wie sie Zeuxis malte.“ Ob<lb/> und welche bestimmte Werke des Zeuxis Lucian hier<lb/> im Auge haben mochte, vermögen wir nicht anzugeben.<lb/> Ihrem ganzen Charakter nach aber eignen sich Gestalten,<lb/> wie Boreas und Tritonen, vortrefflich zu Darstellungen der-<lb/> selben Art, wie wir sie in der Kentaurenfamilie kennen ge-<lb/> lernt haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Alkmene</hi>, welche er den Agrigentinern zum Geschenk<lb/> machte: Plin. 35, 62.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Herakles</hi> als Kind, wie er die Drachen erdrückt und<lb/> die Mutter Alkmene nebst Amphitryon erschrocken dabei-<lb/> stehen: Plin. 35, 63; vgl. Philostr. iun. 5.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Helena</hi>, für den Tempel der lakinischen Hera gemalt<lb/> im Auftrage der Krotoniaten, oder wie Plinius will, der Agri-<lb/> gentiner: Plin. 35, 64; Cicero de inv. II, 1; Dion. Hal. π. ἀϱχ.<lb/> λόγ. ἐξετάσ. p. 68 Sylb.; Valer. Max. III, 7, ext. 3. Einen<lb/> Theil seiner grossen Berühmtheit hat dieses Bild durch den<lb/> Umstand erhalten, dass die Stadt dem Künstler erlaubte, un-<lb/> ter den sämmtlichen Jungfrauen die schönsten auszuwählen,<lb/> um sie zur Ausführung dieses Musterbildes weiblicher Schön-<lb/> heit als Modelle zu benutzen. Der Künstler aber war von<lb/> der Vortrefflichkeit seines Gemäldes so überzeugt, dass er<lb/> nicht nur für dessen Betrachtung von den Besuchern ein<lb/> Eintrittsgeld erhoben haben soll (woher diese Helena den<lb/> Spottnamen der Hetäre erhielt: Aelian v. h. IV, 12), sondern<lb/> dass er selbst darauf die Verse des Homer über die wirk-<lb/> liche Helena anwendete (Il. III, v. 156 etc.):</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Οὐ νέμεσις, Τϱῶας καὶ ἐϋκνήμιδας Ἀχαιούς</l><lb/> <l>τοιῇδ̛ ἀμφὶ γυναικὶ πολὺν χϱόνον ἄλγεα πάσχειν·</l><lb/> <l>αἰνῶς ἀϑανάτῃσι ϑεῇς εἰς ὦπα ἔοικεν. <note place="foot" n="1)">Dies erzählt auch Aristides: π. τ. παϱαφϑ. II, p. 386.</note></l> </lg><lb/> <p>Ehrenvoller jedoch, als dieser Stolz, ist für Zeuxis die hohe<lb/> Anerkennung, welche der Maler Nikomachos diesem Bilde<lb/> zollte: Stob. Serm. 61; Aelian v. h. XIV, 47. — Aus dem<lb/> Tempel der lakinischen Hera, wo nach Cicero sich auch noch<lb/> andere Werke des Zeuxis befanden, scheint die Helena spä-<lb/> ter nach Rom versetzt worden zu sein. Wenigstens sah<lb/> Plinius im Porticus des Philippus eine Helena von Zeuxis:<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0088]
haftiger Boreas oder Triton, wie sie Zeuxis malte.“ Ob
und welche bestimmte Werke des Zeuxis Lucian hier
im Auge haben mochte, vermögen wir nicht anzugeben.
Ihrem ganzen Charakter nach aber eignen sich Gestalten,
wie Boreas und Tritonen, vortrefflich zu Darstellungen der-
selben Art, wie wir sie in der Kentaurenfamilie kennen ge-
lernt haben.
Alkmene, welche er den Agrigentinern zum Geschenk
machte: Plin. 35, 62.
Herakles als Kind, wie er die Drachen erdrückt und
die Mutter Alkmene nebst Amphitryon erschrocken dabei-
stehen: Plin. 35, 63; vgl. Philostr. iun. 5.
Helena, für den Tempel der lakinischen Hera gemalt
im Auftrage der Krotoniaten, oder wie Plinius will, der Agri-
gentiner: Plin. 35, 64; Cicero de inv. II, 1; Dion. Hal. π. ἀϱχ.
λόγ. ἐξετάσ. p. 68 Sylb.; Valer. Max. III, 7, ext. 3. Einen
Theil seiner grossen Berühmtheit hat dieses Bild durch den
Umstand erhalten, dass die Stadt dem Künstler erlaubte, un-
ter den sämmtlichen Jungfrauen die schönsten auszuwählen,
um sie zur Ausführung dieses Musterbildes weiblicher Schön-
heit als Modelle zu benutzen. Der Künstler aber war von
der Vortrefflichkeit seines Gemäldes so überzeugt, dass er
nicht nur für dessen Betrachtung von den Besuchern ein
Eintrittsgeld erhoben haben soll (woher diese Helena den
Spottnamen der Hetäre erhielt: Aelian v. h. IV, 12), sondern
dass er selbst darauf die Verse des Homer über die wirk-
liche Helena anwendete (Il. III, v. 156 etc.):
Οὐ νέμεσις, Τϱῶας καὶ ἐϋκνήμιδας Ἀχαιούς
τοιῇδ̛ ἀμφὶ γυναικὶ πολὺν χϱόνον ἄλγεα πάσχειν·
αἰνῶς ἀϑανάτῃσι ϑεῇς εἰς ὦπα ἔοικεν. 1)
Ehrenvoller jedoch, als dieser Stolz, ist für Zeuxis die hohe
Anerkennung, welche der Maler Nikomachos diesem Bilde
zollte: Stob. Serm. 61; Aelian v. h. XIV, 47. — Aus dem
Tempel der lakinischen Hera, wo nach Cicero sich auch noch
andere Werke des Zeuxis befanden, scheint die Helena spä-
ter nach Rom versetzt worden zu sein. Wenigstens sah
Plinius im Porticus des Philippus eine Helena von Zeuxis:
1) Dies erzählt auch Aristides: π. τ. παϱαφϑ. II, p. 386.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |