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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Versuch, die Geschichte der Maler systematisch und im Zusam-
menhange zu entwickeln, auf den ersten Blick gewagt erschei-
nen, so hege ich doch die Zuversicht, dass gerade eine ein-
gehendere Kritik ihn als in den Hauptzügen nicht verfehlt an-
erkennen wird.

Ueber das Verhältniss der übrigen Künstlerklassen zum
ursprünglichen Plane dieses Buches ist sowohl in der allge-
meinen, als in den betreffenden einzelnen Einleitungen gespro-
chen worden. Der Sammlung und Sichtung des Materials,
worin fast durchgängig die Hauptaufgabe bestand, habe ich
mich allerdings mit möglichster Sorgfalt unterzogen; doch war
namentlich der Wechsel des Wohnorts der Gleichmässigkeit in
der Benutzung der litterarischen Hülfsmittel vielfach nachtheilig,
und zu meiner eigenen Rechtfertigung habe ich daher Anfüh-
rungen von Schriften, deren Einsicht mir nicht vergönnt war,
durch eckige Klammern bezeichnet. Hinsichtlich der Gemmen-
schneider bemerke ich ausserdem, dass von Abdrücken mir nur
die Stoschische Sammlung fortwährend zur Hand war, von der
Cades'schen nur ein die wichtigsten Inschriftensteine enthalten-
der Auszug, während ich die grosse Sammlung in so umfas-
sender Weise zu benutzen, wie ich gewünscht hätte, durch un-
günstige Verhältnisse verhindert war. Die Daktyliotheken von
Lippert und Tassie-Raspe sind mir leider ganz unzugänglich
gewesen. So habe ich also in diesem Abschnitte schon wegen
des Mangels an Hülfsmitteln manche Frage ungelöst lassen
müssen.

Indessen boten sich gerade bei den Steinschneidern noch
andere, weit erheblichere Schwierigkeiten dar, welche vollstän-
dig zu überwinden, keineswegs in meinen Kräften stand. Nach
dem Erscheinen der Köhler'schen Schrift über diese Künstler-

Versuch, die Geschichte der Maler systematisch und im Zusam-
menhange zu entwickeln, auf den ersten Blick gewagt erschei-
nen, so hege ich doch die Zuversicht, dass gerade eine ein-
gehendere Kritik ihn als in den Hauptzügen nicht verfehlt an-
erkennen wird.

Ueber das Verhältniss der übrigen Künstlerklassen zum
ursprünglichen Plane dieses Buches ist sowohl in der allge-
meinen, als in den betreffenden einzelnen Einleitungen gespro-
chen worden. Der Sammlung und Sichtung des Materials,
worin fast durchgängig die Hauptaufgabe bestand, habe ich
mich allerdings mit möglichster Sorgfalt unterzogen; doch war
namentlich der Wechsel des Wohnorts der Gleichmässigkeit in
der Benutzung der litterarischen Hülfsmittel vielfach nachtheilig,
und zu meiner eigenen Rechtfertigung habe ich daher Anfüh-
rungen von Schriften, deren Einsicht mir nicht vergönnt war,
durch eckige Klammern bezeichnet. Hinsichtlich der Gemmen-
schneider bemerke ich ausserdem, dass von Abdrücken mir nur
die Stoschische Sammlung fortwährend zur Hand war, von der
Cades’schen nur ein die wichtigsten Inschriftensteine enthalten-
der Auszug, während ich die grosse Sammlung in so umfas-
sender Weise zu benutzen, wie ich gewünscht hätte, durch un-
günstige Verhältnisse verhindert war. Die Daktyliotheken von
Lippert und Tassie-Raspe sind mir leider ganz unzugänglich
gewesen. So habe ich also in diesem Abschnitte schon wegen
des Mangels an Hülfsmitteln manche Frage ungelöst lassen
müssen.

Indessen boten sich gerade bei den Steinschneidern noch
andere, weit erheblichere Schwierigkeiten dar, welche vollstän-
dig zu überwinden, keineswegs in meinen Kräften stand. Nach
dem Erscheinen der Köhler’schen Schrift über diese Künstler-

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[VI/0013] Versuch, die Geschichte der Maler systematisch und im Zusam- menhange zu entwickeln, auf den ersten Blick gewagt erschei- nen, so hege ich doch die Zuversicht, dass gerade eine ein- gehendere Kritik ihn als in den Hauptzügen nicht verfehlt an- erkennen wird. Ueber das Verhältniss der übrigen Künstlerklassen zum ursprünglichen Plane dieses Buches ist sowohl in der allge- meinen, als in den betreffenden einzelnen Einleitungen gespro- chen worden. Der Sammlung und Sichtung des Materials, worin fast durchgängig die Hauptaufgabe bestand, habe ich mich allerdings mit möglichster Sorgfalt unterzogen; doch war namentlich der Wechsel des Wohnorts der Gleichmässigkeit in der Benutzung der litterarischen Hülfsmittel vielfach nachtheilig, und zu meiner eigenen Rechtfertigung habe ich daher Anfüh- rungen von Schriften, deren Einsicht mir nicht vergönnt war, durch eckige Klammern bezeichnet. Hinsichtlich der Gemmen- schneider bemerke ich ausserdem, dass von Abdrücken mir nur die Stoschische Sammlung fortwährend zur Hand war, von der Cades’schen nur ein die wichtigsten Inschriftensteine enthalten- der Auszug, während ich die grosse Sammlung in so umfas- sender Weise zu benutzen, wie ich gewünscht hätte, durch un- günstige Verhältnisse verhindert war. Die Daktyliotheken von Lippert und Tassie-Raspe sind mir leider ganz unzugänglich gewesen. So habe ich also in diesem Abschnitte schon wegen des Mangels an Hülfsmitteln manche Frage ungelöst lassen müssen. Indessen boten sich gerade bei den Steinschneidern noch andere, weit erheblichere Schwierigkeiten dar, welche vollstän- dig zu überwinden, keineswegs in meinen Kräften stand. Nach dem Erscheinen der Köhler’schen Schrift über diese Künstler-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/13>, abgerufen am 03.12.2024.