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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Pamphilos

Schüler des Eupompos,1) stammte zwar aus Amphipolis in
Makedonien oder, wie andere meinten, aus Nikopolis,2) muss
aber seinen festen Wohnsitz in Sikyon genommen haben, da
er überall als der eigentliche Mittelpunkt der sikyonischen
Schule betrachtet wird.3) -- Für die Zeitbestimmung ist
zunächst eine Erwähnung in Aristophanes Plutos4) in Be-
tracht zu ziehen, welche von einem der Scholiasten auf ein
Bild des Pamphilos: die in Athen Schutz suchenden Hera-
kliden, bezogen wird. Wäre dies begründet, so müsste der
Künstler bereits Ol. 97, 4, als der Plutos zum zweiten Male
aufgeführt ward, thätig gewesen sein, was an sich wohl
möglich wäre. Allein der Widerspruch der Scholiasten unter
einander macht die ganze Erzählung zweifelhaft. Sicher
scheint allerdings, dass es ein Bild der Herakliden in Athen
gab; aber der sorgfältigste der Scholiasten spricht dies aus-
drücklich dem Pamphilos ab und bezeichnet es als ein Werk
des Apollodor. Die von demselben Scholiasten aufgewor-
fene Schwierigkeit aber, dass "in den Didaskalien vor dieser
Zeit kein tragischer Dichter Pamphilos erwähnt werde," auf
welchen sich die Anspielung des Aristophanes beziehen könne,
hat Welcker5) durch die Vermuthung gehoben, dass hier ein
Schauspieler Pamphilos gemeint sein möge, welcher in den
Herakliden des Euripides die Hauptrolle schlecht gespielt
habe und deshalb von Aristophanes verspottet werde. --
Beseitigen wir also diese ganze Nachricht, so bleibt uns zu-
nächst die Angabe, dass Pamphilos die Schlacht bei Phlius
und den Sieg der Athener malte.6) Freilich sind wir auch
hier in Bezug auf die mancherlei Kämpfe, welche gerade in
dieser Gegend vorfielen, nicht überall genau genug unter-
richtet, um eine völlig sichere Entscheidung zu wagen. Doch
hat die Vermuthung Tölken's7) wenigstens eine grosse Wahr-
scheinlichkeit für sich, dass hier die von Xenophon er-

1) Plin. 35, 75.
2) Suid. s. v. [fremdsprachliches Material - fehlt]; Plin. 35, 76.
3) Plut.
Arat. 12, 13.
4) v. 382. [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt]
385. [fremdsprachliches Material - fehlt].
5) Griech. Trag. S. 710.
6) Plin. 35, 76.
7) Amalthea III, S. 116.
Pamphilos

Schüler des Eupompos,1) stammte zwar aus Amphipolis in
Makedonien oder, wie andere meinten, aus Nikopolis,2) muss
aber seinen festen Wohnsitz in Sikyon genommen haben, da
er überall als der eigentliche Mittelpunkt der sikyonischen
Schule betrachtet wird.3) — Für die Zeitbestimmung ist
zunächst eine Erwähnung in Aristophanes Plutos4) in Be-
tracht zu ziehen, welche von einem der Scholiasten auf ein
Bild des Pamphilos: die in Athen Schutz suchenden Hera-
kliden, bezogen wird. Wäre dies begründet, so müsste der
Künstler bereits Ol. 97, 4, als der Plutos zum zweiten Male
aufgeführt ward, thätig gewesen sein, was an sich wohl
möglich wäre. Allein der Widerspruch der Scholiasten unter
einander macht die ganze Erzählung zweifelhaft. Sicher
scheint allerdings, dass es ein Bild der Herakliden in Athen
gab; aber der sorgfältigste der Scholiasten spricht dies aus-
drücklich dem Pamphilos ab und bezeichnet es als ein Werk
des Apollodor. Die von demselben Scholiasten aufgewor-
fene Schwierigkeit aber, dass „in den Didaskalien vor dieser
Zeit kein tragischer Dichter Pamphilos erwähnt werde,‟ auf
welchen sich die Anspielung des Aristophanes beziehen könne,
hat Welcker5) durch die Vermuthung gehoben, dass hier ein
Schauspieler Pamphilos gemeint sein möge, welcher in den
Herakliden des Euripides die Hauptrolle schlecht gespielt
habe und deshalb von Aristophanes verspottet werde. —
Beseitigen wir also diese ganze Nachricht, so bleibt uns zu-
nächst die Angabe, dass Pamphilos die Schlacht bei Phlius
und den Sieg der Athener malte.6) Freilich sind wir auch
hier in Bezug auf die mancherlei Kämpfe, welche gerade in
dieser Gegend vorfielen, nicht überall genau genug unter-
richtet, um eine völlig sichere Entscheidung zu wagen. Doch
hat die Vermuthung Tölken’s7) wenigstens eine grosse Wahr-
scheinlichkeit für sich, dass hier die von Xenophon er-

1) Plin. 35, 75.
2) Suid. s. v. [fremdsprachliches Material – fehlt]; Plin. 35, 76.
3) Plut.
Arat. 12, 13.
4) v. 382. [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt]
385. [fremdsprachliches Material – fehlt].
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7) Amalthea III, S. 116.
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[132/0149] Pamphilos Schüler des Eupompos, 1) stammte zwar aus Amphipolis in Makedonien oder, wie andere meinten, aus Nikopolis, 2) muss aber seinen festen Wohnsitz in Sikyon genommen haben, da er überall als der eigentliche Mittelpunkt der sikyonischen Schule betrachtet wird. 3) — Für die Zeitbestimmung ist zunächst eine Erwähnung in Aristophanes Plutos 4) in Be- tracht zu ziehen, welche von einem der Scholiasten auf ein Bild des Pamphilos: die in Athen Schutz suchenden Hera- kliden, bezogen wird. Wäre dies begründet, so müsste der Künstler bereits Ol. 97, 4, als der Plutos zum zweiten Male aufgeführt ward, thätig gewesen sein, was an sich wohl möglich wäre. Allein der Widerspruch der Scholiasten unter einander macht die ganze Erzählung zweifelhaft. Sicher scheint allerdings, dass es ein Bild der Herakliden in Athen gab; aber der sorgfältigste der Scholiasten spricht dies aus- drücklich dem Pamphilos ab und bezeichnet es als ein Werk des Apollodor. Die von demselben Scholiasten aufgewor- fene Schwierigkeit aber, dass „in den Didaskalien vor dieser Zeit kein tragischer Dichter Pamphilos erwähnt werde,‟ auf welchen sich die Anspielung des Aristophanes beziehen könne, hat Welcker 5) durch die Vermuthung gehoben, dass hier ein Schauspieler Pamphilos gemeint sein möge, welcher in den Herakliden des Euripides die Hauptrolle schlecht gespielt habe und deshalb von Aristophanes verspottet werde. — Beseitigen wir also diese ganze Nachricht, so bleibt uns zu- nächst die Angabe, dass Pamphilos die Schlacht bei Phlius und den Sieg der Athener malte. 6) Freilich sind wir auch hier in Bezug auf die mancherlei Kämpfe, welche gerade in dieser Gegend vorfielen, nicht überall genau genug unter- richtet, um eine völlig sichere Entscheidung zu wagen. Doch hat die Vermuthung Tölken’s 7) wenigstens eine grosse Wahr- scheinlichkeit für sich, dass hier die von Xenophon er- 1) Plin. 35, 75. 2) Suid. s. v. _ ; Plin. 35, 76. 3) Plut. Arat. 12, 13. 4) v. 382. _ _ 385. _ . 5) Griech. Trag. S. 710. 6) Plin. 35, 76. 7) Amalthea III, S. 116.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/149>, abgerufen am 29.11.2024.