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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Bilder Augustus an den besuchtesten Stellen seines Forums
mit bescheidener Mässigung aufgestellt hatte; während Clau-
dius besser zu thun meinte, wenn er auf beiden das Gesicht
Alexanders herausschnitte und dafür das Bild des Augustus
hineinsetzte: Romae Castorem et Pollucem cum Victoria et
Alexandro magno, item Belli imaginem restrictis ad terga
manibus, Alexandro in curru triumphante; quas utrasque
tabulas divos Augustus in fori sui celeberrimis partibus dica-
verat simplicitate moderata, divos Claudius pluris existumavit,
utrisque excisa Alexandri facie divi Augusti imagines addere:"
Plin. 35, 93. Mit diesen Worten muss eine andere auf die-
selben Werke bezügliche Angabe: 35, 27, in Verbindung
gesetzt werden, welche nach Silligs Textrecension so lautet:
"Augustus stellte an dem besuchtesten Orte seines Forums
zwei Bilder auf, in denen die Personification des Krieges
gemalt ist und der (oder ein) Triumph; ferner stellte er die
Castoren und eine Victoria auf, und die Bilder, welche wir
unter der Erwähnung der Künstler im Tempel seines Vaters
Caesar anführen werden: Divos Augustus in foro suo cele-
berrima in parte posuit tabulas duas quae Belli faciem ha-
bent et Triumphum. Idem Castores ac Victoriam posuit et
quas dicemus sub artificum mentione in templo Caesaris pa-
tris." Da diese Worte in solcher Fassung einen Widerspruch
mit der ersten Stelle enthalten, so erscheint es gerechtfer-
tigt, wenn Bergk (exercit. Plin. II, 9) mit geringer Aende-
rung so zu schreiben vorschlägt .... quae belli faciem
habent et triumphum, item Castores ac Victoriam. Posuit et
quas .... Demnach sind als die zwei Gemälde, von denen
Plinius in beiden Stellen spricht, anzusehen: 1) Alex-
ander auf dem Triumphwagen und der gefesselte Kriegsdä-
mon; 2) Alexander nebst den Dioskuren und Victoria, viel-
leicht so, dass diese ihn krönte und jene auf die beiden
Seiten dieser Hauptgruppe vertheilt waren.

Zu einem Portrait Alexanders gehörte vielleicht auch
das Pferd, über welches Plinius (35, 95) folgendes be-
richtet: "Von ihm ist, oder war, ein Pferd im Wettstreite
gemalt, durch welches er das Urtheil von dem Menschen
auf die stummen Thiere übertrug. Als er nemlich merkte,
dass bei der Preisbewerbung die Nebenbuhler den Vorrang
erhalten würden, liess er Pferde herbeiführen und zeigte

Bilder Augustus an den besuchtesten Stellen seines Forums
mit bescheidener Mässigung aufgestellt hatte; während Clau-
dius besser zu thun meinte, wenn er auf beiden das Gesicht
Alexanders herausschnitte und dafür das Bild des Augustus
hineinsetzte: Romae Castorem et Pollucem cum Victoria et
Alexandro magno, item Belli imaginem restrictis ad terga
manibus, Alexandro in curru triumphante; quas utrasque
tabulas divos Augustus in fori sui celeberrimis partibus dica-
verat simplicitate moderata, divos Claudius pluris existumavit,
utrisque excisa Alexandri facie divi Augusti imagines addere:‟
Plin. 35, 93. Mit diesen Worten muss eine andere auf die-
selben Werke bezügliche Angabe: 35, 27, in Verbindung
gesetzt werden, welche nach Silligs Textrecension so lautet:
„Augustus stellte an dem besuchtesten Orte seines Forums
zwei Bilder auf, in denen die Personification des Krieges
gemalt ist und der (oder ein) Triumph; ferner stellte er die
Castoren und eine Victoria auf, und die Bilder, welche wir
unter der Erwähnung der Künstler im Tempel seines Vaters
Caesar anführen werden: Divos Augustus in foro suo cele-
berrima in parte posuit tabulas duas quae Belli faciem ha-
bent et Triumphum. Idem Castores ac Victoriam posuit et
quas dicemus sub artificum mentione in templo Caesaris pa-
tris.‟ Da diese Worte in solcher Fassung einen Widerspruch
mit der ersten Stelle enthalten, so erscheint es gerechtfer-
tigt, wenn Bergk (exercit. Plin. II, 9) mit geringer Aende-
rung so zu schreiben vorschlägt …. quae belli faciem
habent et triumphum, item Castores ac Victoriam. Posuit et
quas …. Demnach sind als die zwei Gemälde, von denen
Plinius in beiden Stellen spricht, anzusehen: 1) Alex-
ander auf dem Triumphwagen und der gefesselte Kriegsdä-
mon; 2) Alexander nebst den Dioskuren und Victoria, viel-
leicht so, dass diese ihn krönte und jene auf die beiden
Seiten dieser Hauptgruppe vertheilt waren.

Zu einem Portrait Alexanders gehörte vielleicht auch
das Pferd, über welches Plinius (35, 95) folgendes be-
richtet: „Von ihm ist, oder war, ein Pferd im Wettstreite
gemalt, durch welches er das Urtheil von dem Menschen
auf die stummen Thiere übertrug. Als er nemlich merkte,
dass bei der Preisbewerbung die Nebenbuhler den Vorrang
erhalten würden, liess er Pferde herbeiführen und zeigte

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[210/0227] Bilder Augustus an den besuchtesten Stellen seines Forums mit bescheidener Mässigung aufgestellt hatte; während Clau- dius besser zu thun meinte, wenn er auf beiden das Gesicht Alexanders herausschnitte und dafür das Bild des Augustus hineinsetzte: Romae Castorem et Pollucem cum Victoria et Alexandro magno, item Belli imaginem restrictis ad terga manibus, Alexandro in curru triumphante; quas utrasque tabulas divos Augustus in fori sui celeberrimis partibus dica- verat simplicitate moderata, divos Claudius pluris existumavit, utrisque excisa Alexandri facie divi Augusti imagines addere:‟ Plin. 35, 93. Mit diesen Worten muss eine andere auf die- selben Werke bezügliche Angabe: 35, 27, in Verbindung gesetzt werden, welche nach Silligs Textrecension so lautet: „Augustus stellte an dem besuchtesten Orte seines Forums zwei Bilder auf, in denen die Personification des Krieges gemalt ist und der (oder ein) Triumph; ferner stellte er die Castoren und eine Victoria auf, und die Bilder, welche wir unter der Erwähnung der Künstler im Tempel seines Vaters Caesar anführen werden: Divos Augustus in foro suo cele- berrima in parte posuit tabulas duas quae Belli faciem ha- bent et Triumphum. Idem Castores ac Victoriam posuit et quas dicemus sub artificum mentione in templo Caesaris pa- tris.‟ Da diese Worte in solcher Fassung einen Widerspruch mit der ersten Stelle enthalten, so erscheint es gerechtfer- tigt, wenn Bergk (exercit. Plin. II, 9) mit geringer Aende- rung so zu schreiben vorschlägt …. quae belli faciem habent et triumphum, item Castores ac Victoriam. Posuit et quas …. Demnach sind als die zwei Gemälde, von denen Plinius in beiden Stellen spricht, anzusehen: 1) Alex- ander auf dem Triumphwagen und der gefesselte Kriegsdä- mon; 2) Alexander nebst den Dioskuren und Victoria, viel- leicht so, dass diese ihn krönte und jene auf die beiden Seiten dieser Hauptgruppe vertheilt waren. Zu einem Portrait Alexanders gehörte vielleicht auch das Pferd, über welches Plinius (35, 95) folgendes be- richtet: „Von ihm ist, oder war, ein Pferd im Wettstreite gemalt, durch welches er das Urtheil von dem Menschen auf die stummen Thiere übertrug. Als er nemlich merkte, dass bei der Preisbewerbung die Nebenbuhler den Vorrang erhalten würden, liess er Pferde herbeiführen und zeigte

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/227>, abgerufen am 26.11.2024.