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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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sprechend ist das andere Gemälde componirt: Prometheus,
ebenfalls an den Felsen geschmiedet, wird vom Adler be-
droht, aber schon hat Herakles den Bogen zu seiner Befrei-
ung gespannt.

Polemon

aus Alexandria, wird von Plinius (35, 146) einer flüchtigen
Erwähnung gewürdigt.

Demetrios.

Als Ptolemaeos Philometor von seinem Bruder vertrieben
nach Rom kam, kehrte er bei einem alexandrinischen Maler
ein, wie Valerius Maximus (V, 1, 1) berichtet. Seinen Na-
men Demetrios erfahren wir aus Diodor (Exc. XXXI, 8,
p. 84 ed. Mai), welcher ihn ausserdem als [fremdsprachliches Material - fehlt] be-
zeichnet. Man hat diesen Ausdruck theils geradezu verän-
dern, theils verschieden erklären wollen, bis man ziemlich
allgemein ihn durch Landschaftsmaler übersetzt hat (vgl.
Raoul-Rochette Lettre a Mr. Schorn, p. 271 sqq.). Noch
strenger dem Wortsinne entsprechend würde die Ueber-
setzung Landkartenmaler sein. Dass es solche geben musste,
kann uns nach dem, was Varro (de R. R. 1, 2) über eine
Karte von Italien bemerkt, nicht zweifelhaft sein, wenn wir
auch gern zugeben, dass diese Art von Karten in der
ganzen Behandlung sich der Landschaftsmalerei annähern
mochte. Gerade für einen Alexandriner aber erscheint die
Beschäftigung mit diesem Kunstzweige besonders passend. --
Ist demnach dieser Demetrios nicht Maler im engeren Sinne,
so werden wir den von Diogenes Laertius V. 83 erwähnten
gleichnamigen Künstler nicht mit ihm verwechseln dürfen.

Menippos.

Zwei Maler dieses Namens führt Diogenes Laertius (VI, 101)
aus Apollodor an, wohl dem Athener, welcher bis Ol. 156, 4
lebte, so dass also die Künstler sicher vor die römische
Zeit fallen.

Im eigentlichen Griechenland richten wir unsere Auf-
merksamkeit zunächst auf die:

Nachblüthe der sikyonischen Schule.

Aratos, dem Sikyon seine politische Erhebung verdankte,
übte auch auf die Kunst einen fördernden Einfluss. Wie er
darin nach Plutarch (Arat. c. 12) ein nicht ungebildetes

Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 19

sprechend ist das andere Gemälde componirt: Prometheus,
ebenfalls an den Felsen geschmiedet, wird vom Adler be-
droht, aber schon hat Herakles den Bogen zu seiner Befrei-
ung gespannt.

Polemon

aus Alexandria, wird von Plinius (35, 146) einer flüchtigen
Erwähnung gewürdigt.

Demetrios.

Als Ptolemaeos Philometor von seinem Bruder vertrieben
nach Rom kam, kehrte er bei einem alexandrinischen Maler
ein, wie Valerius Maximus (V, 1, 1) berichtet. Seinen Na-
men Demetrios erfahren wir aus Diodor (Exc. XXXI, 8,
p. 84 ed. Mai), welcher ihn ausserdem als [fremdsprachliches Material – fehlt] be-
zeichnet. Man hat diesen Ausdruck theils geradezu verän-
dern, theils verschieden erklären wollen, bis man ziemlich
allgemein ihn durch Landschaftsmaler übersetzt hat (vgl.
Raoul-Rochette Lettre à Mr. Schorn, p. 271 sqq.). Noch
strenger dem Wortsinne entsprechend würde die Ueber-
setzung Landkartenmaler sein. Dass es solche geben musste,
kann uns nach dem, was Varro (de R. R. 1, 2) über eine
Karte von Italien bemerkt, nicht zweifelhaft sein, wenn wir
auch gern zugeben, dass diese Art von Karten in der
ganzen Behandlung sich der Landschaftsmalerei annähern
mochte. Gerade für einen Alexandriner aber erscheint die
Beschäftigung mit diesem Kunstzweige besonders passend. —
Ist demnach dieser Demetrios nicht Maler im engeren Sinne,
so werden wir den von Diogenes Laertius V. 83 erwähnten
gleichnamigen Künstler nicht mit ihm verwechseln dürfen.

Menippos.

Zwei Maler dieses Namens führt Diogenes Laertius (VI, 101)
aus Apollodor an, wohl dem Athener, welcher bis Ol. 156, 4
lebte, so dass also die Künstler sicher vor die römische
Zeit fallen.

Im eigentlichen Griechenland richten wir unsere Auf-
merksamkeit zunächst auf die:

Nachblüthe der sikyonischen Schule.

Aratos, dem Sikyon seine politische Erhebung verdankte,
übte auch auf die Kunst einen fördernden Einfluss. Wie er
darin nach Plutarch (Arat. c. 12) ein nicht ungebildetes

Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 19
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[289/0306] sprechend ist das andere Gemälde componirt: Prometheus, ebenfalls an den Felsen geschmiedet, wird vom Adler be- droht, aber schon hat Herakles den Bogen zu seiner Befrei- ung gespannt. Polemon aus Alexandria, wird von Plinius (35, 146) einer flüchtigen Erwähnung gewürdigt. Demetrios. Als Ptolemaeos Philometor von seinem Bruder vertrieben nach Rom kam, kehrte er bei einem alexandrinischen Maler ein, wie Valerius Maximus (V, 1, 1) berichtet. Seinen Na- men Demetrios erfahren wir aus Diodor (Exc. XXXI, 8, p. 84 ed. Mai), welcher ihn ausserdem als _ be- zeichnet. Man hat diesen Ausdruck theils geradezu verän- dern, theils verschieden erklären wollen, bis man ziemlich allgemein ihn durch Landschaftsmaler übersetzt hat (vgl. Raoul-Rochette Lettre à Mr. Schorn, p. 271 sqq.). Noch strenger dem Wortsinne entsprechend würde die Ueber- setzung Landkartenmaler sein. Dass es solche geben musste, kann uns nach dem, was Varro (de R. R. 1, 2) über eine Karte von Italien bemerkt, nicht zweifelhaft sein, wenn wir auch gern zugeben, dass diese Art von Karten in der ganzen Behandlung sich der Landschaftsmalerei annähern mochte. Gerade für einen Alexandriner aber erscheint die Beschäftigung mit diesem Kunstzweige besonders passend. — Ist demnach dieser Demetrios nicht Maler im engeren Sinne, so werden wir den von Diogenes Laertius V. 83 erwähnten gleichnamigen Künstler nicht mit ihm verwechseln dürfen. Menippos. Zwei Maler dieses Namens führt Diogenes Laertius (VI, 101) aus Apollodor an, wohl dem Athener, welcher bis Ol. 156, 4 lebte, so dass also die Künstler sicher vor die römische Zeit fallen. Im eigentlichen Griechenland richten wir unsere Auf- merksamkeit zunächst auf die: Nachblüthe der sikyonischen Schule. Aratos, dem Sikyon seine politische Erhebung verdankte, übte auch auf die Kunst einen fördernden Einfluss. Wie er darin nach Plutarch (Arat. c. 12) ein nicht ungebildetes Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 19

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/306>, abgerufen am 24.11.2024.