Sitzbrette des Thrones KI. Die Verborgenheit der Stelle und die Kleinheit der Buchstaben machen es sehr wahr- scheinlich, dass KI der Anfang eines Stempelschneidernamens sei, während die Magistratsnamen hier wie gewöhnlich mono- grammatisch mit grösseren Buchstaben ins Feld geschrieben sind. Die ungewöhnliche Schönheit und Sauberkeit der Münze erklärt, warum der Künstler seinen Namen darauf schrieb. Wahrscheinlich ist diese Münze in Lampsakos geprägt, dessen Wappen ein solcher Handleuchter ist; bekanntlich auch das von Amphipolis in Makedonien; allein die makedonischen Münzen Alexanders sind viel roher als diese und andere kleinasiatische."
[fremdsprachliches Material - fehlt],
ganz klein auf der Vorderseite des geflügelten Helmes eines fast ganz nach vorn gewendeten Pallaskopfes auf einer Münze von Velia, deren Rückseite den gewöhnlichen Löwen mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] zeigt: R. R. III, 21. Die von R. Rochette gegebene Lesung [fremdsprachliches Material - fehlt] wird bestätigt durch mehrere Exemplare: Mus. Borb. V, t. 49, n. 9; [Sestini: Mus. Fontana, P. III, t. 1, fig. 14]; Payne-Knight, nummi vet. p. 299, A, 29; so dass [fremdsprachliches Material - fehlt] bei Magnan Lucan. num. t. 13, 8; [fremdsprachliches Material - fehlt] bei Combe: Mus. Hunter, t. 61, f. 18 und Mus. brit. p. 45, 2 als ungenau zu betrachten sind. Wegen der Aehnlichkeit der Arbeit will Streber (Kunstbl. 1832, S. 162) dem Kleudoros auch die Münzen von Velia zuschreiben, welche bald hinter dem Kopfe der Minerva, bald unter den Füssen des Löwen, bald auf beiden Seiten das Monogramm [fremdsprachliches Material - fehlt] oder [fremdsprachliches Material - fehlt] tragen. Mir scheint jedoch diese Annahme mit grosser Vorsicht aufgenommen werden zu müssen, weil sie eine bedeutende Modification der Grundsätze erheischt, nach denen wir die Künstler- namen von denen der Magistrate glauben scheiden zu dürfen.
[fremdsprachliches Material - fehlt],
häufig auf Münzen von Thurium mit dem Pallaskopfe auf der einen und dem stossenden Stier nebst der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] auf der andern Seite: R. R. III, 22. Die In- schrift [fremdsprachliches Material - fehlt] hat allerdings, um sicher für einen Künst- lernamen zu gelten, etwas zu grosse Buchstaben. Doch spricht für die Annahme eines solchen der Ort, wo sie sich
Sitzbrette des Thrones KI. Die Verborgenheit der Stelle und die Kleinheit der Buchstaben machen es sehr wahr- scheinlich, dass KI der Anfang eines Stempelschneidernamens sei, während die Magistratsnamen hier wie gewöhnlich mono- grammatisch mit grösseren Buchstaben ins Feld geschrieben sind. Die ungewöhnliche Schönheit und Sauberkeit der Münze erklärt, warum der Künstler seinen Namen darauf schrieb. Wahrscheinlich ist diese Münze in Lampsakos geprägt, dessen Wappen ein solcher Handleuchter ist; bekanntlich auch das von Amphipolis in Makedonien; allein die makedonischen Münzen Alexanders sind viel roher als diese und andere kleinasiatische.‟
[fremdsprachliches Material – fehlt],
ganz klein auf der Vorderseite des geflügelten Helmes eines fast ganz nach vorn gewendeten Pallaskopfes auf einer Münze von Velia, deren Rückseite den gewöhnlichen Löwen mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] zeigt: R. R. III, 21. Die von R. Rochette gegebene Lesung [fremdsprachliches Material – fehlt] wird bestätigt durch mehrere Exemplare: Mus. Borb. V, t. 49, n. 9; [Sestini: Mus. Fontana, P. III, t. 1, fig. 14]; Payne-Knight, nummi vet. p. 299, A, 29; so dass [fremdsprachliches Material – fehlt] bei Magnan Lucan. num. t. 13, 8; [fremdsprachliches Material – fehlt] bei Combe: Mus. Hunter, t. 61, f. 18 und Mus. brit. p. 45, 2 als ungenau zu betrachten sind. Wegen der Aehnlichkeit der Arbeit will Streber (Kunstbl. 1832, S. 162) dem Kleudoros auch die Münzen von Velia zuschreiben, welche bald hinter dem Kopfe der Minerva, bald unter den Füssen des Löwen, bald auf beiden Seiten das Monogramm [fremdsprachliches Material – fehlt] oder [fremdsprachliches Material – fehlt] tragen. Mir scheint jedoch diese Annahme mit grosser Vorsicht aufgenommen werden zu müssen, weil sie eine bedeutende Modification der Grundsätze erheischt, nach denen wir die Künstler- namen von denen der Magistrate glauben scheiden zu dürfen.
[fremdsprachliches Material – fehlt],
häufig auf Münzen von Thurium mit dem Pallaskopfe auf der einen und dem stossenden Stier nebst der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] auf der andern Seite: R. R. III, 22. Die In- schrift [fremdsprachliches Material – fehlt] hat allerdings, um sicher für einen Künst- lernamen zu gelten, etwas zu grosse Buchstaben. Doch spricht für die Annahme eines solchen der Ort, wo sie sich
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Sitzbrette des Thrones KI. Die Verborgenheit der Stelle
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scheinlich, dass KI der Anfang eines Stempelschneidernamens
sei, während die Magistratsnamen hier wie gewöhnlich mono-
grammatisch mit grösseren Buchstaben ins Feld geschrieben
sind. Die ungewöhnliche Schönheit und Sauberkeit der Münze
erklärt, warum der Künstler seinen Namen darauf schrieb.
Wahrscheinlich ist diese Münze in Lampsakos geprägt, dessen
Wappen ein solcher Handleuchter ist; bekanntlich auch das
von Amphipolis in Makedonien; allein die makedonischen
Münzen Alexanders sind viel roher als diese und andere
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Wegen der Aehnlichkeit der Arbeit will Streber (Kunstbl.
1832, S. 162) dem Kleudoros auch die Münzen von Velia
zuschreiben, welche bald hinter dem Kopfe der Minerva,
bald unter den Füssen des Löwen, bald auf beiden Seiten
das Monogramm _ oder _ tragen. Mir scheint
jedoch diese Annahme mit grosser Vorsicht aufgenommen
werden zu müssen, weil sie eine bedeutende Modification
der Grundsätze erheischt, nach denen wir die Künstler-
namen von denen der Magistrate glauben scheiden zu dürfen.
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häufig auf Münzen von Thurium mit dem Pallaskopfe auf
der einen und dem stossenden Stier nebst der Inschrift
_ auf der andern Seite: R. R. III, 22. Die In-
schrift _ hat allerdings, um sicher für einen Künst-
lernamen zu gelten, etwas zu grosse Buchstaben. Doch
spricht für die Annahme eines solchen der Ort, wo sie sich
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/451>, abgerufen am 24.11.2024.
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