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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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auch in alter Zeit, doch erst später dem Bilde beigefügt ist.
-- Ein Kopf, angeblich des Sextus Pompeius mit einem Schiffs-
schnabel und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] ist nur durch Raspe 10813
bekannt. -- Einen Carneol mit dem Kopfe des Augustus in
jugendlicher Bildung mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] (Lippert II,
577; Raspe 11035) bezeichnet Köhler (S. 166) als eine sau-
bere, fleissige, aber nicht antike Arbeit. Einen andern Au-
gustuskopf giebt Raspe 11033 nach einem Stoschischen Schwe-
fel. -- An einem Kopfe des Tiberius auf einem Carneol des
Museum Pourtales scheint Dubois (Catal. Pourt. p. 161,
n. 1108) wenigstens die Echtheit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] zu
bezweifeln. -- Ebenfalls für eine neue Arbeit erklärt Köhler
S. 165 einen Sardonyxcamee mit dem Kopfe eines unbekann-
ten, von Bracci (I, t. 41) für Caracalla gehaltenen Mannes
mit der vertieft geschnittenen Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]. Sofern die-
selbe auch im Original, wie in Bracci's Kupfer rückläufig ge-
schrieben wäre, würde allerdings an ihrem neuen Ursprunge
nicht zu zweifeln sein.

Zu diesen Köpfen gesellen sich noch einige andere, welche
Clarac (p. 62) als dem Aulos beigelegt, aber verdächtig anführt:
Kopf der Ceres, Carneol, einst in der Sammlung des Mar-
quis de Dree [Catal. pl. 167]. -- Kopf eines Fauns, Nicolo im
Besitz eines Herrn Beck. -- (Faun, Copie nach dem des Ni-
comachos, Arbeit Jeuffroi's mit des Aulos Namen: Dubois).
-- Kopf des Laokoon: Dumersan descr. des antiques de la
bibl. roy. p. 72 (ob = Histoire du cab. des med. p. 102, n. 807?).
-- Kopf des Maecen mit der Inchrift [fremdsprachliches Material - fehlt], Carneol des
Lord Greville: [Spilsbury pl. 14]; Raspe 10742. -- Bei Ca-
des IV, A, 157 finde ich einen behelmten Kopf von weichem
modernen Ausdruck.

Endlich bleiben noch mehrere Darstellungen ganzer Fi-
guren und Gruppen übrig. Die bekannteste derselben findet
sich auf einem Carneol, der aus Vettori's Besitz in die Town-
ley'sche Sammlung und später in das brittische Museum über-
gegangen ist: Venus halbnackt auf einem Felsen sitzend, lässt
auf ihrer rechten Hand ein Stäbchen balanciren; ein kleiner
Amor schwebt mit ausgebreiteten Armen auf die Hand zu;
im Abschnitt [fremdsprachliches Material - fehlt]: Vettori Dissertatio glyptographica, Ti-
telkupfer; Bracci I, t. 31; Lippert I, 289; Raspe 6320 (Co-
pie: 6322); Cades I, K, 52. Dass wir es hier mit einer an-

Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 36

auch in alter Zeit, doch erst später dem Bilde beigefügt ist.
— Ein Kopf, angeblich des Sextus Pompeius mit einem Schiffs-
schnabel und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] ist nur durch Raspe 10813
bekannt. — Einen Carneol mit dem Kopfe des Augustus in
jugendlicher Bildung mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] (Lippert II,
577; Raspe 11035) bezeichnet Köhler (S. 166) als eine sau-
bere, fleissige, aber nicht antike Arbeit. Einen andern Au-
gustuskopf giebt Raspe 11033 nach einem Stoschischen Schwe-
fel. — An einem Kopfe des Tiberius auf einem Carneol des
Museum Pourtalès scheint Dubois (Catal. Pourt. p. 161,
n. 1108) wenigstens die Echtheit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] zu
bezweifeln. — Ebenfalls für eine neue Arbeit erklärt Köhler
S. 165 einen Sardonyxcamee mit dem Kopfe eines unbekann-
ten, von Bracci (I, t. 41) für Caracalla gehaltenen Mannes
mit der vertieft geschnittenen Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]. Sofern die-
selbe auch im Original, wie in Bracci’s Kupfer rückläufig ge-
schrieben wäre, würde allerdings an ihrem neuen Ursprunge
nicht zu zweifeln sein.

Zu diesen Köpfen gesellen sich noch einige andere, welche
Clarac (p. 62) als dem Aulos beigelegt, aber verdächtig anführt:
Kopf der Ceres, Carneol, einst in der Sammlung des Mar-
quis de Drée [Catal. pl. 167]. — Kopf eines Fauns, Nicolo im
Besitz eines Herrn Beck. — (Faun, Copie nach dem des Ni-
comachos, Arbeit Jeuffroi’s mit des Aulos Namen: Dubois).
— Kopf des Laokoon: Dumersan descr. des antiques de la
bibl. roy. p. 72 (ob = Histoire du cab. des méd. p. 102, n. 807?).
— Kopf des Maecen mit der Inchrift [fremdsprachliches Material – fehlt], Carneol des
Lord Greville: [Spilsbury pl. 14]; Raspe 10742. — Bei Ca-
des IV, A, 157 finde ich einen behelmten Kopf von weichem
modernen Ausdruck.

Endlich bleiben noch mehrere Darstellungen ganzer Fi-
guren und Gruppen übrig. Die bekannteste derselben findet
sich auf einem Carneol, der aus Vettori’s Besitz in die Town-
ley’sche Sammlung und später in das brittische Museum über-
gegangen ist: Venus halbnackt auf einem Felsen sitzend, lässt
auf ihrer rechten Hand ein Stäbchen balanciren; ein kleiner
Amor schwebt mit ausgebreiteten Armen auf die Hand zu;
im Abschnitt [fremdsprachliches Material – fehlt]: Vettori Dissertatio glyptographica, Ti-
telkupfer; Bracci I, t. 31; Lippert I, 289; Raspe 6320 (Co-
pie: 6322); Cades I, K, 52. Dass wir es hier mit einer an-

Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 36
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[553/0570] auch in alter Zeit, doch erst später dem Bilde beigefügt ist. — Ein Kopf, angeblich des Sextus Pompeius mit einem Schiffs- schnabel und der Inschrift _ ist nur durch Raspe 10813 bekannt. — Einen Carneol mit dem Kopfe des Augustus in jugendlicher Bildung mit der Inschrift _ (Lippert II, 577; Raspe 11035) bezeichnet Köhler (S. 166) als eine sau- bere, fleissige, aber nicht antike Arbeit. Einen andern Au- gustuskopf giebt Raspe 11033 nach einem Stoschischen Schwe- fel. — An einem Kopfe des Tiberius auf einem Carneol des Museum Pourtalès scheint Dubois (Catal. Pourt. p. 161, n. 1108) wenigstens die Echtheit der Inschrift _ zu bezweifeln. — Ebenfalls für eine neue Arbeit erklärt Köhler S. 165 einen Sardonyxcamee mit dem Kopfe eines unbekann- ten, von Bracci (I, t. 41) für Caracalla gehaltenen Mannes mit der vertieft geschnittenen Inschrift _ . Sofern die- selbe auch im Original, wie in Bracci’s Kupfer rückläufig ge- schrieben wäre, würde allerdings an ihrem neuen Ursprunge nicht zu zweifeln sein. Zu diesen Köpfen gesellen sich noch einige andere, welche Clarac (p. 62) als dem Aulos beigelegt, aber verdächtig anführt: Kopf der Ceres, Carneol, einst in der Sammlung des Mar- quis de Drée [Catal. pl. 167]. — Kopf eines Fauns, Nicolo im Besitz eines Herrn Beck. — (Faun, Copie nach dem des Ni- comachos, Arbeit Jeuffroi’s mit des Aulos Namen: Dubois). — Kopf des Laokoon: Dumersan descr. des antiques de la bibl. roy. p. 72 (ob = Histoire du cab. des méd. p. 102, n. 807?). — Kopf des Maecen mit der Inchrift _ , Carneol des Lord Greville: [Spilsbury pl. 14]; Raspe 10742. — Bei Ca- des IV, A, 157 finde ich einen behelmten Kopf von weichem modernen Ausdruck. Endlich bleiben noch mehrere Darstellungen ganzer Fi- guren und Gruppen übrig. Die bekannteste derselben findet sich auf einem Carneol, der aus Vettori’s Besitz in die Town- ley’sche Sammlung und später in das brittische Museum über- gegangen ist: Venus halbnackt auf einem Felsen sitzend, lässt auf ihrer rechten Hand ein Stäbchen balanciren; ein kleiner Amor schwebt mit ausgebreiteten Armen auf die Hand zu; im Abschnitt _ : Vettori Dissertatio glyptographica, Ti- telkupfer; Bracci I, t. 31; Lippert I, 289; Raspe 6320 (Co- pie: 6322); Cades I, K, 52. Dass wir es hier mit einer an- Brunn, Geschichte der griech. Künstler. II. 36

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/570>, abgerufen am 26.06.2024.