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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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befestigt. Denn hier lautet die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]. Doch ist
auch dieses mir durch einen Cades'schen Abdruck bekannte
Bild schwerlich antik. -- Eben so wenig ist das mir eben-
daher vorliegende Bild einer Victoria, die auf einen Schild an
einer Trophäe schreibt, auf einem Onyx, selbst wenn es alt
sein sollte, bedeutend genug, um in der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]
einen Künstlernamen vorauszusetzen. -- Eine Opferscene mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] bei Raspe 6427 ist im Style des bekann-
ten Siegels des Michelangelo gearbeitet und findet sich daher
bei Cades XXI, O, 62 unter den Werken des sechszehnten
Jahrhunderts. -- Dass endlich die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt] nicht als antik gelten kann, wird später unter Quin-
tus (III. Abth.) gezeigt werden.

Es leuchtet nach dieser Zusammenstellung ein, dass kaum
ein anderer Name so, wie der des Aulus, zu Fälschungen ge-
misbraucht worden ist, wenn auch dieser Misbrauch bei einer
Reihe von Steinen einstweilen mehr vermuthet worden ist, als
dass er positiv nachgewiesen wäre. Allerdings bleiben da-
neben einige übrig, an welchen die Inschrift als sicher oder
wahrscheinlich echt angenommen werden darf. Aber selbst
bei diesen, und zwar gerade bei den am besten beglaubigten,
muss es dahin gestellt bleiben, ob wir sie auf einen Künstler
beziehen dürfen, wie dies in einzelnen Fällen bereits bemerkt
worden ist. Ausserdem ist aber hier in Betracht zu ziehen,
was in der Einleitung über Grösse der Buchstaben, über
Stellung der Inschrift, über die Abfassung im Nominativ ge-
sagt worden ist. Wenn endlich an den muthmaaslich echten
Steinen sowohl der Styl der Arbeit, als die Formen der Buch-
staben vielfach und wesentlich unter einander abweichen, so
ist es klar, dass durch den namentlich von Bracci (I, p. 165)
eingeschlagenen Ausweg, sechs verschiedene Künstler des Na-
mens Aulus anzunehmen, die Schwierigkeiten nicht gehoben,
sondern nur vermehrt werden. Eine Lösung derselben, so-
fern auf Grund des vorliegenden Materials eine bestimmte
Ansicht auszusprechen überhaupt gestattet ist, scheint mir
daher nur möglich, wenn wir zu der einfachsten und in der
That am nächsten liegenden Erwägung zurückkehren, dass
eben so, wie in unseren Tagen die Siegel häufig mit dem
blossen Vornamen bezeichnet sind, auch im Alterthum für
die zum reinen Privatgebrauche bestimmten Steine die gleiche

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befestigt. Denn hier lautet die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]. Doch ist
auch dieses mir durch einen Cades’schen Abdruck bekannte
Bild schwerlich antik. — Eben so wenig ist das mir eben-
daher vorliegende Bild einer Victoria, die auf einen Schild an
einer Trophäe schreibt, auf einem Onyx, selbst wenn es alt
sein sollte, bedeutend genug, um in der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]
einen Künstlernamen vorauszusetzen. — Eine Opferscene mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] bei Raspe 6427 ist im Style des bekann-
ten Siegels des Michelangelo gearbeitet und findet sich daher
bei Cades XXI, O, 62 unter den Werken des sechszehnten
Jahrhunderts. — Dass endlich die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt] nicht als antik gelten kann, wird später unter Quin-
tus (III. Abth.) gezeigt werden.

Es leuchtet nach dieser Zusammenstellung ein, dass kaum
ein anderer Name so, wie der des Aulus, zu Fälschungen ge-
misbraucht worden ist, wenn auch dieser Misbrauch bei einer
Reihe von Steinen einstweilen mehr vermuthet worden ist, als
dass er positiv nachgewiesen wäre. Allerdings bleiben da-
neben einige übrig, an welchen die Inschrift als sicher oder
wahrscheinlich echt angenommen werden darf. Aber selbst
bei diesen, und zwar gerade bei den am besten beglaubigten,
muss es dahin gestellt bleiben, ob wir sie auf einen Künstler
beziehen dürfen, wie dies in einzelnen Fällen bereits bemerkt
worden ist. Ausserdem ist aber hier in Betracht zu ziehen,
was in der Einleitung über Grösse der Buchstaben, über
Stellung der Inschrift, über die Abfassung im Nominativ ge-
sagt worden ist. Wenn endlich an den muthmaaslich echten
Steinen sowohl der Styl der Arbeit, als die Formen der Buch-
staben vielfach und wesentlich unter einander abweichen, so
ist es klar, dass durch den namentlich von Bracci (I, p. 165)
eingeschlagenen Ausweg, sechs verschiedene Künstler des Na-
mens Aulus anzunehmen, die Schwierigkeiten nicht gehoben,
sondern nur vermehrt werden. Eine Lösung derselben, so-
fern auf Grund des vorliegenden Materials eine bestimmte
Ansicht auszusprechen überhaupt gestattet ist, scheint mir
daher nur möglich, wenn wir zu der einfachsten und in der
That am nächsten liegenden Erwägung zurückkehren, dass
eben so, wie in unseren Tagen die Siegel häufig mit dem
blossen Vornamen bezeichnet sind, auch im Alterthum für
die zum reinen Privatgebrauche bestimmten Steine die gleiche

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[555/0572] befestigt. Denn hier lautet die Inschrift _ . Doch ist auch dieses mir durch einen Cades’schen Abdruck bekannte Bild schwerlich antik. — Eben so wenig ist das mir eben- daher vorliegende Bild einer Victoria, die auf einen Schild an einer Trophäe schreibt, auf einem Onyx, selbst wenn es alt sein sollte, bedeutend genug, um in der Inschrift _ einen Künstlernamen vorauszusetzen. — Eine Opferscene mit der Inschrift _ bei Raspe 6427 ist im Style des bekann- ten Siegels des Michelangelo gearbeitet und findet sich daher bei Cades XXI, O, 62 unter den Werken des sechszehnten Jahrhunderts. — Dass endlich die Inschrift _ _ nicht als antik gelten kann, wird später unter Quin- tus (III. Abth.) gezeigt werden. Es leuchtet nach dieser Zusammenstellung ein, dass kaum ein anderer Name so, wie der des Aulus, zu Fälschungen ge- misbraucht worden ist, wenn auch dieser Misbrauch bei einer Reihe von Steinen einstweilen mehr vermuthet worden ist, als dass er positiv nachgewiesen wäre. Allerdings bleiben da- neben einige übrig, an welchen die Inschrift als sicher oder wahrscheinlich echt angenommen werden darf. Aber selbst bei diesen, und zwar gerade bei den am besten beglaubigten, muss es dahin gestellt bleiben, ob wir sie auf einen Künstler beziehen dürfen, wie dies in einzelnen Fällen bereits bemerkt worden ist. Ausserdem ist aber hier in Betracht zu ziehen, was in der Einleitung über Grösse der Buchstaben, über Stellung der Inschrift, über die Abfassung im Nominativ ge- sagt worden ist. Wenn endlich an den muthmaaslich echten Steinen sowohl der Styl der Arbeit, als die Formen der Buch- staben vielfach und wesentlich unter einander abweichen, so ist es klar, dass durch den namentlich von Bracci (I, p. 165) eingeschlagenen Ausweg, sechs verschiedene Künstler des Na- mens Aulus anzunehmen, die Schwierigkeiten nicht gehoben, sondern nur vermehrt werden. Eine Lösung derselben, so- fern auf Grund des vorliegenden Materials eine bestimmte Ansicht auszusprechen überhaupt gestattet ist, scheint mir daher nur möglich, wenn wir zu der einfachsten und in der That am nächsten liegenden Erwägung zurückkehren, dass eben so, wie in unseren Tagen die Siegel häufig mit dem blossen Vornamen bezeichnet sind, auch im Alterthum für die zum reinen Privatgebrauche bestimmten Steine die gleiche 36*

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/572>, abgerufen am 24.11.2024.