hat. Eben so sind die Buchstaben zwar nicht gross; aber in der ganzen Anordnung, in welcher sich die Inschrift fin- det, erscheint sie nicht in dem Maasse, wie sonst die, Künst- lerinschriften, als Parergon, sondern als ein für das Ganze wesentlicher Theil, mag sie nun auf die Darstellung oder auf den Besitzer des Steines sich beziehen. -- Uebrigens ver- dient die Inschrift namentlich in ihren letzten Buchstaben noch eine genauere Prüfung; denn auch in dem mir vorliegenden Abdrucke ist nur der Anfang, und auch dieser nicht mit voller Sicherheit lesbar.
Onesimos.
Carneol, einst im Besitz des Baron Hoorn; nackter, stehen- der Juppiter, in der Rechten eine Patera haltend, die erhobene Linke auf das Scepter gestützt; neben ihm ein Adler mit einem Kranze im Schnabel; neben dem Scepter ONHCIMOC: Millin Pierr. gr. ined. pl. 2. Ueber den Werth der Arbeit und ihre Echtheit lässt sich nach der Abbildung nicht urtheilen. -- Ein anderer Stein mit demselben Namen, eine behelmte Pallas darstellend [ib. pl. 58], ist anerkannt modern: R. Rochette Lettre p. 146; Clarac p. 161; C. I. 7233.
Pergamos.
In der florentiner Sammlung befindet sich ein amethystfarbiger Glasfluss, mit der öfter wiederkehrenden Darstellung eines Satyrs, der in lebhaft erregtem Tanze mit der Rechten den Thyrsos schwingt, während er in der Linken ein Trinkge- fäss emporhebt; im Felde vor dem Knie steht die Inschrift, welche man bald [fremdsprachliches Material - fehlt] oder [fremdsprachliches Material - fehlt], bald [fremdsprachliches Material - fehlt], bald endlich [fremdsprachliches Material - fehlt](Y) gelesen hat, für welche letztere Lesart nach Stosch sich die gewichtigsten Stimmen erklärt haben: Agostini Gemm. ant. II, t. 17 (ed. II, 1686); Maffei gemm. ant. III, t. 55; Stosch t. 49; Gori Inscr. etr. I, t. 5, 1; Mus. flor. II, 3, 2; Bracci II, t. 92; Winck. Descr. II, 1570; Lippert I, 460; Raspe 4731; Cades II, A, 137; C. I. 7238. Von der Inschrift bemerkt Köhler S. 186: "Dass die Auf- schrift des florentiner Glasflusses, der übrigens von sehr un- bedeutender Arbeit ist, nicht aus dem Alterthume herrührt, beweisen theils das ganz vernachlässigte Aussehen dieser krumm und unansehnlich stehenden Buchstaben, theils ihre Schärfe und Tiefe, der zu Folge sie nicht zugleich mit dem Glasflusse gefertigt, sondern späterhin eingeschnitten worden
hat. Eben so sind die Buchstaben zwar nicht gross; aber in der ganzen Anordnung, in welcher sich die Inschrift fin- det, erscheint sie nicht in dem Maasse, wie sonst die, Künst- lerinschriften, als Parergon, sondern als ein für das Ganze wesentlicher Theil, mag sie nun auf die Darstellung oder auf den Besitzer des Steines sich beziehen. — Uebrigens ver- dient die Inschrift namentlich in ihren letzten Buchstaben noch eine genauere Prüfung; denn auch in dem mir vorliegenden Abdrucke ist nur der Anfang, und auch dieser nicht mit voller Sicherheit lesbar.
Onesimos.
Carneol, einst im Besitz des Baron Hoorn; nackter, stehen- der Juppiter, in der Rechten eine Patera haltend, die erhobene Linke auf das Scepter gestützt; neben ihm ein Adler mit einem Kranze im Schnabel; neben dem Scepter ONHCIMOC: Millin Pierr. gr. inéd. pl. 2. Ueber den Werth der Arbeit und ihre Echtheit lässt sich nach der Abbildung nicht urtheilen. — Ein anderer Stein mit demselben Namen, eine behelmte Pallas darstellend [ib. pl. 58], ist anerkannt modern: R. Rochette Lettre p. 146; Clarac p. 161; C. I. 7233.
Pergamos.
In der florentiner Sammlung befindet sich ein amethystfarbiger Glasfluss, mit der öfter wiederkehrenden Darstellung eines Satyrs, der in lebhaft erregtem Tanze mit der Rechten den Thyrsos schwingt, während er in der Linken ein Trinkge- fäss emporhebt; im Felde vor dem Knie steht die Inschrift, welche man bald [fremdsprachliches Material – fehlt] oder [fremdsprachliches Material – fehlt], bald [fremdsprachliches Material – fehlt], bald endlich [fremdsprachliches Material – fehlt](Y) gelesen hat, für welche letztere Lesart nach Stosch sich die gewichtigsten Stimmen erklärt haben: Agostini Gemm. ant. II, t. 17 (ed. II, 1686); Maffei gemm. ant. III, t. 55; Stosch t. 49; Gori Inscr. etr. I, t. 5, 1; Mus. flor. II, 3, 2; Bracci II, t. 92; Winck. Descr. II, 1570; Lippert I, 460; Raspe 4731; Cades II, A, 137; C. I. 7238. Von der Inschrift bemerkt Köhler S. 186: „Dass die Auf- schrift des florentiner Glasflusses, der übrigens von sehr un- bedeutender Arbeit ist, nicht aus dem Alterthume herrührt, beweisen theils das ganz vernachlässigte Aussehen dieser krumm und unansehnlich stehenden Buchstaben, theils ihre Schärfe und Tiefe, der zu Folge sie nicht zugleich mit dem Glasflusse gefertigt, sondern späterhin eingeschnitten worden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0589"n="572"/>
hat. Eben so sind die Buchstaben zwar nicht gross; aber<lb/>
in der ganzen Anordnung, in welcher sich die Inschrift fin-<lb/>
det, erscheint sie nicht in dem Maasse, wie sonst die, Künst-<lb/>
lerinschriften, als Parergon, sondern als ein für das Ganze<lb/>
wesentlicher Theil, mag sie nun auf die Darstellung oder<lb/>
auf den Besitzer des Steines sich beziehen. — Uebrigens ver-<lb/>
dient die Inschrift namentlich in ihren letzten Buchstaben noch<lb/>
eine genauere Prüfung; denn auch in dem mir vorliegenden<lb/>
Abdrucke ist nur der Anfang, und auch dieser nicht mit<lb/>
voller Sicherheit lesbar.</p><lb/><p><hirendition="#g">Onesimos</hi>.</p><lb/><p>Carneol, einst im Besitz des Baron Hoorn; nackter, stehen-<lb/>
der Juppiter, in der Rechten eine Patera haltend, die<lb/>
erhobene Linke auf das Scepter gestützt; neben ihm ein<lb/>
Adler mit einem Kranze im Schnabel; neben dem Scepter<lb/><hirendition="#i">ONHCIMOC</hi>: Millin Pierr. gr. inéd. pl. 2. Ueber den Werth<lb/>
der Arbeit und ihre Echtheit lässt sich nach der Abbildung<lb/>
nicht urtheilen. — Ein anderer Stein mit demselben Namen,<lb/>
eine behelmte Pallas darstellend [ib. pl. 58], ist anerkannt<lb/>
modern: R. Rochette Lettre p. 146; Clarac p. 161; C. I. 7233.</p><lb/><p><hirendition="#g">Pergamos</hi>.</p><lb/><p>In der florentiner Sammlung befindet sich ein amethystfarbiger<lb/>
Glasfluss, mit der öfter wiederkehrenden Darstellung eines<lb/>
Satyrs, der in lebhaft erregtem Tanze mit der Rechten den<lb/>
Thyrsos schwingt, während er in der Linken ein Trinkge-<lb/>
fäss emporhebt; im Felde vor dem Knie steht die Inschrift,<lb/>
welche man bald <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> oder <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>, bald <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>,<lb/>
bald endlich <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>(<hirendition="#i">Y</hi>) gelesen hat, für welche letztere<lb/>
Lesart nach Stosch sich die gewichtigsten Stimmen erklärt<lb/>
haben: Agostini Gemm. ant. II, t. 17 (ed. II, 1686); Maffei<lb/>
gemm. ant. III, t. 55; Stosch t. 49; Gori Inscr. etr. I, t. 5, 1;<lb/>
Mus. flor. II, 3, 2; Bracci II, t. 92; Winck. Descr. II, 1570;<lb/>
Lippert I, 460; Raspe 4731; Cades II, A, 137; C. I. 7238.<lb/>
Von der Inschrift bemerkt Köhler S. 186: „Dass die Auf-<lb/>
schrift des florentiner Glasflusses, der übrigens von sehr un-<lb/>
bedeutender Arbeit ist, nicht aus dem Alterthume herrührt,<lb/>
beweisen theils das ganz vernachlässigte Aussehen dieser<lb/>
krumm und unansehnlich stehenden Buchstaben, theils ihre<lb/>
Schärfe und Tiefe, der zu Folge sie nicht zugleich mit dem<lb/>
Glasflusse gefertigt, sondern späterhin eingeschnitten worden<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[572/0589]
hat. Eben so sind die Buchstaben zwar nicht gross; aber
in der ganzen Anordnung, in welcher sich die Inschrift fin-
det, erscheint sie nicht in dem Maasse, wie sonst die, Künst-
lerinschriften, als Parergon, sondern als ein für das Ganze
wesentlicher Theil, mag sie nun auf die Darstellung oder
auf den Besitzer des Steines sich beziehen. — Uebrigens ver-
dient die Inschrift namentlich in ihren letzten Buchstaben noch
eine genauere Prüfung; denn auch in dem mir vorliegenden
Abdrucke ist nur der Anfang, und auch dieser nicht mit
voller Sicherheit lesbar.
Onesimos.
Carneol, einst im Besitz des Baron Hoorn; nackter, stehen-
der Juppiter, in der Rechten eine Patera haltend, die
erhobene Linke auf das Scepter gestützt; neben ihm ein
Adler mit einem Kranze im Schnabel; neben dem Scepter
ONHCIMOC: Millin Pierr. gr. inéd. pl. 2. Ueber den Werth
der Arbeit und ihre Echtheit lässt sich nach der Abbildung
nicht urtheilen. — Ein anderer Stein mit demselben Namen,
eine behelmte Pallas darstellend [ib. pl. 58], ist anerkannt
modern: R. Rochette Lettre p. 146; Clarac p. 161; C. I. 7233.
Pergamos.
In der florentiner Sammlung befindet sich ein amethystfarbiger
Glasfluss, mit der öfter wiederkehrenden Darstellung eines
Satyrs, der in lebhaft erregtem Tanze mit der Rechten den
Thyrsos schwingt, während er in der Linken ein Trinkge-
fäss emporhebt; im Felde vor dem Knie steht die Inschrift,
welche man bald _ oder _ , bald _ ,
bald endlich _ (Y) gelesen hat, für welche letztere
Lesart nach Stosch sich die gewichtigsten Stimmen erklärt
haben: Agostini Gemm. ant. II, t. 17 (ed. II, 1686); Maffei
gemm. ant. III, t. 55; Stosch t. 49; Gori Inscr. etr. I, t. 5, 1;
Mus. flor. II, 3, 2; Bracci II, t. 92; Winck. Descr. II, 1570;
Lippert I, 460; Raspe 4731; Cades II, A, 137; C. I. 7238.
Von der Inschrift bemerkt Köhler S. 186: „Dass die Auf-
schrift des florentiner Glasflusses, der übrigens von sehr un-
bedeutender Arbeit ist, nicht aus dem Alterthume herrührt,
beweisen theils das ganz vernachlässigte Aussehen dieser
krumm und unansehnlich stehenden Buchstaben, theils ihre
Schärfe und Tiefe, der zu Folge sie nicht zugleich mit dem
Glasflusse gefertigt, sondern späterhin eingeschnitten worden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/589>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.