einen alten Stein mit dem von ihm nur falsch gelesenen Namen [fremdsprachliches Material - fehlt] vor sich gehabt haben und demnach sei Bathyl- los als Steinschneider anzuerkennen, so wird sich diese Ver- muthung schwerlich des Beifalls Vieler zu erfreuen haben.
Caekas.
Die Inschrift CAE || KAS auf einem Glassfluss zu beiden Sei- ten eines stehenden halbbekleideten Jünglings mit dem Para- zonium in der Hand kann schon wegen ihrer Grösse und ihrer Vertheilung nicht auf einen Künstler bezogen werden: Stosch t. 21; Bracci I, t. 44; Winck. Descr. II, 925; [Lip- pert II, 916]; Raspe 8016.
Castricius, s. Kastrikios.
Chaeremon.
Verbrannter Carneol im brittischen Museum: Sieger im Laufe, mit der Palme in der Rechten; [fremdsprachliches Material - fehlt]: Raspe 8008. Da nach seiner Angabe die Inschrift aus der Zeit des Ver- falls (du bas empire) stammt, so liegt kein Grund vor, sie auf einen Künstler zu beziehen. C. I. 7278. -- Wenn ferner Millin Introd. p. 78 den Kopf eines Satyrs mit demselben Namen aus Winck. Descr. n. 238 citirt, so beruht dies auf einer Verwechselung mit dem Stein des Philemon p. 238, n. 1484.
Charitos und Chariton.
Grosser erhaben geschnittener Sardonyx, früher im Besitz des dresdener Academiedirectors Casanova, jetzt in der k. russischen Sammlung: [Lippert III, 140]; Raspe 6424; C. I. 7279; abgebildet bei Klotz: über den Nutzen und Gebrauch der geschnittenen Steine. Dargestellt ist innerhalb eines durch Säulen und Gebälk angedeuteten offenen Gebäudes die Statue einer nackten Frau, vielleicht Venus, auf einer niedri- gen Basis, welche den Namen XAPITOY trägt; ihr zur Seite zunächst zwei bekleidete Frauengestalten, eine mit phrygi- scher Mütze. Weiter ausserhalb des Hauses erblicken wir einen Jüngling im Mantel, welcher auf die Guirlanden über der Thür hinweist, aus welcher ihm eine dritte weibliche Gestalt entgegenkommt. Köhler bemerkt darüber S. 54: "Eine zuverlässige Erklärung oder Auseinandersetzung des hier vor- gestellten lässt dieser Camee nicht zu. Er ward von einem geschickten, des Alterthums kundigen Zeichner, wahrschein- lich von Casanova selbst entworfen. ..." Mir scheint dieses Urtheil noch viel zu mild: denn wenn auch antike Motive
einen alten Stein mit dem von ihm nur falsch gelesenen Namen [fremdsprachliches Material – fehlt] vor sich gehabt haben und demnach sei Bathyl- los als Steinschneider anzuerkennen, so wird sich diese Ver- muthung schwerlich des Beifalls Vieler zu erfreuen haben.
Caekas.
Die Inschrift CAE || KAS auf einem Glassfluss zu beiden Sei- ten eines stehenden halbbekleideten Jünglings mit dem Para- zonium in der Hand kann schon wegen ihrer Grösse und ihrer Vertheilung nicht auf einen Künstler bezogen werden: Stosch t. 21; Bracci I, t. 44; Winck. Descr. II, 925; [Lip- pert II, 916]; Raspe 8016.
Castricius, s. Kastrikios.
Chaeremon.
Verbrannter Carneol im brittischen Museum: Sieger im Laufe, mit der Palme in der Rechten; [fremdsprachliches Material – fehlt]: Raspe 8008. Da nach seiner Angabe die Inschrift aus der Zeit des Ver- falls (du bas empire) stammt, so liegt kein Grund vor, sie auf einen Künstler zu beziehen. C. I. 7278. — Wenn ferner Millin Introd. p. 78 den Kopf eines Satyrs mit demselben Namen aus Winck. Descr. n. 238 citirt, so beruht dies auf einer Verwechselung mit dem Stein des Philemon p. 238, n. 1484.
Charitos und Chariton.
Grosser erhaben geschnittener Sardonyx, früher im Besitz des dresdener Academiedirectors Casanova, jetzt in der k. russischen Sammlung: [Lippert III, 140]; Raspe 6424; C. I. 7279; abgebildet bei Klotz: über den Nutzen und Gebrauch der geschnittenen Steine. Dargestellt ist innerhalb eines durch Säulen und Gebälk angedeuteten offenen Gebäudes die Statue einer nackten Frau, vielleicht Venus, auf einer niedri- gen Basis, welche den Namen XAPITOY trägt; ihr zur Seite zunächst zwei bekleidete Frauengestalten, eine mit phrygi- scher Mütze. Weiter ausserhalb des Hauses erblicken wir einen Jüngling im Mantel, welcher auf die Guirlanden über der Thür hinweist, aus welcher ihm eine dritte weibliche Gestalt entgegenkommt. Köhler bemerkt darüber S. 54: „Eine zuverlässige Erklärung oder Auseinandersetzung des hier vor- gestellten lässt dieser Camee nicht zu. Er ward von einem geschickten, des Alterthums kundigen Zeichner, wahrschein- lich von Casanova selbst entworfen. …‟ Mir scheint dieses Urtheil noch viel zu mild: denn wenn auch antike Motive
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0624"n="607"/>
einen alten Stein mit dem von ihm nur falsch gelesenen Namen<lb/><foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> vor sich gehabt haben und demnach sei Bathyl-<lb/>
los als Steinschneider anzuerkennen, so wird sich diese Ver-<lb/>
muthung schwerlich des Beifalls Vieler zu erfreuen haben.</p><lb/><p><hirendition="#g">Caekas</hi>.</p><lb/><p>Die Inschrift <hirendition="#i">CAE || KAS</hi> auf einem Glassfluss zu beiden Sei-<lb/>
ten eines stehenden halbbekleideten Jünglings mit dem Para-<lb/>
zonium in der Hand kann schon wegen ihrer Grösse und<lb/>
ihrer Vertheilung nicht auf einen Künstler bezogen werden:<lb/>
Stosch t. 21; Bracci I, t. 44; Winck. Descr. II, 925; [Lip-<lb/>
pert II, 916]; Raspe 8016.</p><lb/><p><hirendition="#g">Castricius,</hi> s. Kastrikios.</p><lb/><p><hirendition="#g">Chaeremon</hi>.</p><lb/><p>Verbrannter Carneol im brittischen Museum: Sieger im Laufe,<lb/>
mit der Palme in der Rechten; <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>: Raspe 8008.<lb/>
Da nach seiner Angabe die Inschrift aus der Zeit des Ver-<lb/>
falls (du bas empire) stammt, so liegt kein Grund vor, sie<lb/>
auf einen Künstler zu beziehen. C. I. 7278. — Wenn ferner<lb/>
Millin Introd. p. 78 den Kopf eines Satyrs mit demselben<lb/>
Namen aus Winck. Descr. n. 238 citirt, so beruht dies auf einer<lb/>
Verwechselung mit dem Stein des Philemon p. 238, n. 1484.</p><lb/><p><hirendition="#g">Charitos</hi> und <hirendition="#g">Chariton</hi>.</p><lb/><p>Grosser erhaben geschnittener Sardonyx, früher im Besitz<lb/>
des dresdener Academiedirectors Casanova, jetzt in der k.<lb/>
russischen Sammlung: [Lippert III, 140]; Raspe 6424; C. I.<lb/>
7279; abgebildet bei Klotz: über den Nutzen und Gebrauch<lb/>
der geschnittenen Steine. Dargestellt ist innerhalb eines<lb/>
durch Säulen und Gebälk angedeuteten offenen Gebäudes die<lb/>
Statue einer nackten Frau, vielleicht Venus, auf einer niedri-<lb/>
gen Basis, welche den Namen <hirendition="#i">XAPITOY</hi> trägt; ihr zur Seite<lb/>
zunächst zwei bekleidete Frauengestalten, eine mit phrygi-<lb/>
scher Mütze. Weiter ausserhalb des Hauses erblicken wir<lb/>
einen Jüngling im Mantel, welcher auf die Guirlanden über<lb/>
der Thür hinweist, aus welcher ihm eine dritte weibliche<lb/>
Gestalt entgegenkommt. Köhler bemerkt darüber S. 54: „Eine<lb/>
zuverlässige Erklärung oder Auseinandersetzung des hier vor-<lb/>
gestellten lässt dieser Camee nicht zu. Er ward von einem<lb/>
geschickten, des Alterthums kundigen Zeichner, wahrschein-<lb/>
lich von Casanova selbst entworfen. …‟ Mir scheint dieses<lb/>
Urtheil noch viel zu mild: denn wenn auch antike Motive<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[607/0624]
einen alten Stein mit dem von ihm nur falsch gelesenen Namen
_ vor sich gehabt haben und demnach sei Bathyl-
los als Steinschneider anzuerkennen, so wird sich diese Ver-
muthung schwerlich des Beifalls Vieler zu erfreuen haben.
Caekas.
Die Inschrift CAE || KAS auf einem Glassfluss zu beiden Sei-
ten eines stehenden halbbekleideten Jünglings mit dem Para-
zonium in der Hand kann schon wegen ihrer Grösse und
ihrer Vertheilung nicht auf einen Künstler bezogen werden:
Stosch t. 21; Bracci I, t. 44; Winck. Descr. II, 925; [Lip-
pert II, 916]; Raspe 8016.
Castricius, s. Kastrikios.
Chaeremon.
Verbrannter Carneol im brittischen Museum: Sieger im Laufe,
mit der Palme in der Rechten; _ : Raspe 8008.
Da nach seiner Angabe die Inschrift aus der Zeit des Ver-
falls (du bas empire) stammt, so liegt kein Grund vor, sie
auf einen Künstler zu beziehen. C. I. 7278. — Wenn ferner
Millin Introd. p. 78 den Kopf eines Satyrs mit demselben
Namen aus Winck. Descr. n. 238 citirt, so beruht dies auf einer
Verwechselung mit dem Stein des Philemon p. 238, n. 1484.
Charitos und Chariton.
Grosser erhaben geschnittener Sardonyx, früher im Besitz
des dresdener Academiedirectors Casanova, jetzt in der k.
russischen Sammlung: [Lippert III, 140]; Raspe 6424; C. I.
7279; abgebildet bei Klotz: über den Nutzen und Gebrauch
der geschnittenen Steine. Dargestellt ist innerhalb eines
durch Säulen und Gebälk angedeuteten offenen Gebäudes die
Statue einer nackten Frau, vielleicht Venus, auf einer niedri-
gen Basis, welche den Namen XAPITOY trägt; ihr zur Seite
zunächst zwei bekleidete Frauengestalten, eine mit phrygi-
scher Mütze. Weiter ausserhalb des Hauses erblicken wir
einen Jüngling im Mantel, welcher auf die Guirlanden über
der Thür hinweist, aus welcher ihm eine dritte weibliche
Gestalt entgegenkommt. Köhler bemerkt darüber S. 54: „Eine
zuverlässige Erklärung oder Auseinandersetzung des hier vor-
gestellten lässt dieser Camee nicht zu. Er ward von einem
geschickten, des Alterthums kundigen Zeichner, wahrschein-
lich von Casanova selbst entworfen. …‟ Mir scheint dieses
Urtheil noch viel zu mild: denn wenn auch antike Motive
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/624>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.