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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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gerpaar zwischen zwei bärtigen Alten im Mantel mit Stab;
[fremdsprachliches Material - fehlt]. ein Faustkämpferpaar ebenso. Am Körper: ein Faust-
kämpferpaar ohne Begleitung; zwischen ihnen die Inschrift;
[fremdsprachliches Material - fehlt]. ein Ringerpaar: Panofka Mus. Blacas pl. 2.

28) Eine niedliche kleine Amphora mit Hähnen und Pan-
thern in der Sammlung Palagi in Turin erwähnt Welcker:
Rhein. Mus. N. F. VI, S. 396.

Unter den Gefässen von anderer Form nennen wir zuerst:

29) ein grosses Mischgefäss im brittischen Museum (n.
560). Das Hauptbild ist eine Gigantomachie: Zeus mit langem
Chiton und gestreiftem Peplos bekleidet schwingt den Blitz
gegen Porphyrion. Neben Zeus erscheint vollständig ge-
rüstet Athene, hinter ihr ein heransprengendes Viergespann,
von Iolaos in langem weissen Chiton, mit dem Schilde auf
dem Rücken gelenkt. Auf ihm steht Herakles, als solcher
nur durch das Löwenfell kenntlich, während er ausserdem
mit Schild und Beinschienen und dem in der Rechten ge-
schwungenen Speer bewaffnet ist. Neben den Rossen läuft
eine männliche Gestalt in kurzem Chiton und Stiefeln, mit
Flügeln an den Schultern (ob ein Windgott?), hinter dem
Wagen schreitet Hermes, der rückwärts blickt nach einem
unbärtigen Manne, mit Diadem, langem Chiton und Peplos,
und einem nackten Jünglinge. Auf der andern Seite, hinter
Porphyrion, flieht eine Quadriga, von dem Wagenlenker in
langem Chiton und einem Krieger, etwa Enkelados, bestiegen,
welcher letztere sich zurückwendet, um seinen Speer gegen
Zeus zu schleudern. Gaia, neben den Pferden, aber in ent-
gegengesetzter Richtung schreitend, ermuntert zum Kampfe.
Vor den Pferden endlich finden sich ein. nackter bärtiger und
ein unbekleideter Mann mit Stab, gegen einander gewendet.
[fremdsprachliches Material - fehlt]. Eine nicht näher zu bestimmende Kampfscene in ver-
schiedenen Gruppen, in deren Mitte zwei Viergespanne in
entgegengesetzter Richtung wegeilen. Die Inschrift findet
sich am Rande der Vase.

30--31) zwei zusammengehörige Oenochoen der Cam-
pana'schen Sammlung (n. 66 und 67) mit schwarzen Figu-
ren auf weisslich gelbem Grunde von gesucht sorgfältigem
Style. Auf der einen sehen wir Athene, gerüstet mit Aegis,
Helm und Speer, in der Rechten einen kleinen Zweig mit drei
Blüthen haltend, welchen sie dem Herakles darbietet, der mit

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gerpaar zwischen zwei bärtigen Alten im Mantel mit Stab;
[fremdsprachliches Material – fehlt]. ein Faustkämpferpaar ebenso. Am Körper: ein Faust-
kämpferpaar ohne Begleitung; zwischen ihnen die Inschrift;
[fremdsprachliches Material – fehlt]. ein Ringerpaar: Panofka Mus. Blacas pl. 2.

28) Eine niedliche kleine Amphora mit Hähnen und Pan-
thern in der Sammlung Palagi in Turin erwähnt Welcker:
Rhein. Mus. N. F. VI, S. 396.

Unter den Gefässen von anderer Form nennen wir zuerst:

29) ein grosses Mischgefäss im brittischen Museum (n.
560). Das Hauptbild ist eine Gigantomachie: Zeus mit langem
Chiton und gestreiftem Peplos bekleidet schwingt den Blitz
gegen Porphyrion. Neben Zeus erscheint vollständig ge-
rüstet Athene, hinter ihr ein heransprengendes Viergespann,
von Iolaos in langem weissen Chiton, mit dem Schilde auf
dem Rücken gelenkt. Auf ihm steht Herakles, als solcher
nur durch das Löwenfell kenntlich, während er ausserdem
mit Schild und Beinschienen und dem in der Rechten ge-
schwungenen Speer bewaffnet ist. Neben den Rossen läuft
eine männliche Gestalt in kurzem Chiton und Stiefeln, mit
Flügeln an den Schultern (ob ein Windgott?), hinter dem
Wagen schreitet Hermes, der rückwärts blickt nach einem
unbärtigen Manne, mit Diadem, langem Chiton und Peplos,
und einem nackten Jünglinge. Auf der andern Seite, hinter
Porphyrion, flieht eine Quadriga, von dem Wagenlenker in
langem Chiton und einem Krieger, etwa Enkelados, bestiegen,
welcher letztere sich zurückwendet, um seinen Speer gegen
Zeus zu schleudern. Gaia, neben den Pferden, aber in ent-
gegengesetzter Richtung schreitend, ermuntert zum Kampfe.
Vor den Pferden endlich finden sich ein. nackter bärtiger und
ein unbekleideter Mann mit Stab, gegen einander gewendet.
[fremdsprachliches Material – fehlt]. Eine nicht näher zu bestimmende Kampfscene in ver-
schiedenen Gruppen, in deren Mitte zwei Viergespanne in
entgegengesetzter Richtung wegeilen. Die Inschrift findet
sich am Rande der Vase.

30—31) zwei zusammengehörige Oenochoen der Cam-
pana’schen Sammlung (n. 66 und 67) mit schwarzen Figu-
ren auf weisslich gelbem Grunde von gesucht sorgfältigem
Style. Auf der einen sehen wir Athene, gerüstet mit Aegis,
Helm und Speer, in der Rechten einen kleinen Zweig mit drei
Blüthen haltend, welchen sie dem Herakles darbietet, der mit

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[715/0732] gerpaar zwischen zwei bärtigen Alten im Mantel mit Stab; _ . ein Faustkämpferpaar ebenso. Am Körper: ein Faust- kämpferpaar ohne Begleitung; zwischen ihnen die Inschrift; _ . ein Ringerpaar: Panofka Mus. Blacas pl. 2. 28) Eine niedliche kleine Amphora mit Hähnen und Pan- thern in der Sammlung Palagi in Turin erwähnt Welcker: Rhein. Mus. N. F. VI, S. 396. Unter den Gefässen von anderer Form nennen wir zuerst: 29) ein grosses Mischgefäss im brittischen Museum (n. 560). Das Hauptbild ist eine Gigantomachie: Zeus mit langem Chiton und gestreiftem Peplos bekleidet schwingt den Blitz gegen Porphyrion. Neben Zeus erscheint vollständig ge- rüstet Athene, hinter ihr ein heransprengendes Viergespann, von Iolaos in langem weissen Chiton, mit dem Schilde auf dem Rücken gelenkt. Auf ihm steht Herakles, als solcher nur durch das Löwenfell kenntlich, während er ausserdem mit Schild und Beinschienen und dem in der Rechten ge- schwungenen Speer bewaffnet ist. Neben den Rossen läuft eine männliche Gestalt in kurzem Chiton und Stiefeln, mit Flügeln an den Schultern (ob ein Windgott?), hinter dem Wagen schreitet Hermes, der rückwärts blickt nach einem unbärtigen Manne, mit Diadem, langem Chiton und Peplos, und einem nackten Jünglinge. Auf der andern Seite, hinter Porphyrion, flieht eine Quadriga, von dem Wagenlenker in langem Chiton und einem Krieger, etwa Enkelados, bestiegen, welcher letztere sich zurückwendet, um seinen Speer gegen Zeus zu schleudern. Gaia, neben den Pferden, aber in ent- gegengesetzter Richtung schreitend, ermuntert zum Kampfe. Vor den Pferden endlich finden sich ein. nackter bärtiger und ein unbekleideter Mann mit Stab, gegen einander gewendet. _ . Eine nicht näher zu bestimmende Kampfscene in ver- schiedenen Gruppen, in deren Mitte zwei Viergespanne in entgegengesetzter Richtung wegeilen. Die Inschrift findet sich am Rande der Vase. 30—31) zwei zusammengehörige Oenochoen der Cam- pana’schen Sammlung (n. 66 und 67) mit schwarzen Figu- ren auf weisslich gelbem Grunde von gesucht sorgfältigem Style. Auf der einen sehen wir Athene, gerüstet mit Aegis, Helm und Speer, in der Rechten einen kleinen Zweig mit drei Blüthen haltend, welchen sie dem Herakles darbietet, der mit 46*

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/732>, abgerufen am 15.06.2024.