[Bucer, Martin]: Ayn schoner Dialogus. [Breslau], [1521].
nehermals Es stand Mathei xv ij. geschribenn/ sundet oder irret dein bruder/ so straff yn nympt ers nit ann/ so nym noch zwen zu dir/ hilffts nit verklag in vor der gemein/ Strafft doch sant Paulus Petrun ad gallatas am andern Ca. Als ein irrigen Dan wan ewer leer kayn nütz ist vnd dz ir ander ding sagend dan dye recht gots leerist/ vnd vns vil an dy gots leer wolt hencken/ wem sol man dan volgen/ dan als ich von meim schuler be- richt binn. So stat Mathei am fünfftenn nitt ein spitzli eins buchstaben sol zu dem gebot gots/ zu oder abgehn/ oder ge- than werden/ meer in Appocalipsi stat am letsten Cap. Der ist selig der da behüet die wort der weysagung dyß buchs. Pfar. ey lieber Shultheyß der schuler verstats nit/ last in nach par- tecken gehn. Wissent ir nit das dise vnsern öbersten vnd gay- stlichen nit zu straffen seind/ Vnd haben den gewalt von got/ Fragend euwern schuler ob er nit wiß was Paulus zu den Rö mern am xiij. sagt wer dem gwalt wider statt/ der widerstatt got. etc Schultheyß. Lieber sagts vollen hinauß. Stat nit her- nach Der gewalt tregt das waffen nit vmb sunst. Da meint er das schwert des weltlichenn gewalts/ auch meer stat her- nach den selbigen gebt auch den zins/ oder den zol/ oder die eer oder wen meint yr/ den got oder sant Pauls anders gemeint hab. Pfarrer. den Bapst/ Cardinel all Bischoff Prelaten/ vnd Pfarrer. Vrsach das ir vns schuldig seind zu opffern zehenden zu geben/ beicht gelt/ tauff gelt/ Sacrament gelt. Vnd des myr on not ist hie zu sagen. Schultheyß. Warumb hat dan gott der herr gesprochenn/ da sein Junger fragten welcher vnderr in der öberster seyn solt. Da gab er yn antwort/ Welcher der öberst wol sein der sol der andern aller diener sein/ Er wolt in keinen in sunderheut ernennenn. Er hieß sie alle gleich predigen/ aufflösen/ vnd binden. rcr. Jch waiß woll das ir vil begerend/ auch nement/ vnd haben wolt/ das wider recht noch zimlich ist. Wo her ist mann euch söllichs alles schuldig/ das mann euch sol so vil brot vnd wein/ schmaltz mel/ vnd eyer vnnd geltt opffern. Das ir mit euwern bolster mömen verzerendt. Wyst
nehermals Es ſtand Mathei xv ij. geſchꝛibenn/ ſundet oder irret dein bꝛuder/ ſo ſtraff yn nympt ers nit ann/ ſo nym noch zwẽ zu dir/ hilffts nit verklag in voꝛ deꝛ gemein/ Strafft doch ſant Paulus Petrũ ad gallatas am andern Ca. Als ein irrigẽ Dan wã ewer leer kayn nuͤtz iſt vñ dz ir ander ding ſagend dã dye recht gots leeriſt/ vñ vns vil an dy gots leer wolt henckẽ/ wem ſol man dan volgen/ dan als ich von meim ſchuler be- richt binn. So ſtat Mathei am fuͤnfftenn nitt ein ſpitzli eins buchſtaben ſol zu dem gebot gots/ zu oder abgehn/ oder ge- than werden/ meer in Appocalipſi ſtat am letſten Cap. Der iſt ſelig der da behuͤet die woꝛt der weyſagũg dyß buchs. Pfar. ey lieber Shultheyß der ſchuler verſtats nit/ laſt in nach par- tecken gehn. Wiſſent ir nit das diſe vnſern oͤberſtẽ vnd gay- ſtlichen nit zu ſtraffen ſeind/ Vnd haben den gewalt võ got/ Fragend euwern ſchuler ob er nit wiß was Paulus zu dẽ Roͤ mern am xiij. ſagt wer dem gwalt wider ſtatt/ der widerſtatt got. ꝛc Schultheyß. Lieber ſagts vollẽ hinauß. Stat nit her- nach Der gewalt tregt das waffen nit vmb ſunſt. Da meint er das ſchwert des weltlichenn gewalts/ auch meer ſtat her- nach den ſelbigẽ gebt auch den zins/ oder den zol/ oder die eer oder wen meint yr/ den got oder ſant Pauls anders gemeint hab. Pfarrer. den Bapſt/ Cardinel all Biſchoff Pꝛelaten/ vnd Pfarrer. Vꝛſach das ir vns ſchuldig ſeind zu opffern zehendẽ zu geben/ beicht gelt/ tauff gelt/ Sacrament gelt. Vñ des myr on not iſt hie zu ſagen. Schultheyß. Warumb hat dan gott der herꝛ geſpꝛochenn/ da ſein Junger fragten welcher vnderr in der oͤberſter ſeyn ſolt. Da gab er yn antwoꝛt/ Welcher der oͤberſt wol ſein der ſol der andern aller diener ſein/ Er wolt in keinen in ſunderheut ernennẽn. Er hieß ſie alle gleich pꝛedigen/ auffloͤſen/ vnd binden. ꝛcꝛ. Jch waiß woll das ir vil begerẽd/ auch nement/ vnd haben wolt/ das wider recht noch zimlich iſt. Wo her iſt mann euch ſoͤllichs alles ſchuldig/ das mann euch ſol ſo vil bꝛot vñ wein/ ſchmaltz mel/ vñ eyer vnnd geltt opffern. Das ir mit euwern bolſter moͤmen verzerendt. Wyſt <TEI> <text> <body> <div> <sp> <p><pb facs="#f0011"/> nehermals Es ſtand Mathei xv ij. <choice><sic>geſchꝛibeun</sic><corr>geſchꝛibenn</corr></choice>/ ſundet oder<lb/> irret dein bꝛuder/ ſo ſtraff yn nympt ers nit ann/ ſo nym noch<lb/> zwẽ zu dir/ hilffts nit verklag in voꝛ deꝛ gemein/ <choice><sic>Srafft</sic><corr>Strafft</corr></choice> doch<lb/> ſant Paulus Petrũ ad gallatas am andern Ca. Als ein irrigẽ<lb/> Dan wã ewer leer kayn nuͤtz iſt vñ dz ir ander ding ſagend dã<lb/> dye recht gots leeriſt/ vñ vns vil an dy gots leer wolt henckẽ/<lb/> wem ſol man dan volgen/ dan als ich von meim ſchuler be-<lb/> richt binn. So ſtat Mathei am fuͤnfftenn nitt ein ſpitzli eins<lb/> buchſtaben ſol zu dem gebot gots/ zu oder abgehn/ oder ge-<lb/> than werden/ meer in Appocalipſi ſtat am letſten Cap. Der iſt<lb/> ſelig der da behuͤet die woꝛt der weyſagũg dyß buchs. </p> </sp> <sp> <speaker>Pfar.</speaker><lb/> <p> ey lieber Shultheyß der ſchuler verſtats nit/ laſt in nach par-<lb/> tecken gehn. Wiſſent ir nit das diſe vnſern oͤberſtẽ vnd gay-<lb/> ſtlichen nit zu ſtraffen ſeind/ Vnd haben den gewalt võ got/<lb/> Fragend euwern ſchuler ob er nit wiß was Paulus zu dẽ Roͤ<lb/> mern am xiij. ſagt wer dem gwalt wider ſtatt/ der widerſtatt<lb/> got. ꝛc </p> </sp> <sp> <speaker>Schultheyß.</speaker> <p> Lieber ſagts vollẽ hinauß. Stat nit her-<lb/> nach Der gewalt tregt das waffen nit vmb ſunſt. Da meint<lb/> er das ſchwert des weltlichenn gewalts/ auch meer ſtat her-<lb/> nach den ſelbigẽ gebt auch den zins/ oder den zol/ oder die eer<lb/> oder wen meint yr/ den got oder ſant Pauls anders gemeint<lb/> hab. </p> </sp> <sp> <speaker>Pfarrer.</speaker> <p> den Bapſt/ Cardinel all Biſchoff Pꝛelaten/ vnd<lb/> Pfarrer. Vꝛſach das ir vns ſchuldig ſeind zu opffern zehendẽ<lb/> zu geben/ beicht gelt/ tauff gelt/ Sacrament gelt. Vñ des myr<lb/> on not iſt hie zu ſagen. </p> </sp> <sp> <speaker>Schultheyß.</speaker> <p> Warumb hat dan gott<lb/> der herꝛ geſpꝛochenn/ da ſein Junger fragten welcher vnderr<lb/> in der oͤberſter ſeyn ſolt. Da gab er yn antwoꝛt/ Welcher der<lb/> oͤberſt wol ſein der ſol der andern aller diener ſein/ Er wolt in<lb/> keinen in ſunderheut ernennẽn. Er hieß ſie alle gleich pꝛedigen/<lb/> auffloͤſen/ vnd binden. ꝛcꝛ. Jch waiß woll das ir vil begerẽd/<lb/> auch nement/ vnd haben wolt/ das wider recht noch zimlich<lb/> iſt. Wo her iſt mann euch ſoͤllichs alles ſchuldig/ das mann<lb/> euch ſol ſo vil bꝛot vñ wein/ ſchmaltz mel/ vñ eyer vnnd geltt<lb/> opffern. Das ir mit euwern bolſter moͤmen verzerendt. Wyſt<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
nehermals Es ſtand Mathei xv ij. geſchꝛibenn/ ſundet oder
irret dein bꝛuder/ ſo ſtraff yn nympt ers nit ann/ ſo nym noch
zwẽ zu dir/ hilffts nit verklag in voꝛ deꝛ gemein/ Strafft doch
ſant Paulus Petrũ ad gallatas am andern Ca. Als ein irrigẽ
Dan wã ewer leer kayn nuͤtz iſt vñ dz ir ander ding ſagend dã
dye recht gots leeriſt/ vñ vns vil an dy gots leer wolt henckẽ/
wem ſol man dan volgen/ dan als ich von meim ſchuler be-
richt binn. So ſtat Mathei am fuͤnfftenn nitt ein ſpitzli eins
buchſtaben ſol zu dem gebot gots/ zu oder abgehn/ oder ge-
than werden/ meer in Appocalipſi ſtat am letſten Cap. Der iſt
ſelig der da behuͤet die woꝛt der weyſagũg dyß buchs.
Pfar.
ey lieber Shultheyß der ſchuler verſtats nit/ laſt in nach par-
tecken gehn. Wiſſent ir nit das diſe vnſern oͤberſtẽ vnd gay-
ſtlichen nit zu ſtraffen ſeind/ Vnd haben den gewalt võ got/
Fragend euwern ſchuler ob er nit wiß was Paulus zu dẽ Roͤ
mern am xiij. ſagt wer dem gwalt wider ſtatt/ der widerſtatt
got. ꝛc
Schultheyß. Lieber ſagts vollẽ hinauß. Stat nit her-
nach Der gewalt tregt das waffen nit vmb ſunſt. Da meint
er das ſchwert des weltlichenn gewalts/ auch meer ſtat her-
nach den ſelbigẽ gebt auch den zins/ oder den zol/ oder die eer
oder wen meint yr/ den got oder ſant Pauls anders gemeint
hab.
Pfarrer. den Bapſt/ Cardinel all Biſchoff Pꝛelaten/ vnd
Pfarrer. Vꝛſach das ir vns ſchuldig ſeind zu opffern zehendẽ
zu geben/ beicht gelt/ tauff gelt/ Sacrament gelt. Vñ des myr
on not iſt hie zu ſagen.
Schultheyß. Warumb hat dan gott
der herꝛ geſpꝛochenn/ da ſein Junger fragten welcher vnderr
in der oͤberſter ſeyn ſolt. Da gab er yn antwoꝛt/ Welcher der
oͤberſt wol ſein der ſol der andern aller diener ſein/ Er wolt in
keinen in ſunderheut ernennẽn. Er hieß ſie alle gleich pꝛedigen/
auffloͤſen/ vnd binden. ꝛcꝛ. Jch waiß woll das ir vil begerẽd/
auch nement/ vnd haben wolt/ das wider recht noch zimlich
iſt. Wo her iſt mann euch ſoͤllichs alles ſchuldig/ das mann
euch ſol ſo vil bꝛot vñ wein/ ſchmaltz mel/ vñ eyer vnnd geltt
opffern. Das ir mit euwern bolſter moͤmen verzerendt. Wyſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … ULB Sachsen-Anhalt: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-07-04T08:35:21Z)
Frank Wiegand: Transkription und Textauszeichnung nach DTA-Basisformat
(2013-07-04T08:35:21Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |