Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Kurtzer Inhalt.
berstandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fürsten das Beilager halten/ wobey
Arbianes ein Freistechen anstellet. Ein Römischer Herr/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va-
lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu-
gangen sey. Farabert der Frankische Ritter/ welcher bißher zu Padua sich aufgehalten/ gibt sich an bey Va-
lißken/ klaget jhr seines jungen Fürsten Markomirslinglück/ und hält bitlich an/ das sie an jhn einenfreund-
lichen Brief wolle abgehen lassen/ welches sie gerne leistet/ auch schöne Kleinot und andere köstliche Sa-
chen dem Fürsten und seiner Fr. Mutter übersendet/ welche Farabert selbst überbringet. Herkules und La-
disla schickten dem Käyser und seiner Fr. Mutter nach Rom einen köstlichen Beutpfennig/ da sie beide sich
erklären zu Padua bey der jungen Fürsten jhrem Hochzeitfeste zuerscheinen/ werden auch daselbst prächtig
empfangen/ und leget der Käyser mit unsern Helden grosse Freundschaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey
dieser Hochzeit/ das die Heiraht zwischen Herr Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor sich gehet/ bey
welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Römischer Ritter fodert Baldrich
aus/ vorgebend er habe jhm Frl. Lukrezien abgespenstiget/ dessen er auch Siegwarden beschuldiget/ legt dar-
über ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet.
Fr. Lukrezie erhält bey dem Käyser/ das jhr Vater Stathalter wird zu Kölln am Rein. Valißka in Ama-
zonischer Gestalt mit angestrichenem Angesicht stellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Käysers gegen-
wart an/ in welchem sie und Herkules den höchsten Preiß davon tragen. Ein Pannonischer Gesanter/ nah-
mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von
seinem Könige/ das auf dem fall seines Verlusts das Pannonische Reich den Römern X. Jahr lang die
Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt solches mit jhm an/ überwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei-
gen/ wie auch dessen Mit Ritter von Ladisla und andern überwunden werden. Die Gefangene stellen sich
unbendig/ und werden mit Ruhten gezähmet. Der Käyser zur Dancksagung/ krönet Herkules und Ladisla/
auch jhre Gemahlinnen als freie Könige der Teutschen und Böhmen/ und tuht ihnen statliche Geschenke.
Herkules und Ladisla Parthische Leibeigene halten an üm die versprochene Freiheit/ erhalten dieselbe/ wer-
den mit ritterlichem Gewehr versehen/ und Arbianes untergeben; und schicken sich die unsern zur Reise nach
Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geschmiedet Endlich brechen die unsern
von Padua auf/ halten das erste Nachtlager in dem unglücklichen Flecken/ woselbst ein Kühhirt jhnen von
den ehemaligen Verfolgungen wieder die Christen etwas erzählet. Die Pannonier warten den Unsern an
den Grenzen auf/ sie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entstehet/ und werden die
Pannonier fast alle erschlagen. Worauf die unsern sicher die Böhmischen Grentzen erlangen/ den alten Pri-
bisla in jhre Geselschaft bekommen/ jhre Völcker und Wagen zurück lassen/ und in aller stille nach Prag fahren/
da sie die alte Königin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ und dem ganzen Lande grosse freu-
de erwecken/ und wird gegen Ladisla angesetzete Krönung gute anstalt gemachet. Ritter Farabert aus Fran-
ken komt bey seinem Könige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol über; worauf der junge
Fürst Markomir wieder zur völligen Gesundheit gelanget.

Inhalt des siebenden Buchs.

ZU Prag kömt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schwester von dem Wendischen
Fürsten Krito und seinem Sohn Gotschalk geraubet und gefangen nach Frießland geführet sind/ wel-
ches die unsern aufmuntert/ daß sie nach mögligkeit Völker zusammen bringen/ von Prag eilend durch
Teutschland nach Friesland gehen/ und die Räuber mit jhrem Heer erreichen/ da Vater und Sohn über dem
Fräulein uneins worden sind; vergleichen sich aus Noht/ und treten mit den unsern die Schlacht an/ aus
welcher Gotschalk mit einer Schaar hinweg reitet/ das Fräulein mit sich über die Isel führet/ und sie nach
Dänenmarck bringen wil/ üm sie daselbst zu heirahten/ aber Arbianes/ der sie liebete/ setzet jhm nach/ er-
schlägt den Räuber und rettet sie/ da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht/ und nach jhrem Lager fortge-
schikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der verschlagenen Völker mit dem
Fräulein nicht nach jhrem Lager sicher durchkommen/ begibt sich mit jhr auf einen Abweg/ und gibt sich ihr
zuerkennen. Groß Fürst Henrich mit seinem Gemahl komt zu seinem Sohn Baldrich/ den er bißher vor
tod geschätzet hatte/ erfreuet sich über jhn/ wird aber betrübt als er vernimt das er auch ein Christ worden

sey/
(o) (o) iij

Kurtzer Inhalt.
berſtandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fuͤrſten das Beilager halten/ wobey
Arbianes ein Freiſtechen anſtellet. Ein Roͤmiſcher Herꝛ/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va-
lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu-
gangen ſey. Farabert der Frankiſche Ritter/ welcher bißher zu Padua ſich aufgehaltẽ/ gibt ſich an bey Va-
lißken/ klaget jhr ſeines jungẽ Fuͤrſten Markomirslingluͤck/ uñ haͤlt bitlich an/ das ſie an jhn einenfꝛeund-
lichen Brief wolle abgehen laſſen/ welches ſie gerne leiſtet/ auch ſchoͤne Kleinot und andere koͤſtliche Sa-
chen dem Fuͤrſten und ſeiner Fr. Mutter uͤberſendet/ welche Farabert ſelbſt uͤberbringet. Herkules und La-
diſla ſchickten dem Kaͤyſer und ſeiner Fr. Mutter nach Rom einen koͤſtlichen Beutpfennig/ da ſie beide ſich
erklaͤren zu Padua bey der jungen Fuͤrſten jhrem Hochzeitfeſte zuerſcheinẽ/ werden auch daſelbſt praͤchtig
empfangen/ und leget der Kaͤyſer mit unſern Helden groſſe Freundſchaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey
dieſer Hochzeit/ das die Heiraht zwiſchen Herꝛ Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor ſich gehet/ bey
welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Roͤmiſcher Ritter fodert Baldrich
aus/ voꝛgebend eꝛ habe jhm Frl. Lukrezien abgeſpenſtiget/ deſſẽ er auch Siegwarden beſchuldiget/ legt dar-
uͤber ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet.
Fr. Lukrezie erhaͤlt bey dem Kaͤyſer/ das jhr Vater Stathalter wird zu Koͤlln am Rein. Valißka in Ama-
zoniſcher Geſtalt mit angeſtrichenem Angeſicht ſtellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Kaͤyſers gegen-
wart an/ in welchem ſie und Herkules den hoͤchſten Preiß davon tragen. Ein Pannoniſcher Geſanter/ nah-
mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von
ſeinem Koͤnige/ das auf dem fall ſeines Verluſts das Pannoniſche Reich den Roͤmern X. Jahr lang die
Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt ſolches mit jhm an/ uͤberwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei-
gen/ wie auch deſſen Mit Ritter von Ladiſla und andern uͤberwunden werden. Die Gefangene ſtellen ſich
unbendig/ und werden mit Ruhten gezaͤhmet. Der Kaͤyſer zur Danckſagung/ kroͤnet Herkules und Ladiſla/
auch jhre Gemahlinnen als freie Koͤnige der Teutſchen und Boͤhmen/ und tuht ihnen ſtatliche Geſchenke.
Herkules und Ladiſla Parthiſche Leibeigene halten an uͤm die verſprochene Freiheit/ eꝛhalten dieſelbe/ weꝛ-
den mit ritterlichem Gewehr verſehen/ uñ Arbianes untergeben; uñ ſchicken ſich die unſern zur Reiſe nach
Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geſchmiedet Endlich brechen die unſern
von Padua auf/ halten das erſte Nachtlager in dem ungluͤcklichen Flecken/ woſelbſt ein Kuͤhhirt jhnẽ von
den ehemaligen Verfolgungen wieder die Chriſten etwas erzaͤhlet. Die Pannonier warten den Unſern an
den Grenzen auf/ ſie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entſtehet/ und werden die
Pannonier faſt alle erſchlagen. Worauf die unſern ſicher die Boͤhmiſchen Grentzen erlangẽ/ den alten Pri-
biſla in jhre Geſelſchaft bekom̃en/ jhre Voͤlcker uñ Wagen zuruͤck laſſen/ uñ in aller ſtille nach Prag fahrẽ/
da ſie die alte Koͤnigin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ uñ dem ganzen Lande groſſe freu-
de erwecken/ uñ wird gegen Ladiſla angeſetzete Kroͤnung gute anſtalt gemachet. Ritter Farabeꝛt aus Fran-
ken komt bey ſeinem Koͤnige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol uͤber; worauf der junge
Fuͤrſt Markomir wieder zur voͤlligen Geſundheit gelanget.

Inhalt des ſiebenden Buchs.

ZU Prag koͤmt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schweſter von dem Wendiſchen
Fuͤrſten Krito und ſeinem Sohn Gotſchalk geraubet und gefangen nach Frießland gefuͤhret ſind/ wel-
ches die unſern aufmuntert/ daß ſie nach moͤgligkeit Voͤlker zuſammen bringen/ von Prag eilend durch
Teutſchland nach Frieſland gehen/ und die Raͤuber mit jhrem Heer erreichen/ da Vater uñ Sohn uͤber dem
Fraͤulein uneins worden ſind; vergleichen ſich aus Noht/ und treten mit den unſern die Schlacht an/ aus
welcher Gotſchalk mit einer Schaar hinweg reitet/ das Fraͤulein mit ſich uͤber die Iſel fuͤhret/ und ſie nach
Daͤnenmarck bringen wil/ uͤm ſie daſelbſt zu heirahten/ aber Arbianes/ der ſie liebete/ ſetzet jhm nach/ er-
ſchlaͤgt den Raͤuber und rettet ſie/ da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht/ und nach jhrem Lager fortge-
ſchikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der verſchlagenen Voͤlker mit dem
Fraͤulein nicht nach jhrem Lager ſicher durchkommen/ begibt ſich mit jhr auf einen Abweg/ uñ gibt ſich ihr
zuerkennen. Groß Fuͤrſt Henrich mit ſeinem Gemahl komt zu ſeinem Sohn Baldrich/ den er bißher vor
tod geſchaͤtzet hatte/ erfreuet ſich uͤber jhn/ wird aber betruͤbt als er vernimt das er auch ein Chriſt worden

ſey/
(o) (o) iij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0035" n="13"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzer Inhalt.</hi></fw><lb/>
ber&#x017F;tandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fu&#x0364;r&#x017F;ten das Beilager halten/ wobey<lb/>
Arbianes ein Frei&#x017F;techen an&#x017F;tellet. Ein Ro&#x0364;mi&#x017F;cher Her&#xA75B;/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va-<lb/>
lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu-<lb/>
gangen &#x017F;ey. Farabert der Franki&#x017F;che Ritter/ welcher bißher zu Padua &#x017F;ich aufgehalte&#x0303;/ gibt &#x017F;ich an bey Va-<lb/>
lißken/ klaget jhr &#x017F;eines junge&#x0303; Fu&#x0364;r&#x017F;ten Markomirslinglu&#x0364;ck/ un&#x0303; ha&#x0364;lt bitlich an/ das &#x017F;ie an jhn einenf&#xA75B;eund-<lb/>
lichen Brief wolle abgehen la&#x017F;&#x017F;en/ welches &#x017F;ie gerne lei&#x017F;tet/ auch &#x017F;cho&#x0364;ne Kleinot und andere ko&#x0364;&#x017F;tliche Sa-<lb/>
chen dem Fu&#x0364;r&#x017F;ten und &#x017F;einer Fr. Mutter u&#x0364;ber&#x017F;endet/ welche Farabert &#x017F;elb&#x017F;t u&#x0364;berbringet. Herkules und La-<lb/>
di&#x017F;la &#x017F;chickten dem Ka&#x0364;y&#x017F;er und &#x017F;einer Fr. Mutter nach Rom einen ko&#x0364;&#x017F;tlichen Beutpfennig/ da &#x017F;ie beide &#x017F;ich<lb/>
erkla&#x0364;ren zu Padua bey der jungen Fu&#x0364;r&#x017F;ten jhrem Hochzeitfe&#x017F;te zuer&#x017F;cheine&#x0303;/ werden auch da&#x017F;elb&#x017F;t pra&#x0364;chtig<lb/>
empfangen/ und leget der Ka&#x0364;y&#x017F;er mit un&#x017F;ern Helden gro&#x017F;&#x017F;e Freund&#x017F;chaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey<lb/>
die&#x017F;er Hochzeit/ das die Heiraht zwi&#x017F;chen Her&#xA75B; Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor &#x017F;ich gehet/ bey<lb/>
welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Ro&#x0364;mi&#x017F;cher Ritter fodert Baldrich<lb/>
aus/ vo&#xA75B;gebend e&#xA75B; habe jhm Frl. Lukrezien abge&#x017F;pen&#x017F;tiget/ de&#x017F;&#x017F;e&#x0303; er auch Siegwarden be&#x017F;chuldiget/ legt dar-<lb/>
u&#x0364;ber ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet.<lb/>
Fr. Lukrezie erha&#x0364;lt bey dem Ka&#x0364;y&#x017F;er/ das jhr Vater Stathalter wird zu Ko&#x0364;lln am Rein. Valißka in Ama-<lb/>
zoni&#x017F;cher Ge&#x017F;talt mit ange&#x017F;trichenem Ange&#x017F;icht &#x017F;tellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Ka&#x0364;y&#x017F;ers gegen-<lb/>
wart an/ in welchem &#x017F;ie und Herkules den ho&#x0364;ch&#x017F;ten Preiß davon tragen. Ein Pannoni&#x017F;cher Ge&#x017F;anter/ nah-<lb/>
mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von<lb/>
&#x017F;einem Ko&#x0364;nige/ das auf dem fall &#x017F;eines Verlu&#x017F;ts das Pannoni&#x017F;che Reich den Ro&#x0364;mern <hi rendition="#aq">X.</hi> Jahr lang die<lb/>
Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt &#x017F;olches mit jhm an/ u&#x0364;berwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei-<lb/>
gen/ wie auch de&#x017F;&#x017F;en Mit Ritter von Ladi&#x017F;la und andern u&#x0364;berwunden werden. Die Gefangene &#x017F;tellen &#x017F;ich<lb/>
unbendig/ und werden mit Ruhten geza&#x0364;hmet. Der Ka&#x0364;y&#x017F;er zur Danck&#x017F;agung/ kro&#x0364;net Herkules und Ladi&#x017F;la/<lb/>
auch jhre Gemahlinnen als freie Ko&#x0364;nige der Teut&#x017F;chen und Bo&#x0364;hmen/ und tuht ihnen &#x017F;tatliche Ge&#x017F;chenke.<lb/>
Herkules und Ladi&#x017F;la Parthi&#x017F;che Leibeigene halten an u&#x0364;m die ver&#x017F;prochene Freiheit/ e&#xA75B;halten die&#x017F;elbe/ we&#xA75B;-<lb/>
den mit ritterlichem Gewehr ver&#x017F;ehen/ un&#x0303; Arbianes untergeben; un&#x0303; &#x017F;chicken &#x017F;ich die un&#x017F;ern zur Rei&#x017F;e nach<lb/>
Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe ge&#x017F;chmiedet Endlich brechen die un&#x017F;ern<lb/>
von Padua auf/ halten das er&#x017F;te Nachtlager in dem unglu&#x0364;cklichen Flecken/ wo&#x017F;elb&#x017F;t ein Ku&#x0364;hhirt jhne&#x0303; von<lb/>
den ehemaligen Verfolgungen wieder die Chri&#x017F;ten etwas erza&#x0364;hlet. Die Pannonier warten den Un&#x017F;ern an<lb/>
den Grenzen auf/ &#x017F;ie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen ent&#x017F;tehet/ und werden die<lb/>
Pannonier fa&#x017F;t alle er&#x017F;chlagen. Worauf die un&#x017F;ern &#x017F;icher die Bo&#x0364;hmi&#x017F;chen Grentzen erlange&#x0303;/ den alten Pri-<lb/>
bi&#x017F;la in jhre Ge&#x017F;el&#x017F;chaft bekom&#x0303;en/ jhre Vo&#x0364;lcker un&#x0303; Wagen zuru&#x0364;ck la&#x017F;&#x017F;en/ un&#x0303; in aller &#x017F;tille nach Prag fahre&#x0303;/<lb/>
da &#x017F;ie die alte Ko&#x0364;nigin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ un&#x0303; dem ganzen Lande gro&#x017F;&#x017F;e freu-<lb/>
de erwecken/ un&#x0303; wird gegen Ladi&#x017F;la ange&#x017F;etzete Kro&#x0364;nung gute an&#x017F;talt gemachet. Ritter Farabe&#xA75B;t aus Fran-<lb/>
ken komt bey &#x017F;einem Ko&#x0364;nige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol u&#x0364;ber; worauf der junge<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;t Markomir wieder zur vo&#x0364;lligen Ge&#x017F;undheit gelanget.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Inhalt des &#x017F;iebenden Buchs.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">Z</hi>U Prag ko&#x0364;mt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schwe&#x017F;ter von dem Wendi&#x017F;chen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten Krito und &#x017F;einem Sohn Got&#x017F;chalk geraubet und gefangen nach Frießland gefu&#x0364;hret &#x017F;ind/ wel-<lb/>
ches die un&#x017F;ern aufmuntert/ daß &#x017F;ie nach mo&#x0364;gligkeit Vo&#x0364;lker zu&#x017F;ammen bringen/ von Prag eilend durch<lb/>
Teut&#x017F;chland nach Frie&#x017F;land gehen/ und die Ra&#x0364;uber mit jhrem Heer erreichen/ da Vater un&#x0303; Sohn u&#x0364;ber dem<lb/>
Fra&#x0364;ulein uneins worden &#x017F;ind; vergleichen &#x017F;ich aus Noht/ und treten mit den un&#x017F;ern die Schlacht an/ aus<lb/>
welcher Got&#x017F;chalk mit einer Schaar hinweg reitet/ das Fra&#x0364;ulein mit &#x017F;ich u&#x0364;ber die I&#x017F;el fu&#x0364;hret/ und &#x017F;ie nach<lb/>
Da&#x0364;nenmarck bringen wil/ u&#x0364;m &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t zu heirahten/ aber Arbianes/ der &#x017F;ie liebete/ &#x017F;etzet jhm nach/ er-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;gt den Ra&#x0364;uber und rettet &#x017F;ie/ da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht/ und nach jhrem Lager fortge-<lb/>
&#x017F;chikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der ver&#x017F;chlagenen Vo&#x0364;lker mit dem<lb/>
Fra&#x0364;ulein nicht nach jhrem Lager &#x017F;icher durchkommen/ begibt &#x017F;ich mit jhr auf einen Abweg/ un&#x0303; gibt &#x017F;ich ihr<lb/>
zuerkennen. Groß Fu&#x0364;r&#x017F;t Henrich mit &#x017F;einem Gemahl komt zu &#x017F;einem Sohn Baldrich/ den er bißher vor<lb/>
tod ge&#x017F;cha&#x0364;tzet hatte/ erfreuet &#x017F;ich u&#x0364;ber jhn/ wird aber betru&#x0364;bt als er vernimt das er auch ein Chri&#x017F;t worden<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">(o) (o)</hi> iij</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ey/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[13/0035] Kurtzer Inhalt. berſtandes heftig beleidiget hatte) Hochzeit machet/ und die beiden Fuͤrſten das Beilager halten/ wobey Arbianes ein Freiſtechen anſtellet. Ein Roͤmiſcher Herꝛ/ Nahmens Skaurus heirahtet Frl. Helenen Va- lißka erzehlet auf begehren Fr. Sybillen/ wie es mit jhrer Verliebung und Verlobung mit Herkules zu- gangen ſey. Farabert der Frankiſche Ritter/ welcher bißher zu Padua ſich aufgehaltẽ/ gibt ſich an bey Va- lißken/ klaget jhr ſeines jungẽ Fuͤrſten Markomirslingluͤck/ uñ haͤlt bitlich an/ das ſie an jhn einenfꝛeund- lichen Brief wolle abgehen laſſen/ welches ſie gerne leiſtet/ auch ſchoͤne Kleinot und andere koͤſtliche Sa- chen dem Fuͤrſten und ſeiner Fr. Mutter uͤberſendet/ welche Farabert ſelbſt uͤberbringet. Herkules und La- diſla ſchickten dem Kaͤyſer und ſeiner Fr. Mutter nach Rom einen koͤſtlichen Beutpfennig/ da ſie beide ſich erklaͤren zu Padua bey der jungen Fuͤrſten jhrem Hochzeitfeſte zuerſcheinẽ/ werden auch daſelbſt praͤchtig empfangen/ und leget der Kaͤyſer mit unſern Helden groſſe Freundſchaft zu. Fr. Sibylla treibet es bey dieſer Hochzeit/ das die Heiraht zwiſchen Herꝛ Pupienus und Frl. Virginia von Rom vor ſich gehet/ bey welcher Handelung zimliche Verwirrungen vorlauffen. Prokulus ein Roͤmiſcher Ritter fodert Baldrich aus/ voꝛgebend eꝛ habe jhm Frl. Lukrezien abgeſpenſtiget/ deſſẽ er auch Siegwarden beſchuldiget/ legt dar- uͤber ertichtete Briefe auf/ durch welche er von andern aufgetrieben war/ und wird im Kampfe verletzet. Fr. Lukrezie erhaͤlt bey dem Kaͤyſer/ das jhr Vater Stathalter wird zu Koͤlln am Rein. Valißka in Ama- zoniſcher Geſtalt mit angeſtrichenem Angeſicht ſtellet ein vierfaches Ritter Spiel in des Kaͤyſers gegen- wart an/ in welchem ſie und Herkules den hoͤchſten Preiß davon tragen. Ein Pannoniſcher Geſanter/ nah- mens Pines mit etlichen Rittern komt zu Padua an/ beut einen Kampf aus nach habender Volmacht von ſeinem Koͤnige/ das auf dem fall ſeines Verluſts das Pannoniſche Reich den Roͤmern X. Jahr lang die Schatzung entrichten wolle; Herkules nimt ſolches mit jhm an/ uͤberwindet jhn/ und nimt jhn vor leibei- gen/ wie auch deſſen Mit Ritter von Ladiſla und andern uͤberwunden werden. Die Gefangene ſtellen ſich unbendig/ und werden mit Ruhten gezaͤhmet. Der Kaͤyſer zur Danckſagung/ kroͤnet Herkules und Ladiſla/ auch jhre Gemahlinnen als freie Koͤnige der Teutſchen und Boͤhmen/ und tuht ihnen ſtatliche Geſchenke. Herkules und Ladiſla Parthiſche Leibeigene halten an uͤm die verſprochene Freiheit/ eꝛhalten dieſelbe/ weꝛ- den mit ritterlichem Gewehr verſehen/ uñ Arbianes untergeben; uñ ſchicken ſich die unſern zur Reiſe nach Prag. Die gefangenen Pannonier werden auf die Ruder Schiffe geſchmiedet Endlich brechen die unſern von Padua auf/ halten das erſte Nachtlager in dem ungluͤcklichen Flecken/ woſelbſt ein Kuͤhhirt jhnẽ von den ehemaligen Verfolgungen wieder die Chriſten etwas erzaͤhlet. Die Pannonier warten den Unſern an den Grenzen auf/ ſie zu berauben und niderzumachen/ daher ein hartes Treffen entſtehet/ und werden die Pannonier faſt alle erſchlagen. Worauf die unſern ſicher die Boͤhmiſchen Grentzen erlangẽ/ den alten Pri- biſla in jhre Geſelſchaft bekom̃en/ jhre Voͤlcker uñ Wagen zuruͤck laſſen/ uñ in aller ſtille nach Prag fahrẽ/ da ſie die alte Koͤnigin durch jhre unvermuhtliche Ankunft hoch erfreuen/ uñ dem ganzen Lande groſſe freu- de erwecken/ uñ wird gegen Ladiſla angeſetzete Kroͤnung gute anſtalt gemachet. Ritter Farabeꝛt aus Fran- ken komt bey ſeinem Koͤnige an/ bringet das Schreiben und die Schenkungen wol uͤber; worauf der junge Fuͤrſt Markomir wieder zur voͤlligen Geſundheit gelanget. Inhalt des ſiebenden Buchs. ZU Prag koͤmt unverhoffete Zeitung/ das Herkules Eltern und Frl Schweſter von dem Wendiſchen Fuͤrſten Krito und ſeinem Sohn Gotſchalk geraubet und gefangen nach Frießland gefuͤhret ſind/ wel- ches die unſern aufmuntert/ daß ſie nach moͤgligkeit Voͤlker zuſammen bringen/ von Prag eilend durch Teutſchland nach Frieſland gehen/ und die Raͤuber mit jhrem Heer erreichen/ da Vater uñ Sohn uͤber dem Fraͤulein uneins worden ſind; vergleichen ſich aus Noht/ und treten mit den unſern die Schlacht an/ aus welcher Gotſchalk mit einer Schaar hinweg reitet/ das Fraͤulein mit ſich uͤber die Iſel fuͤhret/ und ſie nach Daͤnenmarck bringen wil/ uͤm ſie daſelbſt zu heirahten/ aber Arbianes/ der ſie liebete/ ſetzet jhm nach/ er- ſchlaͤgt den Raͤuber und rettet ſie/ da er kurz zuvor jhre Eltern frey gemacht/ und nach jhrem Lager fortge- ſchikt hatte. Krito wird in der Schlacht gefangen. Arbianes kan wegen der verſchlagenen Voͤlker mit dem Fraͤulein nicht nach jhrem Lager ſicher durchkommen/ begibt ſich mit jhr auf einen Abweg/ uñ gibt ſich ihr zuerkennen. Groß Fuͤrſt Henrich mit ſeinem Gemahl komt zu ſeinem Sohn Baldrich/ den er bißher vor tod geſchaͤtzet hatte/ erfreuet ſich uͤber jhn/ wird aber betruͤbt als er vernimt das er auch ein Chriſt worden ſey/ (o) (o) iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/35
Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/35>, abgerufen am 22.12.2024.