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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Fünftes Buch.
Der III Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Die allem
Volk wie-
derfahren
wird.
VErnehmets/ O ihr blöde Hirten/
Die ihr euch bey den grünen Myrthen
Den langen Tag zu halten pflegt.
Die Lust und Freude/ die ich bringe/
Ist nicht so kindisch und geringe/
Als sie von euch wird außgelegt.
Es sol der ganze Kreiß der Erden
Der grossen Freude fähig werden;
[Spaltenumbruch] Da wo die Sonne früh aufsteht;
Da wo sie alles schwarz anstreichet;
Da wo sie Abends untergeht/
Und da der Winter nimmer weichet/
Sol diese Freude lautbar seyn;
Der Menschen Seel und Herz erquicken/
Sie mit des Himmels Gunst anblicken/
Und nehmen ihre Sinnen ein.
Der III Gegen-Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
DAs mag wol Freude seyn und heissen/
Die alle Welt sol zu sich reissen!
O lieber Engel/ werden dann
Wir/ die wir durch die Felder ziehen/
Und grosser Städte Wollust fliehen/
Auch dieser Lust seyn zugetahn?
Vielleicht wird sie nur denen bleiben/
Die Wunder mit dem Degen treiben?
[Spaltenumbruch] Vielleicht wird der Gelehrten Schaar
Uns diese Freud' und Lust nicht gönnen?
Vielleicht wird/ der die Gelder baar
Außzählt/ sie an sich käuffen können?
Wo bleibet dann mein Korydon?
Was sol Menalkas dann beginnen/
Und Mops/ der ohn das grober Sinnen?
Dann müssen wir ohn Trost davon.
Der III Nach Saz.
Christlicher Weihnacht-Herzen andächtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
HImlischer Bohte/ du Fröligkeit-Bringer/
Deine Zeitungen sind Zucker und Wein;
Führen die grössesten Güter herein/
Welche durch Gottes Allmächtigen Finger
Leides- und Neides- und Hellen-Bezwinger
Immer und ewig geordenet seyn.
Weiche von dannen du fressende Pein/
[Spaltenumbruch] Mache das quälen nach diesem geringer;
Himlische Freude geht stärcker als du;
Machest du Schmerzen so machet sie Ruh.
Sollen die Grenzen der Erden beschmecken
Diese verkündigte Freude; so muß
(Welches ich hoffe) mein einiger Fuß
Ewig im Leide nicht bleiben bestecken.
Der IV Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Dann euch
ist heut der
Heyland
gebohren.
IHr Hirten fürchtet euch vergebens;
Der Fürst und Herzog eures Lebens/
Das Heil der Menschen ist gebohrn.
Euch armen Welt-geringen Leuten
Kömt Er/ den Himmel zu erstreiten/
Den jhr aus Frevel habt verlohrn.
Des Degens Macht/ das tieffe wissen/
Das blanke Geld trit er mit Füssen/
[Spaltenumbruch] Es ist vor ihm nur Staub und Koht.
Er ist ein Heiland aller Armen/
Die ihr' Unwirdigkeit und Noht
Erkennen/ läst er sich erbarmen.
So frischet nun Herz/ Sinn und Muht/
Geht/ euren Heiland zu empfangen/
Zu Bethlehem solt ihr erlangen
Das allergröste Himmels Gut.
Der IV Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
O Werter Engel/ dein erzählen
Vertreibet unser Sinnen quälen.
Ist unser Heiland in der Welt?
Ist Er zu Bethlehem zu finden?
[Spaltenumbruch] So wollen wir den leichten Winden
Gleich lauffen über Püsch' und Feld/
Des Lebens Hertzog zu beschauen/
Auf/ auf ihr Hirten/ müst euch zauen/

Ver-
Fuͤnftes Buch.
Der III Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Die allem
Volk wie-
derfahren
wird.
VErnehmets/ O ihr bloͤde Hirten/
Die ihr euch bey den gruͤnen Myrthen
Den langen Tag zu halten pflegt.
Die Luſt und Freude/ die ich bringe/
Iſt nicht ſo kindiſch und geringe/
Als ſie von euch wird außgelegt.
Es ſol der ganze Kreiß der Erden
Der groſſen Freude faͤhig werden;
[Spaltenumbruch] Da wo die Sonne fruͤh aufſteht;
Da wo ſie alles ſchwarz anſtreichet;
Da wo ſie Abends untergeht/
Und da der Winter nimmer weichet/
Sol dieſe Freude lautbar ſeyn;
Der Menſchen Seel und Herz erquicken/
Sie mit des Himmels Gunſt anblicken/
Und nehmen ihre Sinnen ein.
Der III Gegen-Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
DAs mag wol Freude ſeyn und heiſſen/
Die alle Welt ſol zu ſich reiſſen!
O lieber Engel/ werden dann
Wir/ die wir durch die Felder ziehen/
Und groſſer Staͤdte Wolluſt fliehen/
Auch dieſer Luſt ſeyn zugetahn?
Vielleicht wird ſie nur denen bleiben/
Die Wunder mit dem Degen treiben?
[Spaltenumbruch] Vielleicht wird der Gelehrten Schaar
Uns dieſe Freud’ und Luſt nicht goͤnnen?
Vielleicht wird/ der die Gelder baar
Außzaͤhlt/ ſie an ſich kaͤuffen koͤnnen?
Wo bleibet dann mein Korydon?
Was ſol Menalkas dann beginnen/
Und Mops/ der ohn das grober Sinnen?
Dann muͤſſen wir ohn Troſt davon.
Der III Nach Saz.
Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
HImliſcher Bohte/ du Froͤligkeit-Bringer/
Deine Zeitungen ſind Zucker und Wein;
Fuͤhren die groͤſſeſten Guͤter herein/
Welche durch Gottes Allmaͤchtigen Finger
Leides- und Neides- und Hellen-Bezwinger
Immer und ewig geordenet ſeyn.
Weiche von dannen du freſſende Pein/
[Spaltenumbruch] Mache das quaͤlen nach dieſem geringer;
Himliſche Freude geht ſtaͤrcker als du;
Macheſt du Schmerzen ſo machet ſie Ruh.
Sollen die Grenzen der Erden beſchmecken
Dieſe verkuͤndigte Freude; ſo muß
(Welches ich hoffe) mein einiger Fuß
Ewig im Leide nicht bleiben beſtecken.
Der IV Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Dann euch
iſt heut der
Heyland
gebohren.
IHr Hirten fuͤrchtet euch vergebens;
Der Fuͤrſt und Herzog eures Lebens/
Das Heil der Menſchen iſt gebohrn.
Euch armen Welt-geringen Leuten
Koͤmt Er/ den Himmel zu erſtreiten/
Den jhr aus Frevel habt verlohrn.
Des Degens Macht/ das tieffe wiſſen/
Das blanke Geld trit er mit Fuͤſſen/
[Spaltenumbruch] Es iſt vor ihm nur Staub und Koht.
Er iſt ein Heiland aller Armen/
Die ihr’ Unwirdigkeit und Noht
Erkennen/ laͤſt er ſich erbarmen.
So friſchet nun Herz/ Sinn und Muht/
Geht/ euren Heiland zu empfangen/
Zu Bethlehem ſolt ihr erlangen
Das allergroͤſte Himmels Gut.
Der IV Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
O Werter Engel/ dein erzaͤhlen
Vertreibet unſer Sinnen quaͤlen.
Iſt unſer Heiland in der Welt?
Iſt Er zu Bethlehem zu finden?
[Spaltenumbruch] So wollen wir den leichten Winden
Gleich lauffen uͤber Puͤſch’ und Feld/
Des Lebens Hertzog zu beſchauen/
Auf/ auf ihr Hirten/ muͤſt euch zauen/

Ver-
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[242/0248] Fuͤnftes Buch. Der III Saz. Des Engels Rede. VErnehmets/ O ihr bloͤde Hirten/ Die ihr euch bey den gruͤnen Myrthen Den langen Tag zu halten pflegt. Die Luſt und Freude/ die ich bringe/ Iſt nicht ſo kindiſch und geringe/ Als ſie von euch wird außgelegt. Es ſol der ganze Kreiß der Erden Der groſſen Freude faͤhig werden; Da wo die Sonne fruͤh aufſteht; Da wo ſie alles ſchwarz anſtreichet; Da wo ſie Abends untergeht/ Und da der Winter nimmer weichet/ Sol dieſe Freude lautbar ſeyn; Der Menſchen Seel und Herz erquicken/ Sie mit des Himmels Gunſt anblicken/ Und nehmen ihre Sinnen ein. Der III Gegen-Saz. Der Hirten Antwort. DAs mag wol Freude ſeyn und heiſſen/ Die alle Welt ſol zu ſich reiſſen! O lieber Engel/ werden dann Wir/ die wir durch die Felder ziehen/ Und groſſer Staͤdte Wolluſt fliehen/ Auch dieſer Luſt ſeyn zugetahn? Vielleicht wird ſie nur denen bleiben/ Die Wunder mit dem Degen treiben? Vielleicht wird der Gelehrten Schaar Uns dieſe Freud’ und Luſt nicht goͤnnen? Vielleicht wird/ der die Gelder baar Außzaͤhlt/ ſie an ſich kaͤuffen koͤnnen? Wo bleibet dann mein Korydon? Was ſol Menalkas dann beginnen/ Und Mops/ der ohn das grober Sinnen? Dann muͤſſen wir ohn Troſt davon. Der III Nach Saz. Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung. HImliſcher Bohte/ du Froͤligkeit-Bringer/ Deine Zeitungen ſind Zucker und Wein; Fuͤhren die groͤſſeſten Guͤter herein/ Welche durch Gottes Allmaͤchtigen Finger Leides- und Neides- und Hellen-Bezwinger Immer und ewig geordenet ſeyn. Weiche von dannen du freſſende Pein/ Mache das quaͤlen nach dieſem geringer; Himliſche Freude geht ſtaͤrcker als du; Macheſt du Schmerzen ſo machet ſie Ruh. Sollen die Grenzen der Erden beſchmecken Dieſe verkuͤndigte Freude; ſo muß (Welches ich hoffe) mein einiger Fuß Ewig im Leide nicht bleiben beſtecken. Der IV Saz. Des Engels Rede. IHr Hirten fuͤrchtet euch vergebens; Der Fuͤrſt und Herzog eures Lebens/ Das Heil der Menſchen iſt gebohrn. Euch armen Welt-geringen Leuten Koͤmt Er/ den Himmel zu erſtreiten/ Den jhr aus Frevel habt verlohrn. Des Degens Macht/ das tieffe wiſſen/ Das blanke Geld trit er mit Fuͤſſen/ Es iſt vor ihm nur Staub und Koht. Er iſt ein Heiland aller Armen/ Die ihr’ Unwirdigkeit und Noht Erkennen/ laͤſt er ſich erbarmen. So friſchet nun Herz/ Sinn und Muht/ Geht/ euren Heiland zu empfangen/ Zu Bethlehem ſolt ihr erlangen Das allergroͤſte Himmels Gut. Der IV Gegen Saz. Der Hirten Antwort. O Werter Engel/ dein erzaͤhlen Vertreibet unſer Sinnen quaͤlen. Iſt unſer Heiland in der Welt? Iſt Er zu Bethlehem zu finden? So wollen wir den leichten Winden Gleich lauffen uͤber Puͤſch’ und Feld/ Des Lebens Hertzog zu beſchauen/ Auf/ auf ihr Hirten/ muͤſt euch zauen/ Ver-

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/248>, abgerufen am 22.11.2024.